Ich betreibe Familienforschung in Schlesien. In Niederschlesien forsche
ich im Raum Prausnitz/Klein Peterwitz/Schimmerau (Kreis Militsch und
Trebnitz) nach dem Familiennamen LUDWIG.
Auf der Suche nach entsprechenden Kirchenb�chern bin ich auf das
"Handbuch von Johannes Kaps �ber die kath. Kirchenb�cher in der
Ostdeutschen Kirchenprovinz �stlich der Oder und Nei�e, M�nchen 1962
(nach dem Stand 08. Mai 1945)" gesto�en.
Bez�glich Prausnitz habe ich dort folgenden Eintrag gefunden:
Prausnitz, Kr. Militsch
St. Jakobus d. �ltere, Dek. Trachenberg, Di�zese Breslau
erhalten: Taufen 1897-1934, Hochzeiten 1846-1940
Nun bin ich auf der Suche nach genau diesen hier angegebenen
Kirchenb�chern. Lt. Angaben von Joh. Kaps m��ten diese B�cher sich also
in der kath. Pfarrei St. Jakobus in Prausnitz befinden. Vom Prausnitzer
Pfarrer, den ich pers�nlich besucht habe, bekam ich jedoch die Auskunft,
er h�tte keine KB (Kirchenb�cher) mehr von vor 1945, die B�cher seien im
Erzbisch�flichen Archiv (= Di�zesanarchiv) in Breslau. Dort war ich auch
gewesen. Die Kirchenb�cher sind jedoch dort nicht aufgelistet.
Wei� jemand etwas �ber den Verbleib dieser B�cher? Hat jemand
irgendwelche Erfahrungen zu den Angaben in dem Handbuch von Joh. Kaps
gemacht? Die sind ja nun schon recht alt; seit 1962 kann sich einiges
ge�ndert haben.
Der Leiter dieses Archivs hat dazu ein Buch geschrieben:
Pater, Jozef: Pfarrbücherverzeichnis für das Erzbistum Breslau. Bearbeitet von Dr. Jozef Pater. Hrsg. vom Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte.zu beziehen: Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e. V.; St. Petersweg 11-13, D-93047 Regensburg, Kolbe, Rezension in:=FK,H.3., 1999, S. 235-236.
Vielleicht kann die Einsichtnahme in dieses Buch helfen?
Gruss aus Hamburg Herbert Schmidt
Abs. Herbert Schmidt, Ohkampring 12, D-22339 Hamburg
vielen herzlichen Dank f�r die prompte R�ckmeldung.
Das Pfarrb�cherverzeichnis von Dr. Jozef Pater f�r das Erzbistum
Breslau kenne ich auch. Es entspricht bez�glich der KB von Prausnitz
genau den Angaben vom Erzbisch�flichen Archiv (Di�zesanarchiv) in
Breslau. Leider sind die von Joh. Kaps angegebenen KB von Prausnitz
darin nicht verzeichnet.
ich gehe davon aus, da� Sie die Best�nde in Leipzig und bei den Mormonen
kennen (sowieso nur bis Mitte 19. Jahrhundert).
Die dem Kaps zu Grunde liegende Umfrage bei polnischen Kirchenstellen
erfolgte im Jahre 1958. Die Daten stammen also aus den Endf�nzigern. Seitdem
hat sich organisatorisch ja auch einiges in den Kirchenarchiven in Polen
ge�ndert (ganz zu schweigen von den ehemals im Bisch�flichen Zentralarchiv
Regensburg gelagerten Kirchenb�chern, die im Jahre 2002 an polnische
Di�zesen �bergeben wurden. Allerdings betraf dies nur die Bist�mer Leslau,
P?ock, Kulm, Danzig, Ermland sowie das Erzbistum Gnesen und die
Pfarrgemeinde St. Johannes, Stettin, Bistum Berlin). In der Einleitung von
Dr. J�zef Pater im "Pfarrb�cherverzeichnis f�r das Erzbistum Breslau" hei�t
es zum Schlu�:"Der Idealzustand w�re es, wenn es gel�nge, alle katholischen
Matrikelb�cher Schlesiens aus der Zeit vor 1945 im Breslauer
Metropolitanarchiv zu sammeln. Leider ist dies aufgrund der gro�en Anzahl
der B�cher, der fehlenden R�ume und der weitgehenden administrativen
Ver�nderungen, der die ehemalige Erzdi�zese Breslau nach 1945 unterlag,
nicht m�glich. Die einst sehr gro�e und ganz Schlesien umfassende Erzdi�zese
Breslau wurde nach 1945 in neue Di�zesen unterteilt, von denen jede ihr
eigenes Recht und eigene Verf�gungen besitzt."
Es mu� also festgestellt werden, welches Kirchenarchiv (bzw. welche Di�zese)
nun f�r Prausnitz zust�ndig ist. Das m��te man doch im Metropolitanarchiv in
Breslau wissen. Parallel dazu sollte man im Kath. Kirchenbuchamt und Archiv
f�r Heimatvertriebene in M�nchen (Herausgeber des Kaps 1962. M�glicherweise
liegen die Antwortschreiben aus Polen ja heute im Institut f�r ostdeutsche
Kirchen- und Kulturgeschichte in Regensburg) nachfragen, ob denn die f�r
Prausnitz gemeldeten Kirchenb�cher 1958 auch wirklich aus Prausnitz gemeldet
wurden. Vielleicht wurden die Matrikeln ja in den Kriegswirren mitgenommen
und auf der Flucht (oder wie auch immer) in einer anderen Pfarrei
zur�ckgelassen. Dann k�nnten diese in dem dort zust�ndigen Archiv lagern.
Eine weitere M�glichkeit w�re, das die Matrikeln zwar im Archiv in Breslau
sind, aber noch nicht erfa�t wurden.
Ich hoffe, nicht f�r allzuviel Verwirrung gesorgt zu haben. Vielleicht
konnte ich ja doch etwas helfen.
ich danke Ihnen sehr f�r Ihre wertvollen Informationen zu meiner
Anfrage.
Prausnitz geh�rt - glaube ich - nach wir vor zur Di�zese Breslau.
Ich werde mich bzgl. der KB von Kaps noch einmal beim Katholischen
Kirchenbuchamt erkundigen, welches jetzt nicht mehr in M�nchen, sondern
in Bonn seinen Sitz hat. Bis jetzt hat man mich dort immer auf das
Di�zesanarchiv bzw. Metropolitanarchiv in Breslau verwiesen.
Zus�tzlich werde ich mich noch an das Institut f�r ostdeutsche Kirchen-
und Kulturgeschichte in Regensburg wenden. Vielleicht bringt mich das
weiter.