[Gedbas-dev] Abdeckung genealogischer Bereiche

In der GenealogyXML-Mailingliste gab es eine schöne Betrachtung
von Bill Kinnersley über drei Bereiche in der Genealogie und wie sie von
verschiedenen Datenmodellen abgedeckt werden. Hier eine Übersetzung:

a) "die wirkliche Welt" - alles was in der Vergangenheit passiert ist

b) "überlieferte Dokumentation" - alles was jemals über die Vergangenheit
aufgezeichnet wurde - richtig oder falsch

c) "Forschungsverlauf" - individuelle Schritt-für-Schritt Überlegungen
einschließlich erkannter und korrigierter Fehler

GEDCOM modelliert (a) direkt. Von (b) werden nur so viele Indizien übernommen
(und möglicherweise fälschlicherweise "korrigiert") wie man braucht um das
entstandene Weltbild zu belegen. Doppelte oder widersprüchliche Informationen
aus (b) werden ignoriert. (c) taucht überhaupt nicht auf.

GEDC[1] modelliert (a) und (b). Alle relevanten Hinweise aus (b) werden
gesammelt, einschließlich doppelter und widersprüchlicher Informationen.
Üblicherweise werden diese Informationen in Form strukturierter Daten und
nicht als Abschriften gesammelt. (c) taucht überhaupt nicht auf.

GenXML[2] modelliert (a), (b) und (c). Indizien aus (b) werden als Abschriften
gesammelt. (c) taucht als Schlußfolgerungen auf, die Ergebnisse mit den
Hinweisen verbinden.

Das Gentech Data Model bildet (a), (b) und (c) ab, aber wesentlich genauer als
GenXML. Jedes Dokument aus (b) wird als eigene "wirkliche Welt" abgebildet
und diese dann über Schlußfolgerungen zusammengefaßt um eine "wirkliche Welt"
zu bilden.

[1] http://www.sunflower.com/~billk/GEDC/index.htm
[2] GenXML 2.0

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Dipl.-Inf. Jesper Zedlitz Dept. for Computer Science, CAU of Kiel
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