Auszug einer Geschichte vom Befreihungskrieg 1813-1815
Mecklenburg Strelitzischen Husaren Regiments.
Der Quartiermeister Chr. Fried. Carl Selmer war ein Bruder meines Ur-Ur-Großvaters Theodor Selmer Hofmundschenk.
Friedrich Carl Christian Selmer
Gastwirt Neustrelitz
Vater: Ernst August SELMER
Am Morgen, 8 Uhr, rückten ' die ersten Preußen in die Stadt ein. Das Regiment bezog auf einem der benachbarten Dörfer Quartiere und mußte ein Kommando zur Stadt senden zum Empfang von Fourage und 300 Flaschen Champqgner, Lieutenant M. mit den Quartiermeistern, einer hinlänglchen Zahl von Husaren und Wagen zum Transport des Hafers, ging zur Stadt. Nachdem er den Hafer in einer Kirche, wo er innerhalb des ansehnlichen Schiffes, mindestens 12-16 Fuß hoch, aufgeschüttet lag, in Empfang genommen, begab er sich auf das Rathhaus um die Anweisung auf den Champagner zu hole. Sie ward ihm behändigt, allein der Weinhändler, auf den sie lautete, erklärte: er habe keinen Wein. Unerfahren, wie wir alle in dergleichen Angelegenheiten noch waren, begab sich Lieutenant M, wieder zurück auf's Rathhaus und forderte eine Anweisung auf ein anderes Handlungshaus. Die Herrn des Raths erklärten aber; wenn der auf der Anweisung benannte Weinhändler keinen Wein mehr im Hause habe so müsse er dafür sorgen uns zu befriedigen. Als Lieutenant M. mit dieser Erklärung zu dem Kaufmam zurückkehrte, hatten die Quartiermeister schon Haus- und Kelleruntersuchung gehalten, und reichlichen Vorrath an Wein gefunden. Es fehlte aber an Körben ihn zu verpacken. Auch die hatte man auf dem obersten Boden unter dem Dache angetroffen, und nun ging's rasch an das Verpacken. Die Flaschen wurden uns nicht zugezählt, sondern von den Husaren den Ouartiermeistern zugelangt, welche der Quartierneister Selmer, ein gelernter Weinkenner, in dem Verpacken utterrichtere. Der Weinhändler sah dem Wesen anfangs mit Geichmuth zu, in der Hoffnung, daß die 300 Flaschen in bei herbeigeschafften Körben nicht Raum haben würden. Als aber der Ouartiermeister Selmer Säbel und Stiefeln ablegte, auf die Körbe stieg und die Flaschen so fest eintrat, daß noch eine ganze Lage Raum fand, erklärte er: ah diable it est pass’e parla (der Teufel, der hat's durchgemacht, der versteht's) und kratzte sich hinter den Ohren, als nun zwischen die Körbe auf den Wagen eine hinlängliche Zahl von Flaschen verpackt wurden, und jeder Husar und Ouartiermeister, soviel er beherbergen konnte, zu sich steckte, ehe er die quittirte Anweisung erhielt. Wir waren nicht wenig verwundert, daß auch unserm Regimente die Vergünstigung zu Theil geworden, Champagner geliefert zu erhalte.
Das gehört vielleicht nicht zur Ahenforschung. Ich dachte die Gechichte ist sehr interessant.
Viele meiner Mecklenburg Ahnen gehörten zum Mecklenburg-Strelitz Husaren Regiments
Viele Grüße aus der USA
Katharina Hines (SElmer)