Hamburger Passagierlisten bei Ancestry

Ursprünglich veröffentlicht unter: Hamburger Passagierlisten bei Ancestry • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Das Integrationsprojekt ‚LinkToYourRoots‘ zur digitalen Erschließung der Übersee-Auswandererlisten 1850-1934 wurde im Staatsarchiv Hamburg im Juli 2019 abgeschlossen. 20 Jahre dauerte die Erfassung der etwa 5 Millionen Namen in den 555 handschriftlichen Bänden, anfangs mit 27 schwerbehinderten Mitarbeitern, zuletzt waren noch acht dabei. 80 % der Auswanderer gingen in die USA, die übrigen nach Südamerika, Kanada, Afrika, Australien und Asien. Ein Drittel stammte aus Deutschland, zwischen 1880 und 1914 kamen viele aus Russland, Österreich-Ungarn, Rumänien und Nachbarstaaten. Die Listen wurden außerdem mikroverfilmt, digitalisiert, restauriert und entsäuert. Das 2007 eröffnete Auswanderermuseum BallinStadt übernahm die Vermarktung der Datenbank und übertrug die Nutzungsrechte an Ancestry.com. Im Lesesaal des Staatsarchivs und im Familienforschungszentrum BallinStadt sind die Zugänge zu Ancestry kostenfrei nutzbar, außerhalb dieser beiden Zentren fallen die üblichen Kosten an. Zu sehen sind neben den Namen und Vornamen der Auswanderer weitere Angaben wie Alter, Wohnort usw. und die Scans der Originalseiten. Die werden den Besuchern im Archiv nicht mehr vorgelegt, um das Original zu schützen.


Etwa ein Zehntel aller Auswanderer aus Europa verließ den Kontinent auf Schiffen aus Hamburg. In Bremen, Rotterdam oder Le Havre gingen die Listen verloren. Die verbliebenen Hamburger Listen sind damit eine wichtige historische Quelle. Die Deutsche Auswanderer-Datenbank im Historischen Museum Bremerhaven hat Daten von ca. fünf Millionen Auswanderern aus den Jahren 1820-1897, 1904 und 1907 erfasst. Benutzt wurden dazu alle verfügbaren Auswandererlisten und insbesondere die Schiffslisten, die den amerikanischen Einwanderungsbehörden vorgelegt werden mussten. Eine einfache Online-Suche ist kostenlos möglich, das Ergebnis liefert Namen, Vornamen, Alter und das Auswanderungsjahr. Gegen die Zahlung von 15 Euro wird der vollständige Datensatz als PDF-Datei zugeschickt.