Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2003/02 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
das Internet bietet nicht nur eine unermessliche Fülle an Daten und Informationen für Familienforscher, sondern hat auch den Informationsaustausch revolutioniert. Wer nicht in der Heimat seiner Vorfahren lebte, hatte es früher schwer, an regionale Informationen zu kommen und konnte nicht regelmäßig die Treffen der örtlichen Forscher besuchen. Heute haben sich Mailinglisten zu „virtuellen Treffpunkten“ entwickelt, die man von jedem Ort der Welt aus besuchen kann. Hier findet man Tipps für den Einstieg, Übersetzungen für altertümliche Begriffe und immer wieder auch Hilfe bei der Beschaffung von Daten. Sind dadurch die Vereine überflüssig geworden? Immerhin sind fast 60 Prozent der Leser, die sich an unserer Januar-Umfrage beteiligt haben, nicht Mitglied in einem genealogischen Verband. Dieser große Anteil hat uns überrascht. In diesem Monat gehen wir deshalb der Frage nach, warum das so ist. Immerhin nutzen ja fast alle Familienforscher auf die eine oder andere Weise Leistungen von genealogischen Vereinen – nicht zuletzt im Internet. (re)
Internet
Eine Idee findet viel Resonanz
Neue Datenbanken für Familienanzeigen
Ein unerwartet großes Echo hat das im Newsletter 01/2003 angezeigte Projekt zur Erfassung von Familienanzeigen aus Tageszeitungen – http://db.genealogy.net/familienanzeigen – ausgelöst. Zwischenzeitlich sind zwei weitere regionale Datenbank online gegangen:
- Todesanzeigen aus dem Raum Braunschweig – http://db.genealogy.net/familienanzeigen/projekte.php?PID=2
- Todesanzeigen aus dem Raum Stuttgart – http://db.genealogy.net/familienanzeigen/projekte.php?PID=18
Voraussichtlich ab Mitte Ende Februar oder Anfang März 2003 verfügbar sind weiterhin Projekte für die Regionen
- Halle an der Saale
- Reichenbach (Vogtland)
- Reutlingen
- Wiesbaden
Für weitere Regionen soll mit Datenerfassungsarbeiten begonnen werden, so dass im Verlauf des Jahres mit einem kontinuierlichen Anstieg der online verfügbaren Regional-Datenbanken gerechnet werden darf. Für die Datenerfassung stehen Mustertabellen zur Verfügung, die Sie ggf. bei Hans-Jürgen Wolf (hans-juergen.wolf@nwn.de) anfordern können. (hjw)
Wer-wann-wo in Niederdeutschland
Namens-Datenbank der niederdeutschen Familienkunde
Die seit 1919 erscheinende Zeitschrift für niederdeutsche Familienkunde (ZNF) hat auf ihrer Homepage unter nun eine Nachnamenindex-Datenbank mit den Jahrgängen 1919 bis 1934 online gestellt. Derzeit hat sie einen Umfang von über 62.500 Nachnamen, die weiteren Jahrgänge werden in den kommenden Monaten ergänzt. Zwar gab und gibt es in regelmäßigen Abständen Nachnamens-Indices der Zeitschrift, doch konnte man diese bisher nicht elektronisch durchsuchen.
Durch dieses Angebot der ZNF-Internetseite, die bisher schon eine komplette Artikelübersicht und eine Liste der Bibliotheken und Archive der ZNF bot, sind die Recherche-Möglichkeiten um ein vielfaches erweitert worden. Aus der Trefferliste der Datenbankabfrage gelangt man über einen Link auf die für diesen Jahrgang erstellte Artikelübersicht, in der man nun anhand der Seitenzahl das Aufsatzthema nachsehen kann. Auf der Bibliotheksseite sind derzeit 120 Bibliotheken und Archive in Deutschland und dem Ausland verzeichnet, in denen die Ausgaben der ZNF zu finden sind. (as)
Software
FineReader lernt Fraktur lesen
Erfahrungen mit einem Schrifterkennungs-Programm
FineReader ist ein OCR-(Schrifterkennungs-)Programm, das die Möglichkeit bietet, Frakturschrift in den Computer einzulesen und in moderne Schrift zu „übersetzen“. Für das Programm gibt es auch Module für die Erkennungssprachen deutsch, französisch und griechisch mit den entsprechenden Zeichensätzen und eine kyrillische Programm-Version. Die kostenlose Demoversion ist nur mit englischer Oberfläche zu haben.
Für den Test wurden 10 Seiten einer regionalgeschichtlichen Zeitschrift von 1906 (gr.-8°, Satzspiegel 177 x 120 mm) mit 300 dpi eingescannt. Der Text war gesetzt in Fraktur, der Haupttext mit 16, die Fußnoten (bis zu einer halben Seite) mit 14 Punkten. Eingestreut sind lateinische Abkürzungen (nt., mar., ux.) und alphanumerische Zeichen in Antiqua sowie griechische Buchstaben in kursiv. Gedruckt ist auf feinrauem Papier (minimale Alterung). Die Vorlage ist sauber, teilweise mit Bleistiftunterstreichungen. Gespeichert wurden die Bilder als TIFF-Dateien.
Ein Versuch, die Fraktur ohne Training lesen zu lassen, ließ nichts Gutes ahnen: nur jeder fünfte bis zehnte Buchstabe wurde richtig erkannt. Offensichtlich hatte das Programm noch nie eine solch altertümliche Schrift gesehen (was bei einer Entwicklung im englischsprachigen Raum auch nicht verwundert). Also ohne Training läuft nichts.
Das Erlernen geht Buchstabe für Buchstabe mit mehrfach vergrößerter Abbildung vor sich, wobei nebenbei auffällt, wie tolerant das menschliche Auge unsauber gedruckte Buchstaben (durch abgenutzte Typen) erkennt, die elektronische Abtastung steht dagegen jedes Mal vor einem Rätsel. Der Buchstaben-Ausschnitt kann und sollte in vielen Fällen manuell verändert werden. Je gewissenhafter man hier arbeitet, um so besser ist letztendlich das Ergebnis. Ligaturen können vom Nutzer beliebig festgelegt (aus dem Wort „ausgeschnitten“) und gespeichert werden. Unterstreichungen sollten wegradiert oder die unterstrichenen Wörter übersprungen werden.
Aber das ganze Training dauert! Für eine Seite mit rund 2.700 Buchstaben habe ich rund eine dreiviertel Stunde gebraucht. Der zwei Punkt kleinere Fraktur-Fußnotentext muss wie eine andere Schrift völlig neu erlernt werden. Gegen Ende der ersten trainierten Seite wurde (fast) jeder Buchstabe richtig vorgeschlagen, so dass ich glaubte, die restlichen neun Seiten vom Programm selbstständig erkennen lassen zu können (die erlernten Zeichen werden automatisch gespeichert und können im „Pattern Editor“ angesehen, in fett, kursiv, hoch- oder tiefgestellt verändert oder ganz gelöscht werden).
Das Gute zuerst: die im Training festgelegten Ligaturen werden vom Programm mit hoher Genauigkeit erkannt und wiedergegeben. Dagegen gelingt die Unterscheidung der Drucktypen des hohen „s“ und des „f“ und der Buchstaben „u“ und „n“ in vielen Fällen nicht. Ein Großteil falsch gelesener Wörter resultiert aus der Verwechslung dieser beiden Buchstabenpaare. Trotzdem bleibt die Anzahl der Fehler im Rahmen: auf einer ausgezählten Seite mit 504 Wörtern und 2.622 Buchstaben hatte FineReader rd. 70 Zeichen (in rund 60 Wörtern) falsch erkannt. Jedes nicht trainierte Zeichen führte zu fehlerhafter Erkennung und musste bei der anschließenden Korrekturlesung verbessert werden.
Mit den im FineReader integrierten Schriften ist das Lesen der Fraktur nicht möglich. Erst durch die individuelle Eingabe jedes Zeichens in jeder Größe und Veränderung (fett, kursiv) „erlernt“ das Programm die gebrochene Schrift. Gegenüber meinen bisherigen vier Jahre alten OCR-Programmen ist danach eine deutliche Steigerung der Erkennung auf etwa 85-90% möglich gewesen. Dieser Erfolg stellt sich allerdings erst nach einem äußerst zeitaufwändigen Training ein (eine Stunde), dessen gespeichertes Ergebnis nur bei exakt der gleichen Schrift und Größe mit ähnlicher Erfolgsquote wiederverwendet werden kann.
Weitere Informationen über das Programm findet man im Internet unter die Website bietet auch eine direkte Bestellmöglichkeit. FineReader Professional kostet 129 EUR, die Corporate Edition 299 EUR, die Mac-Version 149 EUR. (Rolf Sattler)
Ein Klassiker überrascht
GENprofi/classic 4 als Beta-Version verfügbar
Einer der Klassiker unter den deutschsprachigen Genealogieprogrammen, GENprofi, überrascht mit der Ankündigung einer neuen Version. Wurde bisher immer gemunkelt, dass GENprofi/classic nicht mehr weiterentwickelt, sondern in das Programm GENprofi/Stammbaum überführt wird, hat der Autor Heiko Thimm nun eine Beta-Version des Genealogieprogramms GENprofi/classic in der Version 4 angekündigt. Diese kann man zur Zeit aus dem Internet unter der Adresse http://www.genprofi.org herunterladen.
Die Genprofi/classic Version 4 ist laut der genannten Website die definitiv letzte Aktualisierung des Programms sein. Eine Weiterentwicklung erfolgt nicht mehr. Zur Zeit wird allerdings die Umsetzung des GENprofi-Konzeptes auf eine moderne graphische Oberfläche durchgeführt.
Anwender des Programms GENprofi/classic 3.4 können die Daten in die Betaversion übertragen. Hierfür wird eine Konvertierungsroutine bereitgestellt. Wer das Programm testen will, sollte sich bewusst sein: Wie bei der Benutzung von Beta-Software üblich, erfolgt der Einsatz der Betaversion auf eigene Gefahr! Die Version sollte also nur benutzt werden, um einen ersten Eindruck vom Programm zu gewinnen, bzw. um dem Entwickler eventuelle Fehler und Probleme mitzuteilen. Der Einsatz des Programms selbst geschieht auf eigenes Risiko und sollte nicht mit dem Originaldatenbestand der genealogischen Forschungsergebnisse gemacht werden. GENprofi 4 läuft als MS-DOS-Anwendung auf allen Betriebssystemen, die diesen Modus unterstützen. (kpw)
Aus oder Neubeginn?
Familienstammbaum und Mein Stammbaum auf der Kippe
Eines der beliebtesten Genealogieprogramme scheint vor dem Aus zu stehen. Nach dem Konkurs des deutschen Herausgebers The Learning Company hat auch die übergeordnete europäische Niederlassung die Lizenz für das Programm Familienstammbaum verloren. Die derzeit aktuelle deutsche Version Familienstammbaum 7.5 hat somit zur Zeit weder einen Produzenten noch einen offiziellen technischen Support. Zum Leidwesen aller Interessenten sind mittlerweile alle Programme aus den Regalen verschwunden, die deutsche Version von FamilyTreeMaker ist seit langem ausverkauft. Dieser Umstand treibt seltsame Blüten. Denn wer sich in dieser Situation von seinem Programm trennt und es zum Verkauf anbietet, kann Spitzenpreise erzielen. Erst kürzlich wechselte eine FST-Version bei Ebay den Besitzer für stolze 130 EUR, während der offizielle Verkaufspreis bei ca. 55 EUR lag.
Bei diesem großen Interesse an dem Programm ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Anwender trotz vorheriger Bedenken für die US-Originalversion entscheiden. Diese hat sich mittlerweile bis zur Version 10.0 weiterentwickelt. Alle glücklichen Besitzer einer der wenigen deutschen 7.5-Versionen und alle, die an dem Programm interessiert sind können sich weiterhin auf den Seiten http://www.familienstammbaum.de über den Fortgang informieren. Diese Seiten werden inklusive eines Anwenderforums von Genealogieservice.de GmbH auf eigene Kosten aufrecht erhalten.
Nicht besser ergeht es dem Programm Mein Stammbaum (Homepage: http://www.mein-stammbaum.de), dessen letzte Version MSB 2 de Luxe in Deutschland ebenfalls viele Käufer fand. Nachdem sich die Firma Sierra für die Aufgabe genealogischer Software entschieden und somit auch auf die weitere Entwicklung des Programms Generations (US-Version von Mein Stammbaum) verzichtet hatte, gab die Firma Broderbund die Übernahme des Programms bekannt. Beide Programme werden nun in den USA von genealogy.com vertrieben. In Deutschland sind sowohl die beiden US-Versionen, als auch Mein Stammbaum2 deLuxe über Genealogie-service.de erhältlich.
Broderbund wurde im August 2002 von der Firma Riverdeep übernommen. Inwieweit nun Interesse besteht, diese beiden Programme auch wieder in deutscher Sprache herauszugeben, bzw. eine Lizenz zu vergeben, ist leider nicht in Erfahrung zu bringen. (dr)
Ahnenforschung für Einsteiger und Fortgeschrittene
Der Stammbaum 2.0
Die Firma USM (United Soft Media, München) hat die Version 2.0 des Programms Der Stammbaum vorgestellt, das auf dem französischen Programm Parentèle 4.1 basiert (http://www.parentele.com). Das Programm wird in zwei Varianten angeboten, als Standard- und als Premiumversion. Die Standardversion ist in der Verwaltung auf 2.048 Personen beschränkt, die Premiumversion kann unbegrenzt viele Personen verwalten.
Darüber hinaus bietet die Premiumversion folgende weitergehenden Extras:
- Passwortschutz für persönliche Daten
- Ausgabe der Familiendaten im HTML-Format für eine Veröffentlichung im Internet
- Erfassung einer unbegrenzten Anzahl von Personen je Stammbaum
- komfortableres Arbeiten mit Personengruppen
- zusätzliche Druckoptionen
- Erstellung von CD-ROMs als multimediale Familiendokumente
Zu jeder Person lassen sich „dynamische“ Biografien mit einer beliebigen Zahl von Ereignissen erstellen und durch Anmerkungen und Zeugen ergänzen. Durch Zuordnung von Dokumenten, Bildern, Wappen, Audio- und Videoclips entsteht auf einfache Weise eine multimediale Familienchronik.
Neue Funktionalitäten in Version 2.0 sind:
- komplett neu erstelltes 250-seitiges Begleitbuch
- Verwaltungsfunktionen für das Familienalbum
- viele Detailverbesserungen
- zusätzliche Druckoptionen (z.B. agnatische Ahnentafel oder Liste der Inkohärenzen)
- skalierbare Dialogfenster
- verbesserte Navigation und Bedienbarkeit u.a. durch Aufruf von Kontextmenüs mit der rechten Maustaste
Die Systemvoraussetzungen sind Windows ab Version 95, Pentium 200 MHz, 32 MB RAM, (Pentium II 300 MHz 64 MB RAM empfohlen), 50 MB freier Festplattenspeicher, CD-ROM Laufwerk, SVGA 800×600. „Der Stammbaum 2.0“ kann bezogen werden über USM (http://www.usm.de) oder über Genealogie-Service.de GmbH http://www.genealogie-shop.de. Die Preise liegen bei 29,90 EUR für die Standardversion, 69,90 EUR für die Premiumversion und bei 25,– EUR für das Update von Version 1.0 auf 2.0. (kpw)
Flexibler und „hilfsbereiter“
Neuerungen bei GES-2000
Seit Januar 2003 wird das Programm GES-2000 (ausführlicher Test in der CG 1/2002) in der Version GES-2000.f vertrieben. Das Programm hat umfangreiche Erweiterungen und Änderungen erfahren.
Ein neues Druckmodul bietet die Möglichkeit, Nachfahrentafeln zu erstellen, in denen die einzelnen Generationen von links nach rechts gedruckt werden. Die GES-Grafik, ein neues Grafikmodul, ermöglicht die Erstellung von kleinen Grafiken über Personen und Ehepaare, die in beliebige andere Windows-Anwendungen kopiert werden können (z.B. selbstgestaltete Ahnentafeln, Stammbäume und Übersichten). Ahnentafeln lassen sich wahlweise mit vier bzw. fünf Generationen, in ein Dokument oder mit Namensregister ausdrucken oder als Kopie in einem anderen Dokument einfügen.
Bei der HTML Ausgabe sind nun benutzerdefinierte Kopf- und Fußzeilen möglich; die Texte können für die Arbeit in anderen Sprachen selbst gestaltet werden. Es gibt mehrere neue Listen und Statistiken. Das Geschlechterbuch kann auf Wunsch nur die männlichen Nachfahren drucken.
Bei der Suche kann die Ergebnisliste nun gedruckt werden und wird beim nächsten Aufruf der Suche automatisch wieder aufgerufen; man kann gezielt nach einem Ehepartner in einem vorgegebenen Zeitraum suchen.
Auch die Bildverarbeitung ist flexibler geworden: Für jede Person und Familie können mehrere Bilder angezeigt und in beliebiger Reihenfolge gedruckt werden.
Auch bei den Exportfunktionen gibt es einige Neuerungen. Adressen lassen sich nun nach Access exportieren (z.B. für Serienbriefdruck). In Gedcom-Dateien lassen sich auch die Verknüpfungen der Personen mit Bildern exportieren.
Das Familienformular zeigt den Sippennamen der Eltern an und ermöglicht eine Zeugnisverwaltung. Im Personenformular werden Wohnung und Heimatort nun in getrennten Datenfeldern verarbeitet.
Die Erstellung der FOKO-Dateien wurde überarbeitet und fehlerbereinigt. Die Dateinamen der Genealogien müssen nicht mehr der alten 8.3-DOS-Nomenklatur entsprechen, sondern können nun bis zu 20 Zeichen lang sein. In eine neue Genealogie können vorgefertigte Texte übernommen werden. MS Word wird (wenn vorhanden) für das Schreiben in ein Dokument automatisch erkannt und voreingestellt.
Die Hilfe wurde komplett überarbeitet und auf den doppelten Umfang erweitert (5,53 MB statt 2,48 MB), unter anderem um ein umfangreiches Latein-Lexikon der häufigsten Begriffe.
Weitere Infos bei: Hans-W. Knoll, Genealogie EDV-Service, Beethovenweg 7, D 33818 Leopoldshöhe; Telefon: 05202/81122, edv@ges-2000-knoll.de, http://www.ges-2000-knoll.de (vn)
Genealogie-Software für den MAC
Reunion auf deutsch
Für alle MAC-User, die eine deutschsprachige Genealogiesoftware benutzen möchten, gibt es eine interessante Lösung. Mit Hilfe eines Plug-In von Herwig Niggemann kann man das Programm Reunion nun auch in deutsch benutzen. Nach dem Download muss man dazu nur die Ressourcendatei in den selben Ordner kopieren, in dem die englische Originalversion von Reunion installiert wurde. Das Plug-In ist kostenlos erhältlich auf der Website http://www.reunion-de.de/home.html
Warum in dieser Form? Das Programm ist identisch zum Originalprogramm, da es nicht modifiziert wird. Nur wenn das Plug-In vorhanden ist, sind wesentliche Teile des Programms in Deutsch. Sobald man es (auch vorübergehend) entfernt, ist alles wieder im Originalzustand.
Die Feldbezeichnungen (Personenfelder, Familienfelder, Quellenfelder) werden bei der Neuanlage der Datei vom Programm festgelegt. D.h. wird die Familiendatei in der englischen Version erstellt, werden die Feldbezeichnungen in der Datei in Englisch gespeichert. Beginnt man eine neue Familiendatei in Deutsch, werden neuerdings (ab Version 8 des Plug-In) die Feldbezeichnungen in Deutsch gespeichert. Das bedeutet, das es beim Wechsel des Plug-In keine Veränderungen gibt. Die Daten sind nun fest in der Familiendatei gespeichert. „Birth“ heißt dann „Geburt“ u.s.w. Weiterhin können Bezeichnungen jederzeit selbstständig über das Menü Optionen-Definieren-Personenfelder geändert werden. Auch Abkürzungen sind eigenständig anpassbar, ja sogar die Zeichen, die im Chart gedruckt werden. Wer zum Beispiel statt „Divorce“ o|o als Zeichen eingeben möchte, kann das ebenso ändern wie z. B. oo als Heiratsymbol.
Neu ist auch eine deutschsprachige Mailingliste für Reunion bei Yahoogroups. Anmelden kann man sich hierzu unter http://de.groups.yahoo.com/group/Reunion-User. (kpw)
Software in Kürze
Ahnenforscher 2000, Brother’s Keeper
Auch Anwender des Programms Ahnenforscher 2000 (http://www.ontec.ch/ahnenforscher) haben jetzt die Möglichkeit, auf einer eigenen Mailingliste ihre Erfahrungen auszutauschen oder Fragen zu stellen. Die Liste wird von einem Anwender betreut, aber Programmautor Remo Schlauri liest auch mit – so können Probleme oder Wünsche direkt die Prioritäten fuer die Weiterentwicklung des Programms beeinflussen. Ebenso werden jeweils neue Updates bekannt gegeben (die kostenlos vom Internet heruntergeladen werden können). Dennoch soll das Schwergewicht auf der gegenseitigen Hilfe der Anwender liegen. Die Anmeldung erfolgt unter http://www.list.kbx7.de/list?enter=ahnenforscher2000 und setzt nicht voraus, lizensierter Anwender zu sein – auch wer erst mit der kostenlosen, jedoch voll funktionsfähigen Demoversion arbeitet, ist willkommen. (ws)
Seit Anfang des Jahres kann das bekannte Programm Brother’s Keeper (von John Steed) über einen deutschen Distributor bezogen werden. Das Programm wird als Shareware vertrieben, d.h. vor dem Kauf ist zunächst ein ausgiebiger Test möglich. Nähere Informationen mit Downloadmöglichkeit der jeweils aktuellsten Programmversion finden sich auf: http://www.brotherskeeper.de oder http://www.brothers-keeper.de. Bezugsquelle : Genealogie-Service.de GmbH, Im Mühlahl 33, 61203 Reichelsheim, Tel. (kostenfrei) 0800/4363256, Fax (kostenfrei) 0800/4363257, E-Mail: info@genealogie-service.de (vn)
Vereine
Visitenkarte
Roland zu Dortmund e.V.
Der Roland zu Dortmund wurde 1961 als genealogisch-heraldische Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen und 1964 mit dem Sitz in Dortmund in das Vereinsregister eingetragen. Ziele und Aufgaben des Vereins sind die Förderung und Vertretung der genealogischen und heraldischen Interessen der Mitglieder und Interessierter im Rahmen von Forschung und Wissenschaft der Familien- und, Wappenkunde sowie ihrer wissenschaftlichen Nebenzweige. Hierzu gibt der Verein seit 1966 die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift Roland heraus. Die Themen reichen von den Forschungsergebnissen der Mitglieder über Veröffentlichungen von Ahnenlisten bis hin zu den oft erfolgreichen Suchanzeigen. Anregungen bieten ebenso die Buchbesprechungen und Berichte über Forschungs- und Reiseerlebnisse. Die Mitglieder forschen im gesamten deutschen Sprachraum in historischem Umfang. Zusätzlich bietet der Roland die Möglichkeit, umfangreichere Forschungsergebnisse oder Quellenpublikationen in der vereinseigenen Schriftenreihe zu veröffentlichen.
Jeweils am zweiten Dienstag eines Monats – mit Ausnahme des Augusts – finden in Dortmund im Hotel Drees Vortrags- und Diskussionsabende statt. Sie behandeln einschlägige Themen der Genealogie, aber auch des historischen Umfeldes. Ebenso besteht die Möglichkeit zu ausführlichen Diskussionen und dem Austausch direkter Forschungshilfe. Der Roland hat den Austausch von Forschungsergebnissen über den Ahnenlisten-Umlauf (ALU) durch Dr. Neßler initiiert, und die Aktion Forscherkontakte (FOKO), durch Herrn Kreplin vertreten, von Anfang an unterstützt.
Den Mitgliedern stehen am zweiten und vierten Dienstag eines Monats jeweils von 10.00 bis 15.00 Uhr ständig wachsende Kartei- und Fachliteratur-Sammlungen in der von ehrenamtlichen Helfern betreuten Roland-Bibliothek in der Küpferstr. 3 (Stadtarchiv-Restaurierungswerkstatt) zur Verfügung. Der Bibliothekskatalog kann im Internet von der Homepage des Roland als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Der Jahresbeitrag beträgt von 25,- EUR für Einzelpersonen und 30,- EUR für Ehepaare. Weitere Informationen gibt es unter info@rolandgen.de, bei der Vorsitzenden Roswitha Bliese (roswitha.bliese@rolandgen.de) oder der Schriftführerin Eva Holtkamp (eva.holtkamp@rolandgen.de) sowie auf der Roland-Homepage http://www.rolandgen.de. (Christian Loefke)
Roland zu Dortmund e.V. Sitz Dortmund Postfach 4012 58222 Schwerte
Kaleidoskop
Neuzugang
Online-OFB Lübsee
Aus Mecklenburg-Vorpommern wurde ein weiteres Online-OFB von Kalle Schröder auf dem deutschen Genealogieserver bereitgestellt. Unter der URL http://db.genealogy.net/ofb/luebsee sind 2772 Personen aus dem Kirchspiel Lübsee erfasst und in der gewohnten Technik abfragbar. (kpw)
Termine
Für den Monat Februar sind 26 genealogische Termine in Ahrensburg, Berlin, Bremen (2x), Calw, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Flensburg, Hamburg (5x), Hanau, Hildesheim, Kelsterbach, Köln, Münster, Oldenburg, Osnabrück (2x), Raumheim, Rottenburg und Stuttgart im „genealogischen Kalender“ eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter http://www.genealogy.net/gene/kalender.html.
Umfrage
Mitglied oder nicht?
Unsere Januarumfrage lautete: In wie vielen genealogischen Vereinen sind Sie Mitglied?
Das Ergebnis hat uns in zweifacher Hinsicht sehr überrascht. Zuerst einmal ist die Beteiligung an unserer Umfrage erfreulich groß gewesen. Wir vermuten, dass auch unser neues Webseiten-Layout zur besseren Akzeptanz bzw. zum Mitmachen animiert hat. Weit über 700 Leser haben unsere Fragen im Monat Januar beantwortet. Vielen Dank!
25% der Teilnehmer an der Januar-Umfrage sind in einem genealogischen Verein Mitglied, 15% sogar in mehr als einem. Der Verein für Computergenealogie als Herausgeber des Magazins Computergenealogie freut sich schon seit mehr als zwei Jahren über jährlich 50-prozentige Wachstumsraten in den Mitgliederzahlen, kann sich also über eine mangelnde Akzeptanz seines Angebotes wahrlich nicht beklagen. Ähnlich geht es auch anderen, regional ausgeprägten genealogischen Vereinen, die insbesondere durch progressive Internetangebote auf sich aufmerksam machen.
Fast 60% unserer Leser allerdings sind zur Zeit noch nicht Mitglied in einem genealogischen Verein – ein Ergebnis dass in dieser Größenordnung doch überrascht und vielen genealogischen Vereinen Anlass zum Nachdenken geben sollte. Etwa darüber, ob die Vereine für angehende Familienforscher attraktiv sind, ob genügend Öffentlichkeitsarbeit geleistet wird, aber auch darüber, wie die wachsende Gemeinde der nicht vereinsgebundenen „Internetgenealogen“ in aktive Vereine eingebunden werden können.
Die Leser, die heute keinem Verein angehören, sollten unserer Meinung nach ebenfalls darüber nachdenken, ob sie nicht in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter noch mehr erreichen können. Viele genealogische Vereine bieten heute sehr interessante Möglichkeiten für Forscher. Seien es gut sortierte Archive, interessante Projekte, an denen man mitarbeiten kann, oder der Kontakt untereinander. Die genealogischen Vereine in Deutschland haben in den vergangenen Jahren, als Familienforschung noch ohne das Internet betrieben wurde, viel erreicht – nutzen Sie heute diese Möglichkeiten und machen mit.
Mit der Februar-Umfrage knüpfen wir noch einmal direkt an dieses Thema an. Wenn Sie in keinem genealogischen Verein Mitglied sind, würden wir gern von Ihnen wissen: warum (bisher) nicht? Bitte klicken Sie an, was am ehesten für Sie zutrifft:
Warum sind Sie (noch) kein Mitglied in einem genealogischen Verein? Kreuzen Sie bitte die Aussage an, die für Sie am ehesten zutrifft.
- Ich trete generell in keinen Verein ein
- Es gibt zu viele genealogische Vereine, ich wüsste nicht, welcher für mich der Richtige ist
- Ist mir zu teuer
- Die Leistungen der Vereine sind zu wenig
- Was soll das bringen? Für meine Forschung finde ich genug direkt im Internet
- Andere Gründe