Nachforschungen über die Familie Dudzus/Dudzuweit , Nemonien, Gilge, Kreis Labiau

Hallo,

ich suche Informationen über die Vorfahren meiner Familie Dudzuweit aus Ostpreussen. Aus Erzählungen und aus den wenigen Unterlagen, die in meinem Besitz sind, kann ich ersehen, dass meine Familie im Raum in Nemonien, Gilge usw. Kreis Labiau gelebt hat. Die Nachforschungen sind für mich sehr schwierig, da es in irgendeiner Weise von Seiten meines Urgroßvaters, der den Namen Dudzus trug einen Namenswechsel in Dudzuweit gegeben hat. Haben Sie die Möglichkeit, in Daten einzusehen, die evtl. Auskunft über den Zusmmenhang von Namen, weiteren Familienangehörigen bzw. den Stammbaum meiner Familie geben?

Familiendaten der Familie Dudzus/Dudzuweit - Ostpreussen
Uns vorliegende Auszüge aus Taufregister, Trauregister der Familie, Nemonien, Gilge; Kreis Labiau?

Auszug aus dem Taufregister der evang. Pfarrkirche Gilge, Kr. Labiau, Jahrgang 1853, Seite ---, Nr. 138
Kasper Else, geboren 30.10.1853 zu Gilge, getauft 04.11.1853 in Gilge
war die Tochter von Losman Kasper Hans, und Jurgel Else (Mutter)

Auszug aus dem Taufregister der evang. Pfarrkirche Gilge, Kr. Labiau, Jahrgang 1857, Seite ---, Nr. 129
Dudzus (Dows) – David, geboren 20.09.1857 zu Nemonien, getauft am 04.10.1857 in Gilge
war der Sohn von Losmann Dudzus (Jurs) – Georg,
und Graew Erkme (Mutter)

Die o.g. Personen kann ich nicht zuordnen!!!

Auszug aus dem Trauregister der evang. Pfarrkirche Gilge Kr. Labiau Jahrgang 1878, Seite 36, Nr. 16
13. Juli 1878 in Gilge Kreis Labiau
Heirat von Losmann Witwer Friedrich Dudzus aus Nemonien,
45 ¾ Jahre alt (Geburtsjahr könnte ca. 1832-1834 sein)
mit Losfrau Witwe Auguste Wallutis (Hallutis?) geborene Lucas aus Nemonien, 37 ½ Jahre alt (Geburtsjahr könnte 1840-1841 sein)

Eheschließungsbescheinigung Standesamt Nemonien, Kr. Labiau, Aufgebotsverzeichnis 1,
getraut evang. Kirche zu Gilge am 25.01.1907
Friedrich Dudzuweit, geboren 03. April 1882 in Nemonien
war der Sohn von Friedrich Dudzuweit (ehemals Dudzus)
und Auguste Dudzuweit, geborene Lucas aus Nemonien (ehemals Witwe Wallutis (Hallutis?)

warum der plötzliche Namenswechsel???

Heirat von Friedrich Dudzuweit am 25.Januar 1907 mit Anna Dudzuweit geborene Dudzuweit?, geboren am 19.Oktober 1882 in Nemonien

warum geborene Dudzuweit???

Abkömmlinge von Friedrich Dudzuweit ab 1907 sind bekannt!

Ich hoffe sehr, dass Sie mir behilflich sein können bzw. mir eine Institution nennen können, die Infos über meine Familie gespeichert hat..

Herzlichen Dank

Arnold Dudzuweit
mail: Dudzuweit@t-online.de

Hallo Arnold,
der Name kommt auch im Memelland vor. Der Wortstamm ist "duda" = Horn, Fl�te, Musikant usw.

Dudszuweit ist der Sohn von Dudszus. In dieser Epoche wechseln die Schreibweisen h�ufig (manchmal sogar in ein und demselben Dokument), weil die baltischen Regelungen aufweichen.
Hier haben wir ein sch�nes Beispiel f�r einen F�llbuchstaben. Denn normalerweise h�tte es Dudszueit hei�en m�ssen. Wegen der besseren Sprechbarkeit kommt dann ein F�llbuchstabe rein.
Die Witwe hei�t Wallutis (Keulenmacher, die Keule war die traditionelle Waffe). Nicht Hallutis.

Beate

"Szillis-Kappelhoff" <kappelhoff.salzbergen@t-online.de>schrieb:

Die Witwe hei�t Wallutis (Keulenmacher, die Keule war die traditionelle

Waffe). Nicht Hallutis.

Den FN Hallies m�chte ich nicht ausschlie�en. Dieser Name kommt in Varianten
im Kreis Labiau und der Niederung ebenso vor wie Walleit in Abwandlung.

Yvonne Storek

Szillis-Kappelhoff schrieb:

Hallo Arnold,
der Name kommt auch im Memelland vor. Der Wortstamm ist "duda" = Horn, Fl�te, Musikant usw.

Hallo Beate,

k�nnte es dann den Namen Dudzus auch in abgewandlter Form als Dudzatis geben?

In der Kretschmar-Datei gibt es einen Eintrag:

E: Duczkat, geb. Noreiszat, Henriette
K. 1: D. NN unehel. * 15.07.1855 Sz. Sohn, ohne Taufe +
K. 2: Dudzatis, Anna * 18.06.1856 Sz. (Szittkehmen)
      Vater: Dudzatis, Christoph; "au�erehelich, sp�ter von D. angenommen"

Herzliche Gr��e

Wolf

Hallo Wolf,
kann, muss aber nicht. Dudzatis bedeutet auch Sohn von Dudszus. Das Verflixte an "duda" ist, dass es auch in den slavischen Sprachen Horn/ Dudelsack hei�t. Die k�nnen also von allen Ecken in die Niederung gekommen sein ohne was miteinander zu tun zu haben.
Beate

Hallo Beate und Wolf,

ja, der Stamm 'dud-' kommt auch in den slavischen Sprachen vor und hat etwas
mit 'pfeifen, musizieren' zu tun. Beispielsweise haben wir russisch 'dudka'
(Hirtenpfeife, Rohrpfeife), ein Wort, dessen Pluralform 'dudki' aber auch
umgangssprachlich als Interjektion (Ausruf) benutzt werden kann und dann
unserem deutschen 'Pustekuchen!' entspricht.

Ein Blick in Riemanns 'Preu�isches W�rterbuch' l�sst uns finden:
'Dudak' = Dummkopf (Kreis Pogegen),
'Dudas' = dasselbe (Kreis Schlossberg, fr�her Pillkallen),
'Dudei' = langsamer, dummer Mensch, Tr�umer (Kreise Ebenrode und Treuburg)

Daneben gibt es viele Zusammensetzungen mit 'dudel-', die etwas mit 'Musik
machen' zu tun haben, von 'Dudel' = Mund-, Ziehharmonika, Leierkasten' bis
hin zu 'Dudelsack'. 'Duder' und Zusammensetzungen meint den 'breiten
Rohrkolben'. Von da ist es dann nicht mehr weit zu Vergleichsbezeichnungen
f�r 'dicker Kopf' bzw. 'dicke Nase'.

Die regionale Verbreitung aller dieser W�rter lie�e theoretisch eine
Herleitung aus den baltischen wie den slavischen Sprachen zu.

Gru�

Rolf-Peter