Lankuppen Kreis Memel

Liebe Mitforscher,
ich suche das ehemalige Hausgrundstück meines Urgroßvaters, des Schuhmachers Ernst Johann Szelies. Von etwa 1903 bis zu seinem Tod hat er in Lankuppen Kreis Memel gewohnt. Das Adressbuch von 1921 gibt nur den Ort an, keine innerörtliche Adresse. Vom Staatsarchiv in Vilnius habe ich die Steuernummern bekommen (Art. 332 der Grundsteuermutterrolle, Nr. 55 der Gebäudesteuerrolle), die sind aber ohne weitere Angaben keinem Grundstück zuzuordnen. Das kleinlitauische Museum hat nicht geantwortet. In einem Buch über Lankuppen von E. Rugullis findet sich auch nichts Zielführendes. Ich habe lediglich ein unscharfes Foto von einem Dachfirst mit Schornstein, als meine Verwandtschaft 1939 im Ort war. Ich selbst war auch schon dreimal dort und habe persönliche Kontakte geknüft, aber aus dieser Zeit weiß niemand der heutigen Ortsbewohner etwas. Und die Unterlagen aus der Deutschen Zeit wurden in der Nachkriegszeit (fast?) alle vernichtet.
Ich weiß nicht mehr, wo ich noch suchen könnte. Deswegen stelle ich hier als letzten Versuch meine Frage ein, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, etwas Neues zu erfahren. Aber es könnte ja sein…
Elmar (Szelies)

Moin,

ohne den Ort zu kennen und dessen Größe einschätzen zu können, nur der Hinweis dass es früher bei kleinen Orten häufiger als heute durchaus üblich war die Häuser „nur“ durchzunummerieren und es in sofern keine Straßennamen gab.

Gruss Christian

Hallo Elmar,

hast du schon im Bundesarchiv in Bayreuth angefragt, ob für den Ort in den Unterlagen der Gemeindeseelenlisten ein Plan/Skizze des Ortes enthalten ist?
Für die Orte wo meine Vorfahren lebten, gab es Pläne. Manchmal nur grobe Skizzen mit der Lage der Höfe. Die könntest du mit den Messtischblatt von Lankuppen abgleichen und so die Lage des Hofes herausfinden:

Hat deine Familie einen Antrag auf Lastenausgleich gestellt? Dann könnten dort auch Informationen enthalten sein.

Viele Grüße
Kai

Hallo Kai, hallo Christian,

gedacht habe ich schon an die genannten Punkte. Aber da mein Urgroßvater schon 1936 verstorben ist, seine Frau zu einem der Kinder nach andernorts fortzog und niemand aus der Familie das Grundstück in Lankuppen übernahm, ist es wohl an einen unbekannten Käufer gegeben worden. Daher kein LAG-Verfahren und keine Notiz mit dem gesuchten Namen in einer evtl. Gemeindeseelenliste. Und welche Grundstücksnummer es damals hatte - unbekannt.

Hallo Elmar,

mir würde jetzt noch einfallen, dass man im Memeler Dampfboot sucht. Dort wurden getätigte Grundstücksverkäufe regelmäßig veröffentlicht.
Viele Jahrgänge des Memeler Dampfboots sind hier online:

http://memel.klavb.lt/

Ausgehend davon, dass dein Urgroßvater 1936 verstorben ist, habe ich in dem Jahr mal geschaut:

Das Grundstück ist also zuerst an die Ehefrau gegangen und diese hat es dann verkauft an Anna Aschmann. Das dürfte diese Frau im OFB Memelland sein:

https://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=memelland&ID=I99325&lang=de

Für den Ehemann gibt es eine Lastenausgleichsakte:

https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/600facad-c713-43dc-aab8-7e803a14407b/

Vielleicht erfährst du so etwas? Vielleicht fragst du auch mal beim Team vom OFB Memelland, ob sie Kontakte zu der Familie haben.

Viele Grüße
Kai

Lieber Kai,
wäre es nicht so distanzlos, ich könnte Dich knutschen. Ich hatte ja schon sowas von aufgegeben und jetzt geht die Sonne auf. Mit den Mitarbeitern des Memellandteams habe ich guten Kontakt. Mit dem Lastenausgleichsamt in Bayreuth ging es beim ersten Mal gut und schön, beim zweiten Versuch sehr zäh. Aber bei diesem für mich persönlich so bedeutsamen Fall werde auch ich zäh bleiben.
Ich sage Dir nochmals ein riesengroßes Dankeschön.

Elmar