Memoriav-Kolloquium zum Erhalt audiovisueller Oral-History-Dokumente

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Nicht nur (Geburts-, Hochzeits- und Sterbe-)Daten oder alte Fotos sind Gegenstand unserer Familien- und Ahnenforschung. Auch Bilder noch lebender Vorfahren bereichern die Sammlung, und oft werden Tonband- und Video-Aufnahmen mit Erinnerungen und Erzählungen der Großeltern aufgezeichnet. Doch wohin damit, wenn wir sie für uns ausgewertet haben? Nur selten gelangen sie in die Öffentlichkeit, z.B. in Museen oder Archive, auf YouTube oder in einen Dokumentarfilm. Was Zeitzeugen erzählen, kann aber wertvoll sein (oder werden) für die Forschung. Es ist ein Teil des kulturellen Erbes. Wie wir bereits früher hier im Blog berichteten, gibt es in der Schweiz den Verein „Memoriav“, der sich für den Erhalt solcher Bild- und Ton-Dokumente einsetzt. Vielleicht kann das kommende Memoriav-Kolloquium zum Erhalt audiovisueller Oral-History-Dokumente für uns interessante Anregungen geben.

Memoriav-Kolloquium am 17. November

Memoriav (Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz) veranstaltet am 17. November 2022 von 9 bis 17 Uhr ein Präsenz- und Online-Kolloquium. Es findet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern und der Stiftung SAPA (Schweizer Archiv der Darstellenden Künste) statt.

Im Mittelpunkt des Kolloquiums steht die Frage, wie solche Zeitzeugen-Aufnahmen für spätere Nutzung und Forschungen erhalten und zugänglich gemacht werden können. Dazu werden Projekte und Konzepte aus den unterschiedlichsten Bereichen (Wissenschaft, Gedächtnisinstitutionen, private Initiativen etc.) in Referaten und Gesprächen vorgestellt und ihre Nachhaltigkeit untersucht: Wer ist für die Archivierung zuständig, welche rechtlichen Vorkehrungen müssen getroffen werden, damit die Aufnahmen später genutzt werden können.

Bisher geplantes Kolloquium-Programm

  • G. Spuhler: Pionierrolle in Produktion und Archivierung von Oral History
  • P. Ostinelli: Dokumentation von Sprechweisen und Dialekten
  • J. Wehren: Akademische Forschung mit Oral History, Zusammenarbeit mit Gedächtnisinstitution
  • O. Gozillon-Fronsacq:  Projets avec les citoyens – collection de témoignages audiovisuelles H. Kley:  Oral-History.Digital. Erschliessung- und Recherche-Plattform für Zeitzeugeninterviews
  • R.  Huguenin-Dumittan: Documenter les savoir-faire horlogers à travers des films
  • J. Schmitz: „Wissen sichern – Quellen schaffen“. Interviews mit Zeitzeugen auf Halde.
  • A. Reichmuth: Persönlichkeitsrechte bei Oral-History-Dokumenten

Veranstaltungsort ist der Kuppelraum der Universität Bern. Man kann dort oder online teilnehmen.
Kosten für Präsenz-Teilnahme: 140 Schweizer Franken für Mitglieder von Memoriav und Fachverbänden, sonst 200 Schweizer Franken (Ermäßigung für Teilnehmer in Ausbildung). Vor Ort stehen Simultanübersetzungen (Französisch-Deutsch) zur Verfügung.
Die Online-Teilnahme kostet 80 Schweizer Franken (ohne Simultan-Übersetzung).
Die Anmeldung per Online-Formular muss bis zum 4. November 2022 erfolgt sein.