Juden- und Dissidentenregister in Westfalen und Lippe

Ursprünglich veröffentlicht unter: Juden- und Dissidentenregister in Westfalen und Lippe • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Am 07. Februar 2017 unterzeichneten im Landesarchiv in Detmold Wolfgang Bockhorst (WGGF), Marie-Luise Carl (CompGen) und Frank Bischoff (Landesarchiv NRW) den Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Online-Erschließung der Juden- und Dissidentenregister (JuWel).

Die Juden- und Dissidentenregister in Westfalen und Lippe

Das Interesse des Staates am Personenstand erstreckte sich im 19. Jahrhundert zunehmend auch auf nicht-christliche bzw. nicht den Amtskirchen angehörende Personen, insbesondere Juden, Dissidenten und Quäkern. Die Einführung von Judenregistern variierte von Territorium zu Territorium: Im französischen Königreich Westphalen wurden für Juden gesonderte Zivilstandsregister geführt, im Großherzogtum Berg nicht. Im Bereich des zum Großherzogtum Hessen gehörenden ehemaligen kurkölnischen Herzogtums Westfalen galt die Verordnung von 1804, wonach die Pfarrer gesonderte Judenregister zu führen hatten. In Lippe wurde dies 1809 angeordnet. Auch in der preußischen Zeit ab 1815 war die Führung von Judenregistern unterschiedlich, bis 1822 und 1847 Regelungen zur einheitlichen Führung von Judenregistern getroffen wurden. Demnach mussten die Register der Juden an die Gerichte abgegeben werden. Ähnliches galt ab 1847 für Quäker und Dissidenten (»geduldete Religionsgemeinschaften«). Mit der Einführung des Standesamtswesens und der Personenstandsgesetze im Jahr 1874/75 endete die nach Konfessionen getrennte Registerführung.

Die Lippische Landes-Zeitung berichtet am 09. Februar 2017 unter dem Titel „Landesarchiv: Kapitel jüdischer Geschichte wird digitalisiert“ über die Kooperation des Landesarchiv Detmold mit dem Verein für Computergenealogie und der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung.
http://www.lz.de/lippe/detmold/21682785_Landesarchiv-Kapitel-juedischer-Geschichte-wird-digitalisiert.html

Begleitend zum 7. Westfälischen Genealogentag in Altenberge (18. März 2017) wird unsere Vorsitzende Marie-Luise Carl zusammen mit Volker Hirsch einen Vortrag mit dem Titel „Die westfälischen Juden- und Dissidentenregister 1815-1874 – Start des Online-Projekts „JuWeL““ halten um das Projekt den Besuchern vorzustellen.
http://www.genealogy.net/vereine/wggf/?Die_WGGF:Westfaelischer_Genealogentag:Vortraege

Die Projekt-Seite im GenWiki findet sich unter der folgenden Webadresse:
http://wiki-de.genealogy.net/Juden-_und_Dissidentenregister

Wir freuen uns auf viele Unterstützer bei der Indexierung.