Newsletter 2015/10

Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2015/10 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

67. Genealogentag in Gotha

Über 400 angemeldete Teilnehmer konnte Christian Kirchner vom organisierenden Verein Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. (AGT) am Freitagabend melden. Der Gothaer Oberbürgermeister Knut Kreuch begrüßte mit einem inspirierenden und kurzweiligen Vortrag (hier ein Video) über die Besonderheiten Gothas. Die Veranstaltungsorte des Genealogentags lagen im historischen Stadtkern nahe beisammen. Im Kulturhaus, der Stadtbibliothek und der Orangerie des Schlosses Friedenstein fanden etliche Vorträge statt. Die Ausstellungsstände waren im Kulturhaus und der Orangerie verteilt. Auffällig war, dass nur wenige genealogische Programmhersteller mit einem Stand präsent waren, dafür waren um so mehr regionale Vereine vertreten. Der Compgen-Stand war gut besucht und wir dürfen sechs neue Mitglieder begrüßen!

Drei CompGen-Mitglieder waren mit Vorträgen am Start: Klaus-Peter Wessel stellte unsere Projekte erstmals in Englisch auf einem Genealogentag vor. Timo Kracke präsentierte den Verein im Ausstellerforum und sprach im Theatersaal über sein Thema „Bloggen für mehr Kommunikation und Austausch“ (Hier die Präsentation). Thekla Kluttig beschrieb die Möglichkeiten der Online-Recherche in der Deutschen Zentralstelle für Genealogie in Leipzig.

Am Sonntag vertraten Uwe Baumbach und Andreas Job unseren Verein in der DAGV-Mitgliederversammlung. Marie-Luise Carl konnte wegen eines familiären Notfalls nicht am Genealogentag teilnehmen. Mit großer Mehrheit wurden die DAGV-Vorstandsmitglieder gewählt, darunter als neue Mitglieder Christian Kirchner und Rolf Masemann, da Wulf von Restorff und Benjamin Keune nicht mehr zur Wahl standen. Die DAGV-Mitgliederversammlung beschloss, die Forscherkontakte (FOKO) als aktives System zu beenden und nur noch die bisherigen Daten in geeigneter Weise zu veröffentlichen. Außerdem trat die DAGV dem International Centre for Archival Research (ICARUS) bei. Dies ist aus unserer Sicht besonders positiv zu vermerken, da ICARUS genau wie wir ein großer Streiter für den Open-Access-Ansatz ist.

Die Veranstalter des Genealogentags 2016 stellten sich vor: Die Interessengemeinschaft Ahnenforschung Ländle (IGAL) aus Österreich. Der 68. DGT 2016 findet am 30.9.-02.10.2016 im Bregenzer Festspielhaus statt. Im darauffolgenden Jahr wird in Dresden der 69. Genealogentag am 29.09.-02.10.2017 vom Dresdner Verein für Genealogie e.V. (DVG) ausgerichtet. (Andreas Job)

Hier gibt es Presseberichte vom 5.10.2015 in der Thüringer-Allgemeine und der Thüringischen Landeszeitung. Hier gibt es weitere Reminiszenzen im GeneaThür-Blog von Tino Herrmann, in den Blogs von Barbara Schmidt und Cordula Eberle. Aus den Niederlanden schrieb Rob van Drie vom Zentralbüro für Genealogie. Einen kritischen Rückblick schrieb Ted Rosvall auf http://rotter.se mit der Erkenntnis: „Deutschland hinkt 25 Jahre hinter der Entwicklung in Schweden her“.

Projekt-Informationen

Verlustlisten

Aus den Verlustlisten aus Deutsch Südwest Afrika von 1904-1907 wurden in nur 5 Tagen von insgesamt 16 Personen mehr als 2.900 Datensätze erfasst. Sie sind nun hier online durchsuchbar.

Vielleicht findet sich ja unter den derzeit in der Erfassung befindlichen Projekten etwas Interessantes zum Weiter-Mitmachen. Die nächste Verlustliste Verlustliste der Schleswig-Holsteinischen Armee von 1848-1851 ist schon bereit für weitere Erfasser. Diese Verlustliste ist eine der ältesten, die wir bisher erfasst haben, sie hat 158 Seiten.

(Jörn Bartels und Petra Paschke)


DES-Projekte

Nachdem schon einige Jahrgänge des Bayerischen Polizei-Blattes erfasst wurden, steht jetzt wieder ein neuer Jahrgang (1876) für die Erfassung bereit. Zum Mitmachen beim Bayerischen Zentral-Polizei-Blatt findet man hier Informationen. In dem Polizeiblatt werden nicht nur Steckbriefe veröffentlicht, sondern auch Daten zu Personen, Betroffene, Zeugen oder vermisste Personen. Eine interessante Geschichte rund um die deutschen Polizeiblätter findet sich hier. Viel Spaß beim Erfassen und herzlichen Dank allen fleißigen Mit-Tippern.

(Jörn Bartels)


Adressbücher

Das Adressbuch Kitzingen von 1938 wurde mit 13.325 Einträgen von fünf Erfassern innerhalb von 3 Monaten fertig gestellt.

Das Adressbuch Tilsit 1939 wurde mit 29.378 Datensätzen von 14 Benutzern fertig erfasst.

Vielen Dank für die Mitarbeit im Datenerfassungssystem DES! (Joachim Buchholz und Horst Elvers)


Grabsteine

Die aktuelle Statistik der Grabsteine-Datenbank liest sich wie folgt:

  • 2.868 dokumentierte Friedhöfe
  • 1,4 Millionen erfasste Personendatensätze

Hier die Links zu den Leserbriefen und Presseberichten.

Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter und Unterstützer!

(Holger Holthausen)


Neue Online-OFBs

  • Ortsfamilienbuch Rothemühl, Landkreis Vorpommern-Greifswald von Christian Schulz. Er hat die Kirchenbuchabschrift von Rothemühl (1812-1864, evangelisch), die vom Heimatforscher Otto Bruchwitz erstellt wurde, ausgewertet. Die Kirche Rothemühl gehört zum Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) und wird vom Pfarramt Ferdinandshof betreut. Rothemühl ist ein kleiner Ort mit rund 300 Einwohnern (2013) im heutigen Kreis Vorpommern-Greifswald 10 km nördlich von der Stadt Strasburg entfernt.

Zur Zeit sind 532 Online-OFBs verfügbar, in denen über 6,8 Millionen Personendatensätze enthalten sind.


GOV

Das Genealogische Ortsverzeichnis GOV ist wieder etwas übersichtlicher geworden. Das GOV-Team hat ein Typsystem entwickelt, das zur Einfärbung im Zugehörigkeitsdiagramm verwendet wird. Diese Kategorisierung lässt sich aber auch an anderer Stelle nutzen, nämlich bei den Suchergebnissen. Es wurde oft bemängelt, dass es schwierig sei, die verschiedenen gleichnamigen Suchergebnisse zu unterscheiden. Hier helfen ab heute kleine Symbole, die angeben, um welche Art von Eintrag es sich handelt. Hier sind ein paar Beispiele zum Anklicken, bei denen man die unterschiedlichen Symbole sehen kann:

Ratje Greifswald Fehmarn Ketschdorf Liegnitz

Eine nächste Aufgabe ist die Filterung der Ergebnisse nach der Art des Eintrags. Dann lässt sich die Ausgabe z.B. auf Wohnplätze beschränken.

(Jesper Zedlitz)

Internet

Ancestry.de kostenlos

Rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit und dem in Gotha stattfindenden 67. Deutschen Genealogentag gewährt Ancestry.de bis zum 31. Oktober 2015 jedermann kostenlosen Zugriff auf die deutsche Webseite. Wer also immer schon mal in den Beständen von Ancestry.de stöbern wollte, sollte sich im Oktober 2015 diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. (TK)

Karen Feldbusch hat auf ihrem Blog eine Anleitung erstellt, wie man einen kostenlosen Gastzugang einrichtet.

Hier eine kleine Auswahl der verfügbaren Quellen aus Deutschland:

  • Berlin: Geburts-, Heirats- und Sterberegister, 1874-1920
  • Worms: Geburts-, Heirats- und Sterberegister, 1798-1950
  • Hessen-Nassau: Personenstandsregister und Kirchenbücher 1701-1875
  • Sachsen: Bautzen, Kirchenbücher 1699-1915, Dresden Standesamtsregister 1876-1952
  • Hamburg: Standesamtsregister 1876-1950
  • Lübeck: Heiratsaufgebote 1811-1871, Zivilstandsregister 1811-1875
  • Diepholz: Geburtsregister 1874-1899
  • Ludwigshaven: Standesamtsregister 1875-1950
  • Mainz: Familien-, Zivilstands- und Standesamtsregister 1760-1950
  • Mannheim: Index-, Standesamtsregister 1585-1950
  • Bayern: Grafing, Mühldorf/Inn, Regen: Standesamtsregister 1876-1983
  • Brandenburg, Posen, Pommern und Schlesien: Kirchenbuch-Zweitschriften 1700-1874
  • Mecklenburg: Kirchenbuch-Zweitschriften 1876-1918 und jüdische Geburts-, Heirats- und Sterberegister 1813-1918
  • Hamburg: Passagierlisten, 1850-1934
  • Seemannsamt Bremen Geburtsregister 1868-1911
  • Siebmachers Wappenbücher von 1854 bis 1925 mit über 150.000 Namen
  • Kriegsranglisten und -stammrollen des Königreichs Bayern, 1. Weltkrieg 1914-1918

Weitere Quellen aus europäischen Archiven sind zugänglich.

Ancestry’s Finanzen

Howard Hochhauser, seit drei Jahren Finanzchef und Chef des operativen Geschäfts von Ancestry.com, präsentierte auf der Investoren-Konferenz der Deutschen Bank in Scottsdale, Arizona, USA am 30.9.2015 den Weltmarktführer im Genealogie-Geschäft. Die etwa 2,2 Millionen Nutzer zahlen pro Monat ca. 20 US$, nur etwa die Hälfte ist länger als sechs Monate dabei. Nur die Hälfte der Nutzer eines kostenloses 14-Tage-Schnupper-Zugangs werden zahlende Teilnehmer. Ein wachsender Anteil (60 %) ist weiblich, das Durchschnittsalter ist über 55. Ancestry’s Erlöse betrugen 644 Millionen US$, 160 Millionen gehen in die Werbung. Über 260 Millionen US$ gingen an die Anteilseigner (10 % an den Boß Tim Sullivan und Howard Hochhauser). Etwa 30 % des Umsatzes erzielt Ancestry im internationalen Geschäft. Großbritannien macht davon die Hälfte aus mit etwa 70 Millionen US$. Der Rest ist Kanada, Australien und der Rest der Welt. Mexico und Deutschland sind die beiden nächsten Märkte, in die Ancestry einsteigen will. Der Start erfolgte mit einem kostenlosen Zugang während des Monats Oktober. In Deutschland will man 50 – 70 Millionen US$ erzielen. (Zusammenfassung der Informationen von Ancestry Insider GJ)

Software

GenSoup

Die im Dezember 2014 in Wien gegründete Firma GenSoup will eine europäische Plattform für die Online-Genealogie werden. Hier kann man GEDCOM-Dateien verlustfrei hochladen und seine Daten mit anderen vernetzen und austauschen. GenSoup wurde als eines von sieben Startups im Rahmen der I.E.C.T.-Challenge des österreichischen Investors Hermann Hauser ausgezeichnet. Unter 70 einreichenden Firmen wurden in einem mehrstufigen Verfahren mit Unterstützung der Crowdinvesting-Plattform CONDA jene ausgewählt, die am 2. Oktober vor Hermann Hauser präsentieren durften.

Wissen

Fehler in der Ahnenforschung

Im Blog von Pro Heraldica nennt Alexandra Rittner sieben häufige Anfängerfehler der Ahnenforscher, die zu falschen Ergebnissen führen:

  • 1. Fehlende Dokumentation der Quellen
  • 2. Unsortierte Dokumente und Fotos
  • 3. Unbeschriftete Fotos
  • 4. Informationen aus Online Portalen kopieren und übernehmen
  • 5. Sich auf erzählte Familiengeschichten verlassen
  • 6. Die älteren Verwandten nicht befragen
  • 7. Nicht alle möglichen Quellen sichern

Weitere Fehler bei der Forschung sind z.B. Interpretations- und Lesefehler, durch die man in den Unterlagen nicht das findet, was man tatsächlich sucht.

Familiennamenwörterbuch Deutschlands

Die Forscher vom Familiennameninstitut an der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur stellen auf ihrer Portalseite das Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands (DFD) vor. Tobias Kemper bespricht das Angebot ausführlich und kritisch auf seiner Homepage in einer dreiteiligen Serie: 1, 2 und 3. Auch Klaus Graf meint in seinem Archivalia-Blog: „Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands“ ist misslungen.

Franconica online

Auf dem Portal Franconica online der Julius-Maximilian-Universität Würzburg gibt es neben einem virtuellen Online-Stadtmodell der Stadt

Schlesische Provinzialblätter

Frank Lubisch hat seine Bearbeitung der Geburtsanzeigen in den Schlesischen Provinzialblättern als Datenbank der AGoFF unter dem Titel: Die Schlesischen Provinzialblätter als genealogische Quelle I. Teil: Die Geburtsanzeigen – Ein Register für die Jahre 1785 – 1849 öffentlich für Abfragen zur Verfügung gestellt. Die in den „Schlesischen Provinzialblättern“ veröffentlichten familienkundlichen Nachrichten sind heute zum Teil die einzigen noch greifbaren Belege für Daten, da viele Kirchenbücher im Zweiten Weltkrieg und in den Nachkriegswirren unwiederbringlich verloren gegangen sind.

Pfälzer in Amerika

Die Pfälzisch-Rheinische Familienkunde plant die Herausgabe der Nachrufe auf Pfälzer aus der US-amerikanischen Zeitung „Der Pfälzer in Amerika“. In der hochwertigen Ausgabe wurden diese Nachrufe vollständig aus den Jahrgängen 1884 bis 1917 (Jg. 1885 fehlt) übertragen. Sie erscheinen in vier Bänden mit Abbildungen und festem Einband. Diese Quellenedition für alle, die sich für die Auswanderung nach Amerika und die amerikanische Geschichte interessieren, wird mit einem umfangreichen dreifachen Register ausgestattet sein: Familiennamenregister, Ortsnamenregister 1 nach Herkunftsorten, Ortsnamenregister 2 nach Zielorten in den USA.

Titel: In Amerika verstorbene Pfälzer- Sterbenotizen und Nachrufe auf Auswanderer in der Zeitung „Der Pfälzer in Amerika“ 1884—1917 – herausgegeben von Christa Becker und Roland Paul

  • Band I: 1884—1897, 400 Seiten, Subskr.Preis: 26,50 Euro, Preis ab 1.1.2016: 35,00 Euro erscheint: 2015
  • Band II: 1898—1903, 384 Seiten, Subskr.Preis: 25,50 Euro, Preis ab 1.1.2016: 34,00 Euro erscheint: 2016
  • Band III: 1904—1909, 400 Seiten, Subskr.Preis: 26,50 Euro, Preis ab 1.1.2016: 35,00 Euro erscheint: 2017
  • Band IV: 1910—1917, 464 Seiten, Subskr.Preis: 29,00 Euro, Preis ab 1.1.2016 :38,50 Euro erscheint: 2018

Der erste Band von 1884 bis 1897 wird noch in diesem Jahr erscheinen. Die Bände sind einzeln oder als Gesamtpaket zu beziehen. Der Preis für die Subskription aller 4 Bände beträgt: 96,00 Euro (Ersparnis zum Einzelbezug: 11,50 Euro), Preis ab 1.1.16 bei Abnahme aller 4 Bände: 128,00 Euro (Ersparnis: 14,50 Euro). Subskriptionsbestellungen richten Sie bitte bis zum 31.12.15 an: Brigitte Störtz, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Benzinoring 6, 67657 Kaiserslautern, E-Mail: b.stoertz@institut.bv-pfalz.de oder: Llux Verlag, Postfach 150112, 67026 Ludwigshafen, E-Mail: subskription@llux.de

Auswärtige in Wien

Aus den Verstorbenenlisten in den Ausgaben des „Wienerischen Diariums“ bzw. der „Wiener Zeitung“ von 1703 bis 1898 (Projekt „Wiener Zeitung“) hat Erich Schadner von Familia Austria die auswärtigen Besucher, Kaufleute, wandernde Handwerker, Durchreisende, Soldaten, und u.a. auch viele Einwanderer nach Ungarn, ins Banat, in die Batschka, nach Galizien und Bukowina in den Listen „Auswärtige Verstorbene in Wien“ extrahiert. In den meisten Fällen waren diese Personen nicht in Wien heimatberechtigt.

Pressburger Testamente

Renate Fennes von Familia Austria hat den alphabetisch sortierten Index 1861-1874 der Pressburger Testamente aus dem Archiv der Haupstadt Bratislava online gestellt. Die Digitalisierungen der 669 Testamente 1861-1874 haben die Signaturen 4n18 – 4n29. Ungarische Testamente aus dem Komitat Csongrád und dem Ödenburger Land (auch heutiges Burgenland) finden Sie hier.

„Fremde Namen“

Auf einer Fachtagung in Leipzig am 9. und 10. Oktober 2015 befassen sich Namenforscher aus ganz Deutschland im Universitätsarchiv Leipzig mit „fremden Namen“. Was ist fremd? Referenten der Tagung sind überwiegend Vertreter der deutschen Namenforschung. Unerwartete Aktualität gewinnen die Beiträge von Dr. Dietlind Kremer und Gabriele Rodriguez von der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig, die einen Einblick in ihre Arbeit geben und unter anderem über Tendenzen in der Namengebung ausländischer, bi- und multikultureller Familien in Deutschland, aber auch über die Vornamengebung in der DDR berichten. In diesem Zusammenhang steht auch der Vortrag, der sich mit der Ermittlung des Migrationshintergrundes eines Menschen mit Hilfe der Analyse von Namen beschäftigt. Die Ergebnisse erscheinen im Frühjahr in der Leipziger Reihe „Onomastica Lipsiensia“. Die Tagung fällt mit dem 25. Jahrestag der in Leipzig gegründeten Deutschen Gesellschaft für Namenforschung (GfN) zusammen.

Zeitungen weltweit

Auf der Webseite Elephind.com sind über 2,6 Millionen Zeitungsseiten von 2.705 Zeitungen aus der ganzen Welt im Zeitraum 1803-2013 kostenlos online durchsuchbar. Die neuseeländische Firma Veridian hat für zahlreiche Bibliotheken Zeitungen digitalisiert und lesbar gemacht. Die Suchmaschine funktioniert ähnlich wie Google, bei einem Suchergebnis wird man direkt zur betreffenden Webseite geführt.

Archive

Workshop in Münster

Beim Workshop „Genealogen als Nutzer und Partner der Kommunalarchive“ im LWL-Archivamt für Westfalen am 9.9.2015 wurden die Erwartungen von Seiten der Genealogen von Roland Linde, Geschäftsführer der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung, vorgetragen. Jochen Rath, Leiter des Stadtarchivs Bielefeld, wies auf Vielzahl von Beständen zu genealogischen Fragen hin. Er betonte, dass unabhängig von den Schutzfristen für personenbezogene Daten Heiratsregister nicht vorgelegt werden dürfen, wenn Beschreibungen von Adoptionen eingetragen sind, dies ist frühestens 10 Jahre nach dem Tod des Adoptierten möglich. Über die Vernichtung von Sammelakten wurde heftig diskutiert. Die meisten sprachen sich für eine komplette Übernahme aus. Gründe dafür sind das hohe Interesse der Genealogen und Erbenermittler, aber auch der Archivmitarbeiter für die Bearbeitung von Anfragen. Das Landesarchiv NRW in Detmold lässt die hier verwahrten Zweitausfertigungen der Sterberegister durch FamilySearch verfilmen und will sie dann online stellen. In Stadtarchiv Wuppertal übernehmen Mitglieder der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV e.V.) die Betreuung von Genealogen im Lesesaal. Der Verein für Computergenealogie stellt die technischen Hilfsmittel für Crowdsourcing-Projekte zur Verfügung, wie die Vorsitzende des Vereins und Leiterin des Stadtarchivs Mettmann, Marie-Luise Carl, berichtete. In solchen Projekten können z.B. Adressbücher oder Indizes zu Personenstandsregistern online abgeschrieben werden. Ihre Präsentation ist online.

Hess. Personenstandsarchiv

Für die Nebenregister der 82 Standesamtsbezirke des Kreises Darmstadt-Dieburg hat Ernst-Peter Winter die Digitalisate des Hessischen Personenstandsarchivs direkt von den GenWiki-Ortsartikeln aus verlinkt, wobei die bereits zugänglichen durch ein Häkchen kenntlich gemacht sind. Dadurch ist der Zugang zu den Digitalisaten deutlich erleichtert worden. Vielen Dank an Ernst-Peter Winter!

Matricula.hu

Eine neue Portalseite der ungarischen Kirchenarchive bietet Einblick in die Bestände von:

Gelesen in…

ORF.at

Digitalisierung macht Ahnenforschung populär. Vor allem Dokumente aus dem Mittelalter stehen laut Thomas Aigner, Leiter des Diözesanarchivs St. Pölten und Präsident des Vereines „Icarus“ bereits großteils zur Verfügung, aber auch die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher der katholischen Kirche. Eine Möglichkeit, eben diese kirchlichen Dokumente gratis online einzusehen, ist die Datenbank „Matricula“, deren Trägerorganisation, der Verein „Icarus“ (International Centre for Archival Research), mittlerweile aus 130 institutionellen Mitgliedern aus 23 EU-Staaten und Kanada besteht. Hobbyforscher können ihre Wurzeln hier anhand historischer Matrikelbücher (Kirchenbücher wie etwa Tauf-, Trauungs-oder Sterbebücher, Anm.) der einzelnen Religionsgemeinschaften erkunden. 545.431 Interessierte haben das laut Angaben von „Icarus“ in diesem Jahr schon getan.

Osnabrücker Zeitung

20.09.2015: Der Arbeitskreis Geschichte in der Gemeinde Geeste bot Einblick in die Arbeit der „AG Dalumer Geschichte“. Über die Auswertung verschiedener Quellen wie Totenbildchen, Familienanzeigen aus Tageszeitungen und Eintragungen aus Kirchenbüchern entsteht nach und nach ein möglichst vollständiges Bild der früheren Bevölkerung der heutigen Gemeinde Geeste. Dieses Ortsfamilienbuch, das bereits mehr als 5.000 Personendaten enthält, bietet für Familienforscher und Geschichtsinteressierte einen einfachen Einstieg in eigene Recherchen.

Kaleidoskop

Kids Genealogie

In einem MyHeritage-Seminar sprach Timo Kracke über sein Projekt „Kids Genealogie“ und erklärte, wie man Kinder und Jugendliche für die Ahnenforschung begeistern und sie in die eigene Familienforschung miteinbeziehen kann. Hier kann man das Video noch anschauen.

  • Welche Dinge möchten Kinder erleben? Orte besuchen, Geschichten über Personen
  • Großeltern-, Verwandten-Interview, Video, Fragen ausarbeiten, Reporter sein
  • Die Kinder interessieren – Familienforschung macht Spaß
  • Familiengeschichte interaktiv: Stammbaum-Software, Fotos sammeln, eigene Webseite
  • Im Kindergarten: Stammbaum basteln, Kinder zum Fächerchart mit Bindfäden aufstellen, Belohnungssystem „Ahnenforscher-Ausweis“
  • In der Schule: Biographie schreiben und in Vereinen Kinder und Jugendliche interessieren

Malbuch Familiengeschichte

FamilySearch hat Malbücher zur Familiengeschichte für Kinder in verschiedenen Sprachen erstellt, nun auch in deutscher Sprache. Jede Seite enthält ein Bild oder eine Aktivität, die erklärt, wie wichtig Familienforschung ist. Zusätzlich gibt es eine Aktivität, die man anschließend zu Hause oder anderswo durchführen kann. Das Malbuch ist für nur 0,65 € (ohne Versandkosten) im Shop der Mormonen zu bestellen.

Motzgurke.TV

Folge 66: Herkunft – Wer bin ich und wo komme ich her? Im Jugend-Fernsehen des SWR war die Folge #66 dem Thema Herkunft (Ahnenforschung) gewidmet. Motzgurkes Geburtstagspost enthält ein Foto, das sein Leben ganz plötzlich für immer verändert: Er erfährt, dass sein Vater gar nicht sein richtiger Vater ist. Motzgurke ist am Boden zerstört. Auch für die Kids und Anna ist die Nachricht ein echter Schock. Sie wollen Motzgurke auf jeden Fall helfen und beschließen, mehr über seine Herkunft und seinen leiblichen Vater herauszufinden. Und natürlich soll es auch eine Webshow zum Thema „Herkunft“ geben.

Vereine

ICARUS und DAGV

ICARUS und DAGV gehen eine zukunftsweisende Allianz ein. Im Rahmen des 67. Deutschen Genealogentages in Gotha besiegelten die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Vereine (DAGV) und ICARUS ihre künftige Kooperation. Die DAGV als Netzwerk von genealogischen Vereinen vertritt insgesamt mehr als 22.000 Mitglieder. ICARUS ist ein gemeinnütziger Verein nach österreichischem Recht und besteht aus mehr als 160 archivarischen und anverwandten Institutionen aus mehr als 30 europäischen Ländern, Kanada und den USA. Durch einen wechselseitigen Beitritt der beiden Organisationen bei der jeweils anderen fällt damit der Startschuss zu einer wegweisenden Allianz zwischen dem Netzwerk der Archiv-Institutionen und jenem der größten Gruppe der dort Forschenden. In diesem Sinne wird in Zukunft ein intensiver Austausch stattfinden in den Bereichen Information, Erfahrung und Strategie mit dem Ziel, gemeinsam die Herausforderungen digitalen Zeitalters aktiv in Angriff zu nehmen. Quelle: 1 und 2

Gesher Galicia

Die Präsidentin von Gesher Galicia Pamela Weisberger starb am 25. September 2015 in Santa Monica, USA. Gesher Galicia ist eine Organisation für jüdische Genealogie und historische Forschung in Galizien, im östlichen Polen und in der südwestlichen Ukraine. Nach dem Beitritt zu ICARUS organisierte sie eine eigene Session über „Regionale Genealogie, Katasterkarten und digitale Archive“ bei der ICARUS-Konferenz im April 2015 in Prag.

Salzburger Verein, Berlin

Im Jahre 1965 wurde die Gruppe Berlin des Salzburger Vereins gegründet, die sich seit 1990 Landesgruppe Berlin/Brandenburg nennt. Jedoch gab es bereits seit etwa 1930 bis 1945 in Berlin einen Zweigverein der Salzburger. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum am Sonnabend, dem 31. Oktober 2015, beginnen um 11:00 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Ev. Kirche St. Nikolai von Spandau, Reformationsplatz, 13597 Berlin-Spandau, und werden im Gemeindesaal weitergeführt. Alle Nachkommen der salzburgischen Emigranten und Interessenten aus der Region sind hierzu herzlich eingeladen und möchten sich bereits um 10:30 Uhr vor dem Kirchenportal versammeln (am Monument des Kurfürsten Joachim II). Wer auch an anderen Veranstaltungen der Landesgruppe interessiert ist, wende sich bitte an den Obmann der Landesgruppe: Bruno G. Berger, Telefon (030) 7211922, B.G.Berger@t-online.de

Termine

41. Nordelbischer Genealogentag

Der Nordelbische Genealogentag findet wie jedes Jahr am 17./18. Oktober 2015 in Rickling statt. Er wird seit 1968 von den drei norddeutschen genealogischen Vereinen aus Kiel, Lübeck und Hamburg wechselseitig organisiert. In diesem Jahr wird der Nordelbische Genealogentag von der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e.V. ausgerichtet. Tagungsort ist Tagungshaus Fichtenhof, An der Kirche 1, 24635 Rickling.

Leudelange/Luxemburg

Der 10. Nationale Tag der Genealogie und Lokalgeschichte findet am Sonntag, 18. Oktober 2015 von 10 bis 17:00 Uhr im Kulturzentrum „an der Eech“ in Leudelingen/Luxemburg statt. 10 Jahre schon besteht die „Journée Généalogique“ in Leudelingen und hat sich inzwischen zum größten internationalen Treffen der Freunde der Familien- und Lokalgeschichte in der Großregion gemausert. Organisiert wird dieser Tag von luxracines asbl, einem Luxemburger Verein, der seit seiner Gründung im Jahr 2009 seinen fast 300 Mitgliedern jährlich zahlreiche Aktivitäten anbietet. Luxracines widmet sich der Pflege und Erfassung von genealogischen Daten, sei es digital oder analog. Auf den Homepages seiner Mitglieder findet man die Daten von über 2.000.000 Personen. Dem Verein ist es auch gelungen, die größte Bibliothek von Familienbüchern in der Großregion zu erwerben. Fast 2000 Bände, enthaltend die Daten von ca 12.000.000 Personen, mit Schwerpunkt Eifel, Pfalz und dem Saarland. Luxracines plant in Zukunft, diese Bibliothek in einem eigenen Lokal zugänglich zu machen und so zum Kompetenz- und Forschungszentrum für Familienforscher in der ganzen Region zu werden.

Luxroots

Die Luxroots.club-Mitglieder werden zur Generalversammlung am 23.Oktober 2015 um 20 Uhr im Centre Nicolas Braun in Hesperingen eingeladen. Zur (Wieder-)Wahl stellen sich: Georges Eicher und Fons Wiltgen; für 2016: Paulette Grun-Besch, Armand Serres und Fernand Hermes. Auf der Luxroots-Webseite werden die Ahnenforschungsprojekte vorgestellt, in dem rund 50 Mitarbeiter bis heute die Details von mehr als einer Million Akten in einer Internet-Datenbank erfasst haben.

Kreisarchiv Saarlouis

Am Sonntag, den 25. Oktober 2015, von 11-17 Uhr veranstaltet die Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e.V. ihren Tag der offenen Tür im Kreisarchiv Saarlouis – Zentrum für Familienforschung – Landratsamt Saarlouis, Eingang Kreisständehaus, Kaiser-Wilhelm-Str. 6, 66740 Saarlouis. Programm: Vorstellung der familienkundlichen Bestände und des Projekts Totenbildsammlung, Informationen zur Familienforschung, Verkauf vereinseigener Publikationen, Bücherflohmarkt mit seltenen antiquarischen Büchern (Schwerpunkt Familienforschung, Regionalliteratur, Geschichte). Ausstellung zur Saarabstimmung 1935 und zur Volksabstimmung 1955; Vorführung historischer Filme zu 1935.

Seminar in Dhaun

Vom 7. bis 8. November 2015 findet wieder in der Schlossakademie Dhaun ein Seminar „Vertiefende Familienforschung“ unter der Leitung von Roland Geiger statt. Der Teilnehmerbeitrag (mit Übernachtung/Vollpension) beträgt 145 €. (ohne Übernachtung 100 €). Anmeldung bei: Schlossakademie Schloß Dhaun, 55606 Hochstetten-Dhaun, Tel. 06752/93840 Email: info@schlossdhaun.de oder rolgeiger@aol.com.

VHS-Kurs Oldenburg

Die Volkshochschule Oldenburg bietet ab Dienstag, 03. Nov. 2015, 17:30 Uhr in der VHS, Karlstraße 25, Raum 3.03 einen Kurs Familienforschung mit dem Titel „Mein Ur-Ur-Urgroßvater war ein Seeräuber?“ an. Gebühr: 45 €. Ahnentafeln aufstellen, alte Schriften entziffern, historische Kirchenbücher aufspüren: Das sind die Themen dieses Seminars. Zudem besteht an einem Abend die Möglichkeit, sich einschlägige Computerprogramme anzuschauen und sie auszuprobieren. Der Kurs findet in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Staatsarchiv statt. Am 8. Dez. 2015 findet die Veranstaltung im Staatsarchiv Oldenburg, Damm 43, ab 17:00 Uhr statt.

Genealogischer Kalender

Für den Monat Oktober 2015 sind 34 Termine, für November 2015 sind 28 Termine im „Genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie hier.