Newsletter 2001/02

Ursprünglich veröffentlicht unter: Newsletter 2001/02 • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Heute bekommen Sie die zweite Ausgabe des „Computergenealogie-Newsletters“. Unser Küken ist noch jung und entwickelt sich, während es flügge wird, manchmal ein bißchen anders, als die „Eltern“ es sich anfangs dachten. So lobten wir eine „Website des Monats“ aus um dann festzustellen, dass wir mit dieser Frequenz unserer Auszeichung etwas voreilig waren, wenn wir keine Abstriche hinsichtlich der Qualität machen möchten. Wir haben uns deshalb entschieden, diese Auszeichnung nur einmal im Vierteljahr zu vergeben, also einmal in jeder gedruckten Ausgabe von „Computergenealogie“. Also diesmal kein „Award“, aber dafür jede Menge andere interessante Themen und ein paar überraschende Aspekte der Genealogie.

Diesmal steht die Kommunikation im Mittelpunkt, der Austausch mit entfernten Verwandten – im doppelten Sinn – über Mailinglisten. Das Internet bietet die früher ungeahnte Möglichkeit, mit Familienforschern in aller Welt zu kooperieren – was dem Begriff „Familie“ eine ganz neue Dimension verleiht.

(Renate Ell)

Internet

Netiquette – Das richtige Verhalten in Mailinglisten

Die Grundlagen

Was sind Mailinglisten?

Mailinglisten stellen eine der vielen Möglichkeiten dar, sich im Internet mit anderen Leuten zu unterhalten, auszutauschen, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen. Mailinglisten gibt es zu den unterschiedlichsten Themen. Jede Liste hat eine bestimmte E-Mail-Adresse, an die die Teilnehmer schreiben müssen. Alles, was an diese Adresse geschrieben wird, wird allen zugestellt, die eingetragene Teilnehmer der Liste sind. Das können einige wenige Leute sein oder aber auch mehrere hundert Personen. Weitere Erläuterungen im Artikel „Mailingliste“ in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Mailingliste.

Ein – und Austragen

Da verschiedene Systeme existieren, kann das Ein- und Austragen in Mailinglisten sehr unterschiedlich funktionieren. Auf den Webseiten des Anbieters, der die Liste unterhält, sind immer Anweisungen zu finden, wie man sich in die Liste einträgt und auch wie man sich wieder abmeldet. Im Idealfall machen das alle Listenteilnehmer selbständig. Bei Problemen kann man sich an den oder die Listowner wenden.

Speichern Sie die Begrüßungsmail!

In dieser Mail wird meistens erklärt, um was es in der Liste geht und auch, wie man sich wieder abmelden kann. Bei vielen Listenbetreibern (z.B. domeus, Yahoo!Groups, oder auch bei genealogy.net) hat man einen Benutzernamen (meistens die E-Mail-Adresse) und ein Passwort. Schreiben Sie sich dieses Passwort auf! Man kann sich mit seinem Benutzernamen und dem Passwort einloggen und dann bestimmte Einstellungen vornehmen. Es ist beispielsweise möglich, zwischen mehreren Arten, die Mails zu empfangen, zu wählen. Entweder lässt man sich jede Mail einzeln zuschicken oder man wählt die tägliche Zusammenfassung (die Digest-Form). Die dritte mögliche Lesart ist „WWW“ / „noMail“: das bedeutet, dass man die Beiträge nur auf den Webseiten (ggf. im Archiv) nachliest und überhaupt nicht per Mail geschickt bekommt. Man kann die Lesart jederzeit umstellen. Wer in den Urlaub fährt, kann die Zustellung der Mails solange aussetzen und nach dem Urlaub wieder auf „E-Mail“ oder „Digest“ umstellen. In der Regel können nur eingetragene Teilnehmer in Mailinglisten schreiben. Es gibt aber auch Ausnahmen.

So klappt´s mit der Mailingliste:

Zunächst einmal sollte man das kleine Einmaleins des E-Mail-Schreibens beherrschen. Gute Ratschläge hierfür gibt es auf den folgenden Seiten: http://piology.org/mail/ und http://www.kasper-online.de/goldmail/goldmail.htm . Eine vernünftig geschriebene Mail hat größere Chancen, gelesen zu werden als eine, die gegen zahlreiche Regeln verstößt.

Lesen Sie eine Weile lang nur mit, bevor Sie sich zum ersten Mal äußern. Wenn Sie ganz neu auf einer Liste sind, sollten Sie zunächst einmal eine Zeit lang mitlesen, bevor Sie zum ersten Mal selbst etwas schreiben. So können Sie einen Eindruck davon bekommen, was auf der Liste üblich ist und welche Themen dort behandelt werden.

Senden Sie Mails an Mailinglisten nicht im HTML-Format.

Obwohl die modernen E-Mail-Programme heute fast alle standardmäßig HTML-formatierte E-Mails verschicken und auch lesen können, ist diese Art der formatierten E-Mail in Mailinglisten nicht üblich. Zum einen, weil es eben immer noch Anwender gibt, die HTML-Mails nicht verarbeiten können, zum anderen weil eine formatierte E-Mail (ohne mehr Informationsinhalt zu bieten) mehr als doppelt so groß ist wie eine reine Text-E-Mail. Um E-Mails an Mailinglisten zu verschicken muss man also die HTML-Ausgabe im E-Mail-Programm ausschalten.

Das funktioniert folgendermaßen:

Outlook Express: Extras / Optionen / Registerkarte Senden, hier im Bereich Nachrichten Senden das Format „Nur Text“ anklicken.

Outlook 98: Extras / Optionen / Registerkarte E-Mail-Format, Senden im Nachrichtenformat „Nur Text“ wählen.

Netscape Communicator: Bearbeiten/Einstellungen/Mail-& Diskussionsforen/Formatierung, beim Senden von HTML-Nachrichten an den Empfänger: Nachrichten in reinen Text konvertieren; oder alternativ: Abfrage, was mit Nachrichten mit HTML-Formatierung geschehen soll, ansonsten reinen Text senden

Wählen Sie aussagekräftige Betreffzeilen. Viele Forscher lesen eine ganze Reihe von Listen und bekommen tagtäglich eine große Anzahl von Mails. Da man sie nicht alle lesen kann, sollte schon anhand des Betreffs erkennbar sein, worum es in etwa geht. So können alle leichter sortieren in „Interessiert mich“ oder „Interessiert mich nicht“.

Tauschen Sie private Mails nicht über die Listen aus.

Manche Dinge interessieren wirklich nicht die gesamte Liste, sondern nur zwei Forscher, die Daten oder Erfahrungen austauschen möchten. Bereden Sie solche Angelegenheiten in privater E-Mail. Sicher ist es nicht immer leicht, zu unterscheiden, was von allgemeinem Interesse ist und was nicht. Denken Sie aber im Zweifelsfall lieber etwas länger darüber nach und schicken Sie Ihre Mail oder Antwort nur dann über die Liste, wenn Sie meinen, dass es wichtig wäre, dass alle sie lesen.

Senden Sie keine Kettenbriefe oder Viruswarnungen an Mailinglisten.

Immer wieder geistern Kettenbriefe durchs Internet. Man bekommt Mails mit Warnungen oder mit anrührenden Geschichten zugeschickt, die man an alle Leute verschicken soll, die man im elektronischen Adressbuch stehen hat. Manche dieser Geschichten halten sich jahrelang, und in den meisten Fällen ist nichts Wahres daran. Lassen Sie lieber die Finger davon, und informieren Sie sich selbst eingehend auf folgenden Seiten:

Bearbeiten Sie die Ursprungsnachricht, wenn Sie auf Mails antworten.

Die ursprünglich gesendete Nachricht sollte praktisch nie ganz zitiert werden (mit Ausnahme ganz (!) kurzer Mails vielleicht). Ferner sollte man weder komplett über noch komplett unter dem zitierten Text antworten. Beides ist falsch. In privaten Mails mag das nicht so wichtig sein, in Listenmails aber sollte man sich schon Mühe geben, korrekt zu zitieren. Schreibt man über dem zitierten Text, kommt gewissermaßen die Antwort vor der Frage. Schreibt man unter einem Vollzitat, müssen alle Leser erst endlos lange bereits bekannten Text durchscrollen. Im Idealfall nimmt man nur die wesentlichen Sätze heraus, schreibt seine Kommentare und Antworten unter die Zitate. Ausgelassene Textstellen kennzeichnet man so: […] Im Prinzip gelten für Mails in Mailinglisten dieselben Grundsätze, die auch für das Schreiben und Zitieren von Beiträgen im Usenet (in Newsgroups) gelten. Eine gute Anleitung findet man auf folgender Seite: http://learn.to/quote Hinweise zum korrekten Verfassen von E-Mails gibt es hier: http://piology.org/mail/

Halten Sie Ihre Signatur kurz.

Auch wenn Sie stolz darauf sind, mit mehreren Seiten im Internet vertreten zu sein, wenn sie zahlreiche E-Mail-Adressen und Telefonnummern haben oder wenn Sie nach sehr vielen verschiedenen Namen suchen – verzichten Sie darauf, es der ganzen Menschheit in Ihrer E-Mail-Signatur mitteilen zu wollen. Endlos lange Signaturen nerven mehr als dass sie nützen.

Bedenken Sie, dass am anderen Ende der Leitung Menschen sitzen und keine Roboter.

Auch wenn Ihnen Ihre Diskussionspartner aus Mailinglisten in den meisten Fällen nur als xyz@domain.com bekannt sind, vergessen Sie nicht, dass sich Menschen hinter diesen Kürzeln verbergen. Einige davon werden Sie vermutlich nie persönlich kennen lernen, andere vielleicht schon. Bedenken Sie, dass Geschriebenes oft missverständlich formuliert sein kann und versuchen Sie, so zu schreiben, dass man genau weiß, was gemeint ist. Verwenden Sie ggf. Emoticons, um zu veranschaulichen, wie Ihre Worte gemeint sind. Was Emoticons sind, erklärt u.a. dieser Artikel in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Emoticon.

Was man noch beachten sollte:

Erwähnen Sie alle wichtigen Informationen erwähnen, aber schreiben Sie keine zu langen Mails, sondern verteilen Sie verschiedene Anliegen lieber auf mehrere Mails. Schicken Sie Dankesschreiben an Einzelne lieber privat als über die Liste. Verschicken Sie keine Dateianhänge mit Mails an Mailinglisten.


Genealogische Mailinglisten

Der größte Anbieter von Mailinglisten ist Rootsweb. Auf Rootsweb werden über 20.000 genealogische Mailinglisten angeboten: http://lists.rootsweb.com Einige davon beschäftigen sich thematisch mit der Erforschung bestimmter Nachnamen, einige sind regionsbezogen, und die restlichen Listen haben andere spezielle Themen, es geht hier zum Beispiel um bestimmte Genealogie-Programme oder um genealogische Projekte. Viele der auf Rootsweb angebotenen Listen werden wohl in englischer Sprache oder aber bilingual geführt.

Ein großes Angebot von Mailinglisten für die Familienforschung in Deutschland gibt es auf genealogy.net: http://list.genealogy.net/mailman/listinfo

Einige der hier angebotenen Listen sind geschlossene Listen, d.h. sie sind nur einem bestimmten Benutzerkreis (z.B. Vereinsmitgliedern) zugänglich. Die anderen Listen sind offene Listen; sie können von jedem abonniert werden. Manche haben regionale Schwerpunkte (Forschung in bestimmten Regionen), andere dagegen sollen der Diskussion spezieller Themen dienen, z.B. Genealogie-Programme oder die Erstellung einer genealogischen Homepage. Auf diesen Listen geht es nicht um allgemeine Forschungsfragen, sondern wirklich nur um das spezielle Thema.

Wer eine eigene Mailingliste gründen möchte, kann das bei einem Anbieter wie domeus (http://www.domeus.de) oder Yahoo!Groups (http://de.groups.yahoo.com/) oder natürlich auch beim Verein für Computergenealogie tun. Eine Gruppe zu gründen ist nicht weiter schwierig, die Nutzung der Dienste ist meist kostenlos. Vielleicht möchte man ja mit Familienmitgliedern und entfernten Verwandten auf diese Weise kommunizieren. Wenn man eine genealogische Liste gründen will, lohnt sich das nur, wenn man dafür sorgt, dass die Liste einen gewissen Bekanntheitsgrad bekommt, damit alle am Thema bzw. an der Region interessierten Forscher die Liste auch finden und nutzen können.

Übersichten über genealogische Mailinglisten (speziell für Deutschland) findet man auf Ahnenforschung.Net und bei John Fuller.

Archive genealogischer Mailinglisten Die Mailinglisten auf Rootsweb und auf genealogy.net haben Archive, in denen man stöbern bzw. suchen kann. Das ist besonders dann ratsam, wenn man neu in eine Liste gekommen ist. Möglicherweise wurde die Frage, die man gerade zu stellen im Begriff ist, schon sehr oft gestellt. Was bereits zum Thema vorhanden ist, kann im Archiv nachgelesen werden. Die Rootsweb-Listen haben alle jeweils eine eigene Einstiegsseite, auf der nicht nur erklärt wird, wie man die Liste abonniert und worum es überhaupt geht, sondern auf der man auch ein Archiv mit den Beiträgen der letzten Monate findet. Das Archiv kann auch nach Stichworten durchsucht werden. Die offen zugänglichen Listen auf genealogy.net haben (in der Regel) auch öffentlich zugängliche Archive. In diesen Archiven kann man auch stöbern ohne Mitglied der Liste zu sein. So kann man sich bereits vor dem Abonnieren der Liste oder vor dem ersten eigenen „Posting“ einen Eindruck von dem Umgangston und der Arbeitsweise der Liste verschaffen. (Birgit Wendt)


Entfernte Verwandte

Amerikanische Genealogie-Portale sind eine Fundgrube

Nicht umsonst ist die „politisch korrekte“ Bezeichnung für die Indianer im amerikanischen Sprachgebrauch „Native Americans“, also „gebürtige Amerikaner“. Denn sie sind ja die eigentlichen Amerikaner – alle anderen sind die Nachkommen von Einwanderern. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass es in Nordamerika so viele Familienforscher gibt. Und weil die Vorfahren vieler Nordamerikaner aus deutschsprachigen Ländern kamen, sind ihre genealogischen Daten eine wahre Fundgrube für die Ahnenforscher in der „alten Welt“. Zumal sehr viel unserer im wahrsten Sinne des Wortes „entfernten“ Verwandten ihre Daten bereitwillig im Internet veröffentlichen. Außerdem bieten amerikanische Genealogie-Portale wie Rootsweb (http://www.rootsweb.com) und Ancestry.com (http://www.ancestry.com) auch Zugang zu zahlreichen mehr oder weniger „amtlichen“ Datenbanken, in denen man nach Nachfahren von Auswanderern suchen kann. Beispielsweise das Verzeichnis der „Social Security“ oder Geburtsverzeichnisse einzelner Staaten und Landkreise. Aber auch Verzeichnisse von Nachrufen aus Zeitungen können interessant sein. Einige der Datenbanken bei Ancestry sind zwar kostenpflichtig und damit nur für Mitglieder zugänglich, doch mindestens einmal im Jahr bietet das Portal einen kostenlosen „Schnupper-Zugang“ zu seinem gesamten Datenbestand.

Auf die Spuren gemeinsamer Vorfahren kommen Familienforscher in Verzeichnissen wie „WorldConnect“ bei Rootsweb oder „World Tree“ bei Ancestry.com: gigantische, ständig wachsende Gedcom-Datenbanken. Wer fündig geworden ist auf der Suche nach Vorfahren, kann den Stammbaum jeder Person auf den Bildschirm rufen oder gleich kostenlos die betreffenden Gedcom-Dateien herunterladen – bei „WorldConnect“ allerdings nur, wenn der Einsender das zuläßt. Wer mit Forscherkollegen Kontakt aufnehmen will, findet in beiden Datenbanken die E-Mail-Adressen der mutmaßlichen Verwandten. Beide Portale bieten darüber hinaus eine Unmenge von „Message Boards“ und Mailing-Listen zu bestimmten Namen oder Regionen aus aller Welt, über die man Daten, Informationen und Ratschläge austauschen kann. Newsletter mit Tipps rund um die (Computer-)Genealogie und Hinweisen auf neue Datenbanken runden das Angebot ab.

Den wohl größten Bestand an Personendaten aus aller Welt hat wohl die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, vulgo Mormonen, gesammelt. Unter http://www.familysearch.org lässt sich der gigantische Fundus an Kirchenbuch- und Zivilstands-Daten durchsuchen, die die Mitglieder der Kirche in aller Welt fotografiert und katalogisiert haben. (Renate Ell)


Gewusst wo

Genealogische Link-Listen zum Download

Lesezeichen – auch Bookmarks oder Favoriten genannt – sind sehr nützliche Hilfsmittel um sich im Internet schnell zu orientieren und gute Websites immer wieder zu finden: Eine interessante Site, die man besucht hat, wird als Lesezeichen oder Favorit im Browser gespeichert und lässt sich dann mit einem Mausklick jederzeit wieder aufrufen. Im deutschsprachigen Raum kennt unser Redaktionsmitglied Birgit Wendt sicherlich die meisten genealogischen Websites. Im Rahmen ihrer Arbeit am deutschen genealogischen Webverzeichnis sammelt sie Hunderte interessanter Links, die anderen bei der Familienforschung im Internet weiterhelfen sollen.

Birgit Wendt hat nun zwei Listen mit genealogischen Websites auf dem deutschen Genealogieserver unter bereitgestellt. Die eine Liste umfasst allgemeine genealogische Seiten, die andere listet, alphabetisch sortiert, private genealogische Homepages auf.

Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Listen zu nutzen: Einfach als Link-Seite oder indem man die Liste als Lesezeichen bzw. Favoriten in den eigenen Browser importiert. In beiden Fällen rufen Sie die Seiten zunächst im Internet auf und speichern Sie dann mit „Datei-speichern unter“ auf Ihrer Festplatte.

Um die Liste dann als Link-Seite zu nutzen, ruft man sie einfach mittels „Datei-öffnen“ im Browser auf. Man kann die Seite auch bei jedem Start des Browsers als Anfangsseite laden. Diese Einstellung nehmen Sie bei Netscape im Menü „Bearbeiten-Einstellungen-Navigator“ vor, im Internet Explorer bei „Extras-Internetoptionen-Allgemein“. Dort tragen Sie jeweils den Dateinamen der gewünschten Seite inklusive komplettem Dateipfad ein.

Wer die Links in die eigenen Lesezeichen bzw. Favoriten integrieren möchte, muss sie in diese vom Browser genutzte Datei importieren. In Netscape rufen Sie dazu über die Lesezeichen-Schaltfläche und den Menübefehl „Lesezeichen bearbeiten“ das Lesezeichenfenster auf. Dort klicken Sie auf „Datei-Importieren“ und wählen die zuvor abgespeicherte Datei aus – die Liste aus dem Internet wird damit Teil Ihrer persönlichen Lesezeichen. Im Internet Explorer wählen Sie „Datei-Importieren und Exportieren“, wählen im zweiten Dialogfenster „Favoriten importieren“ und nennen dann die gespeicherte Datei zum Import – beim nächsten Klick auf „Favoriten“ erscheinen die Genealogie-Links in Ihrer Favoritenliste.

Beide Listen werden natürlich regelmäßig aktualisiert – es empfiehlt sich also, immer wieder die neueste Version herunterzuladen. (Klaus-Peter Wessel)

Blick über den Zaun

Schwedens Computergenealogen: Pioniere seit 1980

Die schwedische Vereinigung DIS http://www.dis.se („Föreningen för datorhjälp i släktforskningen“, d.h. Verein für computerunterstützte Familienforschung) ist weltweit der größte Zusammenschluss von Computergenealogen. Zum Jahreswechsel zählte der Verein 12.300 Mitglieder und ist damit der größte Mitgliedsverein im schwedischen Genealogenverband. der insgesamt 40.000 Mitglieder zählt.

Der Initiator von DIS, Per Olof Bergman aus Sturefors, besuchte seine deutschen Forscherkollegen bereits auf den Genealogentagen in Bremen 1985 und Soest 1986. Heute bestehen selbstständige Regionalgruppen in Schweden und in den skandinavischen Nachbarländern. Sehr früh hat DIS bereits Genealogie- und Kirchenbuchverkartungsprogramme für die damals populären schwedischen ABC-Computer (CP/M-Bertriebssystem) angeboten und viele KB-Register erstellt, die auf käuflich zu erwerben sind.

Das Online-Nachrichtenblatt „Rötter“ (Wurzeln) erscheint als erste genealogische Tageszeitung der Welt im Internet in schwedischer Sprache unter http://www.genealogi.se mit vielen Informationen sowohl für Anfänger als auch für Erfahrene. Herausgeber ist der schwedischen Genealogen-Verband. Auf der gleichen Webseite werden die Jahrbücher 1988-2000 und weitere Schriften des Verbandes angeboten, z.B. Ahnentafeln, Familienchroniken berühmter Amerikaner aus Schweden (englisch), Faksimileausgaben, Mikrofiches (Forscherverzeichnis 1997 und Gesamtregister aller Register und Kirchenbuchbearbeitungen 1996) und auch CDs.

Besonders interessante CDs aus der Online-Buchhandlung (Preise in schwedischen Kronen für Mitglieder, in Klammern für Nichtmitglieder):

  • Das schwedische Totenbuch 1950-1999. Hrsg. 2000. 495 SKr (595 SKr) Info: http://www.genealogi.se/svdb2.htm. Enthält die Personendaten aller in Schweden zwischen 1950 und 1999 verstorbenen 4,2 Millionen Menschen. Die Daten basieren auf offiziellen Angaben der Registerbehörden.
  • Schwedische Ortsnamen. Hrsg. 1999. Preis 395 SKr (495 SKr). Für die Suche nach Ortsnamen genügen bereits Anfangs- und/oder Endbuchstaben, um schnell auch schwer lesbare Ortsnamen zu identifizieren. Neben der Angabe von Kommune und Provinz wird selbstverständlich auch die Lage des Ortes auf einer Karte Schwedens angezeigt. Über 410 000 Ortsnamen sind aufgelistet.
  • Schwedisches Biografisches Lexikon. Hrsg. 1998. Preis 870 SKr (950 SKr). Das 29-bändige Werk mit personengeschichtlichen und genealogischen Informationen ist mit einer Volltextsuche ausgestattet.
  • NAD-CD des schwedischen Reichsarchivs und der nationalen Archivininstitutionen. Preis 675 SKr (725 SKr).
  • Paläografie. Leseübungen zum Entziffern alter Handschriften. Preis 460 SKr (510 SKr).
  • Schwedisches Telefonbuch für 2001. Hrsg. Telia. Preis 195 SKr (230 SKr).

Schweden-Linkseiten in englischer Sprache:

Links zu schwedischen genealogischen Seiten:

Auch norddeutsche Familienforscher pflegen Kontakte zum skandinavischen Nachbarn, u.a. über die deutschsprachige offene Mailingliste FAMNORD-L@genealogy.net http://list.genealogy.net/mm/listinfo/famnord (Günter Junkers)

Software

Lange erwartet Softwaretest Familienstammbaum 7.5

Zusammenfassung:
Zu loben ist die einfache Bedienung, die optisch sehr ansprechende Oberfläche, die vielen Hilfsfunktionen und die Vielzahl von Suchmöglichkeiten um Personen zu finden. Jeder Anfänger wird zu schätzen wissen, dass er nicht erst viel Zeit damit verbringen muss, das Programm zu erlernen.

Variabel sind die Ausgabemöglichkeiten: sowohl am Bildschirm zur Vereinfachung der Arbeit, als auch die Druckerzeugnisse. Einzige Einschränkungen an dieser Stelle sind die fehlende HTML-Funktion und die mangelhafte Abkürzung der Datenumschreibungen in den grafischen Darstellungen (fehlende genealogische Symbole). Ärgerlich für Kenner der US-Version: der fehlende Ahnen-Report.

Mit der Datenverwaltung können fortgeschrittene und anspruchsvolle Anwender nicht zufrieden sein: Frauen sind nur unter ihrem Geburtsnamen auffindbar, Personen adeliger Herkunft können nur mit abgekürzten Namen oder Titeln aufgenommen werden. Weil alle Daten in einer großen Datei zusammen mit eingescannten Fotos, Urkunden und so weiter abgelegt werden, sind große Datenbestände beim Vorbereiten zum Ausdruck (und Anzeigen am Bildschirm) nur mit Wartezeiten zu bearbeiten.

Verbesserungswürdig ist der technische Support des Herstellers.

Fazit:
Zu empfehlen für Anfänger und Anwender, die auf grafische Möglichkeiten Wert legen und dafür Datenbankschwächen hinnehmen können. Unzureichend, wenn Sie sich an DAGV und Foko beteiligen, eine eigene Homepage mit Familiendaten erstellen oder ein Ortssippenbuch schreiben wollen. (Doris Reuter)

Gratis – Legacy 3.0 jetzt kostenlos erhältlich

Das amerikanische Genealogie-Programm Legacy (Version 3.0) kann jetzt kostenlos von der Legacy-Website heruntergeladen werden: http://www.legacyfamilytree.com/. Es gibt keinerlei Einschränkungen im Funktionsumfang der Software. Noch mehr Möglichkeiten als die kostenlose Version bietet die neue „Deluxe Edition of Legacy Family Tree 3.0“. Diese erweiterte Programmversion ist allerdings nicht umsonst zu haben. Preise und mehr Details kann man der angegebenen Homepage entnehmen. (Birgit Wendt)


Hilfe per Mail

Mailinglisten für Genealogie-Programme

Neben der allgemeinen Mailingliste zum Thema „Genealogie-Programme“, die auf genealogy.net läuft ( http://list.genealogy.net/mm/listinfo/genealogie-programme ), gibt es noch eine ganze Reihe von speziellen Listen, auf denen Anwender bestimmter Programme Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig mit Tipps und Hinweisen zu „Ihrem“ Programm helfen.

Listen für deutsche Genealogie-Programme:

Listen für englische/mehrsprachige Programme (eine Auswahl):

  • Brother’s Keeper:
  • Cumberland Family Tree:
  • Legacy: http://www.legacyfamilytree.com/LegacyLists.asp
  • LifeLines:
  • PAF 4:
  • PAF 5:
  • Reunion: http://www.leisterpro.com/doc/RT/RT.html
  • TMG:

Noch mehr nützliche Links für alle, die am Erfahrungsaustausch mit anderen Programmanwendern interessiert sind:

  • Software-Listen auf Rootsweb:

(Birgit Wendt)

Vereine

Mit dem Hobby Familienforschung beginnt man oft alleine, bzw. im engsten Familienkreis. Nach den ersten Erfolgen beim Datensammeln wird man schnell feststellen, dass es sehr viele Menschen mit dem gleichen Hobby gibt und sich die Frage stellen, ob man nicht einem genealogischen Verein beitreten sollte. Genealogische Vereine geben meist interessante Publikationen für eine bestimmte Region heraus, manche unterhalten eigene Archive, in denen viele wertvolle Unterlagen zu finden sind. Oft findet man Mikrofiche-Lesegeräte um direkt in verfilmten Kirchenbüchern suchen zu können, oder man trifft sich mit Gleichgesinnten zum genealogischen Stammtisch oder in der heutigen Zeit zum „Internet-Treffen“.

Wir wollen in der „Computergenealogie“ unter dem Stichwort „Visitenkarte“ nach und nach alle genealogischen Vereine im deutschsprachigen Raum vorstellen. Eine Liste dieser Vereine finden Sie auf dem deutschen Genealogieserver unter: http://vereine.genealogy.net


Visitenkarte – Verein für Computergenealogie

Unter diesem Namen und dem Untertitel „Verein zur Förderung EDV-gestützter familienkundlicher Forschungen e.V.“, kurz CompGen, wurde der Verein am 26. Oktober 1989 in Dortmund gegründet.

Im Jahr 1998 führte der Verein in Lünen (dort ist er auch heute noch eingetragen), den 50. deutschen Genealogentag durch. CompGen ist ein überregionaler Verein, und hatte am 1.1.2001 über 300 Mitglieder.

CompGen betreibt seit 1999 den deutschen Genealogieserver http://www.genealogy.net und mehrere genealogischer Online-Datenbanken (FOKO, GEDBAS, GOV, …). Darüber hinaus betreibt der Verein derzeit 50 Mailinglisten, über die jeden Monat ca. 1.5 Millionen E-Mails laufen.

CompGen-Mitglieder tragen mit ihrem Jahresbeitrag dazu bei, dass der Verein diese unabhängigen, werbefreien Mailinglisten unterhalten und einen eigenen Internet-Server betreiben kann, auf dem die genealogischen Datenbanken bereitgestellt werden.

Mitglieder des Vereins erhalten folgende Leistungen für ihren Jahresbeitrag von 60,– DM:

  • werbefreien Webspace für die eigene genealogische Homepage,
  • einmal jährlich die CompGen/genealogy.net CD, und
  • die Zeitschrift „Computergenealogie“.

Neben Einzelpersonen sind zur Zeit auch 27 befreundete genealogische Vereine Mitglied. Diese erhalten für ihren Beitrag ebenfalls Webspace und darüber hinaus vereinsinterne Mailinglisten. Einige der regional tätigen Vereine laden die CompGen-Mitglieder auch zu ihren lokalen Veranstaltungen ein, um so den doch weit verstreut lebenden CompGen-Mitgliedern Gelegenheit zum Treffen und Gedankenaustausch zu geben.

CompGen im Internet: E-Mail:compgen@genealogy.net (Klaus-Peter Wessel)

Medien

Peinliche Todesursache – Hexenverfolgung in Sachsen

Als Familienforscher und Geschichtsinteressierter wird man bei Recherchen, die bis in 17.Jahrhundert zurückgehen, dem „peinlichen“ Thema Hexenverfolgung nicht ausweichen können. Wobei „peinlich“ in diesem Fall im eigentlichen Wortsinn zu verstehen ist: die Betroffenen wurden beim Verhör mit Folterungen gepeinigt, damit sie die „Wahrheit“ sagen.

Auch in genealogischen Mailinglisten wurde darüber schon diskutiert. Regina Röhner beschreibt in der Einleitung zu „Hexen müssen brennen“ ausführlich die sozialen und religiösen Ursachen für das Entstehen des Hexen- und Teufelsglaubens in ganz Europa. Es fanden sich führende Reformatoren wie Martin Luther, welche die Hexenverfolgung mit alttestamentarischen Bibelzitaten religiös, oder juristische Gelehrte wie Benedict Carpzov, die sie „wissenschaftlich“ begründeten. Die Autorin stellt als Beispiele wenig bekannte Hexenverfolgungen in Sachsen zusammen und schildert den Einfluss des Leipziger „Schöppenstuhls“ und seiner obersten geistlichen Richter.

Die Verfahrensabläufe vom Verhör über die Folterung bis zur Hinrichtung war in den übrigen protestantischen Regionen Deutschlands ähnlich, denn diese Stelle war sozusagen die letzte Genehmigungsinstanz für alle „peinlichen Sachen“. Es mag mit einer gewissen formalen „Rechtssicherheit“ des langen Instanzenweges zusammenhängen, dass es in protestantischen Ländern nicht zu solchen Massen-Exzessen gekommen ist wie beispielsweise in katholischen, geistlichen Fürstentümern.

In einer Zeittafel im Buchanhang wird eine gute Übersicht von der chronologischen Entwicklung der Wahnseuche ab Mitte des 15.Jahrhunderts gegeben. In Sachsen endete die „Wahnseuche“ etwa 1714 (Annaberg) mit einem eingestellten Verfahren, nachdem vor allem der Jurist Christian Thomasius mit seinem Werk „De Crimen Magiae“ einen Wandel zur Vernunft herbeigeführt hatte. Das letzte deutsche Todesurteil über eine vermeintliche Hexe wurde 1775 in Kempten vollstreckt, das letzte europäische Urteil 1793 in Polen.

Regina Röhner: Hexen müssen brennen. Geschichten vom Hexenwahn in Sachsen. Chemnitz, Chemnitzer Verlag, 2000. 172 Seiten. ISBN 3-928678-61-2. (Hans-Peter Wessel)


In der Falle? – Ein Genealoge und die Intelligenz

Volkmar Weiss ist in Genealogie-Kreisen als Leiter der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig bekannt. Seine zahlreichen genealogisch relevanten Arbeiten wie „Müller und Müllersöhne im sächsischen Erzgebirge und Vogtland“ oder der zuletzt in GENEALOGIE erschienene Aufsatz „Johannes Hohlfeld …… zum 50.Geburtstag“ werden von vielen Familienforschern geschätzt.

Mit „Die IQ-Falle“ bekennt er sich allerdings fast leidenschaftlich zu seiner eigentlichen Berufung als Soziologe und Biologe. Auf beiden Gebieten hat er unter erschwerten Bedingungen in der DDR wissenschaftlich geforscht. Einzelthemen waren genetische Statistik für Leistungsport, Genetik, Begabung und Messung von Intelligenz. An dieses berufliche Wirkungsfeld knüpft er mit seinem Buch an und stellt provokative Forderungen für die Gesellschaftspolitik der Gegenwart. Ausführlich beschreibt er Ergebnisse der Genetik-Forschung und der vergleichenden Intelligenz-Forschung an verschiedenen sozialen und ethnischen Bevölkerungsgruppen, die seine soziologischen Intentionen stützen.

Er verzichtet leider nicht auf die Darstellung der aus der Fachliteratur bekannten Extrembeispiele von Zigeunern und Farbigen im Vergleich zu Weißen. Vermutlich würde er sich aber scheuen, die IQ-Unterschiede bei innerdeutschen Ethnien wie beispielsweise von Rheinländern und Erzgebirglern zu veröffentlichen?

Er glaubt belegen zu können, dass die Wirtschaft ihre Leit- und Führungspersonen aus der Bevölkerungsschicht mit dem höchsten IQ-Wert rekrutiert und die Politiker nur zweite Intelligenz-Garnitur seien. Zwar stellt er fest, dass allein die Intelligenz noch nicht zur in DM berechenbaren Nützlichkeit führe, sondern dass „Persönlichkeit“ und „Charakter“ dazu gehörten. Leider erläutert er nicht diese Begriffe und ob man sie konsequenter weise auch messen können müsste. In einer pamphletischen Endbetrachtung „Reflexionen an Orwells 1984 im Jahre 2000“ wünscht er eine Selektion der Menschheit durch IQ-Messungen in drei Typen – Intelligente, Mittelmäßige und Einfache – um sie ökonomisch richtig und zum Wohl des Kulturfortschritts einsetzen zu können. Mit seiner weiteren Vorstellung, das politische Wahlrecht nur einer Intelligenz-Elite zu geben, rüttelt er schließlich an den Grundsätzen der Demokratie. Weiss hat für fast alle aktuellen gesellschaftlichen Probleme eine Begründung: die „Diktatur der Mittelmäßigkeit“. Und er bietet für alles ein Rezept: die Erforschung genetisch bedingter Intelligenz und aufgabenbezogene Auslese durch massenhafte Intelligenzmessung . Dazu fehlte zur Zeit nur noch die Entdeckung des Intelligenz-Hauptgens und ein rationales Schnelltest-Verfahren.

Der Verfasser äußert sich enttäuscht, dass das Forschungsgebiet Genetik und Intelligenz im Westen noch mehr tabuiert sei als in der ehemaligen DDR und dass seine Ideen in der etablierten Wissenschaft abgelehnt würden.

Vielleicht hat er selbst eine Tabu-Lücke, wenn er die Folgen der gehabten biologischen „Blutsauslese“ zugunsten eines Führervolkes ignoriert oder als sogenannte Vergangenheitsbewältigung verächtlich abtut. Manche tun sich schwer mit mehr als einer zu reflektierenden Vergangenheit ihres Landes.

Familienforscher sollten das Buch lesen und kennen wie die Gans den Fuchs, obwohl es sich nur am Rand mit bekannten genealogischen Vererbungs-Erfahrungen befasst und es sachlich kaum mit der uns Forschern vertrauten Genealogie in Verbindung gebracht werden kann. Allerdings hat mancher redliche Forscher vor 65 Jahren auch an die unbefleckbare Autarkie seines ideellen Hobbys geglaubt, als die massenhafte Ariernachweis-Forschung zur Trennung in gute und schlechte Ahnen verordnet wurde. Und manch einer handelte leider nach dem Motto: Das kann doch einem Goldfisch gar nicht schaden, und sprang in den Karpfenteich zum Baden.

Volkmar Weiss: Die IQ-Falle. Intelligenz, Sozialstruktur und Politik. 312 Seiten. Graz: Stocker, 2000. ISBN 3-7020-0882-9. (Hans-Peter Wessel)

Kaleidoskop

Termine

Für den Monat Februar sind 25 genealogische Termine in Biberach, Bremen, Erfurt, Essen, Hannover, Hamburg, München, Neumarkt, Osnabrück, Pforzheim, Stuttgart und St. Gallen im „genealogischen Kalender“ eingetragen. Die Inhalte der Veranstaltungen, sowie Uhrzeiten, Ortsangaben und Veranstalter finden Sie unter http://www.genealogy.net/gene/kalender.html

Zeitreise – Genealogie im 21. Jahrhundert

Es gab eine Zeit, da konnte man eigentlich nur auf drei Arten Genealogie betreiben: den Ort besuchen, wo man forschen wollte, Briefe schreiben um Kopien von Dokumenten zu erbitten (oder andere bitten, diese zu organisieren) oder Gesuche in Zeitungen, Publikationen genealogischer Vereinigungen oder den wenigen existierenden genealogischen Fachmagazinen veröffentlichen.

Die Dinge haben sich geändert, vor allem wegen des großen Einflusses der elektronischen Kommunikation und des Internet. Heute können wir immer noch die althergebrachten Methoden anwenden, aber wir können auch Online-Datenbanken wie GedBas, Geneanet oder RootsWeb durchsuchen, Informationsquellen auf Link-Listen wie die unter oder Cyndi´s List http://www.cyndislist.com/ finden, auf privaten Genealogie-Seiten im Internet Daten recherchieren oder die eigenen Daten im Internet veröffentlichen. Wir können mit Hilfe von Anleitungen und Hilfestellungen aus dem Internet genealogische Methoden kennen lernen, können Anfragen in genealogischen Mailinglisten und in Diskussionsforen lesen, beantworten oder selber stellen. Wir können Gedcom-Dateien genealogischer Daten erstellen, mit anderen Forschern austauschen oder über genealogische Datenbanken veröffentlichen, E-Mails mit Forschern aus aller Welt austauschen, genealogische E-Mail-Newsletter abonnieren und am genealogischen Online-Chat auf http://www.ahnenforschung.net teilnehmen.

Die meisten dieser Möglichkeiten bestehen seit kaum mehr als zehn Jahren, entwickelten sich mit dem Internet aus den Anfängen der Online-Kommunikation. Wie wird diese Entwicklung weiter gehen? Wer kann absehen, wie sich die genealogischen Forschungsmethoden im 21. Jahrhundert weiter entwickeln werden? Machen wir eine Zeitreise! Die Kommunikationstechnik entwickelt sich rasend schnell und wird von Kabeln unabhängig: drahtlose Sprach-, Daten- und Video-Dienste sind weltweit verfügbar. Die Geräte, die wir zur Kommunikation verwenden, speichern Datenmengen im Terabyte-Maßstab (Milliarden Bytes). Sie sind dabei so klein und leicht, dass wir sie überall hin mitnehmen können um dann mit dem Computer daheim Daten auszutauschen – dessen Speicherkapazität sich in Petabytes, Exabytes oder sogar Yottabytes bemisst. Online-Datenbanken sind gigantische Speicher genealogischer Information. Wenn Daten hinzukommen oder geändert werden, erfahren die Nutzer das automatisch oder bekommen gleich die für sie interessanten Informationen per E-Mail.

Es gibt einen universellen, globalen Online-Bibliotheks-Katalog mit einem detaillierten Hyper-Index. Man kann nach Schlagwörtern (bei Bedarf übersetzt) suchen, um genealogisches Informationsmaterial zu finden und Kopien oder Daten anzufordern. Mit Hilfe der Satelliten-Navigation GPS und entsprechenden Daten des Katasteramtes lässt sich das Grundstück des Vorfahren oder sein Grab genau lokalisieren.

Elektronische Bücher (E-Books) sind ein integraler Bestandteil jeder Bibliothek und man kann sie online lesen, auf das eigene Lesegerät herunterladen oder gleich in die eigene genealogische Datenbank importieren; integrierte Software übersetzt die Texte in alle Sprachen. Genealogische Newsletter und Magazine lassen sich elektronisch abonnieren, Online-Archive enthalten sowohl elektronische Texte als auch alte Publikationen in digitalisierter Form.

Die eigene genealogische Software ist ein ausgeklügeltes, nahtlos mit den anderen Anwendungen verknüpftes System. Es tauscht Daten mit anderen Programmen auf Computern in aller Welt aus, sammelt Daten und wertet sie aus um sie dann in den eigenen Bestand zu importieren, einschließlich kompletter Quellenangabe. Wenn man selbst Daten hinzufügt, dann ist das per Spracheingabe möglich. Und die Software kann Daten in verschiedenen Formaten und Sprachen zur Veröffentlichung aufbereiten.

Bildbearbeitungs-Programme sind in der Lage, aus herkömmlichen Fotos dreidimensionale, holographische Abbildungen zu produzieren, die dann weiter bearbeitet und in die Datenbank oder eine elektronische Veröffentlichungen eingefügt werden können. Gestochen scharfe Abbildungen historischer Dokumente lassen sich originalgetreu auf speziellem Papier ausdrucken, das Farbe und Struktur des Originals wiedergibt.

Manches mag wie Science Fiction klingen, aber manche dieser Technologien gibt es bereits, etwa die Satelliten-Navigation und E-Books. Online-Datenbanken wachsen exponentiell und integrieren Experten-Systeme, um die Recherche zu vereinfachen. Digitale Bildverarbeitungs-Techniken entwickeln sich ständig weiter, und HDTV wird unser herkömmliches Fernsehen schon bald ersetzen. Datenspeicher werden immer kleiner und leistungsfähiger, und schnelle, drahtlose Kommunikationstechniken werden die alten Telefone bald ersetzen. Wenn Sie gerade anfangen, Computer, Scanner, Datenkommunikation, Dateitypen und digitale Kameras kennen zu lernen, dann werden Sie bald noch mehr zu lernen haben. Heute ist schon so viel möglich, aber bedenken Sie, was erst im 21. Jahrhundert machbar sein wird! (George M. Morgan, © 2000 MyFamily.com, überarbeitet)


Aktuelles von den deutschen Genealogie-Servern

GedBas

Seit dem letzten Newsletter haben in der deutschsprachigen Gedcom-Datenbank GedBas http://gedbas.genealogy.net 60 neue Teilnehmer 80.000 neue Einzelpersonen- und 40.000 neue Familiendaten eingespielt.

Der Gesamtdatenbestand betrug am 31.01.2001: 261 Teilnehmer, 256.967 Personen, 111.541 Familien.

Für GedBas ist nun auch die angekündigte neue FAQ (Seite mit häufig gestellten Fragen) verfügbar unter http://www.genealogy.net/gene/faqs/gedbas_faq.html.

GOV

Das genealogische Ortsverzeichnis GOV http://gov.genealogy.net gedeiht prächtig, und jeder Nutzer kann zum Wachstum beitragen. In „Computergenealogie“ 01/2001 wurden bereits die Möglichkeit vorgestellt, sich selbst als interessierter Forscher zu beliebig vielen Orten einzutragen oder Zufallsfunde für einen Ort aufzulisten. Nun gibt es nun auch die Möglichkeiten URLs (Links zu Webseiten) zu beliebig vielen Orten und Batchnummern aus dem IGI (siehe „FAQs“) in die Datenbank einzutragen. Außerdem soll jeder Orts-Eintrag durch eine Liste verfügbarer Kirchenbücher vervollständigt werden.

Was im Verlauf des weiteren Ausbaus von GOV einmal zu vielen Orten verfügbar sein wird, ist beispielhaft unter der URL http://gov.genealogy.net/ort.jsp?id=73547 schon jetzt zu sehen. Für die Erfassung solch komplexer Daten in GOV wird natürlich jede Menge Mithilfe gebraucht. Bitte schicken Sie bei Interesse einfach ein E-Mail an: compgen@genealogy.net

FAQs

Hinter dem Kürzel „FAQ“ verbergen sich im Internet „Frequently Asked Questions“, Listen häufig gestellter Fragen – inklusive Antworten. Hier eine Liste deutscher genealogischer FAQs, die alle unter http://www.genealogy.net/gene/faqs/faqs.html zu finden sind:

Weitere FAQs sind geplant. Jede Mithilfe hierbei ist willkommen. Wenn Sie dazu beitragen wollen, schicken einfach eine E-Mail an compgen@genealogy.net

Vorlagen

Der deutsche Genealogieserver bietet unter http://www.genealogy.net/gene/vorlagen etliche neue und nützliche Vorlagen für die Erfassung genealogischer Daten an. Ob Familiengruppenbogen, Ahnenkarte, Personenstammkarte oder Vorfahrentafel – jede Vorlage steht jeweils als Word-, RTF-, Excel oder PDF-Datei zum kostenlosen Download bereit. Die Vorlagen stammen von Volker Hahn, Meinhard Jänsch und Britta Linsel.

Sollten Sie auch Vorlagen haben, die Sie der Allgemeinheit gerne zur Verfügung stellen möchten, sprechen Sie uns an, damit wir auch Ihre Vorlagen an dieser zentralen Stelle bereitstellen können.