Historische Perspektive
- Das Ende des Zweiten Weltkriegs markierte das Ende der zwölfjährigen NS-Diktatur, die Millionen Menschen tötete, aber auch von Millionen Menschen unterstützt wurde
- Die Frage nach Täterschaft und Mitverantwortung ist bis heute umstritten
- Neue Medienproduktionen wie der Podcast „NS-Cliquen“ und die Doku-Serie „Hitlers Volk“ untersuchen, wie Menschen das NS-Regime direkt oder indirekt stärkten
Geschichtsbewusstsein heute
- Eine Jugendstudie (MEMO 2023) zeigt, dass nur wenige junge Menschen ihre Vorfahren als NS-Täter betrachten
- Die meisten verbinden Täterschaft fälschlicherweise nur mit direkter Mitgliedschaft in Wehrmacht, SA oder SS
- Die Verantwortung durch Passivität und Duldung wird oft verkannt
Juristische Aufarbeitung
- Nach dem Krieg konzentrierte sich die juristische Aufarbeitung hauptsächlich auf Funktions-Eliten
- Neuere Urteile betonen das Thema „Beihilfe“ und rücken auch „kleine Rädchen“ in den Fokus
- Beispiel: Irmgard Furchner, ehemalige KZ-Stenotypistin, wurde 70 Jahre nach ihrer ersten Zeugenaussage wegen Beihilfe zum Mord in über 10.000 Fällen verurteilt
System des Terrors
- Historiker haben die Arbeitsteiligkeit im NS-System nachgewiesen
- KZ-Historiker Stefan Hördler betont das notwendige Zusammenspiel vieler Menschen in einem Konzentrationslager
- In Furchners Fall stellte das Gericht fest, dass sie von ihrem Büro aus weite Teile des Lagers einsehen konnte und Kenntnis von zentralen Befehlen zur Koordination des Massenmords hatte
Die „Zustimmungs-Diktatur“
- Viele Deutsche stützten das Regime passiver durch Duldung, Wegschauen oder Profitieren
- Stefan Hördler bezeichnet die NS-Zeit als „Zustimmungs-Diktatur“, in der die Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen akzeptiert wurde
- Zeitdokumente belegen die Zuschauer bei Deportationen und Versteigerungen jüdischen Besitzes
Menschliche Reaktionen
- Tagebucheinträge zeigen, dass bei vielen das persönliche Schicksal im Vordergrund stand
- Die aktive Bekämpfung von Unrecht blieb die Ausnahme
- Die Mehrheit versuchte, das eigene Wohlergehen zu sichern
Sources:
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