Fragen zum Beginn von Kriegsgefangenschaften

Hallo Forscherkollegen,

Ich habe ein paar Fragen an alle Geschichtsversierten und Zeitzeugen die
letzten Kriegstage bzw. ersten Nachkriegstage betreffend:

1) Wann kamen die letzten Soldaten in russische Kriegsgefangenschaft?
Alle vor oder manche auch noch nach Weihnachten 1945?
2) Wie sah das Kriegsende in der Grafschaft Glatz - zeitlich betrachtet
- aus?
3) Wer weiß etwas über das Jäger-Ersatz-und-Ausbildungs-Bataillon 38?
4) In welche Kriegsgefangenenlager kamen deutsche Soldaten, die zuvor im
Raum Glatz gekämpft hatten?
5) Wurden auch männliche Zivilisten, z.B. "Heimkehrer", noch
nachträglich in Gefangenschaft geschickt?

Der Hintergrund meiner Fragen:

Meine Großmutter Marta BEUTNER geb. RÖSNER (*1907 in Kaltenbrunn, Kr.
Schweidnitz) lebte bis 1944 in Breslau. Danach floh sie zunächst zu
Verwandten nach Gorkau, anschließend am 06.06.1945 nach Köpprich, Kr.
Neurode und kehrte danach vermutlich noch ein letztes Mal nach Gorkau
zurück. Im Frühjahr / Frühsommer 1946 musste sie Schlesien entgültig
verlassen und kam nach Saerbeck, NRW. Dort wurde im September 1946 meine
Mutter geboren. Rechnet man 9 Monate zurück, heißt das, dass meine
Mutter um Weihnachten 1945 gezeugt wurde.

Nun war aber mein Großvater Paul BEUTNER (*1898 in Rattwitz, Kr. Ohlau)
während der Kriegszeit zunächst in Glogau (Winter 1944), dann in
Neissebrück/Wehrkirch (Frühjahr 1945) und zuletzt in Glatz (letzter
Feldpostbrief vom 22.03.1945) beim Jäg.Ersatz.-Ausb.Batl. 38
stationiert, also immer in einiger Entfernung zu Breslau bzw. Gorkau.
Danach verliert sich seine Spur und sicher ist nur, dass er sich ab
einem uns unbekannten Zeitpunkt in russischer Kriegsgefangenschaft
befand, aus der er einem Heeres-Entlassschreiben zufolge erst am
08.05.1948 entlassen wurde.

In diesem Zusammenhang ist gestern wieder einmal die Frage meiner Mutter
aufgetaucht, ob Paul BEUTNER Weihnachten 1945 überhaupt bei seiner Frau
und damit ihr leiblicher Vater gewesen sein kann. Letztlich ändert die
Antwort auf diese Frage, gleich wie sie ausfallen mag, zwar nichts an
den Tatsachen, aber manchmal ist ein klares Ja oder Nein besser als das
ewige "Wenn..., dann...". Und nachdem ich im Internet bisher keine bzw.
zum Teil nur sehr widersprüchliche Antworten auf die oben gestellten
Fragen gefunden habe, hoffe ich, dass jemand von euch mir vielleicht
weiterhelfen kann.

Grüße aus Niederbayern & noch einen schönen Pfingstmontag,

Benita (Hartz)

Lieber Forscherkollege,
wenn Sie mehr zu 2) wissen wollen empfehle ich Ihnen:

Dietmar Sauermann/"Fern doch treu" Band 89 in der Schriftenreihe der
Kommission f�r deutsche und osteurop�ische Volkskunde in der Deutschen
Gesellschaft f�r Volkskunde e.V./ N.G. Elwert Marburg 2004 ISBN
3-7708-1269-7.
Viel Erfolg!
Georg Wenzel

Hallo, Benita

hast du mal eine Anfrage bei der WASt und dem Krankenbuchlager in
Berlin versucht? Ich frage, weil du dadurch vielleicht naeheres ueber
die Einsatorte, usw, von deinem Grossvater lernen koenntest. Die
Unterlagen dort geben immer Meldungen mit bestimmten Daten. Hier die
Webseiten:

www.berlin.de/SenGesSozV/lageso/kbl.html

www.com-de.com/wast

Man muss fuer die Angaben eine Gebuehr bezahlen, aber vielleicht lohnt
es sich fuer euch.

Auch koenntest du mal wg. der Einheit eine Frage auf dem Forum von der
Seite "Lexikon der Wehrmacht" schreiben:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/inhaltsverzeichnis1.htm

Kann auch sein, dass etwas ueber die Einheit auch schon dort geschrieben wurde.

Viele Gruesse aus Australien

Christine