Newsletter 2006/01

Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2006/01 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Inhaltsverzeichnis

Internet

Neues Verzeichnis

Online-Verzeichnis der pfälzischen und rheinhessischen Kirchenbücher

Pressenotiz der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz:

„Bisher gab es für die Pfalz und für Rheinhessen nur zwei konfessionsübergreifende Standardwerke (vgl. Müller, Anton: Die Kirchenbücher der bayerischen Pfalz. München 1925; Praetorius, Otfried: Kirchenbücher und Standesregister für alle Wohnplätze im Land Hessen. Darmstadt 1939), die lange Zeit eine ausgezeichnete Hilfe waren, jedoch schon seit Jahrzehnten einen starken Überholungsbedarf zeigen. Familienforscher, Archive, Pfarr- und Standesämter können sich nun über ein neues Verzeichnis freuen, das ihnen bei der oft schwierigen Suche nach den Kirchenbüchern, ihrer Reproduktionen und der dazu gehörigen Literatur weiterhilft.

Das Online-Verzeichnis der pfälzischen und rheinhessischen Kirchenbücher basiert auf den Kirchenbuchverzeichnissen des Landesarchivs Speyer sowie auf Informationen aus einschlägigen Kirchenbuchverzeichnissen. Die Ortsliste deckt alle Orte der Pfalz und Rheinhessens ab, außerdem zahlreiche saarländische zum Sprengel der evangelischen und katholischen Kirche der Pfalz gehörige Pfarreien und einige im Kreis Bad Kreuznach liegende Orte der Diözese Mainz. Der zeitliche Schnitt liegt beim Jahr 1798, wobei einige Kirchenbücher auch längere Laufzeiten aufweisen. Dabei ist davon auszugehen, dass sich die Kirchenbücher, die jünger als 1798 sind, bei den Kirchenarchiven oder Pfarreien befinden, in der Regel besitzen die Kirchenarchive jedoch Filme davon. Außerdem können für die Zeit ab 1798 die Zivilstandsregister bei den zuständigen Standesämtern eingesehen werden.

Durch den alphabetischen Aufbau und die umfassende Suchfunktion nach Ortsnamen oder Schlüsselbegriffen erhält der Benutzer in kurzer Zeit Informationen zu Umfang, Laufzeit, Art und Lagerort des gesuchten Kirchenbuchs. Es ist geplant, durch den kontinuierlichen Ausbau einen umfassenden Überblick über sämtliche Personenstandsunterlagen der Pfalz und Rheinhessens einem weltweiten Nutzerkreis zur Verfügung zu stellen.

Die Landesarchivverwaltung ist dankbar für ihre Meinung sowie für Anregungen, zusätzliche Mitteilungen und Hinweise auf Fehler. Bitte nutzen Sie dazu unser Diskussionsforum oder wenden Sie sich direkt an die Bearbeiterin (Andrea Kraft, Landesarchiv Speyer, Fax: 06232/9192-100, E-mail: a.kraft@landesarchiv-speyer.de).

Das Verzeichnis kann als PDF unter downgeloaded werden.

Alle Rechte an dieser Datei liegen bei der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Die Datei darf nicht zu gewerblichen Zwecken kopiert und weiterverbreitet werden. Eine veränderte Wiedergabe der Datei oder einzelner Teile der Datei ist strafbar.“

Quelle: Pressenotiz der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz:


Neue Mailingliste

Thema: Genealogie des Adels

Seit Mitte Dezember 2005 gibt es eine neue Mailingliste: ADEL-L soll die Familienforscher zusammenführen, die sich mit der Genealogie des Adels und der Dynasten (Kaiser, Könige, Grafen, Herzöge) in Mitteleuropa zwischen dem Frühen Mittelalter und der Frühen Neuzeit beschäftigen. Da der insbesondere der höhere Adel seinen Besitz oft verstreut hatte und mit teilweise weit entfernt lebenden Familien verwandt und verschwägert war, ist das Arbeitsgebiet der Liste geographisch nicht eingeschränkt.

Die Anmeldung zur Liste erfolgt auf der Seite http://list.genealogy.net/mm/listinfo/adel-l .

Die Liste wird betreut von Eva Holtkamp und TK.


Online-OFB Soltau und Umgebung

Unter der URL http://www.online-ofb.de/soltau steht seit dem Jahreswechsel das 93. Online-OFB zur Abfrage zur Verfügung. Auf diese Datenbank sind die Bremer Online-Mäuse besonders stolz, weil es sich um einen ersten Erfolg in dem Bemühen handelt, Datenbestände von alten MAUS-Mitgliedern zu retten.

Der Bearbeiter dieses OFB Soltau ist Wilhelm Hebenbrock, ein verdientes altes Maus-Mitglied, der zu den ersten Familienforschern im Bremer Verein gehörte, die sich in den 80ger Jahren schon früh des Computers bedienten. Leider ist er seit mehreren Jahren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, diese Arbeit weiterzuführen.

Dieter Fritzsch hat den vorhandenen Datenbestand nun überarbeitet und das Ergebnis als GEDCOM-Datei erstellt. Die Datei umfasst 26.575 Personen aus dem Bereich um Soltau zwischen Celle und Fallingbostel. Sie ist als Ergänzung zu den Online-OFBs Visselhövede, Neuenkirchen und Kirchlinteln in der Lüneburger Heide zu sehen. (Herbert Juling)

Wissen

Findmittel – Die CG-Archivrecherche

Heimatmuseum Wandsbek

Es sind nicht immer nur die klassischen Archive, in denen Familienforscher auf der Suche nach Spuren ihrer Vorfahren fündig werden können. Auch manche Museen bergen biographische Informationen, insbesondere wenn sie über Archive verfügen. Nach dem Museum für Kommunikation (Computergenealogie 2/2005) hier nun ein zweites Beispiel dieser Art aus Hamburg.

Der Bürgerverein Wandsbek von 1848 und der Heimatring Wandsbek, gegründet 1955, betreiben gemeinsam das Heimatmuseum des heutigen Hamburger Stadtteils, der im Jahr 1296 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1568 baute Ritter Heinrich Rantzau ein Schloss in Wandsbek, auf dessen Grundmauern 1772-78 der Gutsherr Heinrich Carl Graf von Schimmelmann (Vater von Heinrich Karl von Schimmelmann dänischer Finanz- und Handelsminister 1784-1814) ein neues Schloss errichtete.

Das erste Wandsbeker Archiv wurde im Krieg vernichtet und so sind die beiden Vereine seit dem Wiederaufbau bemüht, alles über die Entwicklung des Ortes und die Lebensverhältnisse früherer Bewohner zu sammeln und für kommende Generationen zur Verfügung zu stellen.

Zu den Beständen des Museums gehören neben Adressbüchern ein umfangreiches Archiv zu Wandsbeker Persönlichkeiten sowie ein großes Text- und Bildarchiv.

Zu den prominenten Söhnen des Ortes zählt Matthias Claudius (1740-1815), Herausgeber des „Wandsbecker Boten“ und Dichter des populären Liedes „Der Mond ist aufgegangen“, dessen Leben und Werk das Museum eine ausführliche Dokumentation widmet. Für Familienforscher und Militärhistoriker ist die „Husaren-Stube“ besonders interessant: Sie zeigt die Geschichte der „Wandsbeker Husaren“, dem Preußischen Husaren-Regiment Königin Wilhelmina der Niederlande (Hannoversches) Nr. 15, die von 1871 an in Wandsbek stationiert waren. Neben Fotos, zum Teil mit Namen versehen, und vielen Ansichtsstücken wie Uniformen und Lanzen gibt es ein umfangreiches Archiv.

Für eigene Forschungen empfiehlt sich eine telefonisch Anmeldung. Anfragen versucht das ehrenamtliche Team des Archivs befriedigend zu beantworten. Fotokopien und Digitalfotos im Museum sind möglich, sofern urheberrechtlich zulässig; von Fotos werden Abzüge innerhalb von 14 Tagen angefertigt. Für das Studium der Archivalien stehen zehn Plätze mit Stromanschluss für Laptops zur Verfügung. (André Studt)

Vereine

Stammtafeln gehen online

Stammtafeln aus dem Bestand der GGHH im Netz

Die Genealogische Gesellschaft Hamburg e. V. (GGHH) stellte zum 1. Januar 2006 die ersten 253 Stammtafeln aus ihrer Bibliothek in der Alsterchaussee 11 (Hamburg-Rotherbaum) in die genealogische Datenbank GedBas ein.

Damit sind 20.321 Personen, Forschungsergebnisse von zahlreichen Mitgliedern des 1918 gegründeten Vereins, nicht nur in der Bibliothek, sondern auch im Internet einsehbar.

„Die Daten wurden früher in Form von hand- und maschinenschriftlichen Stammtafeln und Stammbäumen unserer Mitgliedern in unsere Bibliothek zur Dokumentation der eigenen Forschung eingereicht. Heute passiert dies zumeist über Internetdatenbanken. Diesen Trend wollen wir mit der nachträglichen Erfassung und Bereitstellung der Daten in GedBas unterstützen“, so Ulf Bollmann, Vorsitzender der GGHH.

Die GGHH hat in ihrer Bibliothek in der Alsterchaussee über 5.000 Stamm- und Ahnentafeln, die nun nach und nach im Internet bereitgestellt werden sollen. (as)


Genealogische Computer Vereniging

Neuer Computergenealogie-Verein in den Niederlanden

Die neue „Genealogische Computer Vereniging“ GCV unterstützt Menschen, die Familienforschung als Hobby betreiben und Computer, spezielle Programme und das Internet nutzen, um ihre Forschungsergebnisse zusammenzustellen und zu einem logischen Ganzen zusammenzufügen.

Nach Meinung der Initatoren entwickelt sich dieses Hobby zusammen mit dem technischen Fortschritt. So sind heute zahlreiche Computerprogramme erhältlich, um die Forschungsdaten sinnvoll zusammenzustellen und um neue Familienbande festzustellen. Weiterhin gehen immer mehr Archive dazu über, Teile ihres Archivmaterials über das Internet zur Verfügung zu stellen. Schon das landesweite GenLias-Projekt ist ganz bedeutsam für alle, die dieses Hobby pflegen, da hierdurch die Standesamtsdaten über das Internet rechtzeitig zugänglich werden. Solange ein Archiv nicht die vollständige Akte im Internet einsehbar macht, hat das noch den Vorzug, dass die Urkunde im Archiv angefordert und eingesehen werden muss. Zwei Gründe sind dabei wichtig: Bei der Übernahme der Daten können einmal Schreib- oder Lesefehler auftreten, andererseits bietet die vollständige Urkunde viel mehr Informationen als nur über die betreffende Person, z.B. die Zeugen bei einer Heirat.

Unter dem Motto: „Mitglieder für Mitglieder“ arbeitet die Vereinigung an der Interessenwahrnehmung, dem Austausch von Daten und Erfahrungen, der weitergehenden Professionalisierung und Qualitätsverbesserung bei der Erschließung von Archivmaterial, das durch die Vereinigung selbst oder durch andere angeboten und entwickelt wird. Sie will dafür gemeinsame Projekte entwickeln und Workshops und Arbeitstreffen organisieren.

Die neue Vereinigung will einen substantiellen Beitrag zur Entwicklung der digitalen Zugänglichkeit von Archiven und Daten liefern. Mitglieder der Vereinigung waren im vergangenen Jahr mit Vorschlägen an Archive beschäftigt, wie deren Webseiten besser für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Außerdem ist auch eine Vereinheitlichung der Archivgebühren wünschenswert, während jetzt die Archive ihre Gebühren nach eigener Rechnung bestimmen. Die Verwaltung hat hier noch keine Richtlinien vorgegeben.

Die Entwicklung in der Computertechnologie geht schnell voran und als Familienforschers sollte man versuchen, den Entwicklungen zu folgen. Die Vereinigung bietet mit Artikeln und Tipps auf ihrer Webseite und in ihrem digitalen Newsletter aktuelle Informationen über die technischen Entwicklung im Computerland und was noch zu erwarten ist.

Das Sekretariat der Vereinigung hat seinen Sitz in NL-2352 EK Leiderdorp, Vronkenlaan 31, E-Mail: secretaris@computergenealogie.org

Interessenten können sich auf der Webseite der Vereinigung anmelden: http://www.computergenealogie.org

(Übersetzung der GCV-Pressemitteilung: Günter Junkers)

Medien

Genhisto und andere Themen

Computergenealogie 4/2005 erschien Ende Dezember

Ende Dezember erschien die neueste Ausgabe des Magazins Computergenealogie (Druckversion). Mitglieder des Vereins für Computergenealogie und Abonnenten erhalten die Hefte automatisch zugestellt. Wer weder Mitglied noch Abonnent der Zeitschrift ist, kann die Hefte auch einzeln kaufen. Einzelhefte kosten 5,– EUR (plus 1,50 EUR für Porto & Verpackung) und können online im Ahnenforschung.Net-Shop bestellt werden.


Letzte Ruhe für Soldaten

Porträt eines Umbetters

Deutschlandradio Kultur (früher Deutschlandradio Berlin) sendet am 25. Januar das Feature „Kowalke“ über einen Umbetter beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, das 1996 mit dem „Silbernen Kabel“ ausgezeichnet wurde – leider von 0:05 bis 1:00.

Der Autor Fritz Jahn war mit Kowalke auf den ehemaligen Kampfstätten im Oderbruch und im Kessel von Halbe unterwegs. Dabei entstand das Psychogramm eines Menschen, der aus persönlichen Motiven und christlicher Überzeugung seinen Beruf als Berufung sieht: „Trauer braucht einen Ort. Der Zweite Weltkrieg ist eigentlich erst dann zu Ende, wenn der letzte Soldat würdig bestattet ist.“

Deutschlandradio Kultur ist überall in Deutschland über Kabel und Satellit und vielerorts auch über Antenne zu empfangen; die Frequenzen sind zu finden auf http://www.dradio.de/dkultur/frequenzen. Deutschlandradio lässt sich auch per LiveStream via Internet emfpangen, einige Sendungen kann man später im Internet nachhören (oder als Podcast herunterladen); die Links stehen auf der Homepage http://www.dradio.de. (re)

Kaleidoskop

Termine

Für den Monat Januar sind 17 genealogische Termine in Bremen (2x), Essen, Hamburg (3x), Herrenberg, Kassel, Münster, Oldenburg, Osnabrück, Stuttgart, Travemünde, Wadersloh, Wegberg, Wuppertal und Zürich (CH) im „genealogischen Kalender“ eingetragen.

Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie im Genealogischen Kalender.

„Family Tree Maker 2006“ – Live

Am 19. Januar 2006 stellt Stefan Harms auf Einladung der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e.V. die deutsche Version von „Family Tree Maker 2006“ im Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg vor. Das Staatsarchiv befindet sich in der Kattunbleiche 19, 22041 Hamburg und ist mit der U-Bahnlinie U1 und Bussen bis Wandsbek-Markt zu erreichen. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.