Sehr geehrter Herr Joachim2,
Ich habe mir den Eintrag angesehen. Sind Sie sicher (aufgrund der Erzählungen in der Familie, aufgrund des Grabsteins am Friedhof, aufgrund der anderen Eintragungen in diesem amtlichen Buch, aus dem das herauskopiert ist etc.) dass der erste Buchstabe ein W- ist und kein M-? Diese Frage ist nur deshalb, um sicher zu gehen, dass wir mit „Welsel“ (eigentlich lese ich auch W-, aber man weiß nie) nicht auf der völlig falschen Spur sind.
Kennen Sie „den Stöpel“? Der ist meist ganz hilfreich für eine erste geographische Eingrenzung von Familiennamen, wenn man nicht weoß, wo man suchen soll.
Der kommt ausschließlich in Rendsburg, Schleswig-Holstein vor,
Wenn wir beim Andangsbuchstaben W- bleiben, so lese ich sicher nicht „Wessel“, da ist vor dem -s- ein Zeichen mit Oberlänge, aber ohne Unterlänge. Theoretisch könnte es noch „Wehsel“ sein, aber dazu fehlt mir der „Bauch“ vom -h- in der Grundzeile.
Vielleicht kommen Sie über Ancestry weiter, dort gibt es einen oder mehrere Stammbäume von „Welsel“ im Zeitraum 1880-1920.
Schol(t)z, Schul(t)z ist ein undankbarer Name, da er in Deutschland sehr häufig vorkommt. Wenn ich mich an die Schreibweise im Heiratseintrag 1874 halte (was aber leider nicht richtig sein muss),
So ergeben sich mehrere „Nester“ dieses Familiennamens: Bad Segeberg und Ostholstein in Schleswig-Holstein, In NIedersachsen ist es der Landkreis Helmstedt, in Thüringen der Landkreis HIldburghausen. Das sind jetzt nur die Kreise, in denen die Schreibweise „Scholtz“ deutlich gehäuft auftritt.
Bremen selbst ist komplett grau, das heißt, dass dort der Name so gut wie nicht vorkommt.
Sie schreiben, dass in einer Quelle Hamburg niedergeschrieben sei. Der Landreis Bad Segeberg grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet Hamburg. Ich selbst lebe zwar nicht in München, aber bis zur Stadtgrenze München habe ich genau 300 Meter. Und wenn mich Leute fragen, die Deutschland fast nicht kennen, so sage ich „ich lebe am Stadtrand von München“ (obwohl es genau genommen ja nicht mehr München ist). Und so könnte ich mir das auch mit dem Scholtz vorstellen: Eingereist nach Australien über Bremen (Ausreisehafen), wohnhaft davor im Landkreis Bad Segeberg, unmittelbar bei Hamburg.
Und Bad Segeberg (Scholtz) und Rendsburg (Welsel) liegen nicht sooo weit auseinander um sich nicht kennen lernen zu können (Arbeitsstelle etc.)
Wissen Sie denn was über die Einreise nach Australien? Da gibt es doch sicher auch Unterlagen (die ich aber nicht kenne). Dort sollte doch sthen „Angekommen am … mit Schiff … mit Frau und Kindern (oder alleinstehend oder Witwer oder oder oder)
Welche Behörden in Australien so etwas aufgezeichnet haben dürften Sie vor Ort leichter herausbekommen als wir hier in Europa.
Soweit meine Überlegungen zu Ihrer Anfrage.
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Abend
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren