Lesehilfe und Interpretation, Riede 1857

Guten Abend

Anbei ist ein Scan von Fotokopien eines Schreibens von Pfarrer Bruegmann in Riede an die koeniglichen Obrigkeiten. Ich versuche, den Text in seiner Gesamtheit zu lesen, vielleicht hat jemand Lust mir dabei zu helfen auch die wenigen letzten Worte zu entziffern (im Text gelb unterstrichen). Anbei ist ausserdem mein Versuch der Transkription.
1857 Bruegmann Brief (2).pdf (1.5 MB)
1857 Bruegmann Brief (2a).pdf (43.7 KB)
Des weiteren wuerde ich mich ueber Ideen zur Interpretation des Textes freuen, die damalige Sprache finde ich mitunter schwer zu verstehen.
Im ersten Teil geht es um einen moeglichen Prozess gegen Johann Hutschin. [Die weitere Geschichte ist diese: Hutschin wird letztlich zur Zahlung des Hausgrotens verdonnert; wenige Jahre spaeter verkauft er und zieht nach Bremen.] Ansonsten wird nur ueber die Entwaesserung geredet. Meine bisherige Interpretation ist diese, dass diese beiden Themen zusammenhaengen: Hutschin weigert sich, die anfallenden Abgaben zu zahlen, weil er mit dem Zustand der Ackerflaeche und der Wege dorthin unzufrieden ist. An anderer Stelle (ein weiteres Schreiben aus dem Jahr 1857) sagt er: "Vor mehreren Jahren kaufte ich von der Gemeinde Riede ein Grundstück von 8 Himtsaat Größe, welches bei der Theilung der Rieder Gemeinheiten von den Interessenten zum Wegebesserungs-Platz bestimmt war. Hierauf habe ich meine zur Gemeinde Riede gehörende Anbauerei gegründet und den nur aus sterilem Boden bestehenden Platz in Cultur gesetzt.” „Der Weg von meinem Hause nach Riede ist bei schlechten und nassen Wegen nur um 5 Minuten länger als der nach Heiligenbruch, welches auch nach den Acten von allen Seiten als richtig angenommen; daß aber in Herbst und Winterzeiten der geradeste Weg durchgängig gar nicht zu passieren und dann der meiste Schulbesuch ist, glaubt Recurrent als sicher annehmen zu können; zumal bei der niedrigen und flachen Lage des Baches vom Hause des Recurrenten nach der Heiligenbrucher Schule der nähere Weg schon gleich im Herbst, wenn kein ungewöhnlich trockener Sommer vorher gegangen, bei dem ersten eingetretenen Regenwetter nicht zu passieren, weil wegen des schlechten Abzuges des Wassers, die Nässe auch von unten auf dringt.“

Vielleicht lese ich auch einfach zuviel in diese wenigen Texte, aber ueber weitere Meinungen wuerde ich mich freuen.

Gruesse aus Kanada, Christoph

Moin Christoph,

ich habe mal versucht, einige Lücken zu ergänzen (s. Anhang).

Gruß Heinz (Promann)

1857 Bruegmann Brief (2b).pdf (248 KB)

Heinz
Vielen Dank fuer deine Hilfe.

Christoph