Hexenprozess, Valentin Winter Dipbach

Hallo liebe Forscherkollegen,
ich habe heute eine Frage, die mehr in die Sozialgeschichte als in die Familienforschung geht. In Dipbach bei Bergtheim wurde 1616 oder 1617 ein gewisser Valentin Winter geboren. Dieser hat aus Gründen, über die wie 400 jahre später nicht mehr urteilen können, zumindest seinen Vater Michael Winter am 14.06.1627 an den Scheiterhaufen ausgeliefert. Über das weitere Schicksal der Famile ist mir nichts bekannt - mich interessiert aber, was aus dieser Familie wurde.Die Kirchenbücher für Dipbach setzen erst nach dem 30jährigen Krieg ein und auch da mit Lücken. Zumindest 1656 gibt es in Dipbach eine Ehe Winter, wobei mir nicht bekannt ist, welche Person da genau geheiratet hat. 1720 sind zwei Familien Winter in Dipbach erwähnt. Die Familie hat also entweder als Nebenlinie zu Valentin und Michael oder in Form von direkten Nachfahren in Dipbach noch eine ganze Weile überlebt. Nachdem das Archiv im Moment geschlossen ist, die erste Frage: weiß zufällig jemand, wie der Vorname des Ehemanns in Dipbach war bzw. hat jemand diese Ehe unter seinen Daten?Hat jemand zufällig einen Valentin Winter geboren 1616 oder 1617 ohne genannten Vater oder mit Vater Michael aus Dipbach unter seinen Daten?Valentin hatte noch zwei Schwestern, für die der Name nicht genannt ist. Tauchen diese Schwestern mit Vater Michael aus Dipbach bei jemandem auf?

Mich würde interessieren, wie sich dieses Schicksal, dass der Vater als Hexer verbrannt wurde, auf den weiteren Werdegang der Kinder oder z.B. die Parnerwahl, weiterer Wegzug... ausgewirkt hat.
Evtl. sind die Kinder dem Vater auf den Scheiterhaufen gefolgt, schließlich waren sie ja auch an der Hexerei "beteiligt" - darüber geben die Geschichtsbücher aber nichts her.

Falls jemand etwas hierzu beitragen kann, freue ich mich.
Grüße, Bernd

die Begebenheit istbeschrieben in: Dürr, Otto: Philipp Adolf von Ehrenberg. Bischof von Würzburg1623 - 1631, Würzburg 1935, S. 108-109.
"Im April 1627 überschickte der Schultheiß von Eisentzheim die Aussageeines 10 jährigen Knaben Valentin Winter von Dippach. Dieser Junge gestandseine Abschwörung von Gott, bekannte Teufelstaufe, Buhlschaft und Ausfahrt.Neben anderen Personen gab er seine Eltern und seine beiden Schwestern als derHexerei zugetan an. Im Juni wurde der Vater Michael Winter seinem Sohn Valentingegenübergestellt und gefoltert. Nach der Tortur gestand der Vater alles,wessen ihn der Sohn bezichtigt hatte. Als Ursache des Lasters der Hexerei gaber seine große Armut an. Das Urteil lautete auf Verbrennung und wurde vonPhilipp Adolf bestätigt; am 14. Juni wurde Michael Winter lebendigverbrannt".