Hallo,
Hamburg war nie dänisch besetzt, auch nicht 1760. Der letzte dänische Belagerungsversuch wurde 1686 abgewehrt. Auch die immer wieder aufgestellte Behauptung, Holstein sei dänisch gewesen, ist haltlos. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Dänemark hatte seit 1460 durchgehend bis heute deutsche Könige aus dem Haus Oldenburg, auch wegen der Pfandschaften der Grafen von Holstein, deren Erbtochter einen Oldenburger geheiratet hatten. Diese Pfandschaften, die u. a. das dänische Herzogtum Schleswig betrafen, führten zur Zusammenrottung der Schleswiger und Holsteiner zu einem ungeteilten Gebiet aus zwei Herzogtümern. Die Reichsgrenze lag aber weiterhin mitten in diesem Gebiet, hauptsächlich gebildet durch die Eider bei Rendsburg. Dieses teils deutsche und teils durch Deutsche beherrschte Gebiet wurde zwar von Kopenhagen aus regiert, aber durch eine gesonderte Deutsche Kanzlei. Dänemark wurde gleichzeitig mittels deutscher Beamter, sonderlich die Grafen Bernstorff, Rantzau, Saldern, Struensee usw. beherrscht. Auch die Schaffung eines Gesamtstaates sollte diesen Zustand letztlich festigen, wenn auch unter dem Etikett Dänemark. Grund dafür waren auch althergebrachte dynastische Aufteilungen Schleswig-Holsteins (ursprünglich Königlich, Gottorf und abgeteilter (Johann); letzterer wurde gemeinsam von König und Gottorf verwaltet; im königlichen Anteil entstanden immer wieder Teilfürstentümer für weitere Söhne, Gottorf hat eine Seitenlinie in Eutin (Fürstbischöfe von Lübeck) gehabt. Bei der großen Neuordnung mit der Gottorferin Katharina II von Rußland (Abstammung 1/4 Anhalt-Zerbst, 3/4 Gottorf) bekam der dänische König die Stammlande Gottorfs, die Eutiner Gottorfs die Grafschaft Oldenburg und Delmenhorst und Hamburg die seit Ewigkeiten strittige Anerkennung es dänischen Königs als Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen, dass es nicht zum Herzogtum Holstein gehört.
Der dänische König herrschte also in Personalunion als Herzog bis vor die Tore Hamburgs. Er hat aber Hamburg nicht besetzt. Vergleichbar für Schleswig-Holstein mit der Personalunion Großbritanniens mit dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg/dem Königreich Hannover. Da behauptet auch keiner, dass Hannover seinerzeit englisch besetzt gewesen wäre.
Soviel dazu.
Ansonsten ist deinen Ausführungen nicht im geringsten zu entnehmen, woraus sich eine Herkunft aus der Freien und Hansestadt Hanburg im damaligen Gebietsstand (also ohne die 1937 Hamburg zugefallenen Städte Altona, Wandsbek, Harburg nebst einigen Dörfern, aber noch mit Cuxhaven, Geesthacht und Großhansdorf) ergeben sollte. Auf einem Marketenderwagen um die Jahrhundertwende 1799/1800, der von Hamburg nach Weimar fuhr, mitgefahren zu sein, belegt erst einmal gar nichts. Hamburgische Truppen werden es nicht gewesen sein, die Truppe unter einem Oberstleutnant war völlig bedeutungslos und zog auch nicht im Reichsgebiet umher. Wahrscheinlich hatten die nicht einmal Marketenderwagen, sondern waren eher Besatzung der Stadttore, des Schlosses Bergedorf, der Befestigungen in Ritzebüttel und der Festung Neuwerk.
Aus den Namen Deines Vorfahren ergeben sich auch keine Anhaltspunkte, da es sich um einen Allerweltsnamen handelt. Hört sich eher nach den sächsischen Herzogtümern an. Größere Truppenverschiebungen nach Weimar hören sich eher nach Rückkehr an, als nach Invasionstruppen.
Auch die Altersangabe ist mit Vorsicht zu genießen, da sich Rekruten, um angenommen zu werden, sich als älter ausgaben. Oder die Werber taten dies, um bürokratisch einen vollwertigen Rekruten abrechnen zu können.
Wie sieht es denn mit den Taufpaten seiner Kinder aus?
Mit freundlichen Grüßen
Arne Nilsson
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