Gaudich Samuel *err.1694 Merseburg +1759 Dresden

Liebe Mitforscher,
unser Vorfahre: Gaudich Samuel *err. 1694 in Merseburg erhält am 24.Jan.1720 das Bürgerrecht in Dresden. Als Eintrag im Bürgerbuch DD steht: Silberschmied von Merseburg. -
Samuel Gaudich war oo mit Kuhrich(Kuhrin) Johanna Maria *err. 1691 wo? - Eheschließung ca. 1719 Ort unbekannt - sie stirbt 1759 in DD
Kinder aus dieser Ehe werden in Dresden geboren u. sind bekannt
Als Vater von Samuel Gaudich kommt in Betracht:
Jakob Gaudig, ein Taglöhner von Corbetha (Korbeta) erhält 1687, 29.6.
das Bürgerrecht in Merseburg, Bürgerbuch Seite 186, familysearch Aufnahme 565
oder
Gaudich Lorentz, Obsthändler allhier, Jakob Gaudichs Bürger u. Obsthändler hierselbst eheleiblicher Sohn - dieser erhält 1694, 14.Jan. das Bürgerrecht in Merseburg Bürgerbuch Seite 243, familysearch Aufnahme 622.
Leider sind die KB von Merseburg noch nicht über Archion einsehbar -
wer forscht noch im Raum Merseburg und kann mir bitte weiterhelfen?
Ich freue mich über jeden weiteren Hinweis
Iris Hänsel (ich wohne in der Nähe vom Bodesee)

Hallo Iris,

vielleicht von Interesse: AL 11138 / I GAUDIG aus Naumburg a. S.
siehe unter:

Film Nr. 008941671

Auszüge:

Gruß
Andreas (Meininger)

Hallo Andreas, gibt es da ein System bei FS, um in der Ahnenstammkartei einen bestimmten Namen zu finden?
vG Rainer (Lindemann)

Hallo Rainer,

anbei 3 Hilfen (mit Fehlern) bzgl. der Suche in den Ahnenstammkarteien.

Ahnenlisten in der Zentralstelle für Genealogie.pdf (993,4 KB)

Ahnenlisten-Zugänge der Jahre 1967-1989 - 1974, 1977 u. 1980 fehlt.pdf (8,6 MB)

Die Ahnenstammkartei des deutschen Volkes.pdf (445,5 KB)

Ein System zur Namensuche bzgl. Ahnenstammkarteien auf Familyseach ist mir nicht bekannt.

Gruß
Andreas (Meininger)

Danke, da werde ich mich mal einarbeiten. vG Rainer

Nur ein Hinweis. Im Burgenlandkreis gibt es zahlreiche Familien mit dem Namen Gaudig und ähnliche Schreibweisen.
Viel Erfolg bei der Suche
Alexander

Hallo Andreas,

danke für die AL Gaudig – leider betrifft es nicht die Gaudigs aus Merseburg.

Mir wäre schon sehr geholfen, wenn mir jemand den Taufeintrag von

GAUDIG (Gaudich) Salomon err. 1694 in Merseburg mitteilen könnte.

(gestorben 1759 in Dresden mit 65Jahren –

war 1754 Oberältester – Gold- u. Silberschmied in DD)

Iris

~WRD000.jpg

Hallo Alexander,

danke für den Hinweis - Iris

~WRD000.jpg

Hallo Iris,

da der Kirchenkreis Merseburg verfilmt, aber noch nicht bei Archion hochgeladen ist, wirst Du Dich gedulden oder aber den Weg nach Magdeburg antreten müssen, um im Kirchenarchiv den Eintrag vor Ort einzusehen.

https://www.landeskirchenarchiv-magdeburg.de/familienforschung/

Viele Grüße aus Dresden

Hallo Iris,

die Herkunftsangabe Merseburg verdient genauere Betrachtung.

Merseburg bestand bis 1807/1815 aus vier (sic.) stadtrechtlich eigenständigen Stadtgemeinden.

Zu beachten ist im Falle Merseburgs stets, dass im Zuge von geneal. Recherchen deshalb oft vier Kírchengemeinden
überprüft werden müssen.
Merseburg (= die eigtl. Stadt Merseburg) = St. Maximi, die Domgemeinde [1*] (die Domgemeinde war stadtrechtlich eigenständig), die Neustadt [2*] (stadtrechtlich ebenso selbständig) und die Vorstadt Altenburg.
Viele Laienforscher beachten dies nicht. Wenn in auswärtigen Herkunftsangaben Merseburg genannt wird ist
nicht in jedem Falle die eigtl. Kernstadt Merseburg gemeint. Das gilt es zu beachten.
Erst i. J. 1832 wurden die Vorstädte Altenburg und Neumarkt mit dem Dombezirk und der inneren Stadt (der eigtl. Stadt Merseburg) zusammengeschlossen.

[1*] Schloss- und Domkirche
[2*] St. Thomae (mit Lössen)

Ev. KB Merseburg:

[I] Merseburg, Schloßkirche, Dom: KB ab 1664 (L: 1682-1684), 1664 (L: 1682-1684, 1695-1702),
1664 (L: 1667-1670, 1682-1684).
[II] Stadtkirche zu Maximi, St. Maximi: KB ab 1575, 1576, 1576.
[III] Kirche zu St. Thomä Neumarkt (mit Lössen): ab 1632 (Lücke: 1779, 1780), 1633, 1635.
[IV] Kirche zu St. Viti (= Altenburg) ab 1640, 1640, 1640.

Hallo Iris,

noch zwei Nachträge.

Bezüglich der Recherche von Gold- und Silberschmieden stehen dem Genealogen
durchaus noch andere Primär- und Hilfsquellen zur Verfügung.
Bilateral teile ich Dir hierzu näheres mit (nicht über die Liste).

Angenommene Abstammungen von Personen bzw. Berufsträgern, die Du in der Suchanfrage
nennst (Jakob Gaudig, ehem. Tagelöhner; Gaudich Lorentz, Obsthändler) erscheinen unwahrscheinlich.

Naheliegender ist, dass Gaudig/Gaudich aus einer Goldschmiedefamilie stammte, die jedoch nicht
in Merseburg verortet (d. h alteingessen) sein musste (Merseburg war Residenz und für herausgehobene Handwerke
als Ansiedlungsort attraktiv).
A. Broich wies bereits darauf hin, dass der Name in der gesamten Region rel. häufig
nachweisbar ist.

Ein interessierter Genealoge führt seit vielen Jahren eine Goldschmiede-Kartei.
Dort könnte man ggf. auch noch fündig werden.

Viele Grüße aus Niedersachsen, Thomas Engelhardt

Hallo Iris,

hier noch ein Hinweis:

Der Goldschmiedemeister Jens Fischer in Weißenfels hat ein Buch über Goldschmiede veröffentlicht.

Er hat auch deine Gaudich in seiner Sammlung.

Du kannst dich direkt mit einem Gruß von mir an ihn wenden:

[goldschmiede-fischer@t-online.de](mailto:goldschmiede-fischer@t-online.de)

Viele Grüße

Hallo Alexander,

das ist ja ein toller Hinweis – vielen Dank.

Ich habe auch nach „Goldschmiede-Verzeichnissen“, Innungen usw. bei google gesucht - und habe nichts passendes gefunden. Ich bin gespannt wie es bei den Gaudichs weitergehen wird.

Nochmals vielen Dank Iris

~WRD000.jpg

Hallo Thomas,

Deine Überlegungen zur Herkunft von dem Gold- u. Silberschmied Salomon Gaudich machen Sinn.

Ich war von dem Hinweis im Bürgerbuch von Dresden davon ausgegangen, dass er auch dort geboren wurde.

Und der alttestamentarische Name Jakob passte so gut zu Salomon. Aber es stimmt auch, dass ein Tagelöhner-Sohn kaum eine Chance hatte, Goldschmied zu werden. Ich bin gespannt, was in den Aufzeichnungen von Jens Fischer zu finden ist.

Salomon Gaudich hatte einige Söhne, davon waren 2 Söhne auch Gold- u. Silberschmiede:

Gaudich Christian Friedrich *1729 in Dresden, + 1796 in Dresden (unser direkter Vorfahre) oo 1771 in Potsdam Voigt Susanna Wilhelmina (von ihr habe ich noch keine Daten in Potsdam finden können, da bei der oo der Name des Vaters fehlt.

Ich freue mich auf Deine bilaterale Mitteilung

Iris

~WRD000.jpg

Berichtigung:
der Gold- und Silberschmied heißt SAMUEL Gaudich und nicht Salomon Gaudich
Iris

Hallo Iris, guten Abend,

sende mir mal Deine eMail-Adresse.
Am Do. bin ich im Landeskirchenarchiv. Dann kann ich den gesuchten Taufeintrag heraussuchen.
Dürfte ja kein großer Akt sein.
Mich interessiert selbst, woher dieser Goldschmied stammte.

Da Merseburg Residenzstadt war erscheint es möglich, dass diese Goldschmiedefamilie
doch zu den alteingesessenen Familien gehörte.

Die stadtrechtlich eigenständige Residenz (die Domgemeinde) führte ein eigenes Bürgerrechtsbuch.

Zu beachten ist jedoch, dass unmittelbare Stiftsangehörige (also Bedienstete, Angestellte, alle Dienstmannen,
Stiftsbeamte usw., d. h. die Residenzangehörigen) das eigtl. Bürgerrecht n i c h t erwerben konnten (für diesen
Teil Merseburgs ist das Bürgerrechtsregister zudem nicht überliefert!).
Und zwar konnte dieser Teil der Einwohnerschaft weder Bürger der (politischen) Domgemeinde noch der
drei anderen Teil-Städte Merseburgs (alle mit eigenem Bürgerrechtsbuch bzw. -register!) werden.
Diese Konstellation wird leider sehr oft nicht beachtet.

Für die weitere Recherche wären die für die Merseburger Goldschmiede-Zunft überlieferten Archivalien
zu sichten und zu überprüfen (Innungsakten, Geburtsbriefe (die bei Eintritt in die Zunft vorzulegen und auszuhändigen
waren), Heimatscheine, Lehrbriefe, Kundschaftszeugnisse). Diese Nachweise sind sehr oft überliefert, in der Regel
findet man sie unter Innungsakten.

Mit dem Beginn der Lehrzeit (anders als heute wurde nicht etwa Entgelt gezahlt; vielmehr hatte sich der
Lehrjunge beim Meister einzukaufen; die Lehrstelle war, in der Regel vom Vater, zu bezahlen!) trat der
Lehrjunge in ein völlig neues Rechtsverhältnis ein.
Die Innungen bzw. Zünfte waren innerhalb der Städte quasi rechtsautonom. Zwar waren auch sie den
städt. Regularien und Stadtstatuten unterworfen, rechtlich jedoch eigenständig (das reichte bis hin zur
Unterhaltung einer zunftinternen Gerichtsbarkeit!).
Mit Beginn der Lehrzeit hatte sich der Lehrjunge von allen bisherigen Bindungen und Verpflichtungen
insbesondere gegenüber dem Elternhaus (korrekter gegenüber dem Vater) loszusagen.
Das geschah in förmlicher Weise mit dem Schwur auf und vor der Innung. Es lohnt sich also, in diese für
uns Heutige kaum verständliche und noch weniger nachvollziehbare Zeit einzutauchen.

Mitteilen will ich damit lediglich, dass die Ermittlung einer kirchlichen Amtshandlung, hier also einer gesuchten
Taufe im Grunde genommen nur wenige bis gar keine Erkenntnisse generiert.
Die damalige Lebenswelt erschließt sich erst im Verlauf weiterer einschlägiger Recherchen.

Dass die heute immer noch als elitär geltende Goldschmiedezunft insofern wie jede andere Handwerker-Innung
ebenso organisiert und strukturiert war versteht sich von selbst.

Es lohnt, wenn überliefert, eine solche alte Zunftordnung zu lesen. In der veröff. Speziallit. wurden
Zunftordnungen und Innungsstatuten veröffentlicht.
Ausgesprochen aufschlußreich!

Abendliche Grüße aus Ostfalen, Thomas Engelhardt

Meine Mailadresse: ThomasEngelhardt2@gmx.de