Sehr geehrte Frau/Sehr geehrter Herr Lehmeier,
Im Netz finden sich unzählige Seiten, die genau diese Thema behandeln.
Die Schwierigkeit besteht weniger in der Deutung (alles ist ein „s“), sondern vielmehr in der Fragestellung : „wie transliteriere ich das handgeschriebene Zeichen richtig in unsere heutige Maschinenschrift“
Denn aus den ehemals 3 unterschiedlichen „s“ (Ringel-s ; auch Schweineschwänzchenchen-S genannt, oder auch „rundes s“; alles ein und das selbe; dann das sogenannte „lange s“ mit Ober und Unterlänge und eben das sogenannte „scharfe s“, manchmal auch sz geannnt) sind heute im Deutschen nur noch zwei übrig geblieben (das „s“ und das „scharfe s“ = Eszett)
Oft ist es wirklich schwer zu entscheiden, was da auf dem Papier handgeschrieben steht. „Nur“ ein „langes s“ oder doch ein „scharfes s“.
Den Hans z.B. gibt es mit Ringel-s am Ende oder aber auch mit ß.
Wenn man buchstabengetreu transliteriert, sollte man (für sich selbst) Regeln aufstellen, wie man es selbst handhabt, wenn es sich um Zweifelsfälle handelt. Eindeutige -s- sollte man natürlich nach der offiziellen Regelung transliterieren.
Ich weiß, diese Antwort ist für Sie sicher unbefriedigend, aber ich glaube, dass es da einfach kein „so ist es richtig“ gibt.
Generell kann man vielleicht sagen: Ringel-s am Wortende und am Silbenende, langes s am Wortanfang und Silbenanfang
Wa-rundes s - langes s - er = Wasser. In Ihrem Beispiel der Wassersucht hat sich der Schreiber aber nicht an die offizielle Ortographie gehalten und hat mitten ins Wort (hinter das erste lange s einen Großbuchstaben eingebaut.
Also : Nix genaues weiß man nicht…
Allzeit viel Forschererfolg wünscht nebst einem schönen Nachmittag
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Peren