Frage zu Heiratsverträgen

Nachdem sich vor einiger Zeit, dank eines Tipps der Eheeintrag meiner Vorfahren Peter Senninger und Maria Eva Kurtz, 1795 in Niederrödern fand, kam ich leider bei der Herkunft des Mannes noch nicht weiter. Die Familie der Frau lässt sich zumindest zeitweise gut in Niederrödern und Umgebung dokumentieren.

Ihr Mann stammte aus Hessen-Nassau. Dummerweise war ich selbst mit Hilfe noch nicht einmal in der Lage den Mädchennamen der Mutter korrekt zu entziffern. Auch fand sich bislang weder in Lorch noch Lorsch woher der Mann gekommen sein soll, ein konkreter Hinweis. Ein Hoffnung wäre, dass eventuell im Heiratsvertrag der hoffentlich etwas ausführlicher oder leichter zu lesen ist (was z.B. den Mädchennamen der Mutter angeht) ein zusätzlicher Hinweis ergeht. Ich habe hier schon selbst versucht zu recherchieren, aber noch habe ich keinen konkreten Hinweis gefunden, wo diese Akten eventuell liegen könnten. Gerade weil der Mann nicht aus der Gegend stammte, habe ich die Hoffnung hier eventuell einen Hinweis mehr zu finden. Eventuell liegt ja auch das Einverständnis des Vaters zur Ehe noch bei. Die Mutter war bereits verstorben.

Das es genetisch nach Hessen geht, steht bereits fest. Auch das eventuell ein Bezug zu einer großen Sippe namens Senning/Sinning aus dem Raum Marburg und Kassel besteht.

Hat hier jemand schon einmal nach solchen Akten gesucht, bzw. diese als Kopie bei einem Archiv angefordert? Da das Paar 1803 nach Südpreussen (Mittelpolen) auswanderte und ausgerechnet die Geburtsjahrgänge für die ersten beiden Kinder vermutlich in Niederrödern um 1797 und um 1800 fehlen, sind eventuell zusätzliche Hinweise nicht auszumachen.

Danke und Grüße aus dem gerade sonnigen Brandenburg, Maik

Link zum Eheeintrag;

Hallo Maik,

den Familiennamen der Mutter von Peter Senninger lese ich als RAK (bzw. „Rakin“), und zwar ist der 1. Buchstabe für mich eindeutig ein R, vgl. die Buchstaben auf Seite 22/37 im Register „Samuel, Rifka“ und auf Seite 23/37 im Heiratseintrag „Rifka Sammuel“. Ebenso auf Seite 23/37 „Johann Jacob Ries, Mitglied des Gemeinen Raths von Niederrödern“. Welche Deutungen hast Du denn?

Viele Grüße
Konrad

Übrigens findet sich die Trauung von Peter Senninger mit Maria Eva Kurtz auch bei Geneanet ( Peter DENNINGER : Genealogie durch Christa TIMPE (ctimpe) - Geneanet ), allerdings heißt Peter dort „Denninger“ und zu den Eltern ist nichts eingetragen, aber als Quelle wird die Seite 25/37 angegeben, der Verfasser des Stammbaumes scheint die Quelle also angeschaut zu haben. Vielleicht haben ihn die Eltern des Peter nicht interessiert, und er hat sie weggelassen? Evtl. lohnt es sich, ihn zu kontaktieren.

Konrad

den Familiennamen der Mutter von Peter Senninger lese ich als RAK (bzw. „Rakin“), und zwar ist der 1. Buchstabe für mich eindeutig ein R, vgl. die Buchstaben auf Seite 22/37 im Register „Samuel, Rifka“ und auf Seite 23/37 im Heiratseintrag „Rifka Sammuel“. Ebenso auf Seite 23/37 „Johann Jacob Ries, Mitglied des Gemeinen Raths von Niederrödern“. Welche Deutungen hast Du denn? Viele Grüße Konrad<<

Hallo Konrad, Rach Rack Rock Koch im Höchstfall noch Roch waren die gängigen Meinungen. Ich blieb auch dazwischen hängen, wenn ich zu Beginn auch das R favorisierte, könnte es natürlich auch ein missglücktes H sein. Aber RAKin / RACK/in war auch früh in der Auswahl.

Bei Rock hätte ich ja normalerweise ohne Hinweis auf Hessen, erst einmal in Richtung Luxemburg tendiert. Dort treten die Familiennamen Senninger und Rock in den selben Orten auf. Auch scheint es dort, dass der Familienname Senninger erst nach dem dreißigjährigen Krieg dort auftaucht und eventuell nichts mit dem Ort Senningen zu tun hat. Davon gehen momentan Namensforscher in Luxemburg aus. Ein Heimatforscher äußerte dazu aber schon vor über 100 Jahren Zweifel. Allerdings behindert dann die Herkunft Hessen-Nassau. Auch waren Lorch und Lorsch nicht zwingend so groß, dass sie Bürgerrechte hätten vergeben können. Das wird für den Vater aber benannt. Y-DNA und autosomale DNA scheinen aber in Richtung mittleres Hessen also Hessen-Nassau zu verweisen.

Der Vorteil von Ideen anderer ist ja, dass man manchmal zu starr nach Vorne schaut und Andere einen differenzierten Blick darauf haben.

Danke und Grüße, Maik

Hallo Maik,

   kann es sein, dass "Lorsch" hier eine Region bezeichnet? Ich habe nicht
   den ganzen Wikipedia-artikel gelesen, aber zur "Mark Heppenheim"
   gehoerten um 770 der heutige Kreis Bergstrasse und grosse Teile des
   heutigen Odenwaldkreises... Weiter habe ich nicht gelesen...
   Aber ich denke, die Angaben scheinen recht klar... (wenn sie auch
   bisher nicht zum Ziel gefuehrt haben - mit so etwas kaempfe ich zur
   Zeit auch). Ich wuerde den Namen der Mutter uebrigens auch als "Rackin"
   lesen.
   Gruss
   Uta (Haertling)

Danke Ute. Ja das Problem fängt schon da an, dass Lorsch damals nicht zu Hessen-Nassau gehörte. Aber Lorch, was die Frage aufwarf, ob nicht hier schon eine falsche Zuordnung entstand. Der Bereich Lorsch wurde sogar erst nach 1797 überhaupt „Hessisch“. Für 1795 konnte man das also vermutlich noch nicht absehen. Was ich zumindest ausschließe ist eine etwaig nähere Verwandtschaft mit den Sinninger Linien im südlichen Elsaß und dem nahen Freiburger Raum. Die katholischen Register für Lorsch sind ausgewertet, da kam die Familie schon mal nicht vor. Auch sollten wenigstens ein zwei Zufallsfunde für die nähere Umgebung vorhanden sein. Ein paar Zufallsfunde gibt es nur südwestlich von Heidelberg und selbst die sind in der Herkunft nicht greifbar.

Es sind dann Zufallsfunde wie zu einem Schreinermeister Johann Senninger aus Frankenthal in der nahen Pfalz (nicht weit von Lorsch), die auftauchen aber nicht wirklich greifbar und einer Herkunft zuzuordnen sind Königlich bayerisches Amts- und Intelligenzblatt für die Pfalz: 1840[a].Beil - Pfalz (Regierungsbezirk) - Google Books

Aber wie du sagst, ist halt ein Elend, wenn man was hat und doch nichts hat. Manchmal ist es aber nicht verkehrt, einfach am Anfang der Quelle nochmal anzusetzen. Zu oft ist der Blick halt irgendwann verbaut.

Grüße, Maik

   >>Hallo Maik,

   kann es sein, dass "Lorsch" hier eine Region bezeichnet? Ich habe nicht
   den ganzen Wikipedia-artikel gelesen, aber zur "Mark Heppenheim"
   gehoerten um 770 der heutige Kreis Bergstrasse und grosse Teile des
   heutigen Odenwaldkreises... Weiter habe ich nicht gelesen...
   Aber ich denke, die Angaben scheinen recht klar... (wenn sie auch
   bisher nicht zum Ziel gefuehrt haben - mit so etwas kaempfe ich zur
   Zeit auch). Ich wuerde den Namen der Mutter uebrigens auch als "Rackin"
   lesen.
   Gruss
   Uta (Haertling)<<

Ich hab bei mir eine Aurelia DENNINGER (1853 - 1936), aber es treten auch die Schreibweisen Duninger und Deuninger und sicherlich auch noch andere auf. Diese Familie lebte in Durmersheim (zw. Karlsruhe und Rastatt), deren Vorfahren kamen aber aus dem Elsass. ich meine, das hab ich im OFB Durmersheim gelesen.

MfG

Bernd (Schwiers)

Danke Bernd, witzigerweise bin ich auch mit den DENNINGER’n verwandt. Bei der genannten Indexierung lag eine Falschinterpretation vor, vermutlich weil gerade der Familienname DENNINGER in Gegend auftritt. Interessanterweise sind aus dieser Familie auch Nachfahren nach Südpreussen/Mittelpolen gezogen.

Der Auswanderer war Michael Witter * 27.11.1807 in Hattmatt, Bas-Rhin. Eltern; Johann Jakob Witter * 14.02.1779 in Hattmatt und Anna Maria Denninger (Danninger Dauninger) * 08.03.1781 in Hattmatt. Ihre Eltern; Johann Georg Denninger * 08.05.1757 in Hattmatt und Anna Maria Schmitt/Schmidt * vor 1761.

Eltern von Johann Georg Denninger; Lorentz alias Laurent Denninger * 11.05.1723 in Hattmatt und Anna Maria Wendling * 02.05.1713 in Hattmatt.

Eltern von Lorentz D. ; Johann Michael Denninger * um 1694 oo Maria Margaretha Reichert/Reichardt * Dez 1701 in Buswiller

Eltern von Johann Michael D. ; Johann Denninger * 30.12.1667 in Hattmatt und Anna Eva Schäffer/Schäfer * vor 1674

Per DNA Test fand ich tatsächlich einige mögliche DNA Verwandte zum Familiennamen Denninger im Schwarzwald. Ich vermute dass hier Denninger aus dem Elsass über den Rhein gingen.

Die älteren Angaben hatte ich wie auch du schon 2018 von Richard Schmidt bekommen (hatte das Forums Archiv bemüht). Er hatte damals schon die Infos zu Hattmatt aus Notariatsakten. Denn die älteren Angaben sind dort nicht mehr erhalten was die KB angeht. Allerdings ist Hattmatt eben ein ganzes Stück von Niederrödern entfernt und damit auch andere Zuständigkeiten. Wenn dort Angaben erhalten sind und die Denninger waren auch nur einfach Familien, dann besteht ein kleine Chance das ich in Niederrödern Glück haben könnte.

Grüße, Maik

Ich hab bei mir eine Aurelia DENNINGER (1853 - 1936), aber es treten

auch die Schreibweisen Duninger und Deuninger und sicherlich auch noch
andere auf. Diese Familie lebte in Durmersheim (zw. Karlsruhe und
Rastatt), deren Vorfahren kamen aber aus dem Elsass. ich meine, das hab
ich im OFB Durmersheim gelesen.<<

MfG

Bernd (Schwiers)