Hessisches Landesarchiv bei CompGen online

Originally published at: Hessisches Landesarchiv bei CompGen online • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Die Leiterin des Referates „Nutzung und Vermittlung“ im Hessischen Staatsarchiv Marburg, Frau Dr. Katrin Marx-Jaskulski, hat uns in ihrem Vortrag beim CompGen-Zoom-Meeting am 09. Dezember 2021 verschiedene Quellen für die Familienforschung im Hessischen Landesarchiv vorgestellt.

Sie machte uns mit den drei Staatsarchiven unter dem Dach des Hessischen Landesarchivs bekannt:

  • Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (Ministerien, Landesbehörden, ehemaliges Herzogtum Nassau)
  • Staatsarchiv Darmstadt (ehemaliges Großherzogtum Hessen)
  • Staatsarchiv Marburg (ehemaliges Kurfürstentum Hessen und Fürstentum Waldeck)

Das Personenstandsarchiv Hessen mit Standort in Neustadt/Hessen ist eine Außenstelle von Marburg für die Zweitschriften der Personenstandsurkunden nach 1875. Hier gibt es digitalen Zugang zu den Urkunden; indexiert sind sie bei Ancestry. Kirchenbücher liegen in den kirchlichen Archiven; es gibt z.T. Duplikate in den staatlichen Archiven. Der Bestand der jüdischen Standesregister ist digitalisiert und bei JewishGen indexiert. Frühe Zivilstandsregister aus der französischen Besatzungszeit 1807–1812 aus den besetzten Gebieten sind ebenfalls schon digitalisiert. In der Diskussion berichtete Ernst-Peter Winter von der Hessischen Familiengeschichtlichen Vereinigung über die Digitalisierung von Kirchenbuch-Duplikate aus dem Bestand C11 des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt.

Weitere wichtige Quellen für Familienforscher sind die Auswandererakten, die an verschiedenen Stellen – etwas versteckt – archiviert sind. Die Archive haben die Namen erfasst und durchsuchbar gemacht. Eine weitere Suchmöglichkeit besteht für die hessischen Truppen in Amerika.

Die Referentin berichtete über weitere Namensfundgruben bis zurück ins 15. Jahrhundert. Aus der Zeit nach 1945 sind die digitalisierten Kennkartenmeldebögen, die aber nicht vollständig online sichtbar sind, zu nennen, ebenso wie Spruchkammerakten, Entschädigungsakten oder die Volkszählung 1950. Zahlreiche Hessische Adressbücher aus dem Marburger Archiv wurden bereits in Zusammenarbeit mit dem Verein für Computergenealogie (CompGen) digitalisiert.

Auf unserem Kanal „CompGen-Forschungstipps“ steht die Aufzeichnung dieser Veranstaltung nun online.

Das Digitalisierungsprojekt der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigung erstreckt sich nicht über Kirchenbücher, sondern über die Kirchenbuch-Duplikate aus dem Bestand C11 des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt. Die Digitalisate sind zunächst im Mitgliederbereich der HfV und jährlich aktualisiert über Arcinsys zugänglich.

Danke für die Korrektur. Ich habe das in den Beitrag neu eingefügt.

Für den Bereich der evangelischen Kirche in Kurhessen und Waldeck liegen auch diverse originale Kirchenbücher im Staatsarchiv Marburg. Wer sich dafür interessiert, findet sie in Arcinsys im Bestand „Ki“. Dort gibt es auch eine Bestandsgeschichte.

Im Rahmen der Digitalisierung und Onlinestellung bei Archion hat sich das Landeskirchliche Archiv in Kassel nach eigener Aussage darum bemüht, auch die in Marburg deponierten Kirchenbücher mit einzubeziehen. Zu einer Einigung ist man nicht gekommen. Eine Digitalisierung durch das Staatsarchiv ist nach Aussage von Frau Marx-Jaskulski nicht geplant. Allerdings war ihr auch nicht präsent, dass dort überhaupt Kirchenbücher im Original liegen. Für mich bedeutet das, dass diese Bücher auf Jahre hinaus ausschließlich in Marburg zugänglich sein werden.

Was die Zivilstandsregister westfälischer Zeit angeht: Die sind zwar digitalisiert, aber nach meiner Erfahrung über familysearch nicht mehr zugänglich und in Arcinsys nicht eingestellt (Bestand HStAM 315 z). Ich habe es am Beispiel von Melsungen gerade noch mal ausprobiert.