Fernsehsendung „Planet Wissen" über Ahnenforschung

Originally published at: Fernsehsendung „Planet Wissen" über Ahnenforschung • Verein für Computergenealogie e.V. (CompGen)

Die Vielfalt der Beschäftigung mit Familien- und Ahnenforschung zeigte die WDR-Moderatorin Andrea Grießmann in der Fernsehsendung „Planet Wissen“ des WDR (auch im SWR und ARD-alpha) vom 29. April 2022 in vier Episoden. Aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet sie das Thema und spricht mit verschiedenen spannenden Menschen. Familienforschung ist auch im Fernsehen zu einem beliebten Thema geworden.


Als Wissenschaftler plädiert Rolf Ulrich Kunze, Professor für Neuere und Neueste Geschichte am Karlsruher Institut für Technologie, für die Zusammenarbeit von Familienforschern und Historikern. Er setzt sich für den Erhalt von privaten Zeugnissen wie Familienfotos oder andere Unterlagen für die Geschichtsforschung ein.

In einem Filmbeitrag werden auch die beiden Ahnenforscher Kai und Hans-Joachim Lünenschloß vorgestellt. Sie sind „über zig Ecken“ sehr entfernt Verwandte, die sich bei der Forschung nach den Wurzeln ihrer gemeinsamen Herkunft kennengelernt haben.

Prof. Johannes Krause, Archäogenetiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sagt: „Wir alle sind genetisch die Nachkommen unterschiedlicher Urpopulationen, die auf dem Kontinent gelebt haben, den Jägern und Sammlern in Zentraleuropa, den frühen Ackerbauern aus Anatolien, aber auch den Steppenbewohnern aus Osteuropa. Es hat in Europa immer Migration gegeben.“ Heutige Menschen haben immer noch einen winzigen Teil Neanderthaler-Gen im Genom. Über DNA-Analysen kann man höchstens etwa 200 Jahre zurück gemeinsame Genabschnitte mit anderen Ahnenverwandten nachweisen.

Ahnenforschung zur Verwandtensuche

In der Fernsehsendung wurden einige Beispiele für Ahnenforschung in der jüngeren Vergangenheit vorgestellt: So Matti Wolf, die Bilder und Dokumente ihrer Tante zur Auswanderung nach Amerika dem Auswanderermuseum Bremerhaven zur Verfügung gestellt hat. Die Direktorin und Historikerin Simone Blaschka stellt sie vor. Die „Aufräumberaterin“ Gunda Borgeest aus Oldenburg war ein Adoptionskind. Um ihre leibliche Mutter kennenzulernen, schrieb sie einen Brief an sie, erhielt aber keine Antwort; eine Begegnung kam erst viel später zustande. Es blieben aber Geheimnisse, die nicht preisgegeben wurden. Auch Esther Dietrich aus Worms war adoptiert worden. Sie machte eine DNA-Analyse und fand ihren verstorbenen Vater aus dem Kongo – und die Halbgeschwister mit ihren Familien.

Mit Adoptierten beschäftigt sich auch Anne Meier-Credner, Psychologin und psychologische Psychotherapeutin an der TU Braunschweig, in ihre Praxis. Außerdem ist sie Vorstandsmitglied des Vereins „Spenderkinder“. Für sie gehört die Kenntnis der Generationen vor uns und nach uns zur Familiengeschichte. Jeder Mensch habe das Recht zu wissen, wer seine genetischen Eltern sind.

Noch bis zum 29.4.2027 kann die sehenswerte, knapp einstündige Sendung auf der planet wissen-Webseite betrachtet werden. Zusätzlich gibt es dort noch weitere Informationen zum Thema Familien- und Ahnenforschung.

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Ein super Hinweis. Danke dafür. Auch wenn ich im Moment keine Zeit habe. Den Film mußten wir uns ansehen.

Herzlichen Dank für den Hinweis zu dieser interessanten Sendung. Gleich nach dem Ansehen habe ich mir sofort das Buch von Johannes Krause in meiner örtlichen Bücherei (online) ausgeliehen. Ein sehr spannendes Thema, das in den nächsten Jahren bestimmt noch einige erstaunliche Erkenntnisse liefern wird.

Liebe Grüße
Astrid (Kreuz)