Liebe Ursula, weiter unten findest Du die Antwort von Prof. Spehr zur Spurensuche nach Rittmeister von Kantrzynski im Bereich Mallwischken. Wir Pillkaller - Prof. Spehr, Ulrich Gutowsky und weitere - werden weiterhin die Augen offen halten.
Herzliche Gr��e - Martin
Sehr geehrte Frau Böge,
in meinen Unterlagen fand ich zu Malwischken/Mallwischken folgende Hinweise:
Außer den heut noch (1863) zur Kirche Nibudzen gehörigen Ortschaften führt Krause noch als ursprünglich dazu gehörig gewesen:
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Malwischken, jetzt Kirchdorf
Uszballen = Skabeiken, jetzt zu Mallwischken
Wandlauszen, jetzt zu Mallwischken
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Zur Insterburgischen Inspektion gehörten 21 Kirchen:
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Diese Kirchen sowie Kraupisken, Kuhsen, Malwischken, Muldsgen, im ganzen 21 Kirchen mußte der Insterburger Erzpriester jährlich einmal bereisen und revidieren, wofür er von jeder eine Rth bekam. Schon seit 1575 besteht dies Erzpriestertum. Es war das weitläufigste, obgleich 1725 11 Kirchen abgenommen waren.
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Im Auftrage des Kurfürsten habe ich, der Kriegs-Oberst, Preußische Jägermeister, Hauptmann von Rhein und Gouverneur der Luisen-Schanze, zum Nutzen des Kurfürsten 12 Huben bei dem Dorf Plarkehnen, im Insterburgischen gelegen, dem Wildnißbereiter Hans Krimel, abhängig der Zustimmung des Kurfürsten, angewiesen. Nach den Berichten des Holzschreibers Michael Wichmann und des Wildnißbereiters Georg Stölzer aus Mallwischken war das Gelände vor längerer Zeit mit Tannen, Linden und Büschen besetzt. Meistens verfault und abgehauen und mit Stubben versetzt. Ich habe dem Ankäufer diesen Zustand mitgeteilt und es wird das Gelände durch den Landmeister Sebastian Berendt ausgemessen und begrenzt. Hans Krimel ist allen bäuerlichen Pflichten und Scharwerken entbunden, außer was auf Landtagen verkündet wird und was zur Unterhaltung von Kirche und Schule nötig. Er oder künftige Besitzer können nicht von der Urbarmachung befreit werden. Wegen der Urbarmachung des Geländes be
kommt er 5 Frei-Jahre. Von 1658 bis 1663. Dann müssen künftig jährlich von jeder Hube 15 preußische Mark gezahlt werden. Außerdem müssen Wege und Stege auf dem überlassenen Anwesen angelegt werden. Die auf den 12 Huben stehenden Eichen gehören weiterhin dem Kurfürsten und dürfen, bei Strafe, nicht gefällt werden. Urkundlich habe ich ihm diese Festsetzung übergeben
Kukernehn 17.10.1658 Heinrich Ehrentreich von Halle
1728 wurden Jukutschen, Mallwischken, Iteschikken, Wandlauszen und Duszen nach Mallwischken, Smilgen und Wapwern nach Gumbinnen, Somelkehlen nach Gerwischkemen und Schurschinen und Uszessern nach Zirgupönen eingepfarrt.
Zum Namen Kantrzynski konnte ich leider nichts finden.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Passauer
Hallo Herr Hartmut Passauer.Betreff des Kirchdorfes Kussen (Schreibweise) der Name wurde früher oft mit einem hohen s welches dann wie ein h aussah geschrieben und einem kleinen s.
Ich hatte da am Anfang auch so meine Probleme.
Gruß H.K.
Hartmut, danke für den interessanten Beitrag zu Mallwischken. Ich sammele derzeit alles zur Geschichte des Kirchspiels für unsere Schloßberger Chroniken. Kannst Du mir vielleicht die Quelle nennen oder vielleicht sogar einen Scan der Original-Handschrift schicken?
Danke im Voraus und weiter viel Erfolg im Dienst an der Heimat -
Martin
PS: falls die Übertragung der Handschrift in die Maschine von Dir vorgenommen wurde, werden wir den Ursprungsvermerk natürlich bringen.
Sehr geehrter Herr Kunst,
die Angaben stammen aus einer Loseblatt-Sammlung, die einer meiner Vorfahren vor dem Jahr 1910 erstellt hat. Diese Loseblattsammlung war nach Ende des II. WK verschollen. Vor einigen Jahren bekam ich von Herrn Lutz Wenau, Am Königsdamm 10, 28865 Lilienthal, 5 Disketten übersandt, die die die Loseblattsammlung (bereits abgeschrieben) zum Inhalt hatte. Die Quelle, aus der wiederum diese Abschrift stammt ist mir unbekannt. Vielleicht kann Ihnen Herr Wenau darüber genauer Auskunft geben.
Ich selbst betrachte diese Daten aus der Loseblattsammlung als Hinweis für mögliche echte Quellen und behandle auch diese Daten entsprechend vorsichtig. Im vorliegenden Fall waren keine familiären Verbindungen betroffen und daher für eine Familienforschung völlig belanglos; bestenfalls als Hintergrundwissen zu verwenden.
Selbstverständlich werde ich die Loseblattsammlung immer wieder zitieren; eben wegen diesen Hintergrundwissen.
Ich hoffe aber, dass ich Ihnen noch weitere Hinweise aus der Loseblattsammlung geben kann. Stellen Sie bitte Ihre Fragen. Zu Schloßberg (Pillkallen) habe ich nicht nur in der Loseblattsammlung sondern auch in meiner AL einige Hinweise.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Passauer
-------- Original-Nachricht --------
Lieber Herr Kunst, lieber Hartmut, liebe Mitglieder,
Vor einigen Jahren bekam ich von Herrn Lutz Wenau, Am Königsdamm 10, 28865 Lilienthal, 5 Disketten übersandt, die die die Loseblattsammlung (bereits abgeschrieben) zum Inhalt hatte. Die Quelle, aus der wiederum diese Abschrift stammt ist mir unbekannt. Vielleicht kann Ihnen Herr Wenau darüber genauer Auskunft geben.
Herr Lutz Wenau ist verstorben. Dazu - schlimm genug - ist sein ehemaliges Wohnhaus abgebrannt - zusammen mit einer Fülle von Unterlagen, von denen er wissen wollte,
dass sie in polnischen Archiven landen. Die Pakete waren bereits gepackt.
Frau Wenau und Sohn können keine weiteren Angaben machen.
Im Gedenken an Lutz - liebe Grüße an alle --- Gisela
Sehr geehrte Frau Sanders,
vielen Dank für die - wen auch traurige - Nachricht.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Passauer
-------- Original-Nachricht --------
Lieber Herr Passauer, liebe Frau Sanders , liebe Frau Boege! Danke f�r all die guten und leider auch schlechten Informationen. Schade, die Sache mit Lutz Wenau, so etwas geht mir an die Nieren.
Trotzdem m�chte ich hier zu Mallwischken noch einen Nachtrag bringen, auch etwas f�rs Gem�t (habe ich gestern noch von unserem Kollegen Gutowsky erhalten).
Abschrift aus dem Insterburger Urkundenbuch von 1899 (?), Seite 174:
1616. Juni 23 K�nigsberg.
Daniel Musen zu Malwischken verschreibung.
Kurf�rst Johann Sigismund verschreibt Ester, der Witwe Daniel Musas, Pfarrer zu Lasdehnen, welcher ein Krugrecht f�r 100 Mark und 4 Hufen zu Mallwischken im Stannischen Schulzenamt jede f�r 50 Mark und 2 Mark j�hrlich Zins, Hausbier ausschank und Grenzdienst mit Pferd und langem Rohr von Chr. von der Diehle erstanden, nachdem die Haushaltungsvisitatoren mit ihr verhandelt, dass sie arm und ihr Mann viele Jahre dem Ministerium treulich vorgestanden habe, bei den 50 Mark verbleiben, aber 6 Mark zinsen und bei ihren Lebzeiten vom Grenzdienst befreit sein soll, somit ihren Besitz im Amt Insterburg erblich 1) und ewig zu kulmischem Rechte frei von Pflicht und Scharwerk. Geben K�nigsbergk den dreyunndt zwanzigsten monatstagk junii im jahr Christi 1616.
Friedrich burgraff undt herr zu Dohna.
Hansz Truchses von Weshauszen.
Christoff Rappe.
Hansz Alb. Borck.
1) Die Erben Daniel M., Pfarrers zu Lasdehnen, verkauften den Krug zu Mallwischken im Amt Insterburg nebst Hufen 6. Februar 1639 an Bastian Kewenigk f�r 6300 Mark <<jedoch dem j�ngsten miterben desz kruges mit nahmen Daniel Musa , welcher nun schon sechsundzwanzigk jahr wegk gewesen unndt von ihm man nichts in so vielen jahren geh�rett, noch wo er sein magk erfahren m�gen, ihmo unndt seinem recht ohn allen schaden.>>
So war das damals: Pastor mit Hausbier-Ausschank, langes Rohr und eine unbotm��ige Jugend, die einfach enterbt werden konnte, von wegen Pflichtteil!.
Gru� - Martin K.
PS: die Entfernung von Lasdehnen nach Haselberg betrug etwa 40 km...
Korrektur!
Man m�ge mir den Fehler beim PS verzeihen: es muss nat�rlich hei�en "von Lasdehnen nach Mallwischken 40 km" -
Martin K.
Herr Passauer, meine Mail hier hat nichts mit Mallwischken zu tun, aber ich lese gerade in einer größeren Abhandlung von Prof. Spehr, dass das erste Krugrecht in Pillkallen im Jahre 1566 an Hans Passauer vergeben wurde.
Gruß - Martin K.
PS: Prof. Spehr ist übrigens 7 km von Mallwischken entfernt geboren.
Sehr geehrter Herr Kunst,
die Verschreibung ist mir bekannt und liegt mir in Kopie vor.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Passauer
-------- Original-Nachricht --------