Originally published at: https://www.compgen.de/2025/01/mastodon-mehr-nutzen-folgen-und-gefolgt-werden/
Wie kürzlich eine Reihe von Organisationen und deutschen Hochschulen hat auch der Verein für Computergenealogie – bereits im April 2024 – die Veröffentlichung von Informationen auf Twitter (dann X) eingestellt. Als Alternative nutzen wir seitdem den dezentralen Mikroblogging-Dienst Mastodon – mit einer eigenen „Instanz“ von CompGen, die über genealogie.social erreichbar ist. Obwohl Mastodon gar nicht so neu ist, stöhnen manche nun vielleicht „Schon wieder ein neues Netzwerk!”. Damit mehr unserer Mitglieder und Genealogie-Interessierte den Austausch auf Mastodon nutzen können, will ich heute hier kurz vorstellen, wie „folgen“ und „gefolgt werden“ in diesem Netzwerk funktioniert.
Mastodon ist eine echte Alternative zu Twitter/X und anderen sozialen Netzwerken. Hier gibt es keinen Algorithmus, der Deine Timeline nach und nach durchsucht, um Dir passende Inhalte zu präsentieren. Stattdessen siehst Du einfach, was zuerst gepostet wurde. Das ist ein bewusster Designentscheid, der Mastodon von anderen Plattformen unterscheidet. Hier wird alles chronologisch angeordnet, egal ob es beliebt ist oder nicht.
Außerdem hat Mastodon drei verschiedene Timelines:
- Home-Timeline: Hier siehst Du Beiträge von Accounts, denen Du folgst
- Lokale Timeline: Hier siehst Du öffentliche Beiträge von Deiner eigenen Instanz
- Föderierte Timeline: Hier siehst Du öffentliche Beiträge aus dem gesamten Mastodon-Netzwerk
Und noch ein toller Vorteil: Mastodon hat keine Werbung oder Empfehlungen, wie es z.B. bei Twitter/X der Fall ist.
Und weil hier kein Algorithmus das Sagen hat, ist die Plattform auch noch transparenter und vorhersehbarer für Dich. Wenn Du Dein eigenes Netzwerk auf Mastodon aufbauen möchtest, kannst Du das ganz einfach tun:
Wähle eine passende Mastodon-Instanz aus, die zu Deinen Interessen und Werten passt; oder, wenn Du technisch versiert bist, erstellst Du Deine eigene Instanz. Wir hatten hierzu schon einen Beitrag im CompGen-Blog.
Schritt für Schritt: Mastodon nutzen
Nachdem Du Dich bei genealogie.social über die zentrale Benutzerdatenbank angemeldet hast, siehst Du nun diesen Bildschirm:
Erstelle Dein interessantes Profil; fülle es mit relevanten Informationen aus!
Du hast Dein Profil ausgefüllt, und nun? Veröffentliche regelmäßig Beiträge und teile interessante Inhalte und Gedanken, um andere Nutzer anzuziehen. Interagier aktiv!
Kommentiere Beiträge anderer Nutzer, „booste“ interessante Inhalte und beteilige Dich an Diskussionen.
Nutze Hashtags, um Deine Beiträge für andere sichtbar zu machen. Sei geduldig!
Der Aufbau eines Netzwerks auf Mastodon kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, da es keine algorithmische Verstärkung gibt. Denk daran, dass Mastodon ein dezentrales Netzwerk ist, Deine Reichweite also auf echten Interaktionen und organischem Wachstum basiert, nicht auf algorithmischer Verstärkung wie bei anderen sozialen Netzwerken.
Folge anderen Nutzern: Suche nach Accounts, die ähnliche Interessen haben, und folge diesen!
Hier machen wir kurz Stopp und erklären, was und wie:
Suche Dir einen Kandidaten.
Hier in diesem Fall „Neuengamme“. Klicke einfach darauf!
Und jetzt nur noch den „Folgen“-Button drücken.
Fassen wir mal zusammen:
Das Follower-System auf Mastodon funktioniert ähnlich wie in anderen sozialen Netzwerken, hat aber aufgrund der dezentralen Struktur einige Besonderheiten.
- Folgen und Gefolgt werden: Nutzer können anderen Accounts folgen, um deren Beiträge („Toots“) in ihrer Timeline zu sehen. Umgekehrt können sie von anderen gefolgt werden, wodurch ihre eigenen „Toots“ in deren Timelines erscheinen.
- Instanzübergreifendes Folgen: Ein wichtiger Unterschied zu zentralisierten Plattformen ist, dass Nutzer Accounts auf anderen Mastodon-Instanzen oder sogar anderen Fediverse-Diensten folgen können.
- Chronologische Darstellung: Im Gegensatz zu algorithmisch gesteuerten Feeds werden die Beiträge der gefolgten Accounts chronologisch in der eigenen Timeline angezeigt.
- Sichtbarkeit: Öffentliche Tweets sind für alle sichtbar, auch für Nicht-Follower. Nutzer können die Sichtbarkeit einzelner Beiträge aber auch einschränken.
- Community-Bildung: Das Folgen und Gefolgtwerden ist zentral für den Aufbau einer Community auf Mastodon. Nutzer bauen ihre Reichweite durch interessante Beiträge und Interaktionen auf.
- Keine algorithmische Verstärkung: Im Gegensatz zu anderen Plattformen gibt es keine automatische Verstärkung populärer Inhalte. Die Reichweite entsteht durch organische Interaktionen.
- Kontrollierte Sichtbarkeit: „Likes“ werden nur innerhalb der eigenen Instanz-Community angezeigt, was die Reichweite beeinflussen kann.
Das Follower-System auf Mastodon fördert somit eine direktere und transparentere Form der Vernetzung, die weniger von Algorithmen und mehr von echten Interessen und Beziehungen geprägt ist.
Gibt es Hilfen?
Es gibt FEDIDEVS Starterpakete. So hat z.B. Mareike König (stellvertretende Direktorin des Deutschen Historischen Instituts Paris) dort ein Starterpaket HISTORY! erstellt.
Du kannst auf einen Schlag vielen Accounts folgen, kannst aber auch einzelne auswählen.
Wo fange ich an, wo höre ich auf?
Heute und hier habe ich einfach mal „Folgen“ erklärt. In weiteren Artikeln werde ich mehr und mehr erklären, bis Dein Desktop vielleicht meinem ähnlich ausschaut.
Bis dahin folge schon einmal dem CompGen-Blog: Unterhalb des Beitrags wird eine einfache Möglichkeit dazu angeboten. Außerdem werden Reaktionen aus dem Fediverse angezeigt.
Und da gilt „Teilen“ oder „Reposten“ als erste Wahl. (Werde ich später auch erklären.)
Ein „Like“ ist zwar nett, aber nicht mehr…