KI-Strategie für CompGen

Es tut sich wieder einmal einiges im Feld der KI. Dazu habe ich heute einen Beitrag hier in Discourse geschrieben. Die GenWiki-Seite wächst laufend um neue Anwendungsmöglichkeiten. Aus meiner Sicht sollte nun für CompGen eine KI-Strategie entwickelt werden, damit mögliche Potentiale für den Verein und seine Mitglieder genutzt werden können. Ich schlage vor, dass interessierte Mitglieder aus dem Vorstand und dem Verein sich zusammenfinden, sich organisieren und eine solche Strategie entwickeln. Diese sollte dann breit diskutiert, verfeinert und in Aktionen umgesetzt werden. Was ist Eure Meinung dazu?

Warum? Hier meine Gründe für eine KI-Strategie:

Technologische Reife

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und ist nun reif genug, um auch in der Genealogie gewinnbringend eingesetzt zu werden. KI kann helfen, manuelle Prozesse zu automatisieren und die Effizienz bei der Datenverarbeitung und -analyse zu steigern. Mit der zunehmenden Menge an Daten aus genealogischen und historischen Quellen wird es immer wichti­ger, effiziente Methoden zur Datenanalyse und -interpretation zu entwickeln. Der Einsatz von KI bietet darüber hinaus neue Möglichkeiten um Erkenntnisse in der Genealogie zu gewinnen, die bisher nicht erreichbar waren.

Förderung von Open Data und Data Literacy

Durch den Einsatz von KI könnte CompGen seine Ziele der Förderung von Open Data („Wissen zu den Menschen bringen“) und der Verbesserung der Data Literacy („Menschen an das Wissen heran­führen“) effektiv und effizient unterstützen.

Die Genealogie-Community könnte von der erhöhten Zugänglichkeit und den verbesserten Analyse­möglichkeiten profitieren, die KI bieten kann. Lang gehegte Vorhaben wie „gedbas4all“ könnten in ihrer Umsetzung deutlich vorankommen und so für die Vereinsmitglieder und die Community generell von großem Nutzen sein.

Die Entwicklung von Schulungs­maßnahmen zu KI für die Mitglieder (bis hin zur Bereitstellung einer KI-Lernplattform) und die Dokumentation von Fallbeispielen sind ein wichtiger Bestandteil einer KI-Strategie. Die Einbeziehung und das Engagement der Mitglieder sind entscheidend für den Erfolg der KI-Strategie, so dass dies auch eine Gelegenheit zur Weiterbildung und zur Entwicklung neuer Fähigkeiten für die Mitglieder darstellt.

Interdisziplinäre Forschung

KI öffnet Türen für interdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit zwischen Genealogen, Heimat­forschern und Historikern. Kooperationen von CompGen wie bei NFDI4memory (Nationale For­schungs­daten­infra­struktur) oder mit Read-Coop (Transcribus) könnten davon profitieren, wenn der Verein auf Augenhöhe sprechen kann. Partnerschaften mit weiteren akademischen Institutionen könnten aufgebaut werden, die ebenfalls an der Schnittstelle von KI und Genealogie arbeiten. Citizen Science (Bürgerwissenschaft) darf nicht auf die effiziente Nutzung der Mithilfe von vielen inter­essierten Laien durch die Wissenschaft beschränkt werden. KI erlaubt es auf Grund des intuitiven Zugangs zu KI-Werkzeugen auch Laien sehr effizient zu arbeiten und neues Wissen zu generieren.

Wettbewerbsvorteil und Zukunftsfähigkeit

Eine frühzeitige Adoption von KI könnte CompGen als Vorreiter im Einsatz von moderner Technologie in der Genealogie positionieren und dem Ruf als Verein für Computergenealogie wieder neuen Glanz verschaffen. Eine gut durchdachte KI-Strategie kann helfen, die langfristige Zukunftsfähigkeit von CompGen in einer zunehmend digitalisierten und kommerzialisierten Genealogie-Welt zu gewährleisten. Neue KI-basierte Angebote können dafür sorgen, dass wieder mehr Mitglieder in den Verein eintreten und dass das Engagement der Nutzer in einigen der CompGen-Diensten nicht weiter schwindet.

Hier noch ein erster Entwurf wie die Gliederung einer KI-Strategie aussehen könnte.
KI-Strategie.pdf (103,0 KB)