Onlinedatenbank der Taufen und Trauungen ab 1653 der evangelischen Friedenskirche zu Schweidnitz

Liebe Forscher,

es gab vor Kurzen bereits einen Hinweis in den Listen auf die Seite der evangelischen Friedenskirche Schweidnitz im Netz. Eine kurze Einführung dazu:

http://kosciolpokoju.pl/biblioteka/index.php?D=35

Dabei handelt es sich um eine Onlinedatenbank der evangelischen Taufen und Trauungen der Friedenskirche ab 1653/54.

Wer sich einen Überblick verschaffen will, gibt unter der ersten Suchmöglichkeit ganz oben auf der Seite "Taufbuch von Stadt und Land", "Traubuch Land und Stadt" oder "Taufregister" ein. Der Suchbegriff "Taufbuch" führt zu jüngeren Quellenangaben. Dann den Button szukaj (suchen) anklicken.

Zurück auf Startseite oder poszukiwania geneaologiczne. Im Mittelteil die Suchfelder "Nazwisko" (Name), "data", oder "Miejsce" (Ort) nach Suchwünschen ausfüllen. Aber Achtung, alle Einträge sind in historischer Schreibweise erfasst, auch die Ortsnamen. Da diese sehr variabel waren, sollte man alle Varianten die man weiß ausprobieren. Die besten Ergebnisse werden über Ortssuche erzielt. Bei Einträgen in den Trefferlisten mit zwei Personen handelt es sich naturgemäß um die Traueinträge.

Zu den Daten eine kurze Hintergrundinformation. Nach der Rekatholisierung ab dem 16. November 1653 in den Fürstentümer Schweidnitz und Jauer gingen viele der Evangelischen in die neu geschaffenen drei Friedenskirchen von Glogau, Jauer oder Schweidnitz. Durch die Beschränkung auf nur noch drei neue Kirchen, hatten diese jeweils ein sehr großes Einzugsgebiet. Ab der Einrichtung von zusätzlichen ev. Gnadenkirchen ab Anfang des 18. Jh. (wie zu Landeshut ab 1709), reduzierte sich die Zahlen für die Friedenskirchen. Für einige Orte war aber die Entfernung gleichlang zu der Einen oder Anderen, und so finden wir zum Beispiel in Schweidnitz manchmal weiterhin dann noch Einträge. Ab der preußischen Zeit von 1742 war natürlich durch die Errichtung der evangelischen Bethäuser in sehr vielen Orten die Zeit der überregionalen Kirchen vorbei.

Die Bücher von Schweidnitz sind vor Jahren von den Mormonen verfilmt worden und bis dato nicht der Öffentlichkeit zugänglich gewesen. Daher ist die Onlinebereitstellung um so erfreulicher, zumal der Datenbestand überaus umfangreich ist. Es gibt natürlich einige kleine Lesefehler bei den Eingaben und dazu noch ein großes Wunder. Die Taufeinträge von 1653 bis 1661 sind mit eingearbeitet, obwohl der entsprechende Band als verschollen gilt. Das alphabetische Taufregister fängt zwar 1653 an, aber dort sind nur die Familiennamen von Vater und Mutter gelistet und nicht der Taufname. Bei allen Stichproben meinerseits waren die Taufnamen in der Datenbank durchaus plausibel. Hierfür bleibt die Arbeitsquelle der Datenbank also offen.

Für alle mit lang zurückreichenden niederschlesische Genealogien eine wunderbare Recherchemöglichkeit. Wer allerdings noch Standesbezeichnungen und die Taufpaten benötigt, sollte sich wegen Auszüge direkt an die Evangelische Gemeinde in Schweidnitz wenden.

Ulrich Ilchmann