Lateinischer Eintrag bei Matricula Lesehilfe

Liebe Wissende,

ich bitte höflich um Lesehilfe für folgenden Eintrag

https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/holthausen-st-mariae-geburt/KB001_2/?pg=7

Es ist der 6. Eintrag auf der linken Seite.

Ich lese:

Gertrudis Elckers paru eldiensis alter fugum Hassica

hic baptisata patrini circardeni temps

Joes Kremer et Gertrudis Brockma.

Freue mich auch über Eure Interpretation.

mit freundlichen Grüßen

Bernd (Laubrock)

[katholisches Bistum Münster, Pfarrei St. Mariä Geburt Holthausen, Band 1, Taufen 1629 - 1699, Seite 50a, elektronischer Nachweis auf matricula-online.de Startseite/Deutschland/Münster, rk. Bistum/Holthausen St. Mariä Geburt Signatur KB001_2_T_051
(Buchseite)[50a][Anno 1639]
Gertrudis Elckers (ist Elckers gesichert? Eigentlich lese ich Ebekers) Daru[…] (diese Abkürzung kann ich nicht auflösen) eldiensis p[ost]p[artum] ter fugam Hassica[…] (der waagerechte Strich über dem letzten a ist ein Abkürzungszeichen, das ich aber nicht auflösen kann)

hic baptizata patrini circa idem temp[us]

Jo[hann]es Kremer et Gertrudis Brockma[nn] (auch hier ist wieder der waagerechte Strich über dem letzten Buchstaben; hier kann man das mit dem Doppel-n aber als Ergänzung annehmen).

Ich habe kurz überlegt ob das „daru … eldiensis“ sinngemäß so was heißen könnte wie „den Tag gegeben“ = geboren: mit dar = geben, und diensis = Tag. Da ich aber bei „Frag Caesar“ diensis Icht gefunden habe, scheint es keine lateinisch Form zu geben, die „diensis“ ist.
Dann habe ich überlegt, ob es vielleicht ein Lesefehler ist und „Daniel“ heißen soll. Aber dann würde mir der Familienname des Vaters fehlen und es würde bedeuten, dass es ein uneheliches Kind sei. Einen Familiennamen „Diensis“ halte ich für komisch. Eigentlich ist die Endung -is in irgend einer Form ein Genitiv. Also „des Diens“.
Das mit dem Fugam, dürfte irgend etwas mit „Verteibung“ zu tun haben.

Resume: ich bekomme da keinen Sinn rein. Vielleicht kann ein anderer helfen, der Latein gut bis sehr gut kann. Zur Info: ich kann kein Latein, habe es nie gelernt.

Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Hallo, zusammen,

das Wort, das auf „…diensis“ endet, ist eine Ortsangabe. Die Familie war aus Hessen geflohen (1639 tobte noch der 30-jährige Krieg), und die lateinische Ortsangabe bezeichnet die Herkunft der Familie. Welcher Ort in Hessen hiermit gemeint sein könnte, kann ich aber leider auch nicht sagen.

Viele Grüße

Stephan (Nickel)

Ich bin jetzt ziemlich sicher, dass die Ortsangabe „Darveldiensis“ heißt - sie bezeichnet also nicht den hessischen Herkunftsort, sondern wohl den Wohnort Darfeld, der in unmittelbarer Nähe zu Holthausen liegt.
Viele Grüße
Stephan (Nickel)