Fünf Millionen Grabsteinfotos bei Geneanet

Originally published at: Fünf Millionen Grabsteinfotos bei Geneanet • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Anfang September meldete Geneanet (Paris/F), dass im Projekt „Rettet unsere Gräber“ mehr als fünf Millionen Grabsteinfotos gespeichert sind. Das Ziel ist das gleiche wie im Grabstein-Projekt beim Verein für Computergenealogie (CompGen): Die Rettung der auf Grabsteinen dokumentierten, schriftlichen Familiendaten von Verstorbenen durch Abfotografieren und Sammeln in durchsuchbaren Datenbanken. Denn viele Gräber werden nach Ablauf der meist begrenzten Liegezeiten abgeräumt.

Ein Vergleich mit dem Grabsteinprojekt von CompGen

Die Grabstein-Datenbank auf Genealogy.net enthält mit Stand vom August 2022 „nur“ 3,2 Millionen Fotos und fünf Millionen Personen-Datensätze aus 7.880 Friedhöfen. Beim Vergleich mit Geneanet sind jedoch sehr unterschiedliche geografische Gewichtungen und auch Qualitätsunterschiede festzustellen.

Die Grabstein-Datenbank von CompGen ist auf Deutschland und die ehemals deutsch besiedelten Gebiet im Osten konzentriert. Geneanet hat die meisten Friedhöfe in Frankreich (26.393) erfasst; Belgien (ca. 3.090), Deutschland (ca. 1.851), Niederlande (1.719) und Spanien (1.280) folgen in den Zahlen weit abgeschlagen.

Das Grabstein-Projekt bei CompGen hat sich hohe Standards in Bezug auf Qualität und Auswahl der Fotos gesetzt. Ziel ist immer die vollständige Erfassung eines Friedhofes. Alle Inschriften auf den Grabsteinen werden mit Namen und Jahreszahlen für die vorhandenen Lebensdaten erfasst.

Bei Geneanet werden auf den Friedhöfen oft nur einige, manchmal wenige, Grabsteinfotos von einem Friedhof gezeigt. Scheinbar war es manchen der zuliefernden Fotografen auch wichtiger, das gesamte Grab zu fotografieren, anstatt sich auf die Grabsteine und ihre Inschriften zu fokussieren. Dadurch sind die relevanten Inschriften gelegentlich nicht oder nur schwer zu entziffern. Die Inschriften werden zudem nicht immer indexiert, so dass die Namen bei der Suche nicht gefunden werden können – es sei denn, man klickt sich durch die Fotos.

„Find a Grave“ und „BillionGraves“ aus den USA

Die großen kommerziellen Anbieter haben sich mit den bereits existierenden Grabstein-Datenbanken aus den USA zusammen getan (bzw. sie aufgekauft). Die Anwender von Find a Grave (seit 2013 von Ancestry übernommen) haben seit 1995 über 210 Millionen Gedenkstätten besucht und fotografiert. BillionGraves, 2010 gegründet und seit 2014 Partner von MyHeritage, hat deutlich weniger Grabsteinfotos (ca. 38 Millionen), legt aber dafür großen Wert auf vollständige Erfassung der Daten. Alle Grabsteine sind bei BillionGraves GPS-codiert; auch können sie auf Satellitenfotos angezeigt und somit lokalisiert werden.

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Hallo Günter Junkers,

vielen Dank für den Artikel und auch den Hinweiß, wir kurzlebig vor allem in deutschland Grabsteine durch die teils sehr kurzen Liegezeiten sind.

Wichtig wäre mir vielleicht noch gewesen, dass es ja bei vielen Ahnenforscher noch viele Fotos von bereits aufgelösten Gräbern gibt, diese aber oft bei diesen undokumentiert „schlummern“.

Und es mit den unterschiedlichen Portalen heute keine Arbeit mehr macht diese zu verfügung zu stellen, da andere ja ggf. auch das Transkripteren übernehmen können.

Und das viele Genealogie programme und Portale wie familysearch.org die Grabsteineportale für automatische Quellenhinweise nutzen.

Ich selber hab zu dem Thema „GRABSTEINE ALS QUELLE UND ERINNERUNG FÜR IMMER“ einen Vortrag bei Roland zu Dortmund gehalten:

Viele Grüsse aus NRW
Hannes Blomberg

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