Newsletter 2018/11

Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2018/11 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

CompGen-Rückblick

Der Vorstand blickt auf eine erfolgreiche Teilnahme am Genealogentag in Melle vom 5. – 7. Oktober 2018 zurück. Neun Mitglieder haben am Stand des Vereins einen Mitgliedsantrag ausgefüllt, einige weitere kamen später dazu. Im offiziellen Vortragsprogramm des Genealogentags hielt u. a. Timo Kracke einen Vortrag über die Angebote unseres Vereins. Dies wurde für ein „Experiment“ genutzt: Der Vortrag wurde live im Internet übertragen. Außerdem wurde er mitgeschnitten und kann auf YouTube angesehen werden. Bilder vom Genealogentag gibt es auf der CompGen-Facebook-Seite und bei Tanja Bals; Videos von Lars Thiele („Archivbegleiter“) sind auf seiner Facebook-Seite zu sehen.

Auf der Mitgliederversammlung der DAGV wurde der Entwurf eines neuen Kooperationsvertrags zwischen der DAGV und CompGen (der bestehende Vertrag datiert aus dem Jahre 2003) von allen anwesenden DAGV-Mitgliedsvereinen (und damit auch von CompGen) genehmigt. In neuen Partnerschaften werden Datenbanken an die Metasuche angebunden und neue Quellen mit dem DES erschlossen. Regionale Vereine wurden als Paten gewonnen, um ihre Region im geschichtlichen Ortsverzeichnis GOV zu dokumentieren.

Projekt-Informationen

Datenerfassungssystem DES

Im CompGen-Blog geht Jesper der Frage nach: „Zu welcher Uhrzeit wird im DES getippt?“ Zunächst zählt er die im DES momentan bearbeiteten Erfassungsprojekte auf, bei denen mehr als 100.000 Einträge eingegeben wurden:

  • Deutsche Verlustlisten 1. Weltkrieg: 8.549.815 (Jan. 2012 – Aug. 2014)
  • Verlustlisten Österreich-Ungarn 1. WK: 1.093.673 (Nov. 2016 – heute)
  • Breslau Standesamt Geburten: 456.942 (Jan. 2014 – heute)
  • Köln Sterbeurkunden: 432.320 (Dez. 2015 – heute)
  • Vermisstenliste 1. Weltkrieg 207.987 (Aug. 2014 – Apr. 2015)

sowie neun weitere Projekte mit mehr als 100.000 Datensätzen. Bei diesen umfangreichen Projekten gibt es genug Daten, um auszuwerten, zu welcher Uhrzeit und an welchen Wochentagen am meisten gearbeitet wird. Die Erwartung bei einem Projekt mit Freiwilligen, die zu einem großen Teil berufstätig sind (die Auswertung für die deutschen Verlustlisten des 1. Weltkriegs hat ein Durchschnittsalter von 55 Jahren ergeben), sah so aus, dass nachmittags ab etwa 17 Uhr und abends besonders viel getippt wird. Genau dieses Bild zeigt sich auch bei der Auswertung der 8,5 Millionen Datensätze der deutschen Verlustlisten des 1. Weltkriegs. Alle Bilder und weitere Auswertungen finden Sie im CompGen-Blog.

DES: Adressbücher

Neue Wunschprojekte zur Erfassung:

Abgeschlossen wurde die Erfassung von

  • Görlitz 1901/02. Innerhalb von 5 Monaten erfassten 9 Freiwillige 514 Seiten mit 31.448 Einträgen. Zur Suche.

(Joachim Buchholz und Petra Paschke)

DES: Polizeiblätter

Vom Polizei- und Gerichts-Anzeiger für Königsberg und die Provinz Ostpreußen ist nun auch der letzte Band (1894, nur die Monate Jan-März) fertig erfasst. In den acht Bänden sind auf 3024 Seiten über 6466 Personen erfasst worden. Es gibt online nur 8 Jahrgänge in der Zeit von 1885 – 1894. Die Bände 1886 und 1887 sind nicht zu finden. (Jörn Bartels)

DES: Leipziger Familien

Ein gutes halbes Jahr nach Start des DES-Projektes zur „Kartei Leipziger Familien“ sei ganz herzlich allen fleißigen Erfasserinnen und Erfassern Dank gesagt! Wie die Statistik zeigt, sind über 130.000 Einträge (= Personen mit ihren Daten) erfasst – und über die Hälfte ist geschafft. Ein besonderer Dank geht – auch im Namen des Sächsischen Staatsarchivs – an Sandra Schüssel und Irina Liehr für ihre sehr gute und wichtige Arbeit als Betreuerinnen dieses Projektes.
Für den nächsten Sächsischen Archivtag im Mai 2019 wurde der CompGen-Vorstand vom VdA-Landesverband Sachsen eingeladen, im Rahmen einer Sektion über dieses Crowdsourcing-Projekt zu berichten. Susanne Nicola hat dazu einen Vortrag zugesagt. (Thekla Kluttig)

Internet

Neues bei Archion

  • Archiv der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Oldenburg (Kirchenbücher aus 55 Orten)
  • Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
  • Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Evangelische Landeskirche in Württemberg) (275 Kirchenbücher aus verschiedenen Orten)
  • Evangelisches Landeskirchliches Archiv in Berlin (Kirchenbücher aus den Kirchenkreisen Guben, Frankfurt/Oder, Fürstenwalde und Sonderbestände)
  • Archiv der Lippischen Landeskirche (Kirchenbücher aus Boesingfeld, Hohenhausen, Schoetmar)
  • Landeskirchliches Archiv der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland

Es folgen Digitalisate aus:

  • Landeshauptarchiv Koblenz
  • Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
  • Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Evangelische Landeskirche in Württemberg)

Details finden stets aktuell hier.

Kirchenbuch-Verkartung Rheydt

In der WGfF-DigiBib steht den Mitgliedern der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde (WGfF) neu unter „Rheydt“ die Verkartung von Kirchenbüchern der kath. Pfarrei St. Marien zwischen 1698 und 1916 zum Download bereit. Zum Sprengel der Pfarrei gehörten im Zeitablauf die Ortschaften und Wohnplätze: Bach, Bonnenbroich, Buscher, Dorfbroich, Eickes, Geneicken, Heiden, Hermges, Heyden, Hoevel, Hoster, Kotten Hüren, Morr, Ohler, Pongs, Rheydt, Schloß Rheydt, Rheydter Mühle, Scheuburg und Schrievers. Die Pfarrei ist verhältnismäßig groß, es sind Informationen zu 173.939 Personen erfasst. Der Dank für die zur Verfügung gestellte Arbeit geht an Frau Marita Langerbeins und Herrn Horst-Dieter Jansen.Die digitale Bibliothek enthält zahlreichen Unterlagen (Verkartungen, Namensverzeichnisse, Quellen) zur Familienforschung aus dem gesamten Rheinland.

20 Millionen Daten von britischen Militärpersonen

Die Seite „Forces War Records“ für die Suche nach britischen Militärpersonen wurde von der britischen Webgemeinschaft „Forces Reunited“mit mehr als einer Million Mitgliedern eingerichtet, die seit 2001 Armeeveteranen vereinigt. Die Seite wurde 2008 für die Suche nach Militärpersonen eingerichtet. Hier sind inzwischen über 20 Millionen Personendaten abrufbar. Monatlich kommen 250.000 Daten hinzu. Über 70 Angestellte sorgen für die Dateneingabe. Die ausgewerteten Archivmaterialien reichen zurück von den napoleonischen Kriegen bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Suche nach Namen ist einfach, um die Dokumente einzusehen, ist jedoch eine Subskription nötig. Der Preis beträgt 8,95 Pfund (ca. 10 €) für vier Wochen.

Software

Ahnenblatt 2.99d

Dirk Böttcher meldet kurzfristige Aktualisierungen des kostenlosen Programms Ahnenblatt: die Probleme beim CSV-Export und GEDCOM-Import wurden bereinigt und der Button „MyGeoPosition“ in der Ortsverwaltung entfernt, da der entsprechende Internet-Dienst kürzlich seinen Dienst aufgab. Ein alternativen Dienst scheint es nicht zu geben. Die Ermittlung von Ortskoordinaten (Geo-Codierung) über Google-Dienste wird kostenpflichtig, wenn Tausende Anwender den Dienst nutzen. Hier geht es zum Download der aktuellen Version.

GHome 8.1.2.1

Die wichtigsten Neuerungen in der GHome-Version 8.1.2.1 sind die Unterstützung von internationalen Zeichensätzen und die mehrzeiligen Ausgaben bei langen Namen. Abgerundet wird das Update durch die Einführung detaillierter Ansichten, die in Zukunft noch erweitert werden. Weitere Neuigkeiten sind: internationale Zeichensätze, detailreiche Reporte, Unterstützung langer Namen, Umstellung auf 64-Bit Systeme, verbesserte Persistenz und viele kleine Verbesserungen. Neu ist auch das Bezahlmodell von GHome: Statt einmalig 99,- Euro für das Softwarepaket (einschließlich der Künstleransichten) zu bezahlen, kann man nun bereits ab nur 2,- Euro monatlich in den Genuss der Vollversion kommen! (Michael Suhr)

Wissen

Matrikenführung in Österreich

Prof. Felix Gundacker aus Wien bietet auf seiner Webseite einen 20-seitigen Aufsatz mit dem Titel „Die Matrikenführung der katholischen und protestantischen Pfarrgemeinden in Österreich“. Dieser Aufsatz behandelt die Entwicklung der Matrikenführung, beginnend vor dem Konzil von Trient (1545-1563) über teilweise noch nie zuvor publizierte theresianische und josephinische Verordnungen und Bestimmungen bis hin zu späteren wichtigen Entwicklungen. Die Erläuterungen werden durch Zitate von Patenten und Verordnungen ergänzt.
Außerdem bietet er eine 2. erweiterte Ausgabe seines „Genealogischen Wörterbuches“ und des Buches „Kurrent in Kirchenbücher“ an. (je 24 €, Bezug hier).

Reichsfinanzverwaltung, Jahrgang 1941

Andreas Meininger hat auf seiner Homepage alphabetisch sortierte Verlustlisten der Finanzverwaltungsmitglieder im Zweiten Weltkrieg abgeschrieben. Das Amtsblatt der Reichsfinanzverwaltung, Jahrgang 1941, Ausgabe A, Band 23, herausgegeben vom Reichsfinanzministerium, Verlag des Reichsverlagsamts, Berlin 1941, enthält auf den Seiten 1 – 354 (Nr. 1 vom 8. Januar 1941 bis Nr. 43 vom 23. Dezember 1941) die komplette Abschrift der „Verlustlisten“ der Finanzverwaltungsmitarbeiter (beschäftigt u.a. beim Finanzamt, Zoll, bei der Deutschen Zentralgenossenschaftskasse, auch Berg- u. Hüttenarbeiter in der Salinenverwaltung) im Weltkrieg. Im Amtsblatt sind neben den allgemeinen Verwaltungs-, Personal-, Kassen- und Rechnungsangelegenheiten auch Auszeichnungen, Beförderungen und Versetzungen enthalten. Die Namenslisten sind nun auch im GenWiki zu finden.

Archive

Die WASt wandert zum Bundesarchiv

Die „Deutsche Dienststelle (WASt) für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht“ wurde bisher vom Land Berlin als Behörde der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales Berlin geführt, vom Bund bzw. seit 2012 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert. Anfang 2019 soll die Dienststelle in das Bundesarchiv übergehen und als eigene Abteilung am Standort Eichborndamm in Berlin-Reinickendorf eingerichtet werden. Die Mitarbeiter werden übernommen, Anfragen werden wie bisher bearbeitet, bis zum Jahresende allerdings nur nach Vorkasse.
Dazu haben Bundestag und Bundesrat in diesem Sommer ein eigenes „Gesetz zum Erlass und zur Änderung bundesrechtlicher Vorschriften in Bezug auf die Übernahme der Aufgaben der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht durch das Bundesarchiv“ beschlossen. Bestandteil des Gesetzes ist auch ein Staatsvertrag zwischen dem Land Berlin und dem Bund und notwendige Änderungen im Bundesarchivgesetz, denn nicht alle Unterlagen der WASt werden zu Archivgut.

Sterbenebenregister Bochum

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, hat weitere 243.377 Digitalisate der Sterbenebenregister der Standesämter der Stadt Bochum (P/6/3) bereitgestellt. Sie wurden vom Kooperationspartner FamilySearch erstellt. Der Zugang erfolgt derzeit nicht über das Archivportal NRW, dessen Webseiten grundlegend umgestaltet werden.

Bistumsarchiv Passau: Neue Sperrfristen und Datenbank

Das Archiv des Bistums Passau hat seine Sperrfristen für die Matrikelbücher ihrer Pfarreien aktualisiert. Von nun an gelten für Taufen 120 Jahre, Trauungen und Sterbefälle 100 Jahre. Die neuen, freigegebenen Seiten sind wie bisher bei Matricula-Online.eu kostenlos einzusehen (jedoch nicht downloadbar).
Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums der Genealogischen Datenbank ist nun der direkte Zugriff auch auf der Passauer Webseite möglich. Derzeit sind drei Millionen Datensätze erfasst. Der Datenbankeintrag verlinkt direkt zur entsprechenden Kirchenbuchseite. Bislang wurden die eingegebenen Daten in regelmäßigen Abständen an „Gen-Team“ von Prof. Ing. Felix Gundacker weitergeleitet, der dem Bistumsarchiv seine genealogische Website als Plattform bereitgestellt hat.

Luftbilder aus Österreich

Die Österreichische Nationalbibliothek hat ihre erste Crowdsourcing-Kampagne „Österreich aus der Luft“ für Luftbilder bekannt gegeben. Die Luftfotos zeigen Österreich in den 1930er-Jahren, sie wurden von der Luftbildabteilung der „Österreichische Luftverkehrs AG“ ÖLAG hergestellt, einer ehemaligen Fluggesellschaft mit Heimatflughafen Wien-Aspern. Nun erhalten auch Familienforscher die Möglichkeit, an der Erschließung dieser besonderen Bilder mitzuwirken. Insgesamt stehen dafür fünf Aufgaben mit den Schwerpunkten „Wissen sammeln“ und „Wissen überprüfen“ zur Verfügung. Jedem Bild können bestimmte Kategorien, Begriffe und Ortsnamen (aus geonames.org) zugeordnet werden. Sind alle Aufgaben für ein Bild durchlaufen, ist dieses künftig komfortabel nach unterschiedlichen Kriterien auf dem Portal auffindbar. Zur Mitarbeit und Nutzung der Seite ist eine Registrierung nötig. GJ

Staatliches Gebietsarchivs Zamrsk

Auf der Webseite des Staatlichen Gebietsarchivs Zamrsk wird das Matrikel-Inventar der Kirchenbücher der römisch-katholischen und evangelischen Kirche sowie die Zivilregister aktualisiert. Hier gibt es eine deutschsprachige Anleitung für den Zugang. Ein Inhaltsverzeichnis im PDF-Format der Bilder steht zur Verfügung. Darin finden Sie auch die Links zum Download der Bilder.

Gesehen und Gelesen in …

“Du ahnst es nicht“ im ZDF

Die ZDF-Filme „Du ahnst es nicht“ vom 21.10.2018, 28.10.2018 und 4.11.2018 mit Thomas Anders als Moderator und den Forschern Jürgen Udolph, Rieke Weykopf, Swantje Heuten, Markus Weidenbach und Carsten Tüngler werden befristet auf der Du ahnst es nicht ZDF-Webseite gezeigt. Nur der erste Film ist auch bei Youtube zu sehen.

Kaleidoskop

Sag nicht mehr „Mormonen“

Russell M. Nelson, der Präsident der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ hat festgestellt, dass der Begriff „Mormonen-Kirche“ nicht mehr verwendet werden soll. Der Name der Kirche sei nicht verhandelbar, sagte er bei der Halbjahreskonferenz der Kirche in Salt Lake City. Es sei eine Beleidigung für den Herrn, wenn zugelassen wird, dass die Kirche so genannt wird. Bei der Benennung der Kirche als „HLT-Kirche“, „Mormonen-Kirche“ oder „Kirche der Heiligen der Letzten Tage“ werde der Name Jesu Christi ignoriert, der an der Spitze der Kirche stehe. Die Abkürzung LDS („Latter Day Saints“) soll nicht mehr als Bezeichnung für die Kirche benutzt werden. Ebenso sollen die Mitglieder nicht als Mormonen bezeichnet werden. Der berühmte Mormonen-Tabernakelchor wird ab sofort umbenannt in „Tabernakelchor auf dem Tempelplatz“. Pikanterweise heißt aber die Nachrichten-Webseite der Kirche noch mormonnewsroom.org, auf der diese Meldungen verbreitet wurden, auch die Webseite lds.org wird nach wie vor von der Kirche verwendet. Der Begriff Mormonen leitet sich vom Buch Mormon ab, das vom Propheten Mormon verfasst worden sei und neben der christlichen Bibel als heilige Schrift angesehen wird.

MyHeritage LIVE 2018 Konferenz in Oslo

MyHeritage startete vom 2. bis 4. November 2018 erstmals eine internationale Genealogie-Konferenz im Radisson Blu Scandinavia Hotel in Oslo. Hier präsentierte sich der MyHeritage-Stab aus Israel den etwa 450 Teilnehmern aus Skandinavien, aber auch aus USA, England, Irland und Deutschland. Selbst aus Südamerika waren Zuhörer angereist. Ziel war der Austausch zwischen den Experten von MyHeritage über deren Angebote mit den Anwendern. In Workshops wurden Schritt-für-Schritt-Anleitungen geboten. Zahlreiche der von prominenten Rednern in englisch gehaltenen Vorträge sind auch in Live Streams kostenlos zu sehen. Es gab einen allgemeinen Teil über die Nutzung der genealogischen Datenbanken und einen speziellen Teil über DNA-Genealogie. Gilad Japhet, der Gründer und Chef von MyHeritage, berichtete in seinem Vortrag u.a. über die Möglichkeiten, aus den Briefumschlägen, die die Vorfahren abgeleckt haben, deren DNA zu analysieren. Ergebnisse und Kosten konnte er noch nicht nennen.

Vereine

50 Jahre Familienforschung in Saarlouis

Beim Tag der offenen Tür im Kreisarchiv Saarlouis am 28. Oktober 2018 kamen etwa 70 Personen, vor allem Mitglieder der Vereinigung für Heimatkunde im Landkreis Saarlouis, ins Kreisständehaus. Gleichzeitig wurden 50 Jahre familienkundliche Arbeitsgemeinschaft gefeiert. Der Gründer und das Ehrenmitglied Gernot Karge gab einen Überblick über die Familienkunde, mit Schwerpunkt auf der Entwicklung im Kreis Saarlouis. Basis dafür waren unter anderen die umfangreichen Karteien von Wallraff, Berg sowie die Sippenkartei Lisdorf-Ensdorf. Der erste Vorsitzende der Vereinigung, Landrat Patrik Lauer, wies bei der Eröffnung auf ein steigendes Interesse an der Familienforschung hin.

„Siebenbürgische Familienforschung“

Die Zeitschrift der siebenbürgischen Genealogen wird nach 32 Jahren eingestellt und findet ihren Abschluss mit einem Gesamtinhaltsverzeichnis, das Werner Klemm als letzter und langjähriger Schriftleiter erstellt hat. Im Vorwort werden die Entstehungsgeschichte der Sektion Genealogie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) und der Zeitschrift Siebenbürgische Familienforschung beschrieben und die Redakteure genannt. Neben dem Namensregister für genealogische Familientafeln und Familienlisten, Familienwappen, Wappenbriefe, Autoren usw. werden die verschiedenen Beiträge und Mitteilungen und Abbildungen aufgezeichnet. Der Mangel an geeigneten Veröffentlichungen scheint nicht der Grund für die Einstellung der Zeitschrift zu sein. Die Aktivitäten der Genealogen gehen weiter im 2017 gegründeten Verein „Genealogie der Siebenbürger Sachsen“, der die praktischen Aufgaben fortführt. Er hat das Ziel, die bisherigen Sammlungen zu einer gemeinsamen Datenbank unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen zusammenzuführen und Familienforschern, Historikern und wissenschaftlichen Einrichtungen zugänglich zu machen. Der Verein für Genealogie der Siebenbürger Sachsen unterhält eine freundschaftliche Kooperation mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) e.V. und ist Mitglied in der DAGV.

Schwedischer Genealogentag

Der diesjährige Genealogentag in Växjö vom 1. bis 2. September 2018 hat wieder deutsche Gruppen angezogen. In einem Gemeinschaftsstand waren die AG Thüringen, die AG ostdeutscher Familienforscher, der Lübecker Verein für Familienforscher, der Pommersche Greif, die DAGV, ICARUS und das Kirchenbuchportal Archion vertreten; sie hatten wie im Vorjahr in Halmstad viele Besucher. Die schwedischen Computergenealogen hatten wieder ihren großen Stand zur Vorstellung der neuen Version des Genealogieprogramms Disgen 2018 und zur Präsentation weiterer Angebote mit eigenem Vorlesungsraum aufgebaut. 45 Funktionäre vom Vorstand und aus den Regionalgruppen berieten die Besucher. Insgesamt kamen am Samstag 2300 Besucher, am Sonntag 1300 Besucher zu den 32 Vorträgen in der Sporthalle und in die beiden Ausstellungshallen in der benachbarten Fortnox-Arena. Eine 52-seitige Broschüre informierte über die Aussteller und Vorträge. Christian Kirchner aus Thüringen berichtete über die Forschungsmöglichkeiten in deutschen Archiven am Beispiel des IKEA-Gründers Ingvar Kamprad (1926-2018). Dessen väterliche Vorfahren stammen aus Sachsen und Thüringen. Der Großvater Achim kaufte mit ererbtem Geld ein Gut in Schweden. Der nächste Genealogentag findet am 24./25. August 2019 in Borås, 80 km östlich von Göteborg statt, diesmal auch wieder mit Beteiligung des Vereins für Computergenealogie an einem größeren Stand.

CIGH

Die Confédération Internationale de Généalogie et d‘Héraldique (CIGH) teilte mit, dass bei der 33. Internationalen Konferenz für genealogische und heraldische Wissenschaften am 4. Oktober 2018 in Arras, Frankreich, ein neues Präsidium der Weltorganisation für Genealogie und Heraldik für den Zeitraum 2018-2022 gewählt wurde:

  • Präsident: Dr. Pier Felice degli Uberti (Italien)
  • Vizepräsidenten: Ing. Manuel Pardo de Vera y Díaz und Dr. Jaime de Salazar y Acha (Spanien)
  • General-Sekretär: Dr. Stanislav V. Dumin (Russland)
  • Schatzmeister: Dr. Rolf Sutter (Deutschland)
  • Juristischer Berater: Dr. Charles Mack (Deutschland)
  • Ehrenpräsident: Michel Teillard d’Eyry (France)
  • Ehrenvizepräsidenten: CR Humphery-Smith (Groß-Britannien) und Yves de la Goublaye de Ménorval (Bolivien), Ehrenschatzmeister: Dr. Günter Mattern (Schweiz),
  • Beirat: Pierre Le Clercq (Frankreich), Prof. Peter Kurrild-Klitgaard (Dänemark), Dr. Manual Ladron de Guevara i Isasa (Spanien), María Inés Olaran Múgica (Spanien), Jan T. Anema (Niederlande), Dirk Weissleder (Deutschland), Torsten Kux (Deutschland).
  • Ständiges Büro des Internationalen Kongresses: Elizabeth A. Roads (Groß-Britannien), Sekretär Laare Seberg Sigselrud (Norwegen).

Neue AMF-Publikationen

Von der Stiftung Stoye ist soeben Nr. 70/71 erschienen: Karlheinz Weidenbruch, Wilfried Köhler, Lore Christine Jaschke: Die Musterungslisten des Herzogtums Sachsen-Altenburg 1848 – 1866 (zwei Bände, für AMF-Mitglieder 10 €, sonst 49,80 €)
In der Reihe der „Mitteldeutschen Ortsfamilienbücher“ erschien das MOFB 114 Irxleben 1679-1820 von Kurt Bartels. 400 Seiten, Preis incl. Versand 30,00 EUR. Bestellungen bei buchversand@amf-verein.de oder im Onlineshop unter http://amf-versand.de.

Termine

AK Familiengeschichte-heute

Zum Vortrag „Standesamtbücher als Quelle für Familienforschung“ wird am 10.11.18 14:30 Uhr in Dornstetten, Kr. Freudenstadt eingeladen. Referent ist Fritz Peter, langjähriger Dozent an der Akademie für Standesamtswesen in Bad Salzschlirf. Treffpunkt: Dornstetten, Hauptstr. 10 (Oberes Torhaus im Erdgeschoss) Parkplätze finden Sie neben dem Oberen Torhaus, vor dem Heimatmuseum, bei der Stadtkirche und auf dem Marktplatz. (Andrea Dettling)

10 Jahre Familia Austria

Am Samstag, den 17. November 2018 findet im Pfarrsaal St. Gertrud, Gentzgasse 22-24, Wien – Währing, die Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen von Familia Austria statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung wird erbeten. Ein umfangreiches Programm mit zahlreichen Kurzvorträgen ist geplant. Im Rahmen der Festveranstaltung gibt es auch Informationsstände verschiedener Vereine und Institutionen.

Westfälischer Genealogentag Altenberge

Alle zwei Jahre findet der Westfälische Genealogentag in Altenberge bei Münster statt. Der nächste Termin ist der 23.3.2019. Im Anschluss findet am Sonntag, dem 24.3.2019, die Mitgliederversammlung des Vereins für Computergenealogie statt.

Genealogentag 2019 in Gotha

Vom 13. bis 15. September 2019 findet der 71. Deutsche Genealogentag in Gotha statt. Oberbürgermeister Knut Kreuch wird wie beim letzten Genealogentag 2015 in Gotha wieder die Eröffnungsrede halten. Das Video von Thorsten Villnow der Rede von 2015 kann man sich noch einmal bei YouTube anschauen. Ein Einladungsvideo gibt es jetzt schon auf Facebook.

Genealogischer Kalender

Für den Monat November 2018 sind 21 Termine, für Dezember 2018 sind 9 Termine im „Genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie hier.