Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2001/07 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
alte Menschen können viel erzählen – wer mit der Familienforschung beginnt, sollte als erstes mit Notizblock oder Recorder Oma und Onkel besuchen. Was sie erzählen, haucht den Daten aus Urkunden oder Kirchenbücher erst Leben ein.
Bei den Daten selbst sollte man sich aber lieber auf amtliche Dokumente verlassen, wie jüngst das Beispiel des Vaters von Königin Beatrix der Niederlande zeigte. Die „Ostthüringische Zeitung“ berichtet, seine Geburt sei im Standesamt von Jena für den 27. Juni verzeichnet – er selbst feiert seinen Geburtstag erst am 28. Juni, in diesem Jahr zum 90. Mal.
Die Erzählungen betagter Verwandter sind besonders wertvoll, wenn es um eine ferne Heimat geht – für Familienforscher in den USA oder anderen Einwanderungsländern enthalten solche Berichte oft die ersten vagen Hinweise auf die Abstammung in der „Alten Welt“. Aber schon wenige Hinweise genügen manchmal, um in einer der vielen Passagierlisten von Auswandererschiffen oder anderen Datenbanken im Internet den Vorfahren auf die Spur zu kommen. Über dieses Thema haben wir in unserem April-Newsletter berichtet; noch ausführlicher geht die vierteljährliche Druck-Ausgabe der „Computergenealogie“ auf dieses Thema ein. Mitglieder des Vereins für Computergenealogie erhalten die Ausgabe für das zweite Quartal in Kürze, andere Interessenten finden Informationen zur Bestellung oder zum Abonnement auf http://www.computergenealogie.de. Auch die Ausgabe für das dritte Quartal wird noch einmal das Thema Auswanderung als Schwerpunkt behandeln. Daneben berichten wir natürlich auch über andere Themen rund um die Familienforschung im Internet und über neue genealogische Software. (Renate Ell)
Internet
FOKO – Die Aktion Forscherkontakte
Viele Millionen Namen erforscht
FOKO ist eine Aktion der DAGV (Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände). Dem Verein für Computergenealgie wurde für dieses Projekt die Federführung übertragen mit dem Ziel FOKO neben den schon seit vielen Jahren bekannten Publikationsformen (Buch und CD) auch in einer Internetdatenbank abfragbar zu machen. Unter der Internet-Adresse http://foko.genealogy.net kann FOKO von jedermann kostenlos durchsucht werden.
Ziel der Aktion FOKO ist es vor allem, Kontakte zwischen den verschiedenen Familienforschern zu ermöglichen und zu knüpfen. Bei FOKO geht es nicht darum komplette Ahnenlisten (z. B. in Form von GEDCOM Dateien downzuloaden oder Ergebnisse eines anderen Forschers einfach abzuschreiben).
Fast jeder Forscher stellt gerne seine eigenen Ergebisse anderen zur Verfügung. Aber die meisten Familienforscher möchte dabei wissen, wer die Daten bekommt und erhoffen sich selbst davon natürlich auch einen erweiterten genealogischen Austausch. Die FOKO-Daten stellen keine Auflistung von toten Punkten oder Spitzenahnen dar und sind auch keine kompletten Ahnenlisten. Es werden nur sämtliche Nachnamen pro Ort erfasst, für die der Einsender der Daten Forschungsergebnisse vorliegen hat. In der FOKO-Datenbank sind somit keine „Suchanzeigen“ erfasst, sondern die qualitativ und quantitativ sicherlich grösste Sammlung von genealogischen Forschungsergebnissen im deutschsprachigen Raum. Ein FOKO-Datensatz (z. B.: Wandinger von 1500 bis 1876 aus München in Bayern) kann durchaus auf mehrere hundert Einzelnamen führen. In der FOKO-Datenbank sind zur Zeit über 600.000 Namensnachweise vorhanden, das bedeutet letztendlich, dass Sie über FOKO Zugriff auf mehrere Millionen erforschte Familiendaten haben.
FOKO Daten einreichen
Jedermann kann seine eigenen erforschten Daten selbstständig in die FOKO Internetdatenbank einspielen. Hierzu ist es nur erforderlich, dass das Formular auf der Seite http://db.genealogy.net/anmeldung vollständig ausgefüllt wird. Bitte wählen Sie dabei aus der Liste der Vereine denjenigen aus, bei dem Sie Ihren genealogischen Nachlass deponieren, damit Ihre Forschungsergebnisse für die Nachwelt gesichert bleiben. Eine Mitgliedschaft in einem genealogischen Verein ist zwar nicht zwingend um an FOKO teilzunehmen, aber sicherlich für eine effektive Forschung jedermann anzuraten. Sollten Sie in keinen genealogischen Verein Mitglied, wählen Sie bei Vereinsmitgliedschaft einfach „Kein Verein“ aus. Sie erhalten nach der Anmeldung per E-Mail eine „Benutzerkennung“ zugeschickt. Diese kann auch für die Projekte GEDBAS und/oder GOV benutzt werden. Man muss sich also nur einmal anmelden!
Mit der Benutzerkennung kann man dann anschliessend sofort direkt online in die FOKO-Datenbank eingespielt , z. B. durch eine Tabellenkalkulationsdatei (erzeugt aus der Mustervorlage), durch eine DBASE-Datei (erzeugt mit einem Familienforschungsprogramm) oder durch ein Schnelleingabe-Formular.
Die FOKO Datenstruktur
Name von bis Konf. Ortskennung Ortsumgebung Ortsname PLZ Territorium Staat Datum
In jedem Ort wird nur ein Namensträger mit gleichen Familiennamen angegeben. Es werden keine Vornamen erfasst. Hat man also z. B. den Namen Zedlitz in Schönberg in der Zeit von 1550 bis 1899 erfasst, ergibt dies genau einen FOKO-Datensatz, selbst dann, wenn dieser Name im erforschten Zeitraum 100 mal vorkommen würde. Es wird lediglich der Familienname und zwar ohne jegliche Zusätze, wie z.B. Müller I, Müller, der Alte, eingetragen. Namenszusätze, wie z.B. Adelsprädikate, sind dem Familiennamen nachzusetzen, z.B. Heide von … .
Das von und bis, sowie der Ortsname Pflichtfelder sind, leuchtet noch jedem Einsender von Daten ein. Leider vergessen allerdings vielfach Familienforscher beim Einreichen von FOKO-Daten die Felder PLZ und manchmal auch Territorium. Beides sind Pflichtfelder! Datensätze mit nicht komplett ausgefüllten Pflichtfeldern können leider nicht in die FOKO-Datenbank aufgenommen werden.
Warum? Es gibt sehr viele Orte gleichen Namens. Nehmen wir z. B. nur das vielzitierte „Neustadt“. Wer soll ohne eine genauere Zusatzangabe (und in diesem Fall reicht nicht einmal die Region, bzw. das Territorium) beurteilen, welches „Neustadt“ gemeint ist? Durch die Angabe der PLZ vermeidet jeder, dass er Anfragen zu Personen und Orten erhält, die er gar nicht erforscht!
Für die Bundesrepublik Deutschland werden ausschließlich die neuen Postleitzahlen nach dem amtlichen Postleitzahlenbuch der Deutschen Bundespost angegeben. Bei Orten mit mehreren Postleitzahlen wird entweder die genaue oder die kleinste PLZ angegeben. Bei ehemaligen deutschen Gebieten (wie z.B. Schlesien) ist die sogenannte W-Nummer einzugeben. Gerade Anfängern oder nicht vereinsgebundenen Familienforschern sind leider oft die sog. W-Nummern unbekannt. Gemäß dem „Gemeindeschlüssel für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der BRD“, wird hierbei ein W vorangesetzt. Für andere Länder ist der dort gültige Ortsidentifizierungscode zu verwenden. Ist die PLZ zu einem Ort nicht bekannt, kann unter Umständen GOV – das genealogische Ortsverzeichnis – http://gov.genealogy.net weiterhelfen. Sollten im Ausnahmefall einmal Orte nicht einwandfrei lokalisierbar sein, wird ein ? gesetzt.
Zu W-Nummern, kleinste Postleitzahlen, Territorien, Staaten und Konfessionen finden Sie unter
http://wiki-de.genealogy.net/wiki/FOKO#FOKO-Daten_erstellen übrigens viele Eingabehilfen!
Muster FOKO-Formblatt (Muster)
Im Folgenden ist eine vollständig ausgefüllte Mustertabelle dargestellt, die auch als Excel-Datei foko_muster_tabelle.xls downgeloaded werden kann.
Name von bis Konf. Ortskennung Ortsumgebung Ortsname PLZ Territorium Staat Datum Alfmeier 1707 1788 ev BONERGJO42JE JO42JE Bonneberg 32602 NW D 01.01.01 Alfmeier 1835 1835 ev STEORFJO42KC JO42JC Steinbründorf 32602 NW D 01.01.01 Alfmeier 1707 1713 ev VALORFJO42KD JO42KD Valdorf 32602 NW D 01.01.01 Cabka 1809 1809 rk Gleiwitz W542 OSL PL 01.01.01 Cattenbraker 1768 1768 ev VALORFJO42KD JO42KD Valdorf 32602 NW D 01.01.01 Cordts 1711 1785 ev VALORFJO42KD JO42KD Valdorf 32602 NW D 01.01.01
Schlussbemerkung
Aktionen wie FOKO leben von der Akzeptanz und dem Mitmachen der aktiven Familienforscher, insofern müssen beim Umgang miteinander bestimmte Regeln eingehalten werden. Sie dürfen eine Anfrage an jemanden nur dann richten, wenn Sie Ihrerseits zum Datenaustausch mit dem Forscher den Sie kontaktieren bereit sind. Bei Kontaktaufnahmen in Briefform müssen Sie ausreichend Rückporto (in der Regel mind. 6,– DM in Briefmarken) beilegen, ansonsten wird Ihre Anfrage nicht beantwortet. Bei Kontakten aus dem Ausland sind sogenannte „International Reply Coupons“ zu verwenden. Bitte bedenken Sie vor allem auch, dass in FOKO sehr viele Datensätze von älteren Familienforschern enthalten sind, die teilweise nicht den Umgang mit dem Internet und der schnellen und manchmal recht kurzen Form der Kommunikation über E-Mail gewohnt sind. Aus Datenschutzgründen werden auch keine Adressdaten direkt auf den Webseiten ausgegeben, sondern nur per E-Mail an den Anfragenden übermittelt.
Geben Sie den Forschern ausreichend Zeit zur Beantwortung Ihrer Anfragen. Forscher, die oft mehrere tausend Datensätze in der FOKO Datenbank eingereicht haben, können nicht auf jede Anfrage sofort antworten. Sie haben keinen Anspruch darauf, dass Ihnen jemand antwortet. Jeder Familienforscher sollte auch unbedingt über eine Mitgliedschaft in einem genealogischen Verein dafür Sorge tragen, dass die erforschten Daten im entsprechenden Vereinsarchiv hinterlegt werden. Nur dann sind die erforschten Daten von bleibendem Wert und für die Nachwelt gesichert! (kpw)
Der „Napster“ der Genealogie
GedLink – eine Idee aus Frankreich
Wer sich für die Geschichte seiner Familie interessiert, macht schnell die Feststellung, dass andere Familienforscher Informationen über dieselben Zweige suchen. Wir sind ja alle mehr oder weniger verwandt. Die Familienforschung erweist sich oft als mühsam, schwierig und kostspielig, wenn man in Archiven in anderen Städten und anderen Ländern forschen muss. Deshalb ist es sehr praktisch, Leute zu finden, die die gesuchten Informationen schon erforscht haben. Das Ziel von GedLink http://www.gedlink.com/ besteht darin, den Austausch und die gegenseitige Hilfe zwischen Genealogen in der ganzen Welt zu fördern.
GedLink basiert auf patentierten „peer-to-peer“ Technologien und erlaubt damit die Verbindung mit anderen Genealogen. Das Prinzip ist einfach. Familienforscher bewahren gewöhnlich ihre Daten in einer Datei im Gedcom-Format auf, dem internationalen Standard für den Austausch genealogischer Daten. So gut wie alle Genealogie-Programme verstehen den Gedcom-Standard. Es reicht nun, die kleine GedLink-Software auf dem Computer zu installieren, um ihr dann die Datei anzugeben, die man veröffentlichen möchte. GedLink nimmt lediglich die Hauptinformationen (Vor-und Nachname der Personen sowie Geburts-und Sterbejahr, keine verwandtschaftlichen Beziehungen, keine konkreten Daten) aus der Datei heraus und sendet die Zusammenfassung zum GedLink-Verzeichnis.
Stellen wir uns jetzt einen amerikanischen Familienforscher vor, der mit Hilfe von GedLink seine Vorfahren in Europa sucht. Er tippt seinen Familiennamen ein und sofort zeigt ihm GedLink an, dass jemand in Europa diesen Namen in seiner Gedcom-Datei besitzt. Er muss dann nur noch nach der Einwilligung fragen, den fehlenden Zweig direkt aus dem PC des europäischen Forschers herunterzuladen.
Die Vorteile von GedLink sind unter anderem: Die genealogischen Daten bleiben auf dem Computer des GedLink-Benutzers und ermöglichen ihm so, diese Daten immer aktuell zu halten; GedLink bewahrt dem Benutzer damit die totale Kontrolle über seine Daten. GedLink macht Gebrauch von allen angeschlossenen PCs.
GedLink gibt es bis jetzt auf englisch, deutsch und französisch. Das Projekt wurde dem Publikum offiziell zum ersten Mal im Mai 2001 vorgestellt und hat in dem ersten Monat mehr als 2.000 Benutzer in über 35 Ländern auf allen Kontinenten überzeugt.
GedLink wird von der Firma Infoduc entwickelt und betreut. Infoduc wurde 1994 gegründet, entwickelt seitdem die Software „Win Genealogic“ für den französischsprachigen Raum und seit 1999 den familienorientierten Internetdienst „NotreFamille.com“ (http://www.notrefamille.com). (Olivier Hergault, GedLink)
Mitforscher gesucht
Mitgliederdatenbank der WGGF online
Zum 1.06.2001 hat die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung in Münster Ihre Mitgliederdatenbank online gestellt. Für die Mitglieder bietet dies die Möglichkeit, ihre Mitgliedsdaten online zu pflegen und zu recherchieren.
Neben den Mitgliedsdaten enthält die Datenbank aber auch über 27.000 Einträge über Namen und Orte (Forschungsgebiete der Mitglieder), die auch für Nichtmitglieder der WGGF interessant sind. Jeder kann so erkennen, welches Mitglied der WGGF ebenfalls nach dem gesuchten Namen oder in dem gesuchten Ort forscht.
Die Datenbank ist erreichbar unter . Sie ist natürlich an die Meta-Suche http://db.genealogy.net angebunden. Über diese Seite können die die Mitgliederdatenbanken der verschiedenen angeschlossenen Vereine abgefragt werden. Das Suchergebnis listet die Resultate vereinsübergreifend auf.
Es wäre wünschenswert, wenn auch andere Vereine sich zu diesem Schritt entschließen könnten und von dem Angebot des CompGen – Vereins Gebrauch machen würden. (Volker Neuhäuser)
Auf den Spuren des Familiennamens Sarbach
Computergenealogie-Award
Der „Computergenealogie-Award“ geht im driten Quartal 2001 an Volker Sarbach aus Geesthacht (Schleswig-Holstein). Er präsentiert unter http://www.sarbach.de eine „erfrischende Website“, die sich merklich von dem abhebt, was man gemeinhin in der genealogischen Landschaft so findet. Der Autor selbst meint, Genealogie sei weder „staubtrocken noch langweilig“ und genau das gilt auch für seine Website.
Volker Sarbach zeigt uns, dass und wie es möglich ist, neben den reinen Forschungsergebnissen auch die „individuellen Freuden und Leiden“ der eigenen Forschungsarbeit (die nicht eben selten vom Prinzip Zufall vorangetrieben wird) optisch ansprechend und so darzustellen, dass „Langeweile“ wirklich ein Fremdwort bleibt. Den vollständigen Inhalt seiner Website muss (und sollte) man sich „erarbeiten“ – diese Arbeit adelt zwar nicht, eröffnet dafür aber den Blick auf die unendlichen Weiten, die im Zusammenhang mit dem Familiennamen Sarbach schon erschlossen sind und noch erschlossen werden wollen. (Hans-Jürgen Wolf)
Software
Von Gedcom nach Excel und wieder zurück
Das Shareware-Programm GedTool von Peter Schulz
Bei GedTool handelt es sich um eine Excel-Makrosammlung zur Gedcombearbeitung. Derzeit aktuell ist die Version 1.2.1 (Juni 2001), die mit Excel ab Version 97 zusammenarbeitet. GedTool wandelt Gedcom-Dateien in eine Excel-Tabelle um. In der erzeugten Excel-Tabelle können die Daten verändert und wieder zurückgeschrieben werden. Alle zur Verfügung gestellten Makros werden von einer in deutsch oder englisch verfügbaren Menüoberfläche aus aufgerufen.
GedTool ist von der verwendeten Gedcom-Version unabhängig. In dem mitgelieferten Handbuch (Word-Dokument) macht der Autor darauf aufmerksam, dass GedTool nicht die Grenzen von Excel überwinden kann, nämlich die Beschränkung auf maximal 65.536 Zeilen und 256 Spalten pro Tabelle. Die Anzahl der Spalten kann z.B. bei größeren Notizen schnell erreicht werden, da jede Notizzeile in einer eigenen Spalte steht.
Im Folgenden werden die in dieser Übesicht dargestellten Funktionen des Programms erläutert:
Gedcom-Datei einlesen:
Eine Gedcom-Datei kann optional mit oder ohne Notizen eingelesen werden (s.o.). Sie wird nach dem Einlesevorgang analysiert und in verschiedene Tabellen aufgeteilt. Als Beispiel ein Auszug aus der Personentabelle:
Beispiel folgt …
Gedcom-Datei ausgeben:
Dieses Makro ist das Pendant zum ersten Makro. Hier wird aus den verschiedenen Tabellen, die vom Einlesemakro erzeugt wurden, eine Gedcom-Datei, die unter einem frei wählbaren Namen gespeichert werden kann.
Spalte REFN nach Kekulé und Saragossa aufbauen:
Hinter dieser Funktion verbirgt sich die Möglichkeit, ein eigenes benutzerdefiniertes Ordnungssystem auf der Basis von Kekulé und Saragossa zu erzeugen. Dieses wird in der Spalte (Tag) REFN abgelegt. Nach dem Start des Makros erscheint ein Menüfenster zur Eingabe der INDI-Nummer des Probanden. Die Generation der jeweiligen Person kann optional der Kekulé-Nummer vorangestellt werden. Die Darstellung der Generationen kann wahlweise in römischen oder arabischen Ziffern erfolgen. Die Kekulé – Nummer kann optional um die Saragossa-Nummer (Nachfahren-Nummerierung) erweitert werden. Diese Funktion gilt nur für die als erste eingelesene Gedcom-Datei.
GEDCOM-Datei nach REFN sortieren:
Das Personendaten-Blatt „1 INDI“ (Personentabelle) wird aufsteigend nach der REFN-Nummer sortiert.
INDI-Nummer gemäß Reihenfolge neu vergeben:
Die Stärke dieser Funktion kommt zum Tragen, wenn man z.B. ein eigenes Ordnungssystem kreiert hat und mit der zuvor beschriebenen Funktion sortiert hat. Das Makro vergibt die INDI-Nummer im Personendatenblatt gemäß der sortierten Reihenfolge neu. Wurde das Blatt zuvor nach der REFN-Nummer sortiert, so steht der Proband an erster Stelle, gefolgt von den nächsten Verwandten. So kann mit Hilfe dieser Funktion eine Nummerierung nach dem Verwandtschaftsgrad erzeugt werden, d.h. nahe Verwandte sind durch eine niedrige Nummer gekennzeichnet, entfernte Verwandte erhalten eine höhere Personennummer.
Zweite Gedcom-Datei zum Vergleichen einlesen:
Mit dieser Funktion kann eine zweite Gedcom-Datei eingelesen werden, die zum anschließenden Tabellenvergleich mit der ersten Gedcom-Datei herangezogen wird. Die Arbeitsweise ist wie unter „Gedcom-Datei einlesen“ beschrieben. Den so erzeugten Tabellenblättern wird im Namen eine „2“ vorangestellt.
Gedcom-Dateien austauschen:
Die Tabellenblätter der Gedcom-Dateien „1 …“ und „2 …“ werden ausgetauscht, d.h. 2… wird 1…
Dadurch können auch für die 2. Datei bestimmte Funktionen von GedTool zugänglich gemacht werden, z.B. Spalte REFN nach Kekulé und Saragossa aufbauen.
Gedcom-Dateien vergleichen:
Mit diesem Makro werden die Tabellenblätter der Gedcom-Dateien 1… und 2…. spaltenweise nach unterschiedlichen Schlüsselbegriffen verglichen. Bei gleichen Schlüsselbegriffen in GEDCOM-1 und GEDCOM-2, aber unterschiedlichen Feldinhalten in den einzelnen Spalten werden die beiden Sätze in einem eigenen Tabellenblatt ausgewiesen („C …“) und die unterschiedlichen Felder gelb markiert. Optional können NOTE-Felder beim Vergleich als ein gemeinsam zusammenhängendes Feld betrachtet werden. Dies macht dann Sinn, wenn die Gedcom-Dateien von verschiedenen Genealogieprogrammen erzeugt wurden und unterschiedlich lange NOTE-Felder zulassen. Ganz neu und aktuell kann ein Vergleich auf der Basis der von PAF 5 vergebenen einmaligen Kenn-Nummer erfolgen.
Abgleich und Übernahme unterschiedlicher Felder von GEDCOM-2 nach GEDCOM-1:
Wenn der zuvor durchgeführte Vergleich Differenzen ausweist (Tabellen C…) dann kann mit dieser Funktion Inhalte der Gedcom-Datei 2 nach Gedcom-1 übernommen werden. Die Übernahme erfolgt markierungsabhängig, es werden nur gelb markierte Felder übernommen. Fehlende Spalten in der GEDCOM-1-Datei werden angelegt. Soll eine Übernahme von GEDCOM-2 nach GEDCOM-1 nur in leere Felder erfolgen, so kann dies angegeben werden. Aufgrund dieser Arbeitsweise des Makros kann der Anwender selbst eingreifen und die Übernahme durch Setzen oder Löschen von gelben Markierungen (mit der entsprechenden Formatierungsfunktion von Excel) beeinflussen.
Insgesamt gesehen füllt GedTool eine Lücke im Umgang mit Gedcom-Dateien, die viele Genealogie-Programme lassen.
Das Programm ist als Shareware- oder Vollversion verfügbar. Der Bestellung der Shareware- und der Vollversion erfolgt normalerweise über die Mail-Adresse gedtool@gmx.de. Die Shareware-Version ist gegenüber der Vollversion auf eine Testzeit von 20 Tagen beschränkt, hat aber ansonsten keine Einschränkungen. Die Vollversion wird zum Preis von 20,00 DM abgegeben. (Volker Neuhäuser)
Wissen
Und im September nach Potsdam …
Wann, wo und für wen findet der 53. Deutsche Genealogentag (DGT) statt?
Viele Genealogen und genealogisch Interessierte haben über ihre genealogischen Vereine die Einladungen zum diesjährigen Deutschen Genealogentag bereits erhalten und sich auch schon angemeldet. Aber sicher haben die bisherigen Veröffentlichungen noch nicht alle erreicht, daher nochmal der Hinweis hier in der Computergenealogie. Ein wichtiger Satz noch vorweg: Sie können sich – anders als im Anmeldeformular angegeben – auch jetzt noch anmelden, aber bitte nicht mehr lange warten!
In jedem Jahr richtet die Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände (DAGV) – der Dachverband der genealogischen Vereine in Deutschland – einen Genealogentag aus. Er wird jedes Jahr in einer anderen Stadt organisiert, meist von einem dort ansässigen Verein im Namen des Dachverbandes.. Die letzten Genealogentage fanden in Neubrandenburg, Magdeburg, München, Lünen, Leipzig und Zürich statt und können als große Erfolge gewertet werden.
Bereits 1999 erklärte sich der HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin e. V., Archivstr. 12-14, D-14195 Berlin, bereit, diesen Höhepunkt des Jahres 2001 vom 14.09. – 17.09.2001 in Potsdam, der Landeshauptstadt von Brandenburg, zu organisieren.
Anlässlich des 300. Jahrestages der Krönung des ersten preußischen Königs und der zur gleichen Zeit stattfindenden Bundesgartenschau (BUGA) – sie öffnete am 21. April ihre Pforten – gibt es in diesem Jahr viele kulturelle Höhepunkte, wie sie auch bei diesem 53. Genealogentag der DAGV zu finden sein werden.
Jeder kann sich zum 53. DGT anmelden, vom versierten erfahrenen Genealogen / Heraldiker bis zum „Einsteiger“ in das interessante Gebiet der Familienforschung. Der Themenschwerpunkt ist regional ausgerichtet und wird neben der Vorstellung der Tagungsregion und ihrer wichtigsten Archive die Migration nach Berlin-Brandenburg in den Mittelpunkt von Vorträgen und Exkursionen rücken.
Als Tagungsort wurde das zentral gelegene Hotel „Mercure“ (Lange Brücke, 14467 Potsdam, Tel. (0331) 27 20 32 – 0), in der Innenstadt ausgewählt, das direkt neben dem ehemaligen Stadtschloß von Potsdam und dem wiederhergestellten „Lustgarten“ an der Havel liegt.. Der heutige Hauptbahnhof, ehemals Bahnhof Potsdam Stadt, liegt etwa fünf Minuten Fußweg entfernt und ist ebenfalls sehr gut mit dem Nahverkehr zu erreichen.
Im Programm werden fachliche Vorträge sowie Sonderveranstaltungen der Vereine angeboten, an denen jeder teilnehmen kann. Führungen und Exkursionen werden den Teilnehmern die Geschichte der Region etwas näher bringen und das Hauptprogramm thematisch ergänzen. Verlage und Softwarefirmen erhalten wieder die Gelegenheit, ihre Produkte vorzustellen.
Der Programmablauf wird wieder vielfältig sein. Der Freitag ist vorgesehen für Anreise, Quartier belegen, im Tagungsbüro anmelden usw. Am Abend werden die Teilnehmer mit einem Einführungsvortrag begrüßt. Am Samstag und Sonntag wird es viele fachliche Vorträge geben, der Schwerpunkt der genealogischen Arbeit mit dem Computer und der angrenzenden Gebiete wurde auf den Sonntag gelegt. Der Montag wird neben Führungen in Berlin den Tagesexkursionen vorbehalten bleiben. An allen vier Tagen wird es darüber hinaus kleinere Exkursionen und Führungen in und um Potsdam geben, um den Teilnehmern und auch ihren Begleitungen die Möglichkeit zu geben, kulturelle Einblicke in die Region zu erhalten. Jederzeit ist die Möglichkeit gegeben, die Bundesgartenschau zu besuchen, die mit dem Personennahverkehr sehr leicht zu erreichen ist.
Die Festveranstaltung wird mit ihrem gemischten Programm am Sonntagvormittag im neu errichteten Nikolaisaal in Potsdam sicherlich für alle Teilnehmer und Gäste des 53. DGT ein kunstvoller Genuss werden.
Weiterhin ist ein „Schnuppertag“ vorgesehen, wie wir ihn ähnlich bereits aus Lünen kennen. Hier wollen wir Teilnehmer und Gäste an das Thema Genealogie heranführen und auch die Unterstützung von „alten Hasen“ anbieten. Der Verein für Computergenealogie, erfahrene Genealogen und auch Heraldiker sowie die Buchverlage und Softwarehersteller werden den „Schnuppernden“ ihre bestmögliche Hilfe anbieten, ihnen wichtige Tipps und Anregungen geben können. Für diesen Themenbereich ist eine separate Betreuung vorgesehen.
Die Teilnahmegebühr in Höhe von 50 DM, für Begleitpersonen 35 DM und für Tagesgäste 25 DM, ist in Anbetracht der stetig steigenden Preise als eher niedrig einzustufen. Für vergleichbare Tagungen sind etwa die doppelten Gebühren aufzubringen. Die Beiträge für Führungen und Exkursionen entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular.
Die Mahlzeiten finden in Form von Buffets mit mehreren zur Auswahl stehenden Gerichten im Restaurant des Tagungshotels statt und können mit der Anmeldung gebucht werden. Die Unterkunft im Tagungshotel kostet pro Übernachtung im EZ ca. 150 DM, im DZ ca. 172 DM. Hotelreservierungen über die Organisatoren sind nicht möglich. Wichtig für die Anmeldung im Hotel „Mercure“: Bitte geben Sie das Stichwort „53. Deutscher Genealogentag“ an, da alle anderen Zimmer, wie auch in den meisten anderen Hotels, bereits ausgebucht sind! Weitere Unterkunftsmöglichkeiten sowie Informationen kann Ihnen die Potsdam-Information, Postfach 60 12 20, 14412 Potsdam (FAX: 0331 / 275 58 99) vermitteln. Angesichts der erwähnten Bundesgartenschau empfehlen wir, sich frühzeitig um Zimmer zu bemühen.
Zur Förderung und Unterstützung des Genealogentages werden die Verkehrsbetriebe in Potsdam (ViP) eine Sonderfahrkarte zur Verfügung stellen, die zum Preis von 5 DM für vier Tage die Benutzung aller Busse und Bahnen im Potsdamer Innenstadtbereich (A+B) ermöglicht. Sie können die Karte mit Ihrer Anmeldung bestellen.
Als Teilnehmer können Sie sich per Internet unter der Adresse genealogentag@snafu.de oder auch per Post anmelden: HEROLD e.V., AG 53. Deutscher Genealogentag, Archivstraße 12 – 14, D 14195 Berlin. Nähere Programminhalte können Sie unter http://www.genealogentag.de erhalten oder direkt beim organisierenden Verein HEROLD e.V. anfordern.
Tagesgäste können sich auch an den Veranstaltungstagen noch vor Ort anmelden. Da es für die Führungen und Exkursionen sowohl Mindest- als auch Höchstgrenzen für die Teilnehmerzahlen gibt, können Sie für den Fall, dass eine Veranstaltung ausfällt bzw. überbucht ist, auf der Anmeldung in der letzten Spalte einen Alternativwunsch vermerken. Um die Tagungsräume durchdacht einteilen zu können, bitten wir Sie außerdem die Angabe, an welchen Vortrags- und Sonderveranstaltungen Sie voraussichtlich teilnehmen werden. Die Kennbuchstaben finden Sie im vorliegenden Programm.
Eine oft an uns gestellte Frage möchten wir hier auch noch beantworten: Was ist eigentlich das Besondere, das, was viele immer wieder zum Besuch eines DGT „treibt“? Sicherlich sind es individuell unterschiedlich die vielen interessanten und fachlich wertvollen Vorträge und Exkursionen, aber eben auch der Kontakt zu anderen Genealogen bundesweit, die Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen auszutauschen, Erfahrungen anderer aufzunehmen.
Wir hoffen, dass wir Sie wissbegierig und ein wenig neugierig gemacht haben und würden uns freuen, Sie in Potsdam begrüßen zu können. (Mario Seifert, Arbeitsgruppe Genealogentag 2001)
Aus Schönberg wird ZÖNBAK
Moderne Soundexverfahren
In den letzten drei Artikeln ging es um Verfahren, die ein Wort bzw. Namen in eine Folge von Zahlen kodieren. Gleiche Zahlen sollen dabei für ähnliche ausgesprochene Wörter stehen. Man kann sich vorstellen, dass aufgrund der im Vergleich zu den Ziffern großen Anzahl der Buchstaben diese Verschlüsselung doch in manchen Fällen recht ungenau ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, zu einem Wort eine alternative Schreibweise zu berechnen, die dann mehr der gesprochenen Variante entspricht. Ein solches Verfahren wurde vor einiger Zeit in der c’t 25/1999 vorgestellt. Wichtigster Bestandteil des Programms ist dabei eine lange Ersetzungstabelle, die angibt wie bestimmte Buchstabenkombinationen umgesetzt werden. Ein paar Beispiele, an denen man gut erkennen kann, wie diese Ersetzung funktioniert:
- CHEQUE -> SHEK
- AMATEU -> AMATÖ
Dabei sind noch ein paar kompliziertere Dinge zu bedenken, etwa dassin einem Zusammenhang eine Buchstabenfolge an verschiedenen Stellen durch unterschiedliche Kombination ersetzt werden muss. Dies würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Folgendermaßen sehen solche ersetzten Kombinationen aus:
- Zedlitz -> ZETLIZ
- Zedtlitz -> ZETLIZ
- Schönberg -> ZÖNBAK
- Meier, Meyer, Maier, Mayer -> NEIA
Nach diesem Verfahren funktioniert übrigens auch die phonetische Suche bei FOKO und GOV. (Jesper Zedlitz)
Vereine
Visitenkarte
Schweizerische Gesellschaft für Familienforschung (SGFF)
Die 1933 gegründete Gesellschaft versucht, genealogisch Interessierten den Zugang zu allen Belangen der Genealogie zu vermitteln und den Kontakt zwischen ihren Mitgliedern zu fördern. Die SGFF war ursprünglich als Dachverband einer Reihe von regionalen Vereinen gedacht. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die regionalen Gesellschaften (früher Sektionen) immer mehr verselbständigt, da sie näher bei den Mitgliedern sind und damit auch deren Interessen besser wahrnehmen können. Obschon die SGFF mit den zwölf regionalen Gesellschaften verbunden ist und in erster Linie die gesamtschweizerischen Interessen wahr nimmt, ist sie heute doch in erster Linie eine Gesellschaft von Einzelmitgliedern. Da ihr der rein persönliche Kontakt zu den Mitgliedern infolge der größeren räumlichen Distanzen etwas fehlt, muss sie vor allem durch ihre Publikationen und anderen Angebote versuchen, für ihre Mitglieder präsent zu sein.
Die SGFF zählt heute ca. 600 Einzelmitglieder und 80 Kollektivmitglieder (Archive, Bibliotheken und Familienvereine). Viele SGFF-Mitglieder sind aus oben genannten Gründen gleichzeitig Mitglied einer oder mehrerer regionalen Gesellschaften. Daneben pflegt die SGFF einen Austausch ihrer Publikationen mit ca. 50 Tauschpartnern in ganz Europa aus Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Finnland, Holland, Luxemburg, Norwegen und Österreich.
Die SGFF macht ihren Mitgliedern folgende Angebote:
- Neben der statuarischen Mitgliederversammlung in der Regel jedes Jahr eine zweite Versammlung an wechselnden Orten.
- Ausgabe eines Jahrbuches mit allgemeinen Abhandlungen zur schweizerischen Familienkunde und familiengeschichtlichen Artikeln.
- Ausgabe eines drei mal jährlich erscheinenden Publikationsorgans, des „Mitteilungsblattes“, das über das Vereinsgeschehen, Neuzugänge der Bibliothek und Hilfsmittel orientiert sowie Vorträge, Tagungen und Kurse, die von regionalen Gesellschaften veranstaltet werden, publiziert.
- Eine eigene Fachbibliothek mit grundlegenden Werken und Familienchroniken von ca. 7000 Einheiten, die der Schweizerischen Landesbibliothek angegliedert ist.
- Eine Zentralstelle für genealogische Auskünfte, die mit ca. 110.000 gesammelten Hinweisen angeben kann, ob über einen bestimmten Namen und Bürgerort bereits Forschungsarbeiten durchgeführt worden sind, unter Angabe der entsprechenden Quellen. Auf Wunsch werden Adressen von Genealogen vermittelt, die Aufträge für Dritte ausführen, da die SGFF selbst keine Forschungsarbeiten übernimmt.
- Eine Schriftenverkaufsstelle bietet genealogische Bücher, Broschüren und teils von der Gesellschaft selbst erarbeitete Hilfsmittel (blaue Reihe) an.
- Eine geschlossene Mailingliste: sgff-l@genealogy.net ermöglicht es den Mitgliedern der SGFF sowie regionaler Gesellschaften, Fragen zu stellen oder Probleme zu diskutieren.
Eine Homepage orientiert über alle Bereiche der Gesellschaft sowie Eigenheiten der Familienforschung in der Schweiz. Kontaktadresse: Schweizerische Gesellschaft für Familienforschung c/o Heinz Ochsner Grabenweg 1 CH – 4414 Füllinsdorf sgff@genealogy.net (Dr. Heinz Ochsner, Präsident der SGFF)
Starkes Wachstum
Mitgliederzahl des Vereins für Computergenealogie stark gestiegen
Mitte Juni hat der Verein für Computergenealogie sein 500. Mitglied begrüßt. Alleine in diesem Jahr sind dem Verein schon 200 neue Mitglieder beigetreten. Dieses enorme Wachstum beruht sicherlich zum einen auf der Neuauflage des Magazins „Computergenealogie“, das die Mitglieder viermal jährlich kostenlos erhalten, aber auch auf den vielen weiteren Leistungen des Vereins. FOKO, GedBas, GOV, Online-Ortsfamilienbücher, die jährliche genealogy.net CD, Webspace für Mitglieder und der kontiuierliche Ausbau des deutschen Genealogie Servers können sich schliesslich sehen lassen.
Zu den Mitgliedern gehören übrigens auch über 30 regionale genealogische Vereine. Hierdurch kann die genealogische Gemeinschaft gemeinsam viele Projekte verwirklichen, was für Familienforscher die Suche im Internet höchst effektiv gestaltet, da sie an einer zentralen Stelle (fast) alle relevanten Informationen finden. (Klaus-Peter Wessel)
Medien
Dummie-Buch nimmt den Leser an die Hand
Familienstammbaum für Dummies
In der schon bekannten Buchreihe „….für Dummies“ erschien jetzt ein Handbuch für Anwender des Genealogieprogramms „Familienstammbaum 7.5“.
Nicht einfach kann die Aufgabe für die Übersetzerin Birgit Wendt gewesen sein, da die deutsche Programmversion um einige Funktionen gekürzt wurde und deren Beschreibungen aus dem amerikanischen Original-Buch herausgefiltert werden mussten. Statt einer schlichten Übersetzung war es erforderlich, Punkt für Punkt an der deutschen Version nachzuvollziehen, um zu kontrollieren, ob die jeweils beschriebene Funktion in der deutschen Version vorhanden ist.
Zunächst wird der Leser mit den Grundlagen der Software vertraut gemacht. Die korrekte Dateneingabe wird geschildert, der Umgang mit dem Multimedia-Album, Fehlersuche und -beseitigung, sowie die Korrektur falscher Zuordnungen. Schon in den ersten Kapiteln wird klar, dass das Buch mehr vermitteln will als eine Bedienungsanleitung für Familienstammbaum7.5. In die Programmbeschreibung werden Tipps und Hinweise über das Vorgehen eines Familienforschers eingebettet und mögliche Quellen und deren Auswertung genannt. Nach der Einführung geht das Buch auf den Umgang mit der Quellenverwaltung, auf die Recherche des Programms nach Vorfahren im WWW und die integrierten Werkzeuge ein. Besonders ausführlich wird dabei geschildert, welche Möglichkeiten das Internet im Allgemeinen und auf den FamilyTreeMaker-Seiten im Besonderen dem Familienforscher bietet. Da viele Internetseiten, auf die Familienstammbaum zugreift, amerikanischen Ursprungs sind, stellen die Schilderungen im Buch eine große Hilfe dar.
Alle Möglichkeiten des Austauschs mit anderen Forschern, sei es mit Hilfe der grafischen Darstellungen, vorgegebenen und eigenen Listen, Daten- Export, Gedcom oder einer eigenen Webseite werden im dritten Teil erklärt. Auch hier ist vor allem die Schilderung der Webseitenerstellung von großer Wichtigkeit, da der HTML-Generator online und nur in englischer Sprache zu erreichen ist. Wer Probleme mit der amerikanische Anleitung hat, kommt so trotzdem zu einer eigenen Homepage bei familytreemaker.com. Detailliert und liebevoll wird auch der mögliche Aufbau eines Familienbuches geschildert. Die Autoren belassen es nicht dabei, das technische Know-How zu vermitteln, sondern geben auch wertvolle Hinweise, wie und mit welchen Themen man ein solches Familienbuch noch interessanter gestalten kann. Den Abschluss bilden allerlei nützliche Hinweise zur Datensicherung, Shortcuts und versteckte Hilfsprogramme zur Familiendateiüberprüfung bzw. -reparatur. Gerade letztere Hinweise stehen unverständlicherweise nicht im Handbuch.
Insgesamt werden alle Themen mit einem Augenzwinkern und anhand von leicht verständlichen Beispielen aus dem Alltag des Familienforschers präsentiert. Zahlreiche Screenshots unterstützen das schnelle Verstehen des jeweiligen Themas.
Einige Details zum Programm bleiben unerwähnt bzw. sind so versteckt, dass man sie kaum findet. So werden zum Beispiel nur in einem Nebensatz die doppelten Jahreszahlen erwähnt. Diese werden von Neuanwendern häufig als Programmfehler kritisiert, stellen aber einen wichtigen Programmbestandteil dar (Kalenderwechsel). Eine Anleitung, wie man Grafiken als Hintergrundbild einsetzt, sucht man ebenso vergeblich wie den Hinweis, dass man im Index auch die Alias-Namen integrieren kann. Das Stichwortverzeichnis hilft bei solch speziellen Problemstellungen nicht in jedem Fall weiter.
Doch letztendlich überwiegt zweifelsfrei der sehr gute Gesamteindruck. Fortgeschrittene bzw. langjährige Anwender werden kaum Neues finden. Doch für sie ist das Buch auch nicht geschrieben worden. Uneingeschränkt empfehlenswert ist das Buch für jeden, der sich gerade mit der Software und seiner Familiengeschichte vertraut macht oder das Programm noch nicht aus dem „ff“ kennt. (Doris Reuter)
Familienstammbaum für Dummies – von Matthew L. und April Leigh Helm, aus dem Amerikanischen übersetzt von Birgit Wendt, erschienen im mitp-Verlag, Bonn 2001
Kaleidoskop
Deutscher Genealogie Server mit neuer Startseite
In neuem Gewand präsentiert sich seit dem 25.06. die Startseite des deutschen Genealogie Servers: http://www.genealogy.net/genealogy_de.html (deutsch) bzw. http://www.genealogy.net/genealogy.html (englisch)
Vollkommen neu gestaltet und funktional erweitert wurde die Volltextsuche. Nachdem der Umfang der Genealogie-Seiten immer größer wurde, war der bisher genutzte Dienst FreeFind nicht mehr ausreichend. Die neue Suchmaschine läuft auf einem eigenen Server des Vereins für Computergenealogie und wird kurzfristig auch noch um die Suchmöglichkeit in PDF-Dateien erweitert. (kpw)
Updates von Ages! und Win Family
Das neue Update zur Version 1.20 der deutschen Genealogiesoftware AGES von Jörn Daub ist verfügbar. Neben der Beseitigung einiger Fehler der Vorgängerversion sind auch einige neue Funktionen hinzugekommen, z.B. das Hinzufügen von Personen aus, bzw. Exportieren in andere Familienbaumdateien, das Verschmelzen doppelt erfasster Personen, das Ausdrucken von Notizen und Fotos, die Ausgabe von Listen im RTF- Format, die Listenfunktion Familienbuchform und einiges mehr. Eine Demoversion ist unter http://www.daubnet.com/german/ages.html zu finden (Einschränkung: wahlweise Personenanzahl auf 50 begrenzt oder eine große importierte Familiendatei ohne Änderungsmöglichkeiten der Datei)
Das Programm WINFAMILY (Version 6.02) aus Norwegen für die Betriebssysteme Windows 9x/ 2000/ NT ist mehrsprachig und somit auch in deutscher Version einsetzbar. Es ist leicht zu bedienen und beinhaltet interessante Features wie HTML-Seiten-Erstellung und benutzerdefinierte Formulare. Winfamily 6.02 ist Shareware und kostet als Downloadversion 40 Euro. Die CD-Version für 50 Euro ist für Interessenten aus Deutschland nur schwer erhältlich, da es keinen deutschen Vertrieb gibt. Weitere Informationen und eine Demoversion (Einschränkung: gesperrte Druckerausgabe): . (dr)
Mailingliste für Sachsen
Seit einigen Tagen gibt es eine freie, nicht vereinsgebundene Mailingliste für Sachsen. Hier können alle, die in Sachsen forschen, Kontakte zu anderen Forschern finden und Ergebnisse und Erfahrungen austauschen. Die Mailingliste läuft bei genealogy.net:
Weitere Informationen findet man auf der Listinfoseite: http://list.genealogy.net/mm/listinfo/sachsen-L