Hallo Renate, hallo Andreas,
vielen Dank für Eurer beider Antworten. Ich möchte mich nicht zwischen die Stühle setzen und auch nicht von zwei Seiten Prügel beziehen - das ist ein Scherz - um die Diskussion einmal etwas zu entspannen…
Ich fände es nicht so gut, hier einen Streit auszuweiten. In der Regel ist die Kommunikation hier sehr freundlich und allen helfen mit, wenns wo klemmt. Das finde ich sehr angenehm! Daher möchte ich mal etwas entspannendes schreiben - z.B. wie das bisher bei mir so abgelaufen ist.
Also mal was zu meiner Arbeitsweise, damit nicht der Eindruck entseht, ich stelle Anfragen in der Art, „ich suche alle Müllers zwischen 1700 und 1950 aus Niederschlesien“. Aber auch für solche Fragen habe ich ein offenes Herz. Man muss ja mal irgendwie einsteigen… und jeder hier kennt die Antwort auf „alles und überhaupt“. Sie leutet nicht „42“, sondern www.chistoph-www.de
Es ist bei mir nicht so, dass ich nicht weiss, was ich tue. Ich bin Theologe einer großen Landeskirche, lebe in einem Pfarrhaus, wenngleich nicht ich, sondern meine promovierte Ehefrau, das Pfarramt leitet . Ich habe vor meinerm Studium der Theologie und dem erfolgreichen Abschluss desselben Prozessinformatik studiert. Jetzt arbeite ich als Softwareentwickler. Früher auch einmal zeitweise für theologische Software!
Ich will damit sagen, dass ich alle Prozesse und Anfragen genau dokumentiere und speichere. Meine gesamte Ahnenforschung läuft quasi digital. Das ist wesentlich effizienter, schneller und ermöglicht auch neue Ansätze, wie beispielsweise die automatisierte Erkennung von Sütterlin und Kurrentschrift auf schlechten alten Kopien etc. - was experimentell durchaus möglich ist - mir aber noch nicht gelingt.
Ich will sagen - ich stelle also keine unspezifischen Anfragen. Meine letzte Anfrage an Liegnitz war eine Frage nach einer Geburtsurkunde für eine ganz bestimmte Person mit einem ganz bestimten Geburtsdatum, die in Samitz geboren wurde. Die Antwort lautete: Diese kann nicht herausgesucht werden.
Und nach der dritten gleichlautenden Antwort habe ich Liegnitz erst einmal beiseite gelegt. Ich werde meine Daten aber noch einmal durchsuchen, möglw. kann ich noch genauere Anfragen für Reisicht und Samitz formulieren. Ich bleibe dran…
Natürlich möchte ich gern aus den Standesamtlichen Unterlagen von Haynau und Taufbüchern von Reisicht (soweit ich weiß, gehörte Reisicht erst später zu Haynau) einige Kopien haben. Daher muss ich aber erst einmal wissen, ob im besagten Bestand der Ort auch tatsächlich enthalten ist bzw. was genau die Archivalie enthält. In Deutschland sind Bestandsauskünfte und Auskünfte über den Umfang - in der Regel - gebührenfrei, da es sich um Metadaten handelt, die bereits erfasst und aufbereitet sind - z.B. in Findbüchern oder im Computer.
Leider ist mein Vorgehen nicht erfolgreich. Ich weiss auch nicht warum? Ich schreibe ausgesucht höflich auf Deutsch und Polnisch, aber das bleibt ohne Effekt.
Nun besteht ein wesentliches Problem darin, dass ich leider als berufstätiger Familienvater mit mehreren Kindern nicht mal eben nach Liegnitz fahren kann. Außerdem kann ich leider kein Polnisch und ich muss jede Archivalie zur Einsicht vorher anmelden. Wenn ich also heute eine Archivalie einsehe und finde Verweise auf eine andere Quelle, dann erhalte ich diese Quelle erst am Folgetag. D.h. ich kann gern 14 Tage in Liegnitz verbringen, um meine Fragen zu klären. Das ist aber leider völlig unmöglich.
So habe ich schlechte Karten, was Reisicht, Raupenau (heute eine Wüstung), Samitz, Vorhaus und Kotzenau angeht.
In Deutschland ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber es gibt wirklich einige super Archive! Das muss ich noch sagen. Ich arbeite jetzt mit mehr als 30 Archiven zusammen und der Archiv-Verbund NRW sowie das BLHA in Brandeburg liefern binnen 24 eine Antwort und nach spätestens 2 Wochen das Diogitalisat. Das ist super. Alles ohne Papier und in hoher Qualität. Dabei ist es noch sehr preiswert und ich lege gern eine Spende dazu!
Aber dennoch vielen Dank für Eure Hinweise. Ich bleibe dran und suche weiter. Ich mache das ja schon seit 1990 .
Viele Grüße vom
Christian (Mette)