Originally published at: Neu gedruckte Ortsfamilienbücher im Oktober 2021 erschienen • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)
Michael Johne weist seit Mai 2020 auf seiner Seite Ortsfamilienbuecher.news regelmäßig auf neue und aktualisierte Ortsfamilienbücher und Digitalisate von Kirchenbüchern hin. Er hat auch in unserem CompGen-Blog neue im Druck erschienene Familienbücher vorgestellt, die im September erschienen sind. Nach seinem Ausscheiden aus der Blog-Redaktion wollen wir diese Tradition fortsetzen. Wir danken ihm für seine Mitarbeit und freuen uns über den weiteren Austausch von Informationen.
Drei neu gedruckte Ortsfamilienbücher
Leo Engelhardt: Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Blasius Obernfeld von 1670 bis ca. 1920. Duderstadt 2021, 438 Seiten A4, Selbstverlag; Bezugsquellen und Preis siehe im GenWiki.
Von dem Buch wurden nur 80 Exemplare gedruckt, nach deren Abverkauf werden CDs hergestellt. Das Buch steht nicht in der Liste der Deutschen Ortssippenbücher. Es wurden sowohl die Kirchenbücher als auch die Standesamtsakten ausgewertet. Der Ort Obernfeld hat heute weniger als 1.000 Einwohner. Das Familienbuch listet 1.684 Familien mit über 6.000 Personen auf. Obernfeld ist heute Ortsteil der Samtgemeinde Gieboldehausen im Landkreis Göttingen in Niedersachsen. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort völlig zerstört. Er gehört zum Unter-Eichsfeld an der Grenze zu Thüringen, kirchlich heute zum Bistum Hildesheim. Das Eichsfeld ist eine katholisch geprägte Insel, die ursprünglich zum Erzstift Mainz gehörte. Das Ober-Eichsfeld gehört heute zum Bistum Erfurt.
Matthias Daberstiel: Geschichte von Lockwitz und Nickern. Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile 1757 bis 1907. Koblenz, 2021, 1024 Seiten A4, Cardamina-Verlag, ISBN 978-3-86424-542-8; Bezugsquellen und Preis siehe im GenWiki. Deutsche Ortssippenbücher 02.265.
Der Dresdner Verein für Genealogie stellte das Buch seines Mitglieds vor, der auch Mitglied bei CompGen und beim Verein Heimatfreunde Lockwitz aktiv ist. Es ist das erste Familienbuch für Dresden. Die Kirchenbücher (1757–1875) und Standesamtsakten (1876–1907) sowie weitere Quellen waren die Grundlage für die im Buch zusammengestellten über 33.000 Familien. Auch das Leubnitzer Kirchenbuch (1577–1623) lieferte Daten aus der Zeit vor dem Pfarrhausbrand 1756, bei dem das älteste Kirchenbuch vernichtet wurde.
Ursula Kampelmann: Ortsfamilienbuch Glane. Bad Iburg, 2021, 2 Bände A4. Unverkäuflich. Eine Exemplar (und/oder die Computerdatei?) kann im Heimatarchiv Glane im Averbecks Hof 5, 49186 Bad Iburg-Glane eingesehen werden. Öffnungszeiten: mittwochs und sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung.
Bearbeitet wurden die Kirchenbücher der katholischen St. Jakobus-Kirchengemeinde in Glane. Der Zeitraum ist nicht angegeben. Die digitalisierte Mikrofilme der Kirchenbücher von 1651 bis 1920 sind bei Matricula einzusehen. Die Vorsitzende des Heimatvereins, Agnes Wiemann, hat das ausgedruckte zweibändige Werk bei der Jubiläumsfeier des Heimatvereins Glane am 19. September 2021 der Autorin übergeben. Der Stammbaum der früheren Hofbesitzer-Familie Averbeck ist hier zu sehen.
Klemens Miehe aus Hannover hat in dem von ihm verwalteten umfangreichen Webtrees-Stammbaum weitere Namensträger aus Glane und Umgebung erfasst. Vielleicht ist das eine Alternative für die erste Suche.
Fazit
Ein Ortsfamilienbuch, das wie jenes von Glane im Heimatmuseum vor Ort „versteckt“ wird, wird kaum zur Kenntnis genommen. Weitere Ausdrucke gehören unbedingt in die zuständige Landesbibliothek und in die Archive. Dort werden sie bibliographisch erfasst – und öffentlich zugänglich für die genealogische Forschung. Wünschenswert wäre die Herausgabe einer CD wie die mit dem Familienbuch von Bad Iburg! Sie wurde vom Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. herausgegeben.