Genealogische Literatur und Hilfsmittel

Liebe Listenleser,

etwas spät, aber vielleicht doch noch sinnvoll, möchte ich auch meinen Senf dazugeben. Ich kann nicht verstehen, warum der Verkauf genealogisch interessanter Literatur bei Ebay hier so kritisiert wird. Ich sammle selbst Chroniken etc. aus Orten rund um meinen Wohnort und aus der Heimat meiner Vorfahren. Und ich habe bei Ebay schon manches Schnäppchen gemacht, das im Preis deutlich unter den Angeboten bei www.zvab.com lag. Um meine Einkäufe zu finanzieren, verkaufe ich gelegentlich auch bei Ebay Stücke aus meiner Sammlung. Und je höher der Preis ist, den ich dabei bekomme, desto mehr kann ich für Neuanschaffungen wieder ausgeben. Verwerflich?

Seht es doch mal so: Den hier geforderten Marktplatz gibt es schon und er heißt Ebay. Freuen wir uns doch über jedes Stück, das dort auftaucht und NICHT im Altpapier landet. Und wenn der Preis dabei steigt, beweist das doch nur, dass es mehrere echte Interessenten gibt. Wie wollt Ihr das denn in einer Literatur-Liste lösen???

Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um seltene Bücher mehr Interessenten zugänglich zu machen, ist eine "virtuelle Bibliothek". Wir haben so etwas vereinsintern in unserem Familienverband realisiert. Dort gibt es eine Liste, in die jeder seine Literatur-Schätze eintragen kann, wenn er bereit ist, gelegentlich mal etwas für andere herauszusuchen oder zu kopieren. Wäre das ein alternativer Ansatz?

Beste Grüße

Gerhard Bork

Guten Tag,

es ist in keinster Weise verwerflich, bei Ebay zu kaufen oder zu verkaufen, au�er es handelt sich um
Originalkirchenb�cher,...., solange man selbst dar�ber entscheidet.
In meinem Besitz befinden sich zur Zeit 700-800 B�cher, ca. 30 Karten und eine Menge an Ordnern mit Originalurkunden.
Ich selbst gebe davon nichts weg. Zu einem Problem wird es, wenn es irgendwann mal in Richtung " six feet under " geht.
Mein Ehemann, der um einiges j�nger ist, als ich, wird mich aller Wahrscheinlichkeit nach �berleben. Mein Mann hat
keinerlei Interesse an der Ahnenforschung, obwohl wir auch au�erhalb der Ehe miteinander, weit entfernt, verwandt sind.
Mein Sohn, nun fast 22 Jahre, interessiert nur das, was auf dem PC vorhanden ist, Papier ist f�r ihn etwas, was Platz
weg nimmt.

Es ist also davon auszugehen, das meine Forschungen, die immerhin nunmehr seit 25 Jahren durchgef�hrt werden, irgendwann
in einem M�llcontainer landen w�rden oder bei Ebay, wo die Gefahr besteht, das es sich dabei um Widerverk�ufer handelt,
und alles auseinander gerissen wird. Das gilt es, zu verhindern.

Weiterhin w�re es, aus meiner Sicht, begr��enswert, wenn B�cher sich eben auch in Archiven finden w�rden und nicht erst
durch Fernleihe ausgeliehen werden m�ssten bzw. diese Ahnenforschern direkt angeboten werden w�rden.

Was mich wirklich sauer macht, ist, wenn mir jemand mitteilt, das er ein bestimmten Buch, das ich suche, abgeben will
und ich solle doch dann mal bei Ebay nachsehen.

Zusammenfassend : Ebay ist einem M�llcontainer vorzuziehen jedoch f�r mich nicht die ideale L�sung, wenn es um Nachl�sse
usw. geht.

Viele Gr��e
Michaela (Ellguth)

Webmaster von http://ahnenforschungmichi.plusboard.de/

Moderatorin bei : http://ahnenforschung.plusboard.de/
Ein Ahnenforschungs-Forum, speziell f�r �sterreich,Ungarn,......

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Ich glaube, wir sind uns einig in dem Punkt, dass das Wichtigste ist, das nicht weggeworfen wird. Solange Material verwahrt wird, kann es ja auch nach l�ngerer Zeit wieder von Nutzen sein.
Ich m�chte das am eigenen Beispiel verdeutlichen:
Mein Vater hat gemeinsam mit seinem Vater einen Stammbaum seiner Familie erstellt - haupts�chlich auf den Familiennamen bezogen - den er dann in Bezug auf seine Enkel und die Kinder seiner Cousins weiter aktualisiert hat. Literatur zu einem weiteren Familienzweig sowie etliche alte Urkunden und Briefe sind seit Generationen in der Famile verwahrt worden. Meine Mutter hat nach dem Tod meines Vaters vor 16 Jahren nichts weitergef�hrt, aber alles gut verwahrt und mir �bergeben, als ich vor 2 Jahren mit der Ahnenforschung begann. Sie und meine Br�der sind recht interessiert, immer mal von den neuesten Funden zu h�ren.
Die Schwester meines Vaters hatte einen Mann, der die m�tterliche Seite ihrer Familie erforscht hat. Er war in Kontakt mit anderen ebenfalls interessierten Verwandten und hat mit ihnen zusammen eine Chronik dieser Familie geschrieben. Die beiden sind kinderlos gestorben, mein �ltester Bruder hat alles geerbt und mir den gr��ten Teil der genealogischen Erbschaft �berlassen (vom Rest habe ich Kopien), darunter au�er besagter Familienchronik ein weitgehend ausgef�llter Ariernachweis nebst allen dazu geh�rigen Urkunden und Schriftverkehr.
Mein Patenonkel (Bruder meines Gro�vaters m�tterlicherseits) war ein sogenannter "Heimatforscher" und hat nicht nur die Familienzweige meiner Mutter erforscht, sondern auch viele H�fe seiner (und meiner) Heimatstadt Billerbeck. Auch er starb kinderlos 1958. Sein ziemlich ungeordnetes genealogisches Erbe lag dann mehrere Jahrzehnte in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Nichte - vor etwa 10 Jahren - erhielt meine Familie einen Teil dieser Unterlagen, wo sie dann weitere Jahre unbearbeitet lagen, die den Ort betreffenden Schriften bekam das Billerbecker Stadtarchiv. Inzwischen wei� ich, dass der genealogische Teil der Heimatforschung der Westf�lische Gesellschaft f�r Genealogie und Familienforschung e.V. �bergeben wurde - wann und von wem, wissen die dort auch nicht, aber damit sind die Sachen schon mal am richtigen Platz. Ich habe vor, demn�chst mal mit meinen unidentifizierten Zetteln da vorbei zu schauen und hoffe, auch noch was f�r mich zu finden.

Um B�cher ging es in diesen F�llen nicht. Ich finde aber, dass die entsprechenden genealogischen Vereine doch eine gute Adresse f�r solche Nachl�sse sind. Was B�ch betrifft, k�nnen sie die bei Bedarf bei sich einstellen oder falls schon vorhanden, an interessierte Mitglieder weitergeben.
Jeder Genealoge m�sste sich ja im Grabe umdrehen, wenn seine Arbeit aus Jahrzehnten einfach weggeworfen wird. Man sollte meinen, dass die meisten vorher kl�ren, ob jemand in der Familie interessiert ist oder wer die Sachen bekommen soll.
Viele Gr��e
Rotraud