Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2008/08 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Internet
Neues von der DigiBib
Im Juni und Juli 2008 konnten folgende Projekte neu hinzugefügt werden:
1. Hilfssprache für die genealogische Forschung (Kekule)
2. 212 Stammtafeln adeliger Familien denen geistliche Würdenträger des Bistums Passau entsprossen sind
3. Meyers Orts- und Verkehrslexikon des Deutschen Reiches/1935
4. Gemeinde- und Dorfverzeichnis für das Generalgouvernement (1943)
5. Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
6. Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich (1939)
7. Friedrichsort/Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart (1901)
8. Preußen/Gesetzessammlung/1932/Nr. 43 (Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen)
9. Die Deutschen Personennamen
Außerdem folgende Adressbücher, die damit auch für die Erfassung für unser Projekt Adressbuchdatenbank bereitstehen:
10. Berlin/Telefonbuch 1881
11. Celle/Adressbuch 1900
12. Elbing/Adressbuch 1848
13. Koblenz/Adressbuch 1852
14. Köln/Adressbuch 1895
15. Mecklenburg/Güteradressbuch 1928
16. Oelde/Adressbuch 1934
Für Vorlagen und Scans danken wir u. a. Ulf Balke, Jörg Brauer, Klaus Erdmann, Arndt Richter, Fred Rump, Prof. Herbert Stoyan und Claus Wittich.
Fertig transkribiert wurden u. a.: Aachen/Raths- und Staatskalender 1786 (Bearbeiter: Heiner Pelzer).
Fertig transkribiert und erstkorrigiert wurden u. a.:
Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 3 (Bearbeiter: Gerhard Gülde)
Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer (Bearbeiter: Karla Kellner undEvelyn Matschkowski).
Allen fleißigen Aktiven, auch den Ungenannten sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Auf dass Euer Beispiel Schule mache … 😉
Die Liste mit Direktlinks befindet sich in der DigiBib unter der URL: http://wiki-de.genealogy.net/Portal:DigiBib (Spalte: Neu dabei)
Hiermit möchte ich nochmals ausdrücklich dazu aufrufen, sich an der Texterschließung der Werke der DigiBib zu beteiligen. Dazu gibt es im Wiki einführende Informationen. Meldungen gerne an digibib@genealogy.net.
Wem das zu kompliziert erscheint, möchte sich vielleicht an der Erfassung der Adressbücher für die Adressbuchdatenbank beteiligen? Alle Informationen dazu gibt es auf der Projektseite. Meldungen bitte an info@adressbuecher.net.
Und natürlich freuen wir uns auch immer über Scans oder Leihgaben, um interessante genealogische Werke und Adressbücher für die Vereinsprojekte DigiBib und Adressbuchdatenbank scannen und erschließen zu können.
(Marie-Luise Carl)
Projekt-Info Historische Adressbücher
Folgende Daten wurden im letzten Monat in die Datenbank Historische Adressbücher eingespielt:
Adressbuch von Aachen und Burtscheid 1850:
die ersten 1.812 Einträge, abgeschrieben von Rudolf Möller
Adressbuch von Aachen und Burtscheid 1855:
die ersten 1.439 Einträge, abgeschrieben von Jenny Franke
Wohnungsanzeiger für Berlin auf das Jahr 1825:
neu 3.453 Einträge, damit gibt es nun 12.602 Einträge, abgeschrieben von Hans-Joachim Stegemann
Neues Leipziger Adressbuch 1851:
neu 486 Einträge, damit gibt es nun 2.136 Einträge, abgeschrieben von Hans-Joachim Grittner
Einwohnerbuch des Kreises Ahrweiler 1926/27:
die ersten 1.004 Einträge, abgeschrieben von Ottmar Prothmann
Adreßbuch des Kreises Beckum 1938:
die ersten 2.398 Einträge, abgeschrieben von August G. Rumpenhorst
Adress-Buch für Rheinland-Westphalen 1834:
neu 2.396 Einträge, damit haben wir nun 7.209 Einträge, abgeschrieben von Thomas Kriete (724 Einträge) und abgeschrieben von August G. Rumpenhorst (1662 Einträge)
Adressbuch für Zabrze 1912:
die ersten 365 Einträge, abgeschrieben von Tina Frommholz
Heimat- und Einwohnerbuch des Kreises Oldenburg/Holstein 1957:
neu 1.677 Einträge, damit gibt es nun 7.346 Einträge, abgeschrieben von Elisabeth Zedlitz
Adreßbuch der Stadt Cöpenick 1902:
neu und komplett mit 7.011 Einträgen, abgeschrieben von Martina Rohde
Insgesamt haben wir nun 180 Bücher mit 827.115 Einträgen aus 2.644 Orten in der Datenbank. (Jesper Zedlitz)
Projekt-Info Online-OFBs
Im Monat Juli 2008 ist ein neues Online-OFB dazugekommen. Es ist das erste aus der Schweiz:
- Thalheim an der Thur: http://www.online-ofb.de/dorlikon
Ernst. J. Frei hat zusammen mit Konrad Basler die Kirchenbücher von Dorlikon (Jahre 1599-1844) transkribiert und veröffentlicht. Dorlikon heißt seit 1878 „Thalheim an der Thur“. Dieses Druckwerk (Herausgeber und Träger dieser Arbeit ist die Gemeinnützige Stiftung Basler & Hofmann, Ingenieure und Planer AG, Zürich) und die originalen Kirchenbücher sind im Züricher Staatsarchiv frei zugänglich und unterliegen keinem Datenschutz mehr. Daniela Bolz hat bei den Beteiligten die Genehmigung erhalten, daraus ein Online-OFB zu erstellen und dazu sogar die elektronischen Unterlagen erhalten.
Ansonsten sind im Monat Juli 2008 für viele bestehende Online-OFBs Datenupdates durchgeführt worden. (Herbert Juling)
Datenbestand der Bremer Datenbanken stark angewachsen
Waren im März 2007 zum Start der Datenbank „Bremer Leichenbücher“ immerhin schon 33.604 Datensätze erfasst, haben die fleißigen Bremer Maus-Mitglieder inzwischen schon 96.524 Datensätze bearbeitet. Unter der URL können diese kostenlos abgefragt werden. Durch eine beispielhafte Zusammenarbeit mit den Behörden können zurzeit weitere Leichenbücher digitalisiert und anschließend erfasst werden.
In der ebenfalls kostenlos abfragbaren Internetdatenbank der Bremer Friedhöfe haben Maus-Mitglieder inzwischen 85.851 Grabsteine auf 138 Friedhöfen im Bremer Raum fotografiert und fast 150.000 Personen erfasst. Durch eine Kooperation mit den „Männern vom Morgenstern“ werden demnächst auch Grabsteine aus dem Raum Bremerhaven hinzukommen. Die Datenbank erfreut sich großer Beliebtheit sowohl bei den Maus-Mitgliedern (da jeder von zu Hause aus mithelfen kann, die Daten zu erfassen) als auch in der Öffentlichkeit. So werden die Projektverantwortlichen häufig gefragt, wann denn endlich der Friedhof xyz dran sei, erfasst zu werden.
In der Datenbank der Leichenbücher sind Daten aus den Jahren 1875-1906 enthalten, in der Friedhofsdatenbank Daten von Grabsteinen, die heute auf den Friedhöfen in Bremen und Umgebung stehen. (kpw)
Software
Computerbild testet Genealogie-Programme
In der Zeitschrift Computerbild, Heft 15/2008 wurden acht Genealogieprogramme miteinander verglichen und bewertet: Ages!, Ahnenblatt, Der Ahnenforscher, Der Stammbaum, Family Tree Maker 2008, Genea, Genopro und WinAhnen.
Schon die Programmauswahl verwundert: Genea beispielsweise wurde explizit zur Erfassung von Kirchenbüchern entwickelt und nicht für die private Familienforschung. Hier die mageren Ausgabemöglichkeiten zu kritisieren oder zu bemängeln, dass nur ein Bild verknüpft werden kann (Genea bietet dies nur an, um eingescannte Kirchenbuchseiten zur Ansicht einfügen zu können), ist unsachlich und unfair. Die Wertung des Programms auf dem letzten Platz ist aus den genannten Gründen wenig verwunderlich.
Allein der Vergleich von Family Tree Maker 2008 mit Genea zeigt, dass hier Programme völlig unterschiedlicher Anwendergruppen konkurrieren mussten. Ahnenblatt, als Preis-Leistungssieger ausgezeichnet, weil es kostenlos ist, blieb ohne Konkurrenz, da vergleichbare Programme – beispielsweise PAF, das ebenfalls weit verbreitet ist – gar nicht im Testfeld vorhanden waren. Auch der selbst ernannte größte Konkurrent von Family Tree Maker 2008, Legacy, ist nicht in den Test einbezogen worden.
Im Text kritisieren die Autoren, dass man bei Family Tree Maker 2008 keine Geburtsnamen eingeben kann. Jeder Anfänger weiß, dass in aller Regel eben genau dieser Name in der Genealogie für die Verwaltung genutzt wird, da ein Ehename sich ja ständig ändern kann. Ehenamen können von einigen Programmen „errechnet“ werden, Geburtsnamen jedoch nicht.
Quellen wurden von den Testern als normales Eingabefeld gewertet, doch ob eine Quellenverwaltung vorhanden ist, gehörte nicht zum Prüfumfang. Auf wichtige Werkzeuge wie die Dublettensuche, Verschmelzen doppelter Personen, den Umgang mit dem Implex u. v. m. wird zwar im Text hingewiesen, doch werden die Programme dahingehend nicht überprüft. Einzige Ausnahme ist die Plausibilitätsprüfung.
Sehr wichtig ist den Prüfern die Anbindung an eine Datenbank, um neue Informationen zu bekommen. Man kann darüber streiten, ob das wirklich so wichtig ist. Mit dem Browser kann man die unterschiedlichsten Datenbanken im Internet schnell aufrufen und durchsuchen – nicht nur solche, die einem Programm angeschlossen sind. Auch das kostenlose Programm Ahnensuche leistet an dieser Stelle gute Hilfe. Im Testfeld verfügt nur ein einziges Programm – der Testsieger – über eine Datenbankanbindung – allerdings zum kostenpflichtigen Ancestry.de.
Die fehlende Datenbank war neben der umständlichen Bedienung auch Kritikpunkt an dem Programm Ages!. Dieses Programm kompliziert zu nennen, beweist, dass die Tester die wirklich komplizierten Programme auf dem Markt gar nicht auf dem PC hatten. Zudem übersahen die Tester, dass die Ergebnisse der Plausibilitätsprüfung nicht nur angezeigt werden, sondern jeder Eintrag bereits mit der entsprechenden mutmaßlichen Fehlerquelle verlinkt ist, um sie sofort überprüfen zu können. Unerwähnt blieb auch die Ortsverwaltung von Ages!, die für manchen Anwender ein wichtiges Kaufkriterium darstellt.
Ahnen-Chronik wurde kritisiert, weil nur Standarddaten Raum haben – doch auch das ist nicht richtig: Man kann einen ganzen Lebenslauf erstellen. Hinzu kommt die Überlegung, warum überhaupt die Anzahl der verwaltbaren Ereignisse ein Bewertungspunkt sein soll. Es gibt Forscher, die viele Eingabefelder wünschen, aber auch solche, die ihr Programm lieber übersichtlich und „leicht“ haben möchten.
Eine (kostenpflichtige) Hotline wird im Computerbild-Test mit Bestnoten belohnt. Die Erfahrung von Anwendern lehrt allerdings anderes: Hotline-Mitarbeiter wissen häufig nur in technischen Fragen Bescheid und vertrösten die Anrufer bei Anwenderproblemen, weil sie erst beim Entwickler nachfragen müssen. Mancher Programmautor dagegen hat einen Hauptberuf und entwickelt das Programm nach Feierabend – kann folglich keine Telefonnummer anbieten. Aber er beantwortet E-Mails von Anwendern und nutzt die Fragen auch zur Weiterentwicklung des Programms. Für manche Programme gibt es ein Anwenderforum oder eine Mailingliste, wo auch individuelle Probleme in kürzester Zeit ausführlich und kompetent gelöst werden. Diese Möglichkeiten aber wurden im Test mit der schlechtesten Note bestraft.
Einstiegshilfen wie „Wie erforsche ich meine Vorfahren“ flossen in die Beurteilung der Programmbedienung mit ein. Das Programm soll dem Anfänger laut Meinung der Tester sagen, wie Ahnenforschung funktioniert und wo und wie er Informationen finden kann. Ist das wirklich das, was ein „Familienforscher“ will? Ein Teil der Anfänger wird darauf Wert legen, doch durch die Gewichtung der Testkriterien wird hier dem Leser die Entscheidung abgenommen, ob es für ihn persönlich wichtig ist oder nicht.
In der Zusammenfassung wird erwähnt, dass die Tester in jedes Programm große Datenmengen eingaben und dieses Vorgehen Erfolg zeigte, weil eines der Programme nach 2.800 Personen „aufgab“. Welches Programm das war, wird dem Leser allerdings verschwiegen.
Ganz abgesehen von den offenbar fehlenden Kenntnissen der Tester bestätigt für uns der Computerbild-Test die Einstellung, dass solche Gegenüberstellungen auf den ersten Blick vielleicht interessant, aber auf den zweiten doch sehr fragwürdig und unfair sind. „Das beste Genealogieprogramm“ gibt es nicht! Zu dieser Aussage stehen wir mehr denn je. Was für Herrn Meier gut ist, muss Frau Müller noch lange nicht zufriedenstellen und umgekehrt. Das einfachste und fast als naiv zu bezeichnende Programm ist für irgendeinen Anwender genau das, was er sucht – während ein anderer Wert legt auf bestimmte Listen und ein Dritter schöne Ahnentafeln drucken will.
Vergleichende Tests wären nur dann fair und vollständig, wenn tatsächlich alle Genealogieprogramme (zurzeit über 50) nach unterschiedlichen Anwendergruppen aufgeteilt und verglichen werden – und zwar in wirklich allen Bereichen. Da ein solcher Vergleich nach unserer Erfahrung nicht machbar ist, lehnen wir für uns solche hinkenden Gegenüberstellungen ab. Wir versuchen bei unseren Tests die Stärken und Schwächen einer Software herauszustellen und das Programm so zu beschreiben, dass sich der Leser ein Bild machen und bei Interesse eine Demoversion selbst testen kann – um dann zu entscheiden, ob das Programm seinen individuellen Ansprüchen genügt. (Doris Reuter)
Ahnenblatt jetzt mit Unicode
Ahnenblatt ist seit Mai 2008 als Version 2.51 verfügbar. Einige herausragende Neuerungen sind zu erwähnen:
- Mehrsprachige Benutzeroberfläche: Auf Mausklick lässt sich die Sprache der gesamten Programmoberfläche und der Dateiausgaben (z. B. Listen oder HTML-Exporte) wechseln. Standardmäßig sind die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Polnisch und Türkisch integriert.
- Unicode-Fähigkeit: Die neue Version von Ahnenblatt unterstützt die Eingabe osteuropäischer Sonderzeichen (polnisch, tschechisch) oder gar kyrillische, griechische oder chinesische Sonderzeichen. Diese können auch in allen Ausgaben und Exporten ausgegeben werden.
Das kostenfreie Programm bietet zur Freude seiner Anwender somit noch mehr Komfort.
Weitere Informationen: http://www.ahnenblatt.de
(Doris Reuter)
Ein Schritt nach vorn: Genea
Im Mai 2008, kurz nach dem 20.000. Download, wurde die neue Version 1.4.1 von Genea veröffentlicht. Mehrere kleine Fehler sind behoben und es gibt neue Funktionen. Das Programm wurde in erster Linie konzipiert, um große Datenmengen zu speichern und zu verwalten, z. B. ganze Kirchenbücher oder alle Bewohner eines Ortes. Aus diesem Grund ist die Arbeitsweise von Genea nicht personen-, sondern datenzentriert. Dokumente (Tauf-, Heirats- und Sterbebücher, Urkunden etc.) können eingescannt und verknüpft werden.
Genea erstellt Stammbäume und kann sie als Bilder oder Gedcom-Datei speichern oder drucken. Zur Erstellung der Stammbäume werden Annahmen über Verwandtschaftsverhältnisse getroffen. Inwieweit man hier den Mutmaßungen des Programms vertrauen möchte, muss jeder Anwender für sich selbst entscheiden. Genea ist unter der GPL (GNU General Public License) gratis verfügbar und kann von jedermann verändert und ergänzt werden.
Weitere Informationen: http://de.genea.at
(Doris Reuter)
Medien
Neue AMF-Publikationen
Neuerscheinungen in der AMF-Schriftenreihe:
- SR-197 Heinemann, Dr. Wolfgang: Copulationsregister der ev. St. Johannes Gemeinde zu Wernigerode (1730 – 1769), Preis: 16,25 €
- SR-198 Bauer, Martin: Register zum Taufbuch der ev. Reglerkirche in Erfurt (1778 – 1806), Preis: 14,10 €
- SR-199 Uhlig, Wolfgang: Geschichte der Gemeinde Gelenau und ihre Bewohner (1580 – 1750), Preis: 39,70 €
Neues Themenheft unserer Zeitschrift für mitteldeutsche Familiengeschichte (ZMFG):
- ZMFG – Heft 2/2008 – Themenheft „Vogtland“, Preis: 8,75 €
Informationen zu der gesamten Reihe und Bestellmöglichkeiten findet man am elektronischen Büchertisch der AMF unter: http://amf-versand.de (Günther Unger)
Kaleidoskop
Termine
Für den Monat August sind 28 genealogische Termine im „genealogischen Kalender“ eingetragen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie im Genealogischen Kalender.