Newsletter 2010/07

Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2010/07 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Inhaltsverzeichnis

Internet

Projekt-Info GEDBAS

GEDBAS enthält momentan 9199 Datenbanken, von denen 2304 als Gedcom-Datei heruntergeladen werden dürfen. GEDBAS enthält momentan 7,54 Millionen Personen und 2,94 Millionen Familien sind enthalten.
(Jesper Zedlitz)


Projekt-Info FOKO

Aktuell sind bei den Forscherkontakten (FOKO) 1.358.223 Datensätze aus 5.673 verschiedenen Forschungsbereichen online.
Alle Informationen über FOKO im Genealogie-Wiki.
(Ulli Heist)


Projekt-Info Online-OFBs

229 Online-Ortsfamilienbücher sind verfügbar. Für folgende Online-OFBs wurden Datenupdates durchgeführt:
NLF-Datenbank Hannover; Neunkirchen (Modautal); Hesepe; Kreise Arnswalde und Friedeberg (Neumark); Logau; Groß Friedrichstabor
Allen Bearbeitern ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit. Alle Online-OFBs finden sich unter http://www.online-ofb.de.
(Herbert Juling)


Projekt-Info Adressbücher

299 Bücher mit 2.041.117 Datensätzen aus 5.909 Orten sind bei http://adressbuecher.genealogy.net/ eingespeichert.
(Jesper Zedlitz)


Projekt-Info Familienanzeigen

Die Datenbank für Familienanzeigen und Totenzettel enthält insgesamt 2.284.744 Datensätze, davon 1.288.052 Sterbeanzeigen, 509.876 Geburts(tags)anzeigen, 150.936 Heiratsanzeigen und-jubiläen und 132.619 Totenzettel.
(Hans-Jürgen Wolf)


Neu bei FamilySearch

Klickt man bei der Suche (Search) auf das Untermenü „Record Search Pilot“ so kann man unter „Browse Collections“ die Liste aller Projekte sehen, die neu eingespeisten sind mit einem Stern markiert:
USA-Volkszählung von 1910; Geburten, Heiraten und Sterbefälle u.a. aus Österreich, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Skandinavien, Tschechien, Slowakei, Ungarn.
Wer beim Indexieren mithelfen will, sich z.B. beim Partnerprojekt Westfälische Volkszählungen aus Minden 1880-1900 beteiligen will, der kann sich bei Vinzenz Lübben, dem stellvertretenden Leiter des Kommunalarchivs Minden, info@kommunalarchiv-minden.de melden. Andere aktuell bearbeitete Projekte aus Deutschland sind Volkszählungslisten aus Mecklenburg von 1890 oder die Badischen Kirchenbuchduplikate 1810-1869. In der bisher vorliegenden BetaVersion von Familysearch können Sie auch Einblick nehmen in die Indexierungsseiten.

DDR-Postkarten-Museum

Ein neues Online-Postkarten-Museum mit ca. 25.000 Bildern aus der Sammlung von Jürgen Hartwig wird nach und nach im Internet zugänglich gemacht. Bisher sind die ersten 8213 Karten aus 950 Orten mit den Anfangsbuchstaben A bis G in die Datenbank eingegeben worden. Die Suche nach Orten, Fotografen, Herausgebern und Motiven ist komfortabel möglich. Gibt man bei der Suche z.B. das Stichwort „Schloß“ ein, so findet man alle Postkarten, in deren Bildbeschreibung das Wort vorkommt. Eine umfangreiche Liste von Bildern im Zusammenhang mit Berufen aus aller Welt und viele Links zu Postkartenhändlern und Sammlerbörsen sind zu finden.

Rechnende Wissensmaschine

WolframAlpha ist keine Suchmaschine, sondern eine rechnende Wissensmaschine, die auf konkrete Fragen die Antwort errechnet. Sie basiert auf der Software Mathematica und hilft mit Informationen aus allen Wissensbereichen. Sie kann nicht nur komplizierte Differenzialgleichungen lösen oder Planetenbahnen berechnen. Auf die Frage „Wie alt ist Angela Merkel“ übersetzt sie den deutschen Text ins Englische und gibt die exakte Antwort mit dem vollen Namen, Geburtstag und Geburtsort. Die Differenz zweier Datumsangaben oder -umwandungen in den jüdischen oder mohammedanischen Kalender werden leicht berechnet, jedoch nicht in den französischen Revolutionskalender.
Geben Sie Ihren eigenen Geburtstag ein, dann werden alle relevanten Daten dazu berechnet und prominente Amerikaner aufgezählt, die den gleichen Geburtstag haben. Interessant ist auch die Verwandtschaftsberechnung, die in der englischen Sprache oft kompliziert ist: „third cousin 3 times removed“ ist gleich „third cousins great-grandson“. Dies wird in einer genealogischen Stammbaumgrafik angezeigt, und die Blutsverwandtschaft berechnet. „Father’s mother’s sister’s son“ ist gleich „first cousin once removed“. Diese Beispiele finden Sie leicht durch Eingabe des Wortes „Genealogie“ oder „Verwandtschaft“.

Verstorbene in Zeitungen

Neben dem bekannten Familia Austria-Projekt der Auswertung der Wiener Zeitung 1703-1884 können nun auch Freiwillige bei der Dateneingabe der Verstorbenen aus weiteren Zeitungen aus Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn helfen. Die Liste der online verfügbaren Zeitungen finden Sie hier.

Ancestry.com kauft Genline.se

Die Firma Ancestry.com, Inc. kündigte in ihrer Pressemitteilung vom 14. Juni 2010 den Kauf der schwedischen Firma Genline.se für 6,7 Millionen US$ an. Genline.se ist die erste Firma weltweit, die seit 1997 systematisch die schwedischen Kirchenbücher von 1600 bis 1937 einscannt und in einer Bilddatenbank mit 36,2 Millionen Bildern kommerziell anbietet. Die Übernahme muss noch von den Anteilseignern der schwedischen Aktiengesellschaft bestätigt werden.

Software

Geni in vielen Sprachen

Die Eingabe und Anzeige Ihres Online-Stammbaums auf der Webseite von http://www.Geni.com ist nun in vielen verschiedenen Sprachen möglich. Nachdem vor einigen Wochen Nutzer aufgefordert wurden, die Nutzeroberfläche mit einem neuen Sprachtool in ihre Sprache zu übersetzen, haben sich sofort einige Dutzend Freiwillige gefunden, die die Seiten in mehr als 35 Sprachen übersetzt haben, darunter auch ins Deutsche.

Vista-Update für FTM

Ein kostenloses Update für Family Tree Maker (FTM) auf die Version 2010.207 für die Nutzer von Windows Vista oder 7 kann als Download von der Webseite http://www.familytreemaker.com unter „find answers“ heruntergeladen werden. Nutzer der älteren Versionen FTM 2005, 2006 oder 16, die das Programm unter Vista nutzen wollen, können sich hier das Update herunterladen. Für die alten Versionen FTM 11 und älter gibt es keine Updates.

Genealogieprogramme für Windows

Dick Eastman listet in seinem Online-Newsletter vom 17.6.2010 eine keineswegs vollständige Auswahl aus den unzähligen Windows-Genealogieprogrammen auf, die in Amerika immer noch aktuell gehalten werden und populär sind, natürlich alle in englischer Sprache. Hier nur die Liste der Programme:

Weitere Informationen auf der genannten Webseite.

Genealogieprogramme für den Mac

Dick Eastman listet im gleichen Online-Newsletter am 21.6.2010 eine Reihe von Genealogieprogrammen für Macintosh auf, die in Amerika besonders aktuell und populär sind, natürlich alle in englischer Sprache und tauglich für den GEDCOM-Import und -Export. Einige davon sind auch in unserem Heft Computergenealogie 2/2010 aufgeführt. Hier daher nur die Liste der Programme:

Weitere Informationen auf der genannten Webseite.

Medien

Bestandsübersicht Landesarchiv Münster

Die 5. aktualisierte Auflage der Beständeübersicht ist im Druck erschienen. Sie ist im Archiv und im Buchhandel erhältlich: Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen: Kurzübersicht (= Veröffentlichungen des Landesarchivs NRW 18) 2009; XIII, 614 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-9327892-25-7, € 15.

Neu aus dem PT-Verlag

Die Edition Detmold des Patrimonium-Verlages ist um drei DVD-Titel aus dem Umland von Höxter angewachsen:

  • Vol. 44 Bödexen, Brenkhausen, Fürstenau rk, Zivilstandsregister (1808-1812) und Kirchenbuchduplikate (1815-1874).
  • Vol. 45 Albaxen, Lüchtringen, Stahle rk, Zivilstandsregister 1808/09-1813 und Kirchenbuchduplikate. Von Lüchtringen sind nur die Kirchenbuchduplikate von 1815-1874 verfügbar.
  • Vol. 46 Bosseborn, Godelheim, Ottbergen, Ovenhausen rk, Zivilstandsregister von 1808/09-1813 und Kirchenbuchduplikate von 1815-1874.

Die nächsten Veröffentlichungen haben Nieheim, Steinheim und Brakel zum Inhalt.

Archive

Düsseldorfer Archiv überschwemmt

Eine halbe Stunde nach der Neueröffnung des Düsseldorfer Stadtarchivs in der alten Paketpost am Bahnhof löste eine Mitarbeiterin des Schauspielhauses versehentlich die Sprinkleranlage über der Probebühne in der zweiten Etage aus und Tausende Liter Wasser sickerten über zwei Stockwerke bis in den Keller, wo sie mindestens 150 Regalmeter Akten des Stadtarchivs als dem 19. Jahrhundert durchnässten. Die Feuerwehr legte rasch Planen über besonders sensible Akten. Die nassen Dokumente müssen so schnell wie möglich zum Gefriertrocknen nach Köln geschafft werden, um weitere Schäden zu vermeiden, so die Restaurierungsexperten aus Brauweiler, die noch am Donnerstag angereist waren.

Stadtarchiv Köln

Das noch amtierende Kabinett der Landesregierung von NRW gab am 29.6.2010 „grünes Licht“ für Gründung der Stiftung „Stadtgedächtnis“. Damit soll die Wiederherstellung der nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs geborgenen Archivalien finanziert werden. Die Stiftung wird zusammen mit der Stadt Köln, dem Erzbistum Köln und der Evangelischen Kirche im Rheinland errichtet. Das Land ist mit einem Betrag von einer Million Euro dabei, die Stadt Köln mit 1.120.000 Euro, das Erzbistum Köln mit 100.000 Euro sowie die Evangelische Kirche im Rheinland mit 20.000 Euro. Zweck der Stiftung ist die Instandsetzung der Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln, die Bestände wieder zusammenzuführen, zu restaurieren und wertvolle Teilbestände zu digitalisieren. Der Bund hat zugesagt, die Stiftung mit einer Million Euro zu unterstützen. Weitere Unterstützung mit 50.000 Euro kommt vom Landschaftsverband Rheinland. Voraussetzung der Beteiligung des Landes an der Stiftung war die Zusicherung der Stadt Köln, dass 63,1 Millionen Euro aus Versicherungsprämien für die Rettung und Restaurierung des beschädigten Archivgutes zur Verfügung gestellt werden. Ferner hat die Stadt zugesichert, die Haftungsfragen schnellstmöglich zu klären und Zahlungen für Schäden an den betroffenen Archivalien zweckgebunden für die Restaurierung zu verwenden. Bereits eine Woche nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln hat die Landesregierung eine Hilfe von 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Soforthilfemaßnahme flossen 200.000 Euro in das Anschubprojekt „Digitalisierung der Mikrofilme“ des Stadtarchivs. Finanziert wurde auch die im Juni 2009 vom Landesarchiv Nordrhein-Westfalen zusammen mit der Stadt Köln durchgeführte Ex­pertenanhörung zu Fragen der Sicherung von Archivgut. Auch das Lan­desarchiv Nordrhein-Westfalen half sofort und maßgeblich bei der Ret­tung der Archivalien und stellte unter anderem an seinen Standorten Münster und Detmold insgesamt zehn Regalkilometer Magazinfläche zur Verfügung.

Online-Findbücher Münster

Mehr als 340 Findbücher (von ca. 2.000) für die Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW in Münster sind im Internet durchsuchbar. Über die online-Beständeübersicht kann man bei jedem Bestand sehen, ob es bereits ein online-Findbuch gibt. In diesem Fall führt jeweils ein Link direkt von der Bestandsbeschreibung zum Findbuch. Die Findbücher sind auch über die Suchfunktion recherchierbar. Es werden laufend weitere Findbücher eingestellt werden.

Personalakten

Das Vortragsmanuskript des Vortrages von Dr. Annette Hennigs: „Genealogie im Staatsarchiv (Teil 10) – Personalakten als genealogische Quelle“ vom 24.6.2010 im Staatsarchiv Münster wird demnächst hier online gestellt. Personalakten werden seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt und begleiten eine Person ihr gesamtes Berufsleben hindurch. Sie enthalten zahlreiche Dokumente, die interessante Schlaglichter auf die Biografie einer Person werfen: Fotos, Zeugnisse, Lebensläufe, Beurteilungen – und manchmal sogar Disziplinarsachen. Das Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen greift die für Familienforscher hochinteressante Quellengruppe in seiner Vortragsreihe „Genealogie im Archiv“ auf.

Kaleidoskop

Fehler beim Gentest

Am 7. Juni 2010 berichtete der Blog „The Great Beyond“ des wissenschaftlichen Fachmagazins „Nature“, dass 23andMe Daten bzw. DNA-Proben von 96 Kunden verwechselt hat. Auch der Spiegel berichtete über Fehler bei Gentests, die schwerwiegende Auswirkungen haben können. Die von Google finanzierte Firma 23andMe aus Kalifornien bietet Gentests nicht nur für die Ahnenforschung, sondern auch zur Bestimmung des Risikos für bestimmte Krankheiten. Die Ergebnisse werden direkt über das Internet an die Kunden weitergegeben. Eine ärztliche Beratung findet nicht statt.

Drucker aus Legosteinen

Ist der Drucker kaputt und Sie haben kein Geld für einen neuen? Hier ist ein Beispiel für den Selbstbau. Sammeln Sie ein paar Legosteine, die Ihre Kinder am Boden liegen ließen, und fangen Sie an! Hier gibt es ein Video, wie der Drucker aus den Plastiksteinen und einem Filzschreiber und ein bisschen Elektronik funktioniert.

Zeitschriftenschau

Gelesen in …

Slaegt & Data/Dänemark
Jahrgang 24 Nr. 2/2010. Henrik Praetorius: The French Connection. Wie ich meine französischen Ahnen fand. Familienforschung nach Seefahrern und Händlern in den Westindischen Inseln der Karibik, an der afrikanischen Goldküste und in Frankreich. Jürgen Bourdeaux aus Deutschland half bei Forschung in Frankreich in der Hugenottensiedlung Soubis bei Rochefort. Die Familie Bourdeaux betätigte sich als Weinhändler in Amsterdam. Aus religiösen Gründen wanderten Familienangehörige nach Emden aus und wurden aktiv im Handel mit Afrika und den karibischen Inseln.

Termine

7. Detmolder Sommergespräch

Jüdische Genealogie – Im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken am 1.9.2010 im Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, Detmold. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich beim Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Willi-Hofmann-Straße 2, 32756 Detmold. Email: owl@lav.nrw.de http://www.archive.nrw.de

  • Herkunft, Ehe und Vererbung: Die Bedeutung von Familie und Genealogie in der jüdischen Kultur. Prof. Dr. Birgit Klein, Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg
  • Zur Kulturgeschichte der jüdischen Registratur. Dr. Peter Honigmann, Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg
  • Juden- und Dissidentenregister aus Westfalen-Lippe: Eine Einführung in Quellenkunde und Überlieferungssituation. Dr. Tobias Schenk, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Wien
  • Vom Reichssippenamt zum Personenstandsarchiv? Das nationalsozialistische Personenstandsrecht und die Entstehung von Spezialarchiven am Beispiel des Detmolder Bestandes „P 10“. Dr. Bettina Joergens
  • Genealogie und Schriftlichkeit als soziale Praxis: Quellenzeugnisse zur jüdischen Geschichte der Frühen Neuzeit in Ostwestfalen-Lippe. Dr. des. Elizabeth Harding, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
  • „Familienleben“ aus der Sicht der „Nachgeborenen“: Jüdische Generationenromane ab 2000. Dr. Ariane Eichenberg, Kulturwissenschaftliches Institut im Wissenschaftszentrum NRW Essen, Stuttgart
  • International und vernetzt: Jüdische Genealogie heute und praxisnah. Helga Heilbut, Hamburger Gesellschaft für Jüdische Genealogie e.V., Bergisch-Gladbach

Für den Monat Juli sind 18 Termine im „genealogischen Kalender“ eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie hier.