Findbuch

Hallo Mitforscher,

ich sitze z.Z. über alten Fotos, um sie zu archivieren. Das ist der
erste Schritt, bevor ich mich an Poesie-Alben, Briefe, usw. mache. Dabei
ist es unerläßlich ein Findbuch anzulegen, um es späteren Nutzern zu
ermöglichen in meinem "Chaos" durchzublicken.
Nun meine Frage: Hat von euch jemand ein Findbuch o.ä. angelegt? Wenn
ja, würde er mir das Inhaltsverzeichnis (Klassifikation) als Anregung
überlassen?
Ich wollte nicht das Fahrrad neu erfinden.
Oder wollen wir hier zusammen eine Klassifikation für ein Findbuch einer
genealogischen Sammlung erstellen?
Ein Grundgerüst ist im wikipedia unter Klassifikation ersichtlich. Es
muß "nur" an unsere Bedürfnisse angepaßt werden.

Ich freue mich auf eure Beiträge.

Matthias (Wennrich)

Hallo Matthias,

ich habe mich zu Beginn meiner Ahnenforschung (2012) dafür entschieden, eine Datenbank anzulegen, in der ich alle Dokumente im weiteren Sinne erfassen kann. Dort lege ich die Dokumente digital ab, kann Transkriptionen dazu schreiben, Orte, Adressen und Personen erfassen. Über das Datum (einzelne Felder für Jahr, Monat, Tag) kann ich gezielt Dokumente (Poesiealben, Fotoalben, Fotos, Briefe, Urkunden, …) suchen, die zu einer Person gehören und anschließend nach Datum sortieren. So erhält man quasi einen bebilderten Lebenslauf der Person. Wie ich die Dinge „offline“ verfügbar machen soll, weiß ich allerdings auch noch nicht ganz. Vielleicht ist es schlau, am Ende über Schlagworte oder die Personen oder Orte oder … jeweils eine Liste der betroffenen Dokumente zu erstellen.

Die Dokumente selber - soweit sie mir vorliegen - habe ich weitgehend in Hängeregistern, sortiert nach Familie und dann Art, untergebracht.

Auf die Berichte und Anregungen der Anderen warte ich nun auch gespannt.

Jan (Melzig)

Hallo Jan,
was f�r eine Datenbank/Datenbankprogramm verwendest Du denn? Werden die digitalen
Dokumente (pdf, jpg oder?) direkt in der Datenbank gespeichert oder als Link? Was
geschieht mit den urspr�nglichen Dateien, wenn sie nicht als Link gespeichert werden?
MfG
Peter

"Jan Stefan Melzig" <forschung@familiemelzig.de> schrieb:

Hi.

Ich wäre auch hochgradig interessiert, wie diese DB aussieht. Ich habe hier
ja Unmengen Daten von den Kauffunger Kirchenbücher, und weiß nicht, wie ich
sie, zusammen mit den Dokumenten, darstellen soll. Wenn ich das per Gedcom
hochlade, sind ja alle gescannten Dokumente nicht drin.

Liebe Grüße

Rainer (Minnerop)

Hallo zusammen,

ich habe mal ein Beispiel der „Hauptseite“ der Datenbank in meiner Dropbox abgelegt:

Die Datenbank habe ich mit Filemaker selbst angelegt, das funktioniert aber natürlich auch in Access oder Base oder … Jedes Dokument hat eine Nummer und eine Quellenangabe, hier meine Mutter. Die Texte von Vorder- und Rückseite können erfasst werden, die Bilder sind extern gelagert (können aber in Filemaker auch mit in der Datenbank gespeichert werden). Dadurch bleibt die Datenbank sehr schlank und die Bilddateien in einem gewissen Zusammenhang. Die Bildeinbindung erfolgt über Medienfelder, hier können auch Texte (Word o.ä.), Tonaufnahmen, Videos etc. eingebunden werden. Die drei Datumsfelder führe ich (unsichtbar) zu einem Datum zusammen, aus dem der Computer dann den Wochentag bestimmt. Bei Ort und Personen werden die entsprechenden Daten abgelegt.

Im Feld Urkunde gebe ich z.B. „Bottrop H 1921 7“ für eine Heiratsurkunde aus Bottrop von 1921 (Nr. 7) ein. Dadurch kann ich eine Liste erzeugen, damit ich eine Übersicht habe, welche Urkunden ich schon habe, um Dopplungen zu vermeiden.

Über die (bisher) drei Felder "Gehe zu“ kann ich andere Dokumente verlinken, also weitere Seiten eines mehrseitigen Dokuments, Danksagungen bei Traueranzeigen, Fotos, die eine Beschriftung haben und damit eine Einordnung eines anderen Fotos ermöglichen etc.

Die Schaltflächen neben dem Personenfeld führen zu
- einer Übersicht über die Familienmitglieder, bei denen ich wiederum Verlinkungen zu Dokumenten (Geburtsurkunde, Taufeinträge etc.) vornehmen kann.
- oben angesprochener Urkundenliste
- einem eigenen Adressbuch - wiederum mit der Möglichkeit nach Namen, Orten usw. zu filtern
- meinen Einträgen für die Archivsuche, also z.B. „Ich brauche noch die Heiratsurkunde BO II Süd 1887 / 56“
- einer Tabelle mit Personen, die nicht direkt zur Familie gehören, die ich in meinem Blog zur Verfügung stellen möchte
- einem „Gedenktagekalender“, der aus den Familiendaten generiert wird.

Dazu gibt es noch einen „Heute“ Knopf, der Dokumente zeigt, die dann z.B. am 21. Februar entstanden.

Die Datenbank wächst und gedeiht seit nun drei Jahren, daher gibt es vermutlich Optimierungsmöglichkeiten, doch kann ich sie ja jederzeit anpassen…

Bei mehr Interesse, kann ich Euch ja noch mehr Infos zukommen lassen, dann vielleicht aber eher über
forschung@familiemelzig.de
um die Liste nicht zu sehr zu belasten.

Viele Grüße
Jan

Hallo Jan,

tolles System! Damit hast du immer alle Daten parat und einen Überblick,
was wo vorhanden ist. Für die laufende Arbeit genial. Wer hat schon
alles im Kopf, was er hat!

Meine Frage richtete sich aber nach einer Übersicht bei der dauerhaften,
klassischen Archivierung. Du hast deine Unterlagen in Hängeheftern
abgelegt und nach Familien sortiert. Hast du ein Verzeichnis, was in
welchem Hefter ist? Dieses Findbuch inhaltlich zu gestalten, darüber
zerbreche ich mir momentan den Kopf. Das
Inhaltsverzeichnis/Klassifikation könnte so aussehen:

01 Werke

02 Dokumente
02.01 Personenstandsunterlagen
02.02 Familienbücher
02.03 Verträge
02.04 Ausweise
02.05 Sonstige

03 Bilder
03.01 Fotos
03.02 Postkarten
03.03 Stammbäume

04 Multimedia
04.01 Filme
04.02 Videos

05 Gegenstände

06 Ortsindex

07 Personenindex

Darin ist dann alles aufgeführt, was in irgendwelchen Heftern,
Schachteln, Kästen, usw. vorhanden ist. Natürlich sind diese Ablagen
entsprechend gekennzeichnet, sonst macht das alles ja keinen Sinn.

Der Hintergrund der Idee ist Menschen, die nach mir die
Familiengeschichte nachvollziehen wollen, einen Überblick zu
verschaffen, was vorhanden ist und wo es liegt.

Noch einen schönen Restsonntag
Matthias

Hallo Matthias,
vielleicht eine etwas ausgefallene Idee, die aber den Vorteil hat, da� man sich nicht selbst eine Datenbank aufbauen mu�, sondern von etwas Fertigem ausgehen kann. Ich benutze seit Jahren (allerdings nicht zum Zwecke der Ahnenforschung) eine au�erordentlich flexibe Adressdatenbank. Dort k�nnen Bilder, Notizen usw abgelegt und Dokumente einer Person zugeordnet werden. Es kann gezielt nach bestimmten Personengruppen gesucht werden usw. usw.

Sieh Dir die URL Download-Shareware-Übersicht der Fa. Konso einmal an. Du kannst Dir mit der kostenlosen Version (keine Demo) die Sache ja mal ansehen.
Etwas Gehirnschmalz ist dann noch n�tig, um die Datenbank bestm�glich f�r diesen Spezialfall "umzur�sten".
Nur so f�r alle F�lle: ich erhalte keine Provision (w�re bei Freeware ja auch schwierig).

Evtl. kannst Du ja mal kundtun, ob die Sache f�r Dich infrage kommt.

Tycho Vetter
Mail: tycho.vetter@nord-com.net
Tel.: 04202 - 38 81