Archäologen haben in China eine unerwartete Entdeckung gemacht, die zeigt, dass Männer in prähistorischen Gesellschaften nicht immer die dominierende Rolle spielten. Die Ausgrabungen an der archäologischen Stätte Fujia ergaben Beweise für matrilineare Gemeinschaften, in denen die Abstammung mütterlicherseits wichtiger war als die väterliche Linie.
Die Entdeckung
Die Forscher untersuchten die DNA von 60 Individuen, die zwischen 2750 und 2500 v. Chr. in Fujia lebten. Die Ergebnisse zeigten, dass 14 Skelette von einem Friedhof und 46 von einem anderen, etwa 100 Meter entfernten Friedhof mütterliche Verbindungen aufwiesen.
Die Analyse
Die Analyse der mitochondriale DNA (mtDNA) ergab, dass alle Individuen des nördlichen Friedhofs dieselbe mtDNA besaßen, die ausschließlich mütterlich weitergegeben wurde. Im südlichen Friedhof hatten 44 der 46 Individuen unterschiedliche, aber auch gemeinsame mtDNA-Abstammungslinien. Die Männer wiesen unterschiedliche Y-Chromosom-Markierungen auf, was darauf hindeutet, dass die Väter aus unterschiedlichen Familien stammten, während die Mütter derselben Linie angehörten.
Die Interpretation
Die Forscher stellten fest, dass die meisten Individuen in Fujia, unabhängig vom Geschlecht, entsprechend ihrer mütterlichen Linie begraben wurden, was auf matrilineare soziale Normen hindeutet. Ähnliche Ergebnisse wurden nur in wenigen anderen genetischen Studien festgestellt. Weitere Analysen ergaben, dass diese Clans häufig Endogamie praktizierten, also Ehen innerhalb der Gruppe.
Die Bedeutung
Die Erkenntnisse aus Fujia liefern wichtige Hinweise darauf, wie sich frühe Gesellschaften in einer Zeit zunehmender Komplexität strukturiert haben könnten. Die Entdeckung matrilinearer Gemeinschaften in der Jungsteinzeit in China zeigt, dass die Rolle der Frauen in prähistorischen Gesellschaften wichtiger war als bisher angenommen.
Sources:
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