Hussiten - und Protestantische Bewegungen in Schlesien

Hallo Freunde,
wir Familiengeschichtsforscher kommen doch nicht umhin uns mit der Entwicklung der damaligen Zeit auseinander zu setzen. Das ist doch unsere selbstgesteckte Aufgabe. Dazu gehoert auch Hussitenbewegung, Reformation, Gegenreformation, Exulanten in Schlesien.

Die Katholische Kirche hatte/hat ein absolutes Prinzip mit dem Papst an der Spitze. Das wissen wir. Wie war es aber bei den Protestanten in Schlesien in der Zeit der Reformation ? In der Friedland-Chronik lese ich: "Im Fürstenthum Schweidnitz predigten 1529 verschiedene Geistliche nach Luthers Sinn, an einigen Orten früher, an anderen später, z.B. in Freiburg 1524, Hirschberg 1524, Landeshut 1562, Schweidnitz 1523, Striegau 1537, Warmbrunn 1552 ... in Friedland soll 1530 das erste Mal lutherisch gepredigt worden sein..."

Wem waren diese protestantischen Pfarrern unterstellt ? Waren es Wanderprediger ? Der Grundherr bzw. Landesherr war sicherlich noch kein Anhaenger der Bewegung :slight_smile:

Leopold von Ranke, der Begruender der modernen Geschichtswissenschaft, formulierte den Grundsatz, daß der Historiker nicht richten und belehren, sondern nur darstellen solle, "wie es eigentlich gewesen" sei. Ich nehme an, das ist auch fuer uns gueltig.

Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter

Hallo Freunde,
wir Familiengeschichtsforscher kommen doch nicht umhin uns mit
der Entwicklung der damaligen Zeit auseinander zu setzen. Das ist
doch unsere selbstgesteckte Aufgabe. Dazu gehoert auch
Hussitenbewegung, Reformation, Gegenreformation, Exulanten in Schlesien.

Die Katholische Kirche hatte/hat ein absolutes Prinzip mit dem
Papst an der Spitze. Das wissen wir. Wie war es aber bei den
Protestanten in Schlesien in der Zeit der Reformation ? In der
Friedland-Chronik lese ich: "Im F�rstenthum Schweidnitz predigten
1529 verschiedene Geistliche nach Luthers Sinn, an einigen Orten
fr�her, an anderen sp�ter, z.B. in Freiburg 1524, Hirschberg
1524, Landeshut 1562, Schweidnitz 1523, Striegau 1537, Warmbrunn
1552 ... in Friedland soll 1530 das erste Mal lutherisch
gepredigt worden sein..."

Wem waren diese protestantischen Pfarrern unterstellt ? Waren es
Wanderprediger ? Der Grundherr bzw. Landesherr war sicherlich
noch kein Anhaenger der Bewegung :slight_smile:

Leopold von Ranke, der Begruender der modernen
Geschichtswissenschaft, formulierte den Grundsatz, da� der
Historiker nicht richten und belehren, sondern nur darstellen
solle, "wie es eigentlich gewesen" sei. Ich nehme an, das ist
auch fuer uns gueltig.

Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter
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Lieber Guenter Boehm,

�ber Luther und seine Kirche wird berichtet:

Er �bernahm das r�misch-katholische System der Kirchensprengel mit
ihrer klerikalen Verwaltung der Welt, die als christianisiert ange-
sehen wurde. Da er eine Anzahl Regenten auf seiner Seite hatte, be-
hielt er den Grundsatz der Verbindung von Kirche und Staat bei; er
nahm das Schwert des Staates als geeignetes Mittel zur Bekehrung
oder Bestrafung derer an, die sich der neuen kirchlichen Autorit�t
nicht f�gten. Auf dem Konzil zu Speyer (1529) legte die reformierte
Partei den r�misch-katholischen Vertretern ihre Protestation vor;
von daher wurde den Reformern der Name Protestanten beigelegt. Der
Schmalkaldische Bund von 1531 schlo� neun F�rsten und elf freie
St�dte als protestantische M�chte zusammen.

Quelle: E. H. Broadbent, Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt, Stuttgart,
ISBN 3-7751-0921-8

Man kann also davon ausgehen, da� vorher einzelne (r�misch-katholi-
sche) Geistliche die Richtigkeit der Reformation anerkannt hatten,
daher nach Luthers Sinn predigten. Es k�nnen durchaus die dortigen
Pfarrer gewesen sein, denn die Nachricht von Luthers Thesenanschlag
(31.10.1517) war innerhalb von 14 Tagen in ganz Deutschland bekannt.

Ganz herzliche Gr��e aus Luxemburg

Gerd M�llenheim