Internierungslager bei Eutin

Liebe Listenleser,

mein Großvater soll laut mündlicher Überlieferung bei Ende des II. Weltkrieges in einem Internierungslager bei Eutin gewesen sein.

Weiß jemand, wo genau dieses Lager war? Mir ist bisher nur bekannt, dass die Kasernen in Neumünster als Internierungslager genutzt wurden.

Desweiteren interessiert mich, wo seine Truppe, das Luftwaffenbau-Bataillon 20/XI (Lufgau XI Hamburg), ab Juni 1940 gelegen hat und ob es Literatur zu dieser Einheit gibt.

Die o.g. - recht dürftigen - Angaben erhielt ich von der WAST.

Viele Grüße
Gerda (Singh)

Hallo Gerda,

vielleicht findest Du unter folgendem Link

http://www.vksvg.de/

im Forum "Truppen und Verbände" eine Antwort auf die Frage nach dem Luftwaffenbau-Bataillon.

Viele Grüße und viel Erfolg

Carola (Rosenbohm)

----- Original Nachricht ----

Hallo Gerda!
Gib doch bitte unter www.google.de den Suchbegriff "Kriegsgefangenenlager +
Eutin" ein. Du wirst ein paar Notizen zu diesem Thema finden.
Herzliche Grüße aus dem schönen Hamburg
Rolf (Schulenburg)

Hallo Gerda,

in den von den Engländern besetzten deutschen Gebieten gab es keine Internierungslager. Angesichts der ca. 1,5 Mio. Soldaten der
deutschen Wehrmacht im Raum Dänemark und Schleswig-Holstein entschlossen sich die Engländer vielmehr, in Schleswig-Holstein und
Niedersachsen vier riesige Sperrzonen hermetisch abzuriegeln, in denen sich die entwaffneten Soldaten - wie zuvor in der Wehrmacht -
militärisch organisieren, selbst verwalten und verpflegen mußten. Weder Bewohner noch Gefangene kamen aus diesen Sperrzonen hinein
oder heraus. Bauern mußten innerhalb bzw. außerhalb der Grenzen liegende Ackerflächen von anderen bestellen lassen, Arbeiter und
Angestellte mußten sich innerhalb bzw. außerhalb eine neue Stelle suchen.

Das Sperrgebiet F (auch Kral, Zone F, Kriegsgefangenenzone F, Sperrzone F oder PW-Gebiet F genannt) wurde im Mai 1945, also
unmittelbar nach der Kapitulation, durch die Engländer angelegt. Es umfasste den gesamten Kreis Oldenburg i.H. , Teile des Kreises
Eutin und teile des Kreises Plön und schloß ca. 750.000 deutsche Soldaten ein. Näheres bspw. unter Der Kral
.

Das Luftgau-Kommando XI gehörte zur Luftflotte 2 (Braunschweig).

Luftgau-Kommando XI Hannover (Luftgau)

1. Einsatz und Unterstellung:
Aufgestellt am 12. Oktober 1937 in Hannover, im März 1940 nach Hamburg verlegt. Zu dem Gebiet des Luftgau-Kommandos gehörte seit dem
Frühjahr 1940 auch Dänemark.

2. Kommandeure:
1. September 1939 General der Flieger Ludwig Wolff

3. unterstellte Fliegerhorste und E-Häfen:
Fliegerhorste: Rechlin, Perleberg, Wittstock, Ludwigslust, Hagenow, Ütersen, Neumünster, Standal, Gardelegen, Hoya, Faßberg, Celle,
Wunstdorf, Vechta, Hage, Oldenburg, Varel, Tutow, Barth, Anklam, Westerland, Schleswig, Norderney, Bremerhaven, List, Holtenau,
Pütnitz, Parow, Bug auf Rügen, Rotenburg, Diepholz, Dedelsdorf, Borkum, Wilhelmshaven, Tönning, Tarnewitz
E-Häfen: Nordholz, Vechta, Hage, Marx, Brockzetel, Varel, Zwischenahn, Große Breite, Wittensee, Selenter See, Kohlebissen, Hustedt,
Bissel
Sonstige Flugplätze: Zwischenhan, Wangerooge, Rerik
Leithorste: Blankensee, Delmenhorst, Greifswald, Güstrow, Husum-Schwesing, Jever, Parchim, Langenhagen, Lüneburg, Salzwedel,
Schwerin, Stade

Luftwaffen-Bau-Bataillon 20./XI
Aufgestellt im Sommer 1940 mit 3 Kompanien, aus dem Bau-Bataillon 231 (Heer)
(http://www.ordersofbattle.darkscape.net/site/sturmvogel/bau.html). Aufgelöst im Sommer 1943. Näheres unter
Luftwaffen-Bau-Bataillon .

Habe keine Angaben über seine Stationierung oder Einsatzorte gefunden.

Empfehlenswerte Links:
Lexikon der Wehrmacht (LdW) Lexikon der Wehrmacht
Forum der Wehrmacht (FdW) Forum der Wehrmacht
Bundesarchiv, Abt. Militärarchiv (BA-MA) http://www.bundesarchiv.de/aufgaben_organisation/abteilungen/ma/index.html
Militärgeschichtliches Forschungsamt http://www.mgfa-potsdam.de/
The Luftwaffe, 1933-45 http://www.ww2.dk/

Viele Grüße,

Jürgen

Hallo Gerda,

bei Google "Kral in Ostholstein" eingeben, dort fndet man genug, das Buch von Witzleben ist sehr interessant.
viele Gr��e Hartwig (Berner)

Hallo Gerda,
1945 gab es in Schleswig-Holstein verschiedene Internierungsgebiete, in denen die deutschen Einheiten bis zu ihrer Entassung aus der Wehrmacht zusammengefa�t wurden. Internierungsgebiete waren u.a. die Regionen Ostholstein mit Eutin, Dithmarschen und Eiderstedt. Die war aus D#nemark kommend auf Eiderstedt in Koldenb�ttel interniert. Untergebracht waren wir auf einem Bauernhof. An den Stra�enzufahrten nach Eiderstedt standen zwar englische Posten. Die Bewachung war allgemein sehr lasch. Wir sind fast jeden Tag durch die treene nach Friedrichstadt geschwommen und haben uns unbehelligt von den Engl�nder in der Stadt bewegen k�nnen.
Mit freundlichem Gru�
Johannes

Moin Gerda,

zu den Internierungsgebieten gibt es ein Buch von Holger Piening "Als die Waffen schwiegen".
Dieses Buch habe ich mehrfach an Kriegsgefangene aus meiner Familie die interniert waren verschenkt. Das Echo war fast übereinstimmend
"Ich habe das Buch fast ohne Unterbrechung durchgelesen, genau so war es".
Da ich selbst im Internierungsgebiet gewohnt habe, aber noch ein Junge war habe ich davon nichts gemerkt. Ich habe nur einmal bewusst Engländer gesehen.
Da aber internierte Soldaten dieses Buch gelobt habe, kann ich es nur weiterempfehlen, da es ja auch Zeitgeschichte beschreibt.

Viele Grüsse

Volkert (Thiessen)

"Als die Waffen schwiegen"
Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co.,Heide
ISBN 3-8042-0761-8

GerdaSingh schrieb: