"Oldenburgische Familienkunde" - Jahrbuch 2020 der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V

Originally published at: "Oldenburgische Familienkunde" - Jahrbuch 2020 der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Erschienen ist das Jahrbuch „Oldenburgische Familienkunde“ für 2020 (62. Jahrgang) der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V (OGF). bereits zu Weihnachten 2020. Doch Corona- und urlaubsbedingt konnte es erst am 13. Oktober 2021 im Hause der Oldenburgischen Landschaft (einer Körperschaft des öffentlichen Rechts), zu deren Fachgruppen die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V. gehört, vorgestellt werden.

Rückblicke

In dem Jahrbuch präsentiert der Vorsitzende der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Wolfgang Martens, das Ergebnis seiner langjährigen Forschungen über Traugott Schreber (1671–1718), der als Amtsvogt, Gutsherr, Kartograf und Stifter viele Spuren hinterlassen hat. Außerdem blickt Dr. Christina Randig auf das Leben von Charlotte Sophie Gräfin von Bentinck, geb. von Aldenburg (1715–1800).

Arbeitskreis Quellenerschließung

Darüber hinaus enthält das Jahrbuch drei Auswertungen des 2001 gegründeten und  zum Verein gehörenden „Arbeitskreises Quellenerschließung“. Er transkribiert alte und schwer lesbare Dokumente und ermöglicht so den Zugang zu diesen Dokumenten für einen größeren Kreis von Familienforschern und Historikern.

Gerold Diers hat sich mit den Aufzeichnungen über „Schweinezins und Schweinemast in der Grafschaft Delmenhorst 1530–1605“ beschäftigt, auf die er zufällig gestoßen war. Durch die dort niedergeschriebene Aufstellung von Verkäufern und Abgaben lassen sich Rückschlüsse für die Familienforschung ziehen.

Gerold Ahlers hat sich mit so genannten Ingrossationsprotokollen beschäftigt. Hier wurden durch das Landgericht Jever zwischen 1708–1713 Verträge aller Art sowie Erbschaften und Leihgaben kopiert und zu einem Buch gebunden. Aus diesen Verträgen wird das Wichtigste für die Familienforschung, wie Besitzverhältnisse sowie Namensdaten von Bewohnern und Bewohnerinnen, zusammengefasst.

Ebenfalls von Gerold Ahlers wurden Protokolle kirchlicher Weinkäufe aus Hasbergen (Delmenhorst) aus der alten Handschrift buchstabengetreu übertragen. Auch wenn man dies vielleicht zunächst einmal beim Wort „Weinkauf“ nicht vermutet, eine Weinkauf-Abgabe wurde fällig, wenn ein Hof oder ein Stück Land den Besitzer wechselte. Weinkäufe ergaben sich in erster Linie nach Vererbungen, aber auch durch Einheirat oder Kauf, und so stellen sie eine wertvolle Quelle für verwandtschaftliche Beziehungen dar.

Mehr zur „Oldenburgischen Familienkunde“

Die Publikation „Oldenburgische Familienkunde“ wird seit 1959 von der OGF herausgegeben, ab 2009 als Jahrbuch. Nichtmitglieder können es über den Online-Shop der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde e.V. erwerben. Von der Landesbibliothek Oldenburg  in Zusammenarbeit mit der OGF digitalisiert, stehen 56 Jahrgänge der „Oldenburgische Familienkunde“ (von 1959 bis 2014) im Internet für alle Interessierten weltweit kostenlos zur Verfügung.

Das aktuelle Jahrbuch 2020 der Oldenburgischen Gesellschaft für Familienkunde (OGF) hat 302 Seiten und ist im Isensee Verlag erschienen. Es kann für 20 Euro im Internet-Shop der OGF erworben werden. Mitglieder erhalten die Jahrbücher im Rahmen ihrer Mitgliedschaft und haben auch die Möglichkeit, frühere Jahrgänge für 5,00 € zu erwerben.

In Kürze erscheinen wird das diesjährige Jahrbuch für 2021. Es enthält neben einer ausführlichen Chronik über den Hoffmannhof in Goldenstedt auch wieder zwei Auswertungen des Arbeitskreises Quellenerschließung.

Die Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e.V. hat weltweit über 800 Mitglieder. Sie ist Mitglied im DAGV, dem Dachverband der genealogischen Vereine in Deutschland, und dem Verein für Computergenealogie CompGen e.V. (CompGen)