Hallo Jürgen,
das Thema ist sicher nicht nur auf den Sprottauer Friedhof begrenzt.
Davon betroffen sind mehr oder weniger ALLE Friedhöfe in den ehe-
maligen deutschen Gebieten von Ostpreussen bis zum Sudetenland.
Dafür gab es gute Gründe : In den Jahren direkt nach 1945 wollten die
neuen Bewohner möglichst schnell und viel von den Erinnerungsstücken
an die Vorgänger verschwinden lassen.
( Ist ja verständlich, aber manche ärgern sich heute ).
Dazu gehörten Grabsteine, Denkmäler, Gedenktafeln, deutsche Haus-
beschriftungen, Strassenschilder etc.
In vielen Fällen wurde das spontan, mutwillig zerstört.
Bei den Grabsteinen kam aber ein wirtschaftlicher Aspekt hinzu,
sie wurden von rationeller denkenden Zeitgenossen systematisch
abgebaut, um neu geschliffen wiederverkauft zu werden. Das galt nur
für edle Materialien wie Marmor, Granit etc. Sandstein und zu schwere
Grabdenkmäler wurden zunächst stehen gelassen.
Betroffen waren auch künstlerisches Beiwerk und Ausschmückungen.
Engel, Putten, Kugeln etc.aus Metall und Stein, wurden demontiert und
sind bis heute auf Trödelmärkten oder in Antiquitätenläden, europaweit
verstreut, zu erwerben.
mfG Joachim K.