Heinrichs, J. Christoph, getaufter Jude (?), Stralsund

Hallo und guten Abend liebe Listenteilnehmer,

1797 erwarb der Kaufmann Johann Christoph Heinrichs in Güstrow das
Bürgerrecht. Als Herkunftsort wurde Stralsund angegeben.

Bei der Volkszählung 1819 wurde Johann Christoph Heinrichs, inzwischen seit
fünf Jahren in Wismar ansässig, als aus Stralsund gebürtig bezeichnet.

1827 verstarb er 64jährig auf dem ritterschaftlichen Gut Kleekamp Ksp.
Hohen Viecheln. Somit müßte er um 1763 in Stralsund geboren sein.

Trotz mehrmaliger Recherchen in Stralsund ist ein Taufeintrag nicht
ausfindig zu machen. Auch unter Berücksichtigung verschiedener
Namensvarianten, kann man nicht fündig werden.

Bei den Taufen seiner 7 Kinder (1797 - 1813) trat lediglich einmal ein
Bürger Stralsunds als Taufpate beim 2. Kind auf:
der Aeltermann Friedrich Hube.

Dieser Umstand hat mir Anlass zur Annahme gegeben, daß J. Christoph
Heinrichs nicht mit diesem Namen geboren wurde. Er könnte z. B. auch ein
später getaufter Jude gewesen sein.

Seit 1757 hat es in Stralsund, damals noch unter der Regierung Schwedens,
wieder 12 Juden gegeben, deren Anzahl bis 1800 auf 170 Juden anwuchs.

In Erfahrung bringen möchte ich die Namen dieser frühen Stralsunder Juden
und ggf. auch deren Geburtsdaten.

Ferner möchte ich mich gern mit Familienforschern austauschen, die
ebenfalls getaufte Juden in jener Zeit in Norddeutschland unter ihren
Vorfahren haben.

Mit guten Grüßen

F. - Franz Rüther
Mülheim - Ruhr

Hallo Herr Rüther,
der Beruf Kaufmann würde zu einem Juden ja passen, der Vorname Johann Christoph wohl weniger. Aber Sie wissen ja, dass er um 1763 in Stralsund geboren wurde. Wenn er als Jude geboren wurde, müsste es doch in Stralsund auch Eintragungen gegeben haben. Eigentlich waren für die amtlichen Eintragungen immer die Kirchen verantwortlich. So wurden die Kinder der katholischen Einwohner auch in die evangelischen Kirchenbücher eingetragen und solche Eintragungen habe ich auch schon gefunden, obwohl die katholische Kirche damals die evangelische Taufe nicht anerkannte. Aber ein Judenkind konnte ja nicht christlich getauft werden, die Geburt musste jedoch auch schriftlich erfasst werden. Wie wurde das denn bei Juden gehandhabt?
Beste Grüße
Bernd Görtz

Guten Abend, mal was Kleines.
In Rostock gab es wohl vor 1700 eine Trauung Hinrichsen / Jansen.
Er war wohl ein bekehrter Jude.
Grüße Manfred

-----Original-Nachricht-----

Hallo Herr Rüther,

im Buch von Silberstein, Siegfried
Die Familiennamen der Juden unter besonderer
Berücksichtigung der gesetzlichen Festlegung in
Mecklenburg
in:
Breslau : Druck: Th. Schatzky , 1929

fand ich keinen Hinweis zum gesuchten
Johann Christoph HEINRICHS.

MfG
Andreas Meininger