Kooperation von CompGen und GenOnline zu Stammbäumen im Internet

Originally published at: Kooperation von CompGen und GenOnline zu Stammbäumen im Internet • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Der Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen) hat mit GenOnline eine Vereinbarung zur Kooperation getroffen, die es den Vereinsmitgliedern ermöglicht Stammbäume im Internet zu einem Sonderpreis von 99 € pro Jahr zu bearbeiten. GenOnline bietet Familien- und Ahnenforschern die Möglichkeit, genealogische Daten zu präsentieren und gemeinsam mit anderen Genealogen oder Familienmitgliedern zu bearbeiten. Der Sonderpreis entspricht im Vergleich zum Basis-Paket bei GenOnline einer Ersparnis von rund 25 %. Die erfassten Daten werden regelmäßig in GEDBAS gesichert.

Die Vereinbarung tritt zum 1. September 2024 in Kraft. CompGen verspricht sich von der Vereinbarung eine bessere Qualität der Daten in GEDBAS. Der Verein ist dabei offen für weitere Kooperationen mit anderen Partnern.

Leistungen auf Basis der Kooperationsvereinbarung

Hinter GenOnline steht das Vereinsmitglied Peter Schulz. Er bietet ein Webhosting-Paket an, das auf dem Genealogieprogramm webtrees basiert, einer der führenden Genealogie-Anwendungen zur Online-Zusammenarbeit. Mit einem Standard-Browser greift man zur Bearbeitung von genealogischen Daten auf die Anwendung zu. Diese läuft auf einem Webserver im Internet. Dadurch ist die Nutzung sowohl für Gäste als auch Mitglieder unabhängig vom Betriebssystem möglich. Sie kann über verschiedene Endgeräte wie PC, Laptop, Tablet oder Smartphone ortsunabhängig erfolgen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei der Datenschutz und die Datensicherheit. Datenschutzanforderungen, etwa in Bezug auf noch lebende Personen, werden beachtet. GenOnline stellt seinen Kunden ein vollständig installiertes und vorkonfiguriertes System zur Verfügung. Sie müssen sich nur um die Eingabe und Pflege der genealogischen Daten kümmern. Tägliche Datensicherung sorgt dafür, dass nichts verlorengehen kann.

Bestandteil der Kooperationsvereinbarung ist auch die regelmäßige Übertragung von Daten zu Personen und Familienbeziehungen aus den in webtrees für Besucher freigegebenen Stammbäumen nach GEDBAS. Die exportierten Datensätze werden automatisch mit einer Quellenangabe versehen, die auf den Ursprung im webtrees-System verweist. Somit kann jemand, der in GEDBAS einen Treffer findet, nähere Informationen in webtrees einsehen, je nachdem, wie der Nutzer die Rechte der Rolle „Besucher“ eingestellt hat. Hinterlegte Fotos und Dokumente werden auf dem webtrees-Server gespeichert.

Vereinbarung zwischen den Nutzern und CompGen

Vereinsmitglieder, die das Angebot nutzen möchten, wenden sich formlos an die Geschäftsstelle des Vereins. Sie schließen dann eine Vereinbarung mit dem Verein ab, in der festgelegt wird, dass die Daten aus webtrees nach GEDBAS kopiert werden. Sie verpflichten sich, die Qualität der Daten bestmöglich sicherzustellen und diese mit Quellen in ihrem Stammbaum zu belegen.

Das Vereinsmitglied kann über sein Nutzerkonto auf die in GEDBAS gespeicherten Daten zugreifen und sie ggf. auch löschen. Dort erstellt und pflegt das Mitglied eine Startseite für den jeweiligen Datenbestand, auf der der Gegenstand der Forschungen zumindest knapp erläutert wird, und zudem ein Quellenverzeichnis, das summarisch die genutzten Archive und Quellen benennt. Der Nutzung der transferierten GEDCOM-Datei für statistische Zwecke wird zugestimmt.

Im Sinne einer Sicherung des genealogischen Nachlasses überträgt das Vereinsmitglied alle Nutzungsrechte an den Verein. Diese Übertragung umfasst auch die Quellenangaben in webtrees. Die Übertragung kann durch das Mitglied widerrufen werden. Ansonsten wird sie zum Zeitpunkt des Auslaufens der Vereinbarung zwischen GenOnline und dem Vereinsmitglied bzw. zum Zeitpunkt dessen Todes wirksam.

Vereinbarung zwischen den Nutzern und GenOnline

Nachdem die Vereinbarung zwischen Interessent und CompGen zustande gekommen ist, werden die Mitgliedsnummer und die Kontaktdaten an GenOnline weiter gegeben. GenOnline nimmt daraufhin Kontakt mit dem Interessenten auf und schließt auf Basis der Kooperationsvereinbarung einen Vertrag mit einer jährlichen Laufzeit ab. Sollte die Vereinbarung zwischen dem Mitglied und CompGen widerrufen werden oder die Vereinsmitgliedschaft enden, läuft der Vertrag zwischen dem Nutzer und GenOnline bis zum vereinbarten Vertragsende weiter. Der Vertrag kann anschließend zu regulären Konditionen verlängert werden.

GenOnline stellt die in webtrees gespeicherten Daten zu Name, Geburt, Heirat, Tod, Beruf und Konfession als GEDCOM-Datei für die Übernahme in GEDBAS zur Verfügung. Der Umfang der Daten kann durch das Mitglied jederzeit erweitert werden.

Stammbäume können auch als genealogischer Nachlass zur Verfügung gestellt werden. Dabei werden in der GEDCOM-Datei alle Daten berücksichtigt, mit Ausnahme von Datensätzen zu Mediendaten oder Adressdaten von Einreichern.

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weiterhin keine Dokumente in Bildform bei GEDBAS.

Hm, ok, 99,- € pro Jahr für das Basis-Paket statt 12 x 10,95 = 131,40 €, deutscher Server, Abgleich mit GedBas…
Wie lange gilt dann der Sonderpreis? Ein Jahr oder unbegrenzt?
Und das High-End-Paket kostet dann gleich 49,95 € pro Monat…
So wirklich preiswert ist das alles nicht…
Mir erschließen sich auch nicht so ganz die Vorteile, die man gegenüber FamilySearch oder GENEANET hat… GENEANET bietet viele dieser Funktionen auch.
Oder übersehe ich da was?

Liebe Grüße
Heiko (Hungerige)

Ein Ende ist nicht vereinbart.

FamilySearch kann man kaum vergleichen, da dort ein Weltbaum (kostenlos) gepflegt wird. Geneanet basiert auf GeneWeb, das man auch selbst als Server betreiben kann. Ein Vergleich verschiedener Programme mit webtrees ist im webtrees-Handbuch zu finden.

Man könnte das Angebot aus der Kooperation natürlich auch vergleichen mit einem selbst betriebenen webtrees-Server, der Kosten zwischen wenigen bis etwa 50 € pro Jahr verursacht. Allerdings muss man sich dann um Sicherheit, Domain, Backup, Konfiguration etc selber kümmern.

Hallo Hermann,
danke für die Rückmeldung.
Bei FamilySearch gibt es ja nicht nur den „Familienstammbaum“ (was du „Weltstammbaum“ nennst), sondern auch die „Genealogien“. Dort kann jeder seine GEDCOM einstellen und selbst entscheiden, wer darauf Zugriff hat. Ebenso funktioniert es ja auch bei GENEANET.
Was ich mich nur gefragt habe, ist: Viele von uns haben ihre Daten vermutlich bei FamilySearch online, zahlen aber evtl. auch noch Geld für Ancestry und/oder MyHeritage, ARCHION und evtl. auch noch für ein kostenpflichtiges Genealogieprogramm wie FTM, Heredis, die neueren Versionen von Ahnenblatt u.Ä.
Alles natürlich sehr verschiedene Angebote, aber wenn ich weitere 99,- € pro Jahr in die Genealogie investiere, würde ich das nur tun, wenn ich mir davon einen deutlichen Mehrwert versprechen würde. Dieser Mehrwert wird mir bei GenOnline nicht so wirklich deutlich.
VG, Heiko

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Sehe ich genauso, Heiko. Im Vergleich zu den Programmen wie FTM, Heredis oder Ahnenblatt sehe ich den Vorteil vor allem in der Möglichkeit mit anderen zusammen zu arbeiten, etwa mit Familienmitgliedern oder Vereinskollegen. Dazu braucht man eine richtige Online-Anwendung. Daher nutze ich u.a. auch GrampsHub und webtrees.

Rund 2.300 webtrees-Nutzer im deutschsprachigen Raum sehen diese Vorteile auch. Allerdings sind die Ansprüche an einen Webmaster für webtrees nicht ohne, so dass einige (wenige) auch spezialisierte Angebote von GenOnline oder „Hosting webtrees“ nutzen, bei denen man sich ganz auf die Familien- und Ahnenforschung konzentrieren kann.

Ein Mehrwert der vorgestellten Lösung ist auch der automatische Transfer zu GEDBAS, der es erlaubt mit anderen Forschern in Kontakt zu kommen, die an den selben Familienzweigen oder Orten forschen. Den Transfer nach GEDBAS kann man zwar auch händisch erledigen, aber das führt in der Praxis dazu, dass viele Stammbäume in GEDBAS viele Jahre alt sind.

Ein weiterer Vorteil ist der nun besser geregelte digitale Nachlass. Sicher ein schwieriges Thema, an dem man noch weiter arbeiten muss. Aber aus meiner Sicht ein Fortschritt gegenüber der ungeregelten Situation bei GEDBAS heute.

Lieber Herr Hungerige et al.

Wenn man dem Titel einer meiner Publikationen „Ich publiziere um gefunden zu werden“ folgt, wäre eine zweite Datenbank, in der meine Daten stehen diese natürlich besser findbar. Ich weiß allerdings nicht, was von den GEDBAS-Daten übertragen wird, ob Stammbäume oder Nachkommenlisten generierbar sind wie bei Geneanet und ob Quellen – wenn sie denn überhaupt bei GEDBAS sind – angezeigt werden.

Ich weiß auch nicht, ob Genonline leichter zu finden ist als GEDBAS und ob es international bekannter ist. Mir sagte der Name zunächst nichts. Ist die Datenbank neu oder „alteingesessen“?

Vielleicht wäre eine ausführlichere Beschreibung der Datenbank hilfreich und ein Testbericht, wie ihn Doris Reuter früher publiziert hat.

Gut finde ich ,dass das Unternehmen hier vorgestellt und diskutiert wird.

Gibt es Hinweise auf die Qualität der Daten? Bei FamilySearch bin ich sehr skeptisch seit ich vor >10 Jahren meinen Großvater in ca. 10 verschiedenen Zusammenstellungen bei FS gefunden hatte.

Leider fallen mir bei Geneanet zunehmend häufige auch „schwache“ Datensätze auf (falsch oder unkorrekt abgeschrieben).

Bei „Möglichkeit mit anderen zusammen zu arbeiten, etwa mit Familienmitgliedern oder Vereinskollegen“ habe ich Probleme. Ich erinnere mich an eine Mail einer Dame, die sich bei FamilySearch beschwerte, dass ihre daten regelmäßig am Wochenende falsch korrigiert wurden, was sie dann unter der Woche wieder rückgängig machen musste. Da kann sich leicht ein „Korrekturkampf“ entwickeln.

Also testen, denken und diskutieren wir weiter!

Mit freundlichem Gruß

W. v. Restorff

NB: Karl Valentin sagte; „Wenn es regnet, freue ich mich, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“

bedeutet: Wer stirbt ist besser dran, wenn die Daten bei GenOnline sind, statt nur bei GEDBAS.
Ich denke, man sollte GEDBAS besser machen. Mit Dokumenten-Bildern; dann kann ich schon vor meinem Tod sinnvolle Ergebnisse dort festhalten.

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Hallo Heiko,

wie Hermann schon geschrieben hat, gibt es verschiedene Arten von Genealogieprogrammen und -datenbanken, die auf unterschiedlichen Plattformen laufen, unterschiedliche Funktionen bieten und sich an unterschiedliche Kundengruppen richten.

webtrees gehört zu den webbasierten Genealogieprogrammen, die auf einem Server installiert werden müssen. Das Grundkonzept und die Eigenschaften von webtrees sind im Kapitel 1 des deutschsprachigen Handbuchs sehr gut beschrieben: Link

webtrees und seine Erweiterungsmodule sind als Open Source kostenlos, müssen aber auf einem Server installiert und betrieben werden. Das heißt, man benötigt einen Webspace, eine Datenbank, eine Domain, Kenntnisse im Umgang mit FTP-Programmen, muss sich um die Datensicherung kümmern und so weiter. Für die meisten Nutzer von webtrees, die die Anwendung auf einem lokalen Server oder bei einem Internetdienstanbieter betreiben, ist dies kein Problem.

Nun gibt es aber Genealogen, die sich nicht mit diesem technischen Hintergrundwissen beschäftigen wollen, aber dennoch von webtrees überzeugt sind.

Hier kommt GenOnline als spezialisierter Webhosting-Anbieter ins Spiel, der die Bereitstellung, Administration und Wartung der Anwendung übernimmt. Der Nutzer erhält ein komplett installiertes und vorkonfiguriertes System mit eigenem Webspace, eigener Datenbank, eigener Domain und muss sich nur noch um seine Daten kümmern. GenOnline kümmert sich um die Technik im Hintergrund, administriert das System, sichert täglich die Daten und sorgt dafür, dass die Anwendung und die installierten Module immer auf dem neuesten Stand sind. Das ist der Mehrwert, nach dem Du gefragt hast.

Darüber hinaus gibt es die von Hermann bereits erwähnten inkludierten Zusatzfunktionen (Schnittstelle zu GEDBAS, genealogischer Nachlass) für CompGen-Mitglieder.

Viele Grüße
Peter (Schulz)

Guten Tag Herr v. Restorff,

einen solchen ausführlichen Testbericht gibt es in der Zeitschrift „Computergenealogie“, Heft 1/2023, S. 20-22

Viele Grüße
Peter (Schulz)

Hallo Peter,
Wäre auch eine Schnittstelle zu den Online-OFBs denkbar?
Nach meiner Einschätzung gibt es (potentielle) OFB-Bearbeiter, die webtrees nutzen würden, aber denen der Aufwand zu groß ist.
Gruß
Herbert

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Ich würde das begrüßen. Grundsätzlich ist GEDBAS nicht wirklich gut geeignet für Online-OFBs.

Danke für die Erläuterungen.

Dass das ganze Webhosting bzgl. webtrees nicht jedermanns Sache ist, kann ich gut verstehen, und dass ein entsprechender Dienst honoriert werden muss, ebenso.
Mir persönlich reicht es, meinen Stammbaum bei FamilySearch, Geneanet, GedBas, Ancestry und in der TNG-Datenbank des Roland zu Dortmund e.V. zu haben; mein Bedürfnis (und vermutlich auch das Bedürfnis anderer) nach einer weiteren Online-Präsenz ist daher nicht so ausgeprägt.

Wenn man unter „Genealogischem Nachlass“ lediglich die GEDCOM-Datei versteht, ist sie vermutlich bei FamilySearch auch für eine vermutlich sehr lange Zeit nach meinem Ableben gesichert.
Und Geneanet bietet sogar explizit ein „Genealogisches Testament“ an, ganz kostenfrei:

„Standardmäßig bleiben die Daten und die Arbeiten der Mitglieder auch nach ihrem Tod online. Geneanet bietet seinen Mitgliedern jedoch an, ihren Willen im Todesfall zu erklären, was das Schicksal ihres Familienstammbaums betrifft, der auf Geneanet und verwandten Dokumenten veröffentlicht wurde. Dazu geht das Mitglied auf die Seite „Genealogisches Profil / Genealogisches Testament” und markiert das dafür vorgesehene Kästchen. Er kann auch eine Nachricht an seine Erben schreiben. Diese Nachricht wird von Geneanet ausschließlich zu diesem Zweck aufbewahrt und den Erben auf deren Verlangen übermittelt. Jedes Mitglied kann ausdrücklich entscheiden, seine Daten und Arbeiten nach dem Ableben online zu belassen. Dieser Wille ist neben den nachstehend aufgeführten gesetzlichen Bestimmungen gegenüber Geneanet (unter Vorbehalt der völligen Einstellung des Dienstes) und informationshalber gegenüber den Erben wirksam.“

Damit fühle ich mich erstmal ganz gut versorgt … :wink:

Viele Grüße
Heiko

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