Open Access oder „Meine Daten gehören mir“?

Originally published at: Open Access oder „Meine Daten gehören mir“? • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Der Verein für Computergenealogie (CompGen) lädt alle ein, bei unserem CompGen-Online-Meeting am 9. Juni zum Thema „Open Access im genealogischen Verein“ mitzudiskutieren. CompGen will Open Access – wie erreichen wir dieses Ziel? Und wer macht mit?

Wir haben dazu den Historiker und Archivar im Archiv der RWTH Aachen, Dr. Klaus Graf, eingeladen. Er ist der Blogger von Archivalia, wo viele Beiträge zum Archivwesen, aber u.a. auch zur Genealogie und zum Urheberrecht, zu Open Data und zu Open Access erscheinen. Vor allem wollen wir über seine Thesen „Genealogie und Open Access“ sprechen, die er im Archivalia-Blog veröffentlicht hat. Seine detaillierte Analyse hat es verdient, dass sie von den Vorständen aller genealogischen Vereine und der übergeordneten Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände zur Kenntnis genommen und diskutiert wird.

Die Open Access-Bewegung fordert den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen, Kulturgütern und Daten im Internet. Statt der teuren gedruckten wissenschaftlichen Zeitschriften und Druckwerke gibt es immer mehr Open Access-Publikationen. Gehört die Genealogie auch dazu? Sie ist ja „nur“ eine historische Hilfswissenschaft und wird zudem heutzutage viel mehr von (Hobby-)Familien- und Ahnenforschern betrieben.

CompGen verfolgt auf seine Weise auch das Ziel des freien Zugangs zu genealogischen Daten. Diese Vereinsziele wurden von unserem früheren Vereinsvorsitzenden Klaus-Peter Wessel (+) in der Zeitschrift COMPUTERGENEALOGIE Heft 4/2008 (hier im CompGen-Blog zu lesen) formuliert.

Die Ziele des Vereins für Computergenealogie sind:

  • Bereitstellung und Betrieb von frei nutzbaren Internetservern für die Genealogie,
  • gemeinsamer Aufbau von Datenbanken und Informationsangeboten mit anderen Vereinen,
  • werbefreie Möglichkeiten zum Austausch und Diskussionen zu genealogischen Fragen,
  • Publikation der COMPUTERGENEALOGIE als wichtiges genealogisches Magazin,
  • Stärkung anderer Vereine durch gemeinsame Projekte und Internetauftritte.

CompGen wendet sich gegen „Insellösungen“ Einzelner und gegen die Kommerzialisierung genealogischer Datensammlungen.

Einige Rechte vorbehalten

Somit sind bei CompGen immer noch einige Rechte vorbehalten: Eine kommerzielle Weiternutzung der auf den Webseiten und CompGen-Datenbanken gesammelten Daten ist ausgeschlossen. Auch unsere Mitgliederzeitschrift COMPUTERGENEALOGIE und das Magazin FAMILIENFORSCHUNG werden von einer ehrenamtlichen Redaktion erstellt und im Auftrag des Vereins von einem kommerziellen Verlag gedruckt und vertrieben. Ansonsten sind alle Informationen und Daten auf unseren Webseiten frei und kostenlos nutzbar und dürfen für die private Forschung genutzt werden. CompGen möchte damit Vorreiter sein.

Einige genealogische Vereine verfolgen die gleichen Ziele. In Zusammenarbeit mit CompGen werden z.B. Online-Ortsfamilienbücher bei CompGen oder auf der vereinseigenen Webseite veröffentlicht. Oder sie zeigen ihre Datenbanken öffentlich frei zugänglich bzw. nur für die eigenen Mitglieder. Für solche beschränkten Zugänge haben die Vereine Gründe genannt: Den Mitgliedern sollen besondere Vorteile geboten werden. Damit könnten neue Interessenten an der Mitarbeit geworben werden. Auch sollten die Interessen und (Veröffentlichungs-)Rechte der Mitglieder gewahrt werden, die Daten eingereicht haben.

Einladung zur Diskussion über Open Access

Wir laden alle Interessenten und neugierigen Genealogen ein, sich im kommenden CompGen-Online-Meeting auf Zoom mit dem Thema zu beschäftigen:

Thema: „Open Access im genealogischen Verein

Termin: Donnerstag, 9. Juni 2022, um 20:00 Uhr (Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien)

Zoom-Meeting beitreten: https://us06web.zoom.us/j/87426971151?pwd=dDV6Z0VqK2RrbWhnVEJrRHFRYkVFdz09

Meeting-ID: 874 2697 1151
Kenncode: 954289

Dieser Text steht unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Günter Junkers