Hallo Lutz,
ich weiß nicht, welche Beweiskraft eine Karte haben soll, die von Tomas Baranauskas bearbeitet auf seiner (deutsch aussehenden) Webseite erscheint. Im 18. Jahrhundert hätte auf der Karte nicht "Litauen", sondern "Preußisch Litthauen" gestanden. Woher der von ihm verwendete Begriff "Territorium Kleinlitauens" für Preußisch Litthauen stammt, kann uns wahrscheinlich auch T. B. am besten erläutern.
Beste Grüße
Joachim aus Rinteln ... Stadt an der Weser
Hallo Joachim,
dein Reflex ist falsch. Die Karte ist echt, nur rot nachgezogen. Baranauskas
schie�t sich aber damit selbst ins Bein. Dieses Litauen ist n�mlich unser
"Litthauen", das Litauen unserer Vorfahren, deren Erbe sich Leute wie
Baranauskas aneignen wollen. Die russisch/polnischen Litauer sind aber ein
anderes Ethnos. Dieses Litauen geh�rte zu Preu�en/Deutschland wie Bayern oder
W�rttemberg.
Zwei weitere schlagende Beispiele.
Der grundlegende Text der deutschen Bildungsgeschichte lautet:
"Wilhelm von Humboldt. Unma�gebliche Geanken �ber den Plan zur Einrichtung des
Litauischen Stadtschulwesens (1809)
Der Litauische Schulplan. In: Wilhelm von Humboldt. Anthropologie und
Bildungslehre, hrsg. von A. Flitner. 2. Aufl. D�sseldorf-M�nchen 1964, S.
76-79."
Und so beschreibt August Schleicher, der Begr�nder der modernen Lituanistik,
seine Reise nach "Litauen":
"Zur reise nach Litauen wurden mir die mittel, die zu bestreiten ich selbst
nicht im st�nde gewesen w�re, von der Hohen Kaiserlichen Akademie der
Wi�enschaften zu Wien gew�hrt auf Verwendung des Herrn Ministers f�r Cultus und
Unterricht Hern Grafen Leo von Thun.....
Auf der reise selbst fand ich in K�nigsberg bei Ne�elmann die erste lebhafte
f�rderung meines Vorhabens; durch Ne�elmann ward ich an den Superintendenten
Jordan in Ragnit empfohlen, der bis zur Vollendung dises werkes in der
ersprie�lichsten weise durch einziehen von ausk�nften beim volke, darleihen
seltener werke u. s. f. meinem vorhaben Vorschub leistete und besonders w�rend
meiner reise mir die mittel und wege zeigte, um zu meinem zwecke zu gelangen.
Durch disen w�rdigen f�rderer meines Vorhabens wurde ich in Litauen �berall
gastlich auf genommen und mit den Litauern verschidener mundarten bekant. So
leistete meinen arbeiten Vorschub die Herren Superintendent Glogau in Tilse
;Pfarrer Karpowilz in Kraupischken. der mir die wertvolle und seltene litauische
grammatik von Ostermeyer zum geschenke machte, die mir bei meiner arbeit von ser
gro�em nutzen war; Pfarrer Gessner in Budweten; Pfarrer Gamradt in Smaleninken;
Pfarrer Heinrici in Kaukenen; Pfarrer Zippel in Prekuls; Superintendent
Krause....
Ansonsten: http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinlitauen
Gru�
Lutz Szemkus
Joachim Rebuschat schrieb: