Kölner Einwohnerlisten 1799–1812 digitalisiert

Originally published at: Kölner Einwohnerlisten 1799–1812 digitalisiert • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Das Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland hat die einst von der französischen Verwaltung erstellten Einwohnerlisten der Stadt Köln von 1799 bis 1812 digitalisiert. Die Listen wurden in den Jahren 1801 bis 1806 jährlich neu erstellt. Die letzten gibt es für 1812, sie sind aber nicht immer vollständig erhalten. So existieren für Köln, das in fünf Sektionen aufgeteilt war, nur die Listen der 1. und 4. Sektion. In der Liste für das Jahr 1799 findet man beispielsweise das berühmte Haus mit der Nummer 4711 und dem Hinweis auf die Herstellung von “Köllnisch Wasser” in dieser Akte.

Französische Herrschaft zwischen Rhein und Maas seit 1798

Die von Frankreich eroberten Länder zwischen Maas, Rhein und Mosel wurden 1798 in vier Departements aufgeteilt: Rur (Hauptort Aachen), Saar (Hauptort Trier), Rhein und Mosel (Hauptort Koblenz) und Donnersberg (Hauptort Mainz). Jedes Departement wurde in Arrondissements und Kantone unterteilt. Das Departement de la Roer (Rur) umfasste die Arrondissements Aachen, Kleve, Köln und Krefeld. Zu Köln gehörten die Kantone Bergheim, Brühl, Dormagen, Elsen, Jülich, Kerpen, Köln, Lechenich, Weiden und Zülpich.

Die Stadt Köln wurde zunächst in vier Sektionen unterteilt, ab 1801 in die Sektionen Liberté, Egalité, Fraternité, Réunion sowie Frontière. Bevölkerungslisten für das Departement Rur wurden seit dem Jahr VII der französischen Republik (1799) bis 1812 angefertigt, für einzelne Orte fehlen jedoch – wie in Köln – einzelne Jahrgänge. Die originalen Listen werden im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland im Bestand AA 0633 Roerdepartement aufbewahrt und können digital betrachtet werden.

Bevölkerungsliste der Stadt Köln von 1801 bereits erfasst

Claudia Wendels hat die Bevölkerungslisten der Stadt Köln aus dem Jahr 1801 mit über 42.000 Einwohnern abgeschrieben und 2017 in drei Bänden im Selbstverlag publiziert. Das Namensregister in Band 1 ist ein bequemer Zugang zu den in der Originalreihenfolge abgeschriebenen Listen in den Bänden 2 und 3. Band 1 enthält eine ausführliche Einleitung und eine systematische Auswertung der Daten. Jetzt können diese Listen am eigenen Rechner mit den Digitalisaten verglichen und weiter ausgewertet werden.

Sie sind eine hervorragende Ergänzung für die Datenbank “Einwohner Kölns zur Zeit des Alten Reiches“, denn für die meisten Personen liegen hier Geburts-/Tauf-, Heirats- und Sterbedaten aus den Kölner Kirchenbüchern der Zeit vor. Die genannten Wohnorte, Straßen und Häuser können im Mitmachprojekt „Altes Köln“ nachgeschlagen werden. Beide Teilprojekte, über die wie schon mehrfach hier im Blog berichtet haben, gehören zur lokalen TimeMachine Köln.

Vielen Dank an Volker Wilmsen und Thomas Korn für den Hinweis auf die Digitalisate der Kölner Einwohnerlisten!

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,
Hier ist ein Fehler: Das Roer Departement ist die Rur ohne h in der Eifel und hat nichts mit dem Ruhrgebiet zu tun.
Mit freundlichen Grüßen Arno Kohlert

Nein, kein Fehler. Rur und Ruhr wurden zur Franzosenzeit noch nicht orthographisch unterschieden, wie der Titel dieser Karte von 1818 zeigt.

Es gab übrigens auch ein Ruhrdepartement im Großherzogtum Berg, das nach der „anderen“ Ruhr benannt war.

Darum geht es doch nicht, es geht um das heutige Verständnis, welcher Fluss gemeint ist!

Danke für die Korrektur!