da in der offenbar fast ebenso alten Randnotiz eindeutig von 10. mr. Jz. die
Rede ist und 10 b�hmische Groschen j�hrlich f�r ein Adelsgut wohl etwas
wenig
sein d�rften, w�rde ich von 10 Mark (also urspr�nglich 630 Silbergroschen)
ausgehen. Jz. hei�t auf jeden Fall j�hrlicher Zins.
Hallo Namensvetter,
ich nehme auch an, dass es sich um 10 Mark Jahreszins handelt, denn in der
Buechern von Haeufler und Tschersich ist immer von 100 Mark die Rede, also
10% Jahreszins vom Kaufpreis. Diese Art von Privathypotheken gibt es noch
heute hier in den USA, speziell in reinen Landgeschaeften
Was wird Heinze Behem denn fuer 100 Mark im Jahre 1409 bekommen haben?
Beispiel:
1221 hatten Wei�stein 30 Hufen (726 ha), der Rittersitz mit 5 Hufen,
Zinshufen bei 10 Bauern etwa 22 Hufen und Gemeindeland mit 3 Hufen. (Quelle:
Tschersich, 1936: Wie wurde das Waldenburger Bergland deutsch?)
Das heisst, 10 Bauern waren Paechter und fuehrten ihren Zins an der
Grundherren ab. Der Grundherr (BEHEM)wiederum finanzierte damit den Kauf und
gab davon den 10% Jahreszins an der Verkaeufer (SCHOF).
Auch heute kauft man bei einem Rediteobjekt die Mietsvertraege (sprich:
Mieter) mit dazu. Es hat sich also nicht zuviel geaendert
Manchmal werden Freihufen genannt. Ich nehme an, dass es
Scholtiseien/Locatoren sind oder auch Gueter die von ihren Besitzern gekauft
wurden (Freibauern) und im Gegensatz zu den Zinshufen keine Pacht
(Zehnten/Zins) an die Grundherrschaft zahlen mussten.
Tschersich vermerkt 1 Hufe = 24 ha. Die Waldhufe war wohl 40 ha. Andere
nennen wieder eine kleine Hufe = 14,1 ha, eine flaemische Hufe = 16,8 ha und
eine Waldhufe mit 24,2 ha. Also von Ort zu Ort oder Gegend zu Gegend
verschieden.
Ich fuehre das alles auf, damit man die Art und Weise der Geschaefte des
Spaetmittelalters ins Schlesien besser begreifen kann. Manchmal ist es mir
noch etwas unklar. Bitte berichtigen, wenn noetig.
Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter