Lehrerfamilie Köpfer/Keper in Mittelpolen - Herkunft und Verbleib (Bessarabien?)

Liebe Forscherkollegen,
(Da ich in der AGOFF-Liste bisher keine Antwort erhalten habe, wiederhole ich meine Anfrage hier.)

Ich habe in den letzten Monaten begonnen, meine Datensammlung zu Wilhelmswalde/Borowo umfassend auszuwerten und zu einem Ortfamilienbuch zusammenzustellen. Bisher sind die Jahre 1800 bis 1815 zusammengestellt und ich bin mit der Feinauswertung der Paten und Zeugen beschäftigt. Dabei werden einige Familien, die bisher kaum nachweisbar waren, besser sichtbar, insbesondere solche, die vorwiegend Töchter hatten, die vor 1804 geboren wurden und die den Ort bereits vor der Heirat der Töchter wieder verlassen haben. Eine dieser Familien ist die des ersten Lehrers im Ort, der selbst ausschließlich in den Pateneinträgen erscheint. Er hat Wilhelmswald um 1814 verlassen, erscheint aber nicht in Klöstitz oder Tarutino, wo sich andere Familien aus Wilhelmswald in dieser Zeit ansiedelten. Die Familie lebte 1801 bis 1814 im Wilhelmswald und stellt sich mir folgendermaßen dar:

Johann Andreas Köpfer [auch Keper, Kepper, Kepfer, Koepfer, , Koeffer, Kopfer, Glowacki], Lehrer
*um 1772/1774 +nach 1814
&
Catharina NN
*vor 1787, Patin 1801
Kinder:
Anna Rosina Köpfer *vor 1794, Patin 1808, 1814
Anna Rosalia Köpfer *vor 1795, Patin 1809, 1810
Rosine *um 1796, Konf. 1810 , Patin 1814
Dorothea Köpfer *vor 1798, Patin 1812
Elisabeth *vor 1800, Patin 1814 (unverehelicht)

Diese Familienzusammenstellung ist rein hypothetisch! D.h. es ist durchaus möglich, dass die o.g. hypothetische Ehefrau in Wirklichkeit die Mutter des Johann Andreas Köpfer ist und dass eine der hypothetischen Töchter tatsächlich die Ehefrau ist. Wenn man aber bedenkt, dass in den Quellen bei erster Betrachtung nur eine einzige Konfirmation aus der Familie erscheint, wird so doch schon bemerkenswert mehr sichtbar. Velleicht erkennt jemand von euch die Familie wieder? Ich würde mich freuen, wenn ich etwas ergänzen könnte. [Es handelt sich aber nicht um meine direkten Vorfahren, daher werde ich hier kein umfangreicheres Quellenstudium betreiben.]
Viele Grüße
Uta (Härtling)

Hallo Uta,

mir kam der Gedanke, dass es vielleicht noch alte Schulunterlagen gibt, die Hinweise geben könnten.
Im Staatsarchiv gibt es dazu einen entsprechenden Aktenbestand „Dyrekcja Szkolna w Łodzi“:

https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/de/zespol/-/zespol/71991

Zu Borowo gibt es dort ein paar Akten, aber die setzen leider zu spät ein und sind nicht online, z.B. „[Akta dotyczące szkoły [ewangelickiej] w kolonii niemieckiej Borowo, obwodzie rawskim“ 1823-1862.

https://www.szukajwarchiwach.gov.pl/de/jednostka/-/jednostka/16585570

Etwas anderes fällt mir leider nicht ein.

Viele Grüße
Kai

Sehr geehrte Frau Härtling,

ich möchte Ihnen einmal meine Erfahrung mit dem AGoFF beschreiben. 2016 hatte ich Kontakt über mittelpolen.de und hatte Originalkopien der Heiratsurkunde (Brzeziny) meiner Großeltern und den Taufschein (Lodz) meines Vaters an jemanden geschickt, der von 2007-2011 Forschungsstellenleiter für Mittelpolen beim AGoFF war, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste. Auch das sich weitere Forschungsstellenleiter zum Beispiel für Pabianice dort aufhielten.

2019 hatte ich direkt den AGoFF angeschrieben, direkt den Vorsitzenden Herrn Frantz, der gleichzeitig Forschungsstellenleiter für Mittelpolen seit 2012 bis heute ist. Am Ende kam dann, „Die Antwort könne bis zum Sankt-Nimmerleinstag dauern“.

Zu der Zeit war ich öfters bei der Gemeinde „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“, Rosenstraße 38 in Wesel. Zufall, dass ein Herr Pechner seine Wohnadresse Rosenstraße in Wesel ist, ein weiterer Forschungsstellenleiter des AGoFF für Mittelpolen seit 2013, ich stand 2 mal vorm Haus und brach aber ab.

Hatten Sie sich vor ca. 2 Jahren für die Familie Geyer Lodz interessiert, in der zwischen zeit sind die Bücher „Geyerowie pionerzy lodzi przemyslowej“, Autor: Piotr Jaworski und „Herbstowie – Historie fabrykantow“ Autor: Dorota Berbelska 2020 erschienen, sowie ein Buch „Ostatni lodzermensch, Robert Geyer 1888-1939“ Autor: Przemylaw Waingertner von 2014.

Mit freundlichen Gruß
P.S. Der AGoFF will nicht Helfen, so meine persönliche Meinung.

Hallo Kai,

danke für den Hinweis auf die Schulakten. Vielleicht können diese später helfen, die durch die durch die Vernichtung der KB von Brzeziny entstandene Lücke bis zu den Einwohnerbücern zu überbrücken. Für die genante Familie dürfte das allerdings nicht helfen. Ich werde mir das ganze notieren.

Hallo Michael,
zu den von dir erwähnten Personen möchte ich nur sagen, dass wir vor ein paar Jahren einen zwar kleinen, aber sehr aktiven Kreis von Mittelpolen-Forschern hatten. Die damalige Forschungsstellenleiterin wurde dann leider vom AGOFF-Vorstand vergrault, so wie auch einige andere Personen. Dass Herr Frantz dann selbst die Vorschungsstelle übernommen hat, hat diesen Verlust keineswegs ersetzen können. Mehr möchte ich dazu eigentlich nicht sagen. Meine Frage hatte ich auch nicht an den Forschungsstellenleiter gerichtet, sondern an die Mailingliste der AGOFF, wo sich auch einige andere engagierte Forscher finden.

Die Forschung in Mittelpolen ist sehr komplex, aber wenn man sich durchbeißt kann man einiges erreichen. Insbesondere da einiges an Quellen mittlerweile auch im Internet verfügbar ist. Hast du denn mittlerweile Hilfe bei deinem Anliegen bekommen?

Viele Grüße
Uta (Härtling)

Sehr geehrte Frau Härtling,

danke für Ihre Nachfrage, was denken Sie.

Für meine Recherche habe ich für meine Direktlinie 1780-1880 und eine bedeutende Nebenlinie bis 1850 bedeutende Hilfe erhalten sowie einen Taufschein von 1911 von meinem Großvater.

Die größte Hilfe zur zeit ist das Internet, die heutige Technik z.B. polnische Bücher ins deutsche zu übersetzen, Bücher wie die von Anverwandten sind zum Teil in Deutsch wie z.B,

https://kat.martin-opitz-bibliothek.de/vufind/Search/Results?lookfor=Theodor+Steigert&index=TAF&zeilen=20&t_acindex=ignore&t_acindex=Recherche+starten&lang=de&db=voe

https://kat.martin-opitz-bibliothek.de/vufind/Search/Results?lookfor=Kurt+Schweikert&type=AllFields&shard[]=Martin-Opitz-Bibliothek&limit=20

und der größte Feind ist die Zeit und die Sperrfristen.

Hier einmal ein Beispiel meines Hobbytreibens,

https://collections.arolsen-archives.org/de/search?s=Staygert

Von dieser Person habe ich vom sächsische Staatsarchiv in Leipzig einen Hauptmeldebogen bekommen, aus dem der Ehepartner hervorgeht, keine Eltern. Die Eltern der Braut gehen aus dem Buch „Geyerowie pionerzy lodzi przemyslowej“, Autor: Piotr Jaworski hervor, was bei Bedarf mit Unterlagen belegt werden müsste, obwohl sich Herr Jaworski seit über 30 Jahren mit der Familie befasst.

Auf dieser Seite ab 2008 wurde die Braut bis 2020 als Waleria Geyer 1920-1997 geführt, obwohl in der angegebenen Quelle „Jan Dominikowski, Nekropolia Łodzi wielkoprzemysłowej. Cmentarz Stary przy ulicy Ogrodowej. Dzieje i sztuka, 1854-1945; Łódź 2004, s. 184+463.“, die richtigen Daten standen, 2020 wurde auch der Ehemann Hinzugefühgt.

Ich wollte Ihnen eigentlich nur mitteilen, dass vom AGOFF in der Regel nichts zu erwarten sei und Sie nicht langweilen, weiterhin viel Erfolg bei ihren Recherchen wünsche ich ihnen, mit freundlichen Gruß.