Fremdenlegion - seit wann?

Liebe Forschergemeinde,
wenn ein junger Mann im Juni 1914 zu einem Besuch nach Straßburg reist und nicht wieder nach Hause kommt ins Nagoldtal, was kann geschehen sein?
Freitod im Rhein
gab es zu der Zeit bereits die Fremdenlegion?
Wenn es bereits die Fremdenlegion gab, wie könnte man etwas über ihn erfahren?
Mit besten Pfingstgrüßen vom Kasseler Nordrand
Helmut (Pape)

Hallo Helmut,

um wen geht es denn? Ohne einen konkreten Namen wird das denke ich schwierig.
Ist der junge Mann überhaupt in Straßburg angekommen? Wen hatte er besucht, ist das bekannt? Gibt es zu ihm eine Friedensstammliste?

Beste Grüße
Bärbel (Rehse)

Die Fremdenlegion wurde am 10 März 1831 von König Louis-Philippe gegründet. Die Archive der Légion sind nicht im Internet einsehbar. Wenn er in die Fremdenlegion eingetreten ist kannst du dich an die Kommandostelle in Aubagne wenden. Die Anschrift lautet

Commandement de la Légion Étrangère
Quartier Viénot - B.P. 21 355
13 784 AUBAGNE CEDEX

Gruß
aus Pau
Klaus (Kroglott)

Guten Abend Klaus,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort und vor allem die Anschrift der Kommandostelle.
Ich gebe diese Information an die direkten Nachkommen weiter.
Mit bestem Gruß
Helmut

Guten Abend Bärbel,
der Betreffende ist nicht die direkte Linie meiner Frau. Wir haben bei einem Besuch im Nagoldtal zwei noch lebende Nachfahrenslinien ihrer Ahneltern aufsuchen können. Dabei wurde uns von einer Familie berichtet: Johann Friedrich Beutler, geb. 05.07.1884, ist, -damals verheiratet und mit einem Kind - im Mai 1914 zu einem Freund nach Straßburg gereist. Er ist dort angekommen, hat den Freund angetroffen und sich mit diesem zu einem weiteren Treffen am Abend verabredet. Zu diesem Treffen ist er nicht erschienen. Seither fehlt von ihm jede Spur.
Im Gespräch mit den heutigen Verwandten ist nie das Stichwort „Fremdenlegion“ gefallen. Meine Frau weiß aber aus ihrer Berufstätigkeit, dass die Fremdenlegion durchaus ein Thema in Familien war.
Aus diesem Grund der Klärungsansatz.
Mit dem Stichwort „Friedensstammliste“ kann ich nichts anfangen. Wo ist diese, wenn überhaupt, einzusehen?
Mit bestem Gruß
Helmut

Hallo,

man findet bei ancestry einen Stammbaum eines Kurt Grathwohl nachdem der am 05.07.1884 in Walddorf geborene Johann Friedrich Beutler am 31.12.1924 (ohne Orts- und Quellenangabe) gestorben sein soll. Möglicherweise ist er zu diesem Zeitpunkt für tot erklärt worden. In diesem Stammbaum gibt es einen Sohn Johann Georg Friedrich Beutler * 30.01.1913 in Walddorf, der 1943 in Stalingrad gefallen sein soll.

Hier bei familysearch Auszug aus dem FB Walddorf:

FamilySearch.org<

Gruß
Bernd (Engelhorn)

Guten Morgen Helmut,

das ist schon eine merkwürdige Angelegenheit. Mit den Friedens/Kriegsstammlisten war nur so eine Idee ob man darüber vielleicht Erkenntnisse gewinnen könnte.
Für Württemberg sind die Friedens- und Kriegsstammlisten des 1. WK erhalten geblieben. Die findest du hier Friedens/Kriegsstammlisten dort zu suchen macht aber nur Sinn, wenn man eine Ansatz hätte wie z.B. ein Bild mit Uniform oder aber eine Auskunft vom Bundesarchiv über ihn. Rein nach dem Namen kann man in diesen Listen nicht suchen.
Er dürfte dann wohl 1904/05 eingezogen worden sein.

Eine weitere Idee wäre über Zeitungen herauszufinden ob in Straßburg zu der Zeit irgendwelche Unglücksfälle oder Ähnliches geschehen sind. Fraglich ist ob es überhaupt verfügbare Zeitungen gibt.

Eine weitere Idee wäre ob Rolf Beutler @Beutler_Rolf da vielleicht weiterhelfen könnte.

Und hier noch der Grathwohl-Stammbaum bei Geneanet
https://gw.geneanet.org/kurtgrathwohl?n=beutler&oc=&p=johann+friedrich

Grüße

Bärbel

Hallo zusammen,

eventuell wäre es ein Versuch wert bei www.retronews.fr nachzuschauen - ist ein Archiv sehr vieler französischer Zeitungen (auch elsässische und explizit auch Straßburger Zeitungen). Es ist ähnlich wie das deutsche Portal Deutsches Zeitungsportal - Deutsche Digitale Bibliothek aufgebaut. Leider nur auf französisch, aber mit deepl usw. sollte es gehen. Oder hier oder bei mir direkt nachfragen.

Direktlink zur französischen Suche: Recherche | RetroNews - Le site de presse de la BnF

Viele Grüße,
Florian

P.S.I: Ist sogar ein kostenloses Angebot für die Grundfunktion (die aber völlig ausreichend ist meiner Meinung nach)

P.S.II: Evtl. muss auch noch in Betracht gezogen werden, dass häufig Deutsche/Deutschstämmige ihre Namen französisiert haben. Beispiele aus meiner Familie sind so Namen wie Johann = Jean, Wilhelm = Guillaume oder auch Georg = George.

Beutler
Gerade dies hier noch dazu gefunden - Quelle für das Todesdatum stammt aus dem Ortssippenbuch Walddorf:

Sehe gerade, dass der Link dazu schon gepostet wurde - also meinen Beitrag einfach als Ergänzung sehen.

Danke für den Hinweis, wir überprüfen gerade das was da im Ortssippenbuch geschrieben wurde.

Guten Abend,
Habe im deutschsprachigen Zeitungsportal diese beiden Schnipsel gefunden.
Also lässt sich feststellen, dass er tatsächlich „verschwunden“ (a) ist, Anfang Juni als die ungefähre Zeit des Verschwindens (b), der Grund des Verschwindens unklar ist (c) und es auch belegbar in der lokalen/regionalen Presse veröffentlicht wurde (d).

Was aber für das evtl. Gerücht eines Suizides gesorgt haben könnte, ist die Meldung unter dem ersten Zeitungsausschnitt. Und wenn irgendwo manches nur mündlich übertragen wird, dann kann wohl auch dem Stille-Post-Prinzip nach Tuttlingen elegant übersehen werden und aus der Donau der Rhein werden. (wie gesagt nur eine Vermutung.)

Pfingstgrüße,
Florian

Und hier noch im Alb-Boten

Alb-Bote

Grüße
Bärbel

Vielen Dank für diese beiden Ausschnitte.
Pfingstgrüße von Helmut

Vielen Dank für den Ausschnitt.
Pfingstgrüße von Helmut